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Max Salomon geboren am 3 Juni 1886 in Koln gestorben 1970 in den Vereinigten Staaten war Grunder und Prasident des einzigen judischen Karnevalsvereins in Koln wahrend der Weimarer Republik Kabarettist und Buttenredner Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde der judische Kunstler ausgrenzt und erhielt ab 1935 ein offentliches Auftrittsverbot Kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges im November 1939 musste Max Salomon mit seiner Familie aus Koln nach Los Angeles emigrieren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Privatleben 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Salomon wurde 1886 als Sohn des judischen Textilgrosshandlers Salomon Salomon und seiner Ehefrau Henriette geb Lion in Koln geboren Nach seinem Schulabschluss begann er eine kaufmannische Ausbildung Anschliessend arbeitete er zunachst als Handlungsreisender in der elterlichen Strickgarngrosshandlung in Koln 1 Nach dem fruhen Tod des Vaters ubernahm er die Leitung der Firma Seit 1910 trat er als Buttenredner der Karnevalsgesellschaft Konventsmohne auf 2 Er publizierte zahlreiche Texte und Bucher die im Kolner Verlagshaus Salm veroffentlicht wurden 1 Nach dem Ersten Weltkrieg begann er seine Buhnenkarriere als Kolsche Markfrau 1 eine Charakterfigur die er uber 50 Jahre immer wieder neu interpretierte Um aufkeimenden antisemitischen Tendenzen Anfang der 1920er Jahre zu begegnen grundete er gemeinsam mit seinem jungeren Bruder Wilhelm Verwandten und judischen Geschaftsfreunden 1922 den Kleinen Kolner Kegelklub der in der Karnevalssession als Kleiner Kolner Klub in der Offentlichkeit in Erscheinung trat 3 Der Kleine Kolner Klub war der einzige judische Karnevalsverein in Koln 2 Ahnlich wie bei den Traditionsgesellschaften ublich gaben sich die Karnevalisten in der Butt Spitznamen Max Salomon trat als de Plaat Glatze und sein Bruder Wilhelm als Stoppen Stopfen auf Max Salomon wurde zum Prasidenten des Vereins gewahlt 4 5 Aufgrund des generellen Auftrittsverbotes fur Karnevalsgesellschaften wahrend der britischen Besetzung des Rheinlandes sind die ersten Maskenballe des Kleinen Kolner Klubs aus dem Jahr 1925 bekannt 6 Bei den Karnevalsveranstaltungen und Prunksitzungen in der Rheinlandhalle oder der Wolkenburg die Max Salomon leitete und bei denen er selbst als Buttenredner auftrat waren auch regelmassig andere Kolner Karnevalsgesellschaften wie die Roten Funken oder Fidele Ehrenfelder zu Gast Max Salomon war befreundet mit Hans Tobar der die Stucke in kolscher Mundart fur den Verein schrieb 6 Neben ihm arbeiteten noch bekannte Kolner Karnevalisten wie Karl Kupper Gerti Ransohoff Albrecht Bodde Karl Berbuer Willy Millowitsch oder Gerhard Ebeler mit Salomon zusammen 1931 und 1932 waren Veranstaltungen des Sitzungskarnevals aufgrund der wirtschaftlichen Notlage in Koln verboten 7 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erhielten viele judische Kunstler Berufsverbote und konnten lediglich bei Veranstaltungen des Judischen Kulturbundes Rhein Ruhr auftreten 2 Anfang 1935 wurde Max Salomon gezwungen seine Tatigkeit als Handelsvertreter aufzugeben Bis 1935 durfte der in Koln beliebte Karnevalist vereinzelt noch auftreten was ihm ein bescheidenes Auskommen ermoglichte 7 Aufgrund des Wegbrechens eines regelmassigen Einkommens war die Familie Salomon gezwungen Schmuck Einrichtungsgegenstande und Immobilien zu verkaufen um zu uberleben und um ihre Flucht zu finanzieren Nachdem sein Bruder Wilhelm bereits Ende 1935 mit seiner Familie nach Palastina emigriert war 8 gelang Max Salomon im November 1939 die Flucht in die Vereinigten Staaten Bereits in den fruhen 1940er Jahren trat er in Los Angeles wieder gemeinsam mit seiner Tochter Erika vor Emigranten und in Rundfunksendungen mit karnevalistischen Programmen