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Max Brand 26 April 1896 in Lemberg Galizien 5 April 1980 in Langenzersdorf Niederosterreich war ein osterreichisch amerikanischer Komponist und Pionier der Synthesizer und elektronischen Musik Max Brand im Jahr 1979Der Moogtonium SynthesizerDer Moogtonium Synthesizer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sonstiges 3 Werke Auswahl 3 1 Buhnenwerke 3 2 Vokalmusik 3 3 Instrumentalmusik 3 4 Elektronische Musik 3 5 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Brand ubersiedelte 1907 mit seinen Eltern Jakob und Ida Brand nach Wien 1 Nach dem Besuch von Privatschulen in Wien Murzzuschlag und St Gallen Schweiz studierte er ab 1919 Komposition bei Franz Schreker zuerst in Wien und dann in Berlin ab 1921 1924 kehrte er nach Wien zuruck Noch im selben Jahr horte er dort eine Auffuhrung von Schonbergs Blaserquintett op 26 das ihn stark beeindruckte Seit diesem pragenden Erlebnis zeigte er sich in seinem Schaffen zum Teil deutlich von dessen Zwolftontechnik beeinflusst etwa in seinen 5 Balladen op 10 nach Else Lasker Schulers Hebraischen Balladen von 1927 oder im Kyrie eleison fur Chor a cappella von 1940 Max Brand erlebte seine erfolgreichste Zeit in den letzten Jahren der Weimarer Republik Den Hohepunkt der Erfolgskurve erreichte er mit seiner Oper Maschinist Hopkins 2 die am 13 April 1929 im Stadttheater Duisburg uraufgefuhrt wurde 3 Stilistisch vereinigte dieses Buhnenwerk Elemente des Schrekerschen Opernasthetik des Konstruktivismus der Schonberg Schule und der Neuen Sachlichkeit im Sinne Weills Dreigroschenoper und Kreneks Jonny spielt auf Brands Erfolgsoper wurde bis 1932 an 37 weiteren Orten auf den Spielplan gesetzt und in mindestens drei Sprachen ubersetzt doch ebbte der Erfolg schon vor 1933 rasch ab 1933 wurde die mit dem Dirigenten Karl Bohm geplante Urauffuhrung seiner Oper Requiem an der Berliner Staatsoper von den neuen Machthabern verboten da Brand judischer Abstammung war 4 Anfang der 1930er Jahre grundete Brand in Wien das Mimoplastische Theater fur Ballett und die Wiener Opernproduktion am Raimundtheater 1938 floh er als Jude vor den Nazis uber Prag und die Schweiz zunachst nach Brasilien Hier lernte er den Komponisten Heitor Villa Lobos kennen und arbeitete fur kurze Zeit mit ihm zusammen 1940 emigrierte er in die USA 5 wo er bis 1975 lebte Er wirkte dort unter anderem als Leiter einer Theatergesellschaft und als Vizeprasident der American League of Authors and Composers from Austria Am 23 Mai 1944 wurde sein szenisches Oratorium The Gate 1941 43 an der Metropolitan Opera in New York uraufgefuhrt In New York richtete Brand ein Tonstudio in seiner Wohnung ein In den 60er Jahren lernte er den Synthesizer Pionier Robert Moog kennen Auch nahm Brand Verbindung zum Elektronischen Studio in Koln auf Besonderes Interesse hatte Brand an den von ihm so genannten Untertonen deren Frequenzen jeweils ein ganzzahliger Bruchteil der Frequenz des Grundtones sind Er baute mit Moog und Fred Cochran dafur das noch erhaltene Moogtonium Auch die Originalzeichnungen vieler Bauteile fruher Synthesizer finden sich im Nachlass von Brand Im Jahre 1975 kehrte Max Brand nach Osterreich Langenzersdorf bei Wien zuruck 5 Brand versuchte vergeblich die bei der Ubersiedlung erlittenen Schaden an seinem Studio von der Transportversicherung ersetzt zu bekommen Es gelang ihm aber dennoch aus eigenen Mitteln das Studio teilweise betriebsbereit zu machen In seiner letzten Schaffensperiode suchte Brand nach einer Moglichkeit die Elektronische Musik an das veranderliche Tempo des Balletts anpassbar zu machen ohne dass sich die Tonhohe verandert Am 5 April 1980 starb Max Brand als ein in Osterreich weitgehend unbekannter Musiker Er wurde in der Feuerhalle Simmering eingeaschert und dort im Urnenhain in einem ehrenhalber gewidmeten Grab Abteilung 5 Gruppe 1 Nummer 3 beigesetzt 6 Sonstiges BearbeitenIm Langenzersdorf Museum befindet sich Max Brands Tonstudio mit dem altesten noch funktionsfahigen Synthesizer Moogtonium 7 8 Seit 2012 gibt es das Max Brand Ensemble das zeitgenossische Kompositionen