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Max Dawison geboren als Max Davidsohn 17 Februar 1869 in Schwedt Oder gestorben 22 April 1953 in Hamburg war ein deutscher Opernsanger Bass Bariton Bassbariton Max Dawison Verstummte Stimmen Schallplatte von Max Dawison aus dem Jahre 1909 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Repertoire 3 Literatur 3 1 NS Publikationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Davidsohn wurde als dritter Sohn von Hermann und Friederike Davidsohn geboren er nannte sich spater Dawison Sein Vater war orthodoxer Kantor sein Grossonkel war der Schauspieler Bogumil Dawison 1818 1872 sein jungerer Bruder Magnus Davidsohn 1877 1958 war zunachst Opernsanger und wurde spater ein beruhmter Synagogenkantor Dawison erhielt bereits im Elternhaus musikalische Anregungen Sein Vater besass eine schone Baritonstimme und auch seine Geschwister pflegten die Gesangskunst Als er die Realschule beendet hatte entschloss er sich Buhnensanger zu werden Seinen ersten Gesangsunterricht erhielt er am Kullak schen Konservatorium in Berlin bei Adolf Zebrian Danach ging er ans Kolner Konservatorium zu Benno Stolzenberg Seine Ausbildung beendete er bei Mariano Padilla y Ramos und Desiree Artot de Padilla in Paris Er debutierte 1889 am Opernhaus von Dusseldorf als Heerrufer im Lohengrin Noch im selben Jahr wirkte er am Krollschen Theater in Berlin und debutierte am 10 Oktober 1890 in Prag als Hollander Am 31 Mai 1900 verabschiedete er sich dort als Hans Sachs in Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nurnberg Im Februar 1900 erregte er in Kopenhagen als Wanderer in der dortigen Erstauffuhrung des Siegfried betrachtliches Aufsehen Als er 1903 fur zwei Rollen zu den Bayreuther Festspielen verpflichtet wurde bedauerte Cosima Wagner dass dafur kein anderer Kunstler nur der Urjude aus Hamburg zur Verfugung gestanden habe 1 Bei den Bayreuther Festspielen trat Dawison als Alberich in Der Ring des Nibelungen 1906 1909 als Friedrich von Telramund in Lohengrin 1908 und als Klingsor in Parsifal 1909 auf Von 1900 bis 1926 war er am Stadttheater Opernhaus von Hamburg tatig bis 1918 als festes Mitglied danach als standiger Gast In Hamburg sang er u a in den deutschen Erstauffuhrungen der Opern Adriana Lecouvreur 1903 als Michonnet und 1906 in Le jongleur de Notre Dame von Jules Massenet Im Laufe seiner Karriere wirkte Dawison ausserdem in mehreren Urauffuhrungen von Opern mit als Verin in Donna Diana Deutsches Theater Prag Dezember 1894 und in Der zerbrochene Krug von Josef Jarno Opernhaus Hamburg Januar 1903 Eng verbunden war Dawison mit dem Opernschaffen von Siegfried Wagner Er sang in Hamburg in den Urauffuhrungen von dessen Opern Der Kobold Januar 1904 Bruder Lustig Oktober 1905 und Sternengebot Januar 1908 Ab 1926 wirkte Dawison als Gesangspadagoge in Hamburg 1929 wurde er Leiter der Opernschule am Klindworth Scharwenka Konservatorium in Berlin Als Jude wurde Dawison 1935 das Unterrichten untersagt Da er in zweiter Ehe mit einer Nichtjudin verheiratet war blieb ihm das Schicksal der Deportation und Ermordung erspart Dennoch wurde er am 2 Marz 1943 verhaftet und in das Sammellager Rosenstrasse in Berlin verbracht Nach funf Tagen wurde er wieder befreit wahrend seine Adoptivtochter zu Zwangsarbeit herangezogen wurde 1946 nahm er die Unterrichtstatigkeit wieder auf Von Dawison sind sehr seltene Schallplatten bei G amp T Hamburg 1904 und Odeon Berlin 1906 11 sowie drei Edison Amberol Cylinder Berlin 1911 erhalten Repertoire BearbeitenDawisons Repertoire umfasste nahezu 150 Fachpartien meist aus dem Rollenfach des Kavalier und des Heldenbaritons Zu seinen Rollen gehorten u a die Titelrolle in Don Giovanni Lysiart in Euryanthe Mephisto in Margarethe Graf Luna in Il trovatore Vater Germont in La traviata Graf Rene in Un ballo in maschera Alfio in Cavalleria rusticana Wolfram von Eschenbach in Tannhauser und Jochanaan in Salome Literatur BearbeitenLudwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 178 f Textarchiv Internet Archive Wilhelm Kosch Deutsches Theater Lexikon Biographisches und bibliographisches Handbuch 4 Bande Kleinmayr Klagenfurt 1953 1998 ab Bd 3 fortgefuhrt von Ingrid Bigler Marschall beim Francke Verlag Bern Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Band 2 Castori Frampoli 4 erweiterte und aktualisierte Auflage Munchen 2003 ISBN 3 598 11598 9 S 1033 1034 Paul Lewis Max Dawison Cosima Wagner s Urjude In The Record Collector Vol 61 No 2 Juni 2016 Esther Slevogt Magnus Davidsohn Hentrich amp Hentrich Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 95565 032 2 NS Publikationen Bearbeiten Theo Stengel Herbert Gerigk Bearb Lexikon der Juden in der Musik Mit einem Titelverzeichnis judischer Werke Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behordlicher parteiamtlich geprufter Unterlagen Veroffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage Bd 2 Bernhard Hahnefeld Berlin 1941 1 Aufl 1940 antisemitische Publikation Hans Bruckner Christa Maria Rock Hrsg Judentum und Musik mit einem ABC judischer und nichtarischer Musikbeflissener 3 Auflage Bruckner Munchen 1938 1 Aufl 1935 2 Aufl 1936 antisemitische Publikation Weblinks BearbeitenMax Dawison im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Max Dawison Bild in der Sammlung Manskopf der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am MainEinzelnachweise Bearbeiten Bayreuther Woche vom 15 August 2012 S 3 Normdaten Person GND 116041862 lobid OGND AKS VIAF 35197793 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dawison MaxALTERNATIVNAMEN Davidsohn Max Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsanger Bass Stimmlage Bariton Tenor GEBURTSDATUM 17 Februar 1869GEBURTSORT Schwedt OderSTERBEDATUM 22 April 1953STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Dawison amp oldid 226227994