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Matija Bravničar 24 Februar 1897 in Tolmin 25 November 1977 in Ljubljana war ein slowenischer Komponist 1930 Inhaltsverz

Matija Bravničar

Matija Bravničar (* 24. Februar 1897 in Tolmin; † 25. November 1977 in Ljubljana) war ein slowenischer Komponist.

Matija Bravničar, 1930

Leben Bearbeiten

Geboren im nordwestslowenischen Tolmin, erhielt Matija Bravničar zunächst eine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Gorizia. Er lernte u. a. Geige bei Ivan Karlo Sancin sowie Theoriefächer an der Musikschule „Glasbena matica“. Während des Ersten Weltkriegs wurde er zur österreichisch-ungarischen Armee einberufen, in der er Einsätze an verschiedenen Frontabschnitten hatte und für Bürotätigkeit und Sanitätsdienst herangezogen wurde. 1919–1945 arbeitete er als Geiger im Orchester der Oper Ljubljana, wobei er anfangs noch privat bei den Orchestermitgliedern Richard Zika und Ferdinand Wirsing studierte, dann auch Komposition am Konservatorium von Ljubljana (der nunmehrigen Musikakademie Ljubljana) bei Marij Kogoj und Slavko Osterc. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zunächst Lehrer an der Musikschule von Gorizia, 1952–1968 hatte er eine Professur für Komposition an der Laibacher Akademie. Zu seinen Schülern zählten Boris Švara, Primož Lorenz, Marko Munih, Marjan Gabrijelčič, Anton Nanut, Igor Štuhec u. v. m.

1951–1960 war er gemeinsam mit Marijan Lipovšek Redakteur der Zeitschrift Slovenska glasbena revija (Slowenische Musikrevue), 1949–1953 Musiklektor des Slowenischen Staatsverlages sowie 1949–1952 Präsident des von ihm mitgegründeten Slowenischen Komponistenverbandes und 1953–1957 des Jugoslawischen Komponistenverbandes. Bravničar gilt als einer der ersten gewichtigen Sinfoniker Sloweniens. Sein Stil greift Elemente des Expressionismus ebenso auf wie slowenische Volksmusik. 1963 wurde ihm für sein Violinkonzert der Prešeren-Preis verliehen. 1972 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Slowenischen Akademie für Wissenschaften und Künste (Slovenska akademija znanosti in umetnosti) ernannt.

Seit 1932 war Matija Bravničar mit der Balletttänzerin und Choreographin Gizela Bravničar, geborene Pavšič (1908–1990) verheiratet. Ihr Sohn Dejan Bravničar (1937–2018) war ein bekannter Geiger, der Enkel Igor Bravničar (* 1961) ist Maler und Pianist. Zu den postumen Würdigungen zählt die Benennung einer Straße in Ljubljana. Vor Bravničars Geburtshaus in Tolmin wurde 1995 eine von Mirsad Begić gestaltete Bronzebüste errichtet. 2021 wurde an der Musikschule Logatec zum ersten Mal der Internationale Violinwettbewerb Matija Bravničar ausgetragen, der in der Folge alle zwei Jahre stattfinden soll.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Musiktheater Bearbeiten

  • Pohujšanje v dolina Šentflorjanski. Opera buffa nach der Komödie „Spuk im Florianital“ von Ivan Cankar, Libretto: Ferdo Delak (1928)
  • Stoji, stoji Ljubljan'ca. Satirische Revue, Libretto: Nikolaj Pirnat (1933; verschollen)
  • Hlapec Jernej in njegova pravica. Oper nach der Erzählung „Der Knecht Jernej und sein Recht“ von Ivan Cankar, Libretto: Ferdo Delak (1936)

Chor und Orchester Bearbeiten

  • Hymnus Slavicus. Festliche Ouvertüre für Chor, Orchester und Orgel (1931)
  • Sinfonie Nr. 4 für Chor und Orchester „Simfonija Faronika“ (1973)

Orchester Bearbeiten

  • Kralj Matjaž (König Matthias). Sinfonische Ouvertüre (1932)
  • Belakrajinaer Rhapsodie (1938)
  • Sinfonie Nr. 1 (1947)
  • Kurent. Sinfonische Dichtung (1950)
  • Sinfonie Nr. 2 in D (1951)
  • Tanzmetamorphosen (1954)
  • Sinfonie Nr. 3 (1956)
  • Sinfonische Tänze (1969)

Soloinstrument(e) und Orchester Bearbeiten

  • Divertissement für Klavier und Streichorchester (1933)
  • Fantasia rapsodica für Violine und Orchester (1958/1967)
  • Konzert für Violine und Orchester (1962)
  • Konzert für Horn und Orchester (1963)