spielt 2020 wurde der Max Brand Kompositionspreis gestiftet 9 Werke Auswahl BearbeitenBuhnenwerke Bearbeiten Die Wippe Ballett 1925 Tragodietta Ballett 1926 UA am Stuttgarter Opernhaus 1927 Maschinist Hopkins op 11 Oper 3 Akte Text Max Brand UA am Stadttheater Duisburg am 13 April 1929 Requiem Oper 1 Akt Text M Brand 1932 Kleopatra Oper 1 Akt Text M Brand 1934 37 unvollendet Die Zauberreise musikalische Komodie Text R Goetz 1934 Die Chronik szenische Kantate Text M Brand 1938 unvollendet A Musical Freud Songspiel 1 Akt Text M Brand 1941 The Gate szenisches Oratorium 2 Teile Texte M Brand M A Sohrab J Chanler 1941 43 UA am 23 Mai 1944 an der New Yorker Met Stormy Interlude Oper in einem Akt Text M Brand 1955Vokalmusik Bearbeiten 3 Lieder fur Sopran und Klavier Text Lao Tse 1922 Nachtlied fur Sopran und Orchester Text Friedrich Nietzsche Also sprach Zarathustra 1922 3 Lieder Text J Ringelnatz 1924 5 Balladen fur Sologesang und 6 Instrumente Text Else Lasker Schuler op 10 1927 4 Lieder Text F Holderlin 1935 Kyrie Eleison fur vierstimmigen Chor a cappella 1940 The Ballad of Lidice fur Sologesang und Klavier 1942 On the Day of Victory fur Sologesang und Klavier Text L Hughes 1945Instrumentalmusik Bearbeiten Suite und Fuge fur Klavier 1920 3 Stucke fur Klavier 1921 Eine Nachtmusik fur Kammerorchester 1922 revidiert 1931 Streichtrio 1923 5 Tanze aus dem Ballett Tragodietta fur Orchester 1926 Peca fur Flote und Klavier 1940 United Nations Marsch fur Blasorchester 1942 The Wonderfull One Hoss Shay fur Orchester 1946Elektronische Musik Bearbeiten Notturmo brasiliero 1959 Meditation 1960 Rhinozeros 1960 Triptych 1960 The Astronauts an Epic in Electronics 1961 French Folksongs fur Sologesang und Elektronik 1962 3 Pieces of Gordon Brown s Transparencies in Motion 1963 3 Pieces for Dance Group 1963 Ilian I und II 1966 Ilian IV 1974Schriften Bearbeiten Mechanische Musik und das Problem der Oper in Musikblatter des Anbruchs viii 1926 S 356 9 Die bewegte Opernbuhne in Musikblatter des Anbruchs ix 1927 S 2 6 Uber die Situation der Oper in Blatter der Staatsoper x 1930 S 7 9 Literatur BearbeitenElisabeth Schimana Hrsg Maschinen fur die Oper Der Komponist Max Brand Mit Beitragen von Thomas Aigner Thomas Brezinka Peter Donhauser Christian Scheib Elisabeth Schimana und Helmuth Schwarzjirg Hollitzer Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 99012 327 0 Charlotte Purkis Brand Max imilian In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Thomas Brezinka Max Brand 1896 1980 Leben und Werk Katzbichler Verlag Munchen 1995 ISBN 3 87397 134 8 Habakuk Traber und Elmar Weingarten Hrsg Verdrangte Musik Berliner Komponisten im Exil Argon Verlag Berlin 1987 ISBN 3 87024 118 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Brand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Max Brand im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Max Brand Komponist im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Portrat in der Neuen Musikzeitung Ausgabe 9 2021 Moog FoundationEinzelnachweise Bearbeiten Max Brand Komponisten der Gegenwart KDG Abgerufen am 24 Oktober 2023 Universal Edition Abgerufen am 24 Oktober 2023 englisch Werner Haussner Maschinen Oper und Elektronik Erinnerung an Max Brand dessen Maschinist Hopkins 1929 in Duisburg uraufgefuhrt wurde Abgerufen am 24 Oktober 2023 deutsch EntArteOpera Abgerufen am 24 Oktober 2023 a b Max Brand Biographie Abgerufen am 24 Oktober 2023 Brand Krematorium Zentralfriedhof Abgerufen am 24 Oktober 2023 Bob Moog Foundation From the Archives Moogtonium Discovered The Bob Moog Foundation 4 Marz 2010 abgerufen am 24 Oktober 2023 amerikanisches Englisch Max Brand Tonstudio Abgerufen am 24 Oktober 2023 MAX BRAND Ensemble Abgerufen am 24 Oktober 2023 Normdaten Person GND 119345773 lobid OGND AKS LCCN no93022382 VIAF 20488669 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brand MaxKURZBESCHREIBUNG osterreichisch amerikanischer KomponistGEBURTSDATUM 26 April 1896GEBURTSORT LembergSTERBEDATUM 5 April 1980STERBEORT Langenzersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Brand Komponist amp oldid 238489560