auf 2 9 Max Salomon starb 1970 10 Privatleben BearbeitenMax Salomon heiratete die aus Krefeld stammende Kaufmannstochter Christina Berger deren Bruder Ignaz gen Iwan sich ebenfalls aktiv im Kolner Karneval betatigte 6 1922 wurde die gemeinsame Tochter Erika geboren Wahrend den Familien von Max und Wilhelm Salomon die Emigration ins Ausland gelang wurde seine Mutter Henriette Salomon die 1939 in die Niederlande floh im April 1943 verhaftet ins Lager Westerbork verschleppt und am 20 Juli 1943 ins Vernichtungslager Sobibor deportiert und ermordet 11 Ehrungen Bearbeiten source source source source source source source Verlegung der Stolpersteine fur Max Christina und Erika Salomon vor dem Haus Lothringer Strasse 1 am 19 Marz 2019Am 19 Marz 2019 wurden auf Initiative des neu gegrundeten judischen Karnevalsvereins Kolsche Kippa Kopp vor dem ehemaligen Wohn und Geschaftshaus Max Salomons in der Lothringer Strasse vom Kunstler Gunter Demnig drei Stolpersteine zum Gedenken an Max Salomon seine Frau Christiane und seine Tochter Erika verlegt In der Brusseler Strasse 88 wurden tags zuvor im Andenken an seinen Bruder Wilhelm Salomon seine Ehefrau Emma und Tochter Lieselotte die 1935 nach Palastina emigrierten ebenfalls Stolpersteine verlegt 12 An gleicher Stelle wurde bereits im Fruhjahr 2018 ein Stolperstein fur seine ermordete Mutter Henriette Salomon gesetzt 13 nbsp Stolperstein fur Max Salomon nbsp Stolperstein fur Christina Salomon nbsp Stolperstein fur Erika Salomon2021 wurde am Humboldt Gymnasium im Kolner Stadtteil Altstadt Sud ein Weg der in der Nahe der Lothringer Strasse liegt nach dem ehemaligen Karnevalsverein in Kleiner Kolner Klub Weg benannt 14 15 Literatur BearbeitenHellen Santana Silva Karnevaleske Biografien Simon Oppenheim Hans Tobar und Max Salomon In Daniela Sandner Romana Wahner Hans Driesel Magret Lother Hrsg Judisch jeck Fastnacht und Purim eine Annaherung Kitzingen 2017 ISBN 978 3 7448 1504 8 S 89 92 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 274 a b c d Daniele Sandner Romana Wahner Hans Driesel Margret Lother Judisch jeck Fastnacht und Purim eine Annaherung 1 Auflage Norderstedt 2017 ISBN 978 3 7448 1504 8 S 92 Horst Matzerath Judisches Schicksal in Koln 1918 1945 Katalog zur Ausstellung des Historischen Archivs der Stadt Koln NS Dokumentationszentrum Koln 1989 S 121 Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 460 Geschichte des Kolner Karneval Kolner Karneval Informationen zum Karneval Abgerufen am 29 Marz 2019 deutsch a b c Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 276 a b Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 277 Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 275 Marcus Leifeld Der Kolner Karneval in der Zeit des Nationalsozialismus vom regionalen Volksfest zum Propagandainstrument der NS Volksgemeinschaft emons Koln 2015 ISBN 978 3 95451 405 2 S 298 Kolle Alaaf unterm Hakenkreuz In deutschlandfunk de Abgerufen am 29 Marz 2019 deutsch Gedenkbucheintrag fur Henriette Salomon Bundesarchiv abgerufen am 29 Marz 2019 Karine Waldschmidt Gedenken in Kolner Sudstadt Stolpersteine erinnern an judische Jecke 21 Marz 2019 abgerufen am 29 Marz 2019 deutsch Gunter Demnig verlegt 54 neue Stolpersteine Koln Nachrichten Koln Nachrichten report k de Kolns Internetzeitung Abgerufen am 29 Marz 2019 Amtsblatt der Stadt Koln PDF In Stadt Koeln de 11 August 2021 S 247 abgerufen am 11 August 2021 Zentrales Namensarchiv PDF In stadt koeln de 6 August 2021 abgerufen am 11 August 2021 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Marz 2019 PersonendatenNAME Salomon MaxKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer KarnevalistGEBURTSDATUM 3 Juni 1886GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 1970STERBEORT Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Salomon Karnevalist amp oldid 214673264