Duos und Kammermusik Bearbeiten

  • Elegie für Horn und Klavier (1929)
  • Bläserquintett Nr. 1 (1930)
  • Tango mouvements für Violine und Klavier (1936)
  • Suonada in modo antico für Violine und Klavier (1951)
  • Dialog für Violoncello und Klavier (1965)
  • Bläserquintett Nr. 2 (1968)
  • Trio für Flöte, Klarinette und Fagott (1972)

Lied Bearbeiten

  • Rdeča roža (1920)
  • Osamljena (1921)
  • Jesenska elegija (1923)
  • Žalostinka (1928)
  • Šest Kajuhovih (1946)

Filmmusik Bearbeiten

  • Iz davne proslosti (Aus längst vergangener Zeit). Kurzfilm, Regie: Slobodan Radulović (1950)
  • Mojster Plecnik (Meister Plecnik). Kurzfilm, Regie: Mirko Grobler (1953)

Weiters Chorsätze und zahlreiche Solostücke für Klavier, Violine u. a. Instrumente.

CD-Diskographie Bearbeiten

  • Hymnus Slavicus, Kralj Matjaž, Belakrajinaer Rhapsodie, Sinfonie Nr. 2 – Slowenische Philharmonie, Sinfonieorchester des Slowenischen Rundfunks, Dirigenten: Uroš Lajovic, Milivoj Šurbek, Samo Hubad – auf: Matija Bravničar. Sinfonische Werke (Edicije Društva slovenskih skladateljev ED. DSS 200338)
  • Kurent – Sinfonieorchester des Slowenischen Rundfunks, Dirigent: Simon Krečič – auf: Klasika Slovenia. Orchesterwerke Vol. 1 (RTVSLO 113802, 2CD 2015)
  • Sonate für Violine solo – Dejan Bravničar (Violine) – auf: Antologija Dejan Bravničar (RTVSLO 115158, CD 2018)
  • Konzert für Violine und Orchester, Fantasia rapsodica – Dejan Bravničar (Violine), Sinfonieorchester des Slowenischen Rundfunks, Dirigent: Milan Horvat – auf: Antologija Dejan Bravničar (RTVSLO 115165, CD 2018)
  • Suonata in modo antico, Mladi concertant, Fantazija, Elegia nocturna, Tango mouvements, Sonate für Violine solo, – Dejan Bravničar (Violine), Aci Bertoncelj, Lidija Stanković, Mojca Pucelj (Klavier) – auf: Antologija Dejan Bravničar (RTVSLO 115189, CD 2018)

Literatur Bearbeiten

  • Darja Koter (Hrsg.): Matija Bravničar (1897–1977). Tematska publikacija Glasbeno-pedagoškega zbornika Akademije za glasbo v Ljubljani, Bd. 9, 2008
  • Dejan Bravničar (Hrsg.): Matija Bravničar. Spomini in srečanja (Erinnerungen und Begegnungen). Forma 7, Ljubljana 2011

