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Martin Plaickner auch Plaickhner Pleickner u a um 1500 1563 in Vils Tirol war Mitbegrunder der Taufergemeinde in Chur und spater Waldschreiber der Stadt Augsburg mit Wohn und Arbeitssitz in Vils Tirol Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Geburtsort von Martin Plaickner ist unbekannt doch gilt seine Herkunft aus dem Osterreichischen als sehr wahrscheinlich Der Familienname Plaickner war im fruhen 16 Jahrhundert insbesondere in Tirol verbreitet 1 das sich eben zu dieser Zeit zu einer Hochburg des Taufertums entwickelte und aus dem auch sein Freund und Glaubensgenosse Pilgram Marbeck stammte Alternativ konnte er identisch sein mit Martinus Plaichner ex Newkirchn Neunkirchen Niederosterreich der sich 1510 an der Universitat Wien immatrikulierte 2 Plaickner war Anhanger der Tauferbewegung Als Folge der Verfolgung dieser Glaubensgemeinschaft in Osterreich und anderswo fluchtete er um das Jahr 1530 in die Schweizer Stadt Chur die den Taufern gegenuber liberaler eingestellt war als manch andere Stadte In Chur konnte er zunachst unbehelligt nach seinem Glauben leben und eine ortliche Gemeinschaft der Schweizer Bruder aufzubauen Doch auch in Chur wuchs mit den Jahren die Abneigung gegen die Taufer die schliesslich auf Drangen von Johannes Comander im Jahr 1544 in der Ausweisung der tauferischen Bruderschaft als deren Altester Martin Plaickner genannt wurde durch die Obrigkeit von Chur gipfelte In einem Schreiben von Leopold Scharnschlager an Martin Plaickner in Chur einer Trostepistel der liebe Gottes vom 14 Mai 1544 spricht Scharnschlager Plaickner Mut fur seine unmittelbare bevorstehende Vertreibung aus Chur zu 3 Plaickner entschied sich fur Augsburg als Zufluchtsort wo bereits seine beiden Freunde und Glaubensbruder Scharnschlager und Marbeck lebten Marbeck war vom Rat der Stadt Augsburg mit der Stelle des Wassermeisters betraut worden und hatte ein verbessertes System der Holzflosserei entwickelt mit dem Bau und Brennholz von den waldreichen Gebieten der Voralpen uber den Lech in die aufstrebende holzhungrige Handelsstadt Augsburg geschafft werden konnte Es bedurfte nun eines stadtischen Beamten vor Ort der den Holzeinschlag am oberen Lech koordinierte den sogenannten Waldschreiber Dieses Amt bekleidete Martin Plaickner etwa seit dem Jahr 1545 bis zu seinem Tod im Mai 1563 Der Waldschreiber Plaickner hatte seinen Dienstsitz in Vils Tirol Auf Martin Plaickner folgte sein Sohn Salomon Plaickner im Amt Familie BearbeitenMartin Plaickner hatte zwei Sohne 4 5 Daniel Plaickner Chur nach 1594 war badischer Bergvogt und Amtmann der Grafschaft Sponheim zu Herrstein 1585 Munzbeauftragter in Baden Baden 1594 Munzmeister zu Gehweiler Salomon Plaickner Chur ca 1598 Vils Tirol war nach dem Tod seines Vaters augsburgischer Waldschreiber von 1563 bis ca 1598Literatur BearbeitenWatanabe Yuichi Waldpolitik und Holzversorgung der Reichsstadt Augsburg im 16 Jahrhundert Dissertation zur Erlangung des Doktorgrads an der Philologisch Historischen Fakultat der Universitat Augsburg 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl z B a Moser Heinz Urkunden der Stadt Hall in Tirol 1303 1600 Amt der Tiroler Landesregierung Abt IV b Tiroler Landesarchiv 1989 b Buchner Robert Im stadtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus Bader und Badegaste im alten Tirol Bohlau 2014 S 92 und 163 sowie c Stops Friedrich Rattenberg Thaur 1981 S 77 Wien Universitat Die Matrikel der Universitat Wien 1451 1518 Wien H Bohlau 1966 Vgl z B a Heinold Fast Hrsg Gottfried Seebass Hrsg Martin Rothkegel Briefe und Schriften oberdeutscher Taufer 1527 1555 das Kunstbuch des Jorg Probst Rotenfelder gen Maler Band 78 von Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Gutersloher Verlagshaus 2007 S 500 529 b Christine Christ von Wedel Hrