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Martin A Trondle 11 Mai 1971 in Schwenningen ist ein deutscher Kulturwissenschaftler und Kultursoziologe der sich insbesondere mit zeitgemassen Formen der Vermittlung Klassischer Musik befasst Seit 2015 ist Trondle Inhaber des WURTH Chair of Cultural Production an der Zeppelin Universitat in Friedrichshafen Er beschaftigt sich mit verschiedenen um die Produktion und Rezeption von Kunst und Kultur zentrierten Themenfeldern wie dem Management von Kulturorganisationen Themen der Kulturpolitik und Kulturforderung sowie den Besuchern von Kulturorganisationen Ein Fokus liegt dabei auf zeitgemassen Formen der Vermittlung klassischer Musik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsschwerpunkte 2 1 Besucherforschung Kunstwahrnehmung und die Wirkung von Prasenzformaten 2 2 Nicht Besucher 2 3 Kulturpolitik und der Kulturforderung 2 4 Organisationstheoretische Arbeiten 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach seinem Abitur studierte Trondle kurzzeitig an der Musikhochschule Trossingen von der er an die Hochschule fur Musik und Theater Bern wechselte Hier studierte er bei Stephan Schmidt wo er 1997 ein Musikdiplom erwarb Anschliessend studierte er Kulturwissenschaften und Kulturmanagement an der Padagogischen Hochschule Ludwigsburg bei Werner Heinrichs und Armin Klein 2005 wurde er dort zum Thema Integriertes Kulturmanagement summa cum laude promoviert Er arbeitete zunachst fur den Sudwestrundfunk und war Grundungsmanager 1999 2002 der Biennale Bern 2001 das sich in uber 100 Produktionen spartenubergreifend mit Fragen der kunstlerischen Forschung auseinandersetzte 2006 war er vorubergehend Fachbereichsleiter am Nordkolleg Rendsburg sowie im Anschluss 2007 bis 2008 Referent am Niedersachsischen Ministerium fur Wissenschaft und Kultur Von 2004 bis 2016 war Trondle zudem als Dozent am Studienzentrum Kulturmanagement der Universitat Basel tatig In den Jahren 2008 und 2009 war er Post Doc Stipendiat im Programm art science amp business der Akademie Schloss Solitude Mit Hilfe des Fellowship Exzellenz in der Lehre des Stifterverbandes fur die Deutsche Wissenschaft und der Baden Wurttemberg Stiftung konnte Trondle Aufenthalte als Visiting Professor an zahlreichen internationalen Hochschulen wie der School of the Art Institute of Chicago HEC Montreal Massachusetts Institute of Technology Ohio State University New York University University of Warwick sowie am Goldsmiths College London wahrnehmen Fur die Alfred Toepfer Stiftung Hamburg leitet er seit 2008 Concerto21 ein Meisterkurs fur Musiker Musikmanager und Festivalmacher Von 2008 bis 2016 leitete Trondle das Schweizerische Nationalfonds Forschungsprojekt eMotion mapping museum experience sowie seit 2018 das durch die Volkswagenstiftung geforderte Forschungsprojekt ECR Experimental Concert Research 2009 folgte Trondles Berufung an die private Zeppelin Universitat in Friedrichshafen Gemeinsam mit Steffen Hohne ist Trondle Editor in Chief der begutachteten Zeitschrift fur Kulturmanagement Kunst Politik Wirtschaft und Gesellschaft 1 Forschungsschwerpunkte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Trondle befasst sich mit diversen Aspekten der Produktion und Rezeption von Kunst und Kultur Seine Forschungsarbeiten zeichnen sich durch ihren interdisziplinaren Charakter aus bei denen oft sowohl interpretierende als auch korrelierende Methoden zum Einsatz kommen und vielfach anhand realer Problemstellungen miteinander kombiniert werden Besucherforschung Kunstwahrnehmung und die Wirkung von Prasenzformaten Bearbeiten Im Rahmen des Projektes eMotion mapping museum experience 2 wurde wissenschaftliche und kunstlerische Forschung kombiniert um Fragen zur Kunstwahrnehmung detailliert untersuchen und mehrere bisher nicht getestete Theorien und Annahmen aus Kultursoziologie und Kunstpsychologie empirisch prufen Das Projekt ist im Bereich der angewandten Grundlagenforschung angesiedelt Das Forscherteam konnte erstmals eine deutliche Korrelation von Physiologie und Phanomenologie nachweisen 3 4 Die entstandenen Publikationen wurden mehrfach ausgezeichnet und breit in den Medien besprochen 5 6 7 8 9 Seit Juni 2018 leitet Trondle das Forschungsprojekt ECR Experimental Concert Research 10 das unter anderem von der Volkswagenstiftung gefordert wird Ahnlich wie bei dem Forschungsprojekt eMotion versucht ein internationales Team aus Forschern Programmierern und Kunstlern herauszufinden was es heisst ein Konzert zu erleben Auch hier kommen verschiedene Forschungsmethoden zur Anwendung und werden miteinander kombiniert z B physiologische Messungen Messung der Bewegungsenergie oder der Gesichtsmuskelaktivitat der Konzertbesucher So werden in einer Reihe von mehreren Konzerten experimentell unterschiedliche Hypothesen zum Erleben klassischer Musik getestet Ein kulturwissenschaftlich nicht datengetriebener Ansatz verfolgen die beiden Herausgeberbande Das Konzert 11 und Das Konzert II mit denen Trondle analog zu den museums studies fur die Etablierung der concert studies wirbt Im Zentrum beider Bande steht die Frage nach der Zukunft des klassischen Konzerts die von den Autoren aus musik theater und kulturwissenschaftlicher aber auch akustischer architektonischer soziologischer historischer und okonomischer Perspektive diskutiert wird 12 Nicht Besucher Bearbeiten Die bisher in der Forschung wenig beachtete Gruppe der Nicht Besucher steht im Mittelpunkt des Bandes Nicht Besucherforschung Audience Development fur Kulturorganisationen 13 Mit mehr als 1200 statistisch Befragten und circa 60 Interviewten Nicht Besuchern entwickelt der von Trondle herausgegebene Band einen detaillierten Blick auf die Motivationen und Praferenzen von Nicht Besuchen Aufbauend auf den quantitativen und qualitativ experimentellen Befunden stellt der Band insbesondere das Konzept der Nahe zur Beleuchtung unterschiedlicher Besuchsdimensionen vor Kulturpolitik und der Kulturforderung Bearbeiten Die Kulturproduktion als auch die Prasentation wird institutionell und politisch gerahmt In verschiedenen Arbeiten beleuchtet Trondle diese Aspekte Die Anthologie Kulturpolitik 14 gemeinsam mit Claudia Steigerwald spannt einen Bogen uber 220 Jahre Ideengeschichte von Kulturpolitiken In acht Kapiteln finden sich Beitrage zu Kulturpolitik und Kulturpolitikforschung aus und zu verschiedenen Nationen aber auch zu supranationalen Einrichtungen wie der Europaischen Union und der UNESCO Im Zentrum steht die Frage nach den Motivationen und Legitimationen staatlicher Kulturforderung Eine diskurspolitische Analyse stellt Cultural Policy Discourses in the Media 15 dar Der Beitrag analysiert die kulturpolitischen Positionen und Legitimationen zur Kulturfinanzierung der Akteure im Bereich der klassischen Musik Organisationstheoretische Arbeiten Bearbeiten Der Band Die Kulturkonzeption 16 entwickelt aus einer multimethodischen dichten Beschreibung der mittelalterlich gepragten Stadt Ravensburg eine kulturwissenschaftlich fundierte regionale Kulturtheorie fur politische Entscheidungstrager Die Kulturkonzeption die eher bottom up orientiert ist stellt damit eine Alternative zur top down Orientierung der Kulturentwicklungsplanung dar Die Frage nach dem Management von Kulturorganisationen finden ihren Niederschlag in den organisationstheoretischen Arbeiten von Trondle Im Mittelpunkt steht die Frage was das Arbeiten in Kulturorganisationen auszeichnet 17 Wenn Kulturorganisationen fur die Produktion asthetischer Ereignisse zustandig sind was bedeutet es eine Organisation zu managen die asthetische Ereignisse produziert 18 Laut Trondle stehen dann weniger als in herkommlichen Managementtheorien Standardisierung Wiederholbarkeit Massenproduktion und Kostenreduzierung als monetar Messbare Merkmale im Vordergrund Vielmehr stunde die Einmaligkeit die Uberraschung oder das Schonheitsempfinden also das asthetische Erleben im Vordergrund Wie aber so seine zentrale Frage mussten Kulturorganisationen organisiert sein um das Unvorhergesehene Einmalige und Uberraschende zu produzieren Seit 2006 sind verschiedene Schriften hierzu entstanden 19 20 Organisationstheoretisch ist auch der Versuch danach zu fragen was Organisationstheoretiker von der Organisation der Kunste lernen konnten Diese Arbeiten lassen sich unter dem Titel Wirtschaftsasthetik subsumieren 21 22 23 Schriften Auswahl BearbeitenEntscheiden im Kulturbetrieb Integriertes Kunst und Kulturmanagement Bern h e p Ott Verlag 2006 ISBN 3 7225 0041 9 Das Konzert Neue Auffuhrungskonzepte fur eine klassische Form Hrsg Bielefeld transcript Verlag 2009 ISBN 978 3 8376 1617 0 Kunstforschung als asthetische Wissenschaft Zur transdiziplinaren Hybridisierung von Wissenschaft und Kunst Hrsg mit Julia Warmers Bielefeld transcript Verlag 2012 ISBN 978 3 8376 1688 0 Die Kulturkonzeption Stadtentwicklung und Kulturpolitik am Beispiel der Stadt Ravensburg Hrsg Wiesbaden Springer VS 2017 ISBN 978 3 658 16300 6 Das Konzert II Beitrage zum Forschungsfeld der Concert Studies Hrsg Bielefeld transcript Verlag 2018 ISBN 978 3 8376 4315 2 Toward a practical theory of managing the arts In Constance DeVereaux Hrsg Arts and Cultural Management Sense and Sensibilities in the State of the Field Oxon Routledge 2018 S 247 266 mit Julian Stahl Anthologie Kulturpolitik Einfuhrende Beitrage zu Geschichte Funktionen und Diskursen der Kulturpolitikforschung Hrsg mit Claudia Steigerwald Bielefeld transcript Verlag 2019 ISBN 978 3 8376 3732 8 Nicht Besucherforschung Audience Development fur Kultureinrichtungen Hrsg Wiesbaden Springer VS 2019 ISBN 978 3 658 25828 3Weblinks BearbeitenOffizielle Website Kurzbiographie Interview auf der Website der Zeppelin Universitat Literatur von und uber Martin Trondle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Akademie Schloss Solitude eMotion mapping museum experience ECR Experimental Concert Research Zeppelin Universitat WURTH Chair of Cultural ProductionEinzelnachweise Bearbeiten transcript Zeitschrift fur Kulturmanagement Abgerufen am 25 Mai 2019 https www mapping museum experience com Wolfgang Tschacher Steven Greenwood Volker Kirchberg Stephanie Wintzerith Karen van den Berg Martin Trondle Physiological correlates of aesthetic perception in a museum In Journal of Psychology of Aesthetics Creativity and the Arts 6 1 2012 S 96 103 doi 10 1037 a0023845 Martin Trondle Wolfgang Tschacher The Physiology of Phenomenology the Effects of Artworks Journal of Empirical Studies of the Arts Vol 30 1 2012 S 75 113 doi 10 2190 EM 30 1 g e motion Kunstwahrnehmung in Kulturzeit 3sat Und die Herzen schlagen hoher Was geht in uns vor wenn wir Kunst sehen Eine neue Studie konnte die Museumswelt schwer erschuttern in DIE ZEIT vom 19 April 2012 Wege zur Kunst in ZEITMagazin Nr 24 vom 6 Juni 2012 Schweiss und Spiele in DER SPIEGEL vom 20 Juli 2009 Heart Pounding Art Seen Solo in New York Times Magazine vom 28 Oktober 2012 ECR Experimental Concert Research 1 Das Konzert Neue Auffuhrungskonzepte fur eine klassische Form hrsg von Martin Trondle Bielefeld transcript Verlag 2009 ISBN 978 3 8376 1617 0 Das Konzert II Beitrage zum Forschungsfeld der Concert Studies hrsg von Martin Trondle Bielefeld transcript Verlag 2018 ISBN 978 3 8376 4315 2 Nicht Besucherforschung Audience Development fur Kulturorganisationen hrsg von Martin Trondle Wiesbaden Springer VS 2019 ISBN 978 3 658 25828 3 Anthologie Kulturpolitik Einfuhrende Beitrage zu Geschichte Funktionen und Diskursen der Kulturpolitikforschung hrsg von Martin Trondle und Claudia Steigerwald Bielefeld transcript Verlag 2019 ISBN 978 3 8376 3732 8 Martin Trondle und Markus Rhomberg The creation of cultural policy in the media a field research of cultural discourses in Germany International Journal of Cultural Policy 17 5 S 538 554 doi 10 1080 10286632 2010 542239 Die Kulturkonzeption Stadtentwicklung und Kulturpolitik am Beispiel der Stadt Ravensburg hrsg von Martin Trondle Wiesbaden Springer VS 2017 ISBN 978 3 658 16300 6 Martin Trondle Entscheiden im Kulturbetrieb Integriertes Kunst und Kulturmanagement Bern h e p Ott Verlag 2006 ISBN 3 7225 0041 9 Martin Trondle und Julian Stahl Toward a practical theory of managing the arts In Constance DeVereaux Hrsg Arts and Cultural Management Sense and Sensibilities in the State of the Field Oxon Routledge 2018 S 247 266 doi 10 4324 9781315164205 Martin Trondle Restart Paradigmen und Paradigmenwechsel im Kunst und Kulturmanagement In Christine Hatz et al spiel plan Schweizer Jahrbuch fur Kulturmanagement 2007 08 Bern Stuttgart Wien Haupt 2008 S 61 74 Labaronne Leticia Trondle Martin 2019 Managing and Evaluating the Performing Arts Value Creation through Resource Transformation Journal of Arts Management Law and Society Martin Trondle Das Orchester als Organisation Exzellenz und Kultur In Timo Meynhardt und Ewald Brunner Hrsg Management und Synergetik Munster New York Munchen Berlin Waxmann 2005 S 153 170 Wolfgang Tschacher und Martin Trondle Die Funktionslogik des Kunstsystems Vorbild fur betriebliche Organisation In Timo Meynhardt und Ewald Brunner Hrsg Management und Synergetik Munster New York Munchen Berlin Waxmann 2005 S 135 172 Martin Trondle und Armin Chodzinski Zur Einfuhrung Wirtschaftsasthetik Zeitschrift fur Kulturmanagement Kunst Politik Wirtschaft und Gesellschaft Journal of Cultural Management Arts Economics Policy Special issue Wirtschaftsasthetik Organizational Aesthetics 2018 4 2 Bielefeld Transcript S 9 26 Doi 10 14361 zkmm 2018 0201 Normdaten Person GND 129995177 lobid OGND AKS LCCN n2007072498 VIAF 23234536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trondle MartinALTERNATIVNAMEN Trondle Martin A KURZBESCHREIBUNG deutscher Kulturwissenschaftler und KultursoziologeGEBURTSDATUM 11 Mai 1971GEBURTSORT Schwenningen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Trondle amp oldid 227350945