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Maia Juvanc: Monument to Matija Bravničar in front of his birthplace, in: Monumenta musica Slovenica (englisch)
  2. Internationaler Violinwettbewerb Matija Bravničar (slowenisch/englisch)
Personendaten
NAME Bravničar, Matija
KURZBESCHREIBUNG slowenischer Komponist
GEBURTSDATUM 24. Februar 1897
GEBURTSORT Tolmin
STERBEDATUM 25. November 1977
STERBEORT Ljubljana
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Veröffentlichungsdatum:
Matija Bravnicar 24 Februar 1897 in Tolmin 25 November 1977 in Ljubljana war ein slowenischer Komponist Matija Bravnicar 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 2 1 Musiktheater 2 2 Chor und Orchester 2 3 Orchester 2 4 Soloinstrument e und Orchester 2 5 Duos und Kammermusik 2 6 Lied 2 7 Filmmusik 3 CD Diskographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren im nordwestslowenischen Tolmin erhielt Matija Bravnicar zunachst eine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Gorizia Er lernte u a Geige bei Ivan Karlo Sancin sowie Theoriefacher an der Musikschule Glasbena matica Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde er zur osterreichisch ungarischen Armee einberufen in der er Einsatze an verschiedenen Frontabschnitten hatte und fur Burotatigkeit und Sanitatsdienst herangezogen wurde 1919 1945 arbeitete er als Geiger im Orchester der Oper Ljubljana wobei er anfangs noch privat bei den Orchestermitgliedern Richard Zika und Ferdinand Wirsing studierte dann auch Komposition am Konservatorium von Ljubljana der nunmehrigen Musikakademie Ljubljana bei Marij Kogoj und Slavko Osterc Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zunachst Lehrer an der Musikschule von Gorizia 1952 1968 hatte er eine Professur fur Komposition an der Laibacher Akademie Zu seinen Schulern zahlten Boris Svara Primoz Lorenz Marko Munih Marjan Gabrijelcic Anton Nanut Igor Stuhec u v m 1951 1960 war er gemeinsam mit Marijan Lipovsek Redakteur der Zeitschrift Slovenska glasbena revija Slowenische Musikrevue 1949 1953 Musiklektor des Slowenischen Staatsverlages sowie 1949 1952 Prasident des von ihm mitgegrundeten Slowenischen Komponistenverbandes und 1953 1957 des Jugoslawischen Komponistenverbandes Bravnicar gilt als einer der ersten gewichtigen Sinfoniker Sloweniens Sein Stil greift Elemente des Expressionismus ebenso auf wie slowenische Volksmusik 1963 wurde ihm fur sein Violinkonzert der Preseren Preis verliehen 1972 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Slowenischen Akademie fur Wissenschaften und Kunste Slovenska akademija znanosti in umetnosti ernannt Seit 1932 war Matija Bravnicar mit der Balletttanzerin und Choreographin Gizela Bravnicar geborene Pavsic 1908 1990 verheiratet Ihr Sohn Dejan Bravnicar 1937 2018 war ein bekannter Geiger der Enkel Igor Bravnicar 1961 ist Maler und Pianist Zu den postumen Wurdigungen zahlt die Benennung einer Strasse in Ljubljana Vor Bravnicars Geburtshaus in Tolmin wurde 1995 eine von Mirsad Begic gestaltete Bronzebuste errichtet 1 2021 wurde an der Musikschule Logatec zum ersten Mal der Internationale Violinwettbewerb Matija Bravnicar ausgetragen der in der Folge alle zwei Jahre stattfinden soll 2 Werke Auswahl BearbeitenMusiktheater Bearbeiten Pohujsanje v dolina Sentflorjanski Opera buffa nach der Komodie Spuk im Florianital von Ivan Cankar Libretto Ferdo Delak 1928 Stoji stoji Ljubljan ca Satirische Revue Libretto Nikolaj Pirnat 1933 verschollen Hlapec Jernej in njegova pravica Oper nach der Erzahlung Der Knecht Jernej und sein Recht von Ivan Cankar Libretto Ferdo Delak 1936 Chor und Orchester Bearbeiten Hymnus Slavicus Festliche Ouverture fur Chor Orchester und Orgel 1931 Sinfonie Nr 4 fur Chor und Orchester Simfonija Faronika 1973 Orchester Bearbeiten Kralj Matjaz Konig Matthias Sinfonische Ouverture 1932 Belakrajinaer Rhapsodie 1938 Sinfonie Nr 1 1947 Kurent Sinfonische Dichtung 1950 Sinfonie Nr 2 in D 1951 Tanzmetamorphosen 1954 Sinfonie Nr 3 1956 Sinfonische Tanze 1969 Soloinstrument e und Orchester Bearbeiten Divertissement fur Klavier und Streichorchester 1933 Fantasia rapsodica fur Violine und Orchester 1958 1967 Konzert fur Violine und Orchester 1962 Konzert fur Horn und Orchester 1963 Duos und Kammermusik Bearbeiten Elegie fur Horn und Klavier 1929 Blaserquintett Nr 1 1930 Tango mouvements fur Violine und Klavier 1936 Suonada in modo antico fur Violine und Klavier 1951 Dialog fur Violoncello und Klavier 1965 Blaserquintett Nr 2 1968 Trio fur Flote Klarinette und Fagott 1972 Lied Bearbeiten 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Rundfunks Dirigent Milan Horvat auf Antologija Dejan Bravnicar RTVSLO 115165 CD 2018 Suonata in modo antico Mladi concertant Fantazija Elegia nocturna Tango mouvements Sonate fur Violine solo Dejan Bravnicar Violine Aci Bertoncelj Lidija Stankovic Mojca Pucelj Klavier auf Antologija Dejan Bravnicar RTVSLO 115189 CD 2018 Literatur BearbeitenDarja Koter Hrsg Matija Bravnicar 1897 1977 Tematska publikacija Glasbeno pedagoskega zbornika Akademije za glasbo v Ljubljani Bd 9 2008 Dejan Bravnicar Hrsg Matija Bravnicar Spomini in srecanja Erinnerungen und Begegnungen Forma 7 Ljubljana 2011Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Matija Bravnicar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Matija Bravnicar in MGG Online Zorko Harej Matija Bravnicar in Novi Slovenski biografski leksikon slowenisch Matija Bravnicar Werke bei Edicij DSS slowenisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Maia Juvanc Monument to Matija Bravnicar in front of his birthplace in Monumenta musica Slovenica englisch Internationaler Violinwettbewerb Matija Bravnicar slowenisch englisch Normdaten Person GND 128768878 lobid OGND AKS LCCN n87108574 VIAF 76580942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bravnicar MatijaKURZBESCHREIBUNG slowenischer KomponistGEBURTSDATUM 24 Februar 1897GEBURTSORT TolminSTERBEDATUM 25 November 1977STERBEORT Ljubljana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matija Bravnicar amp oldid 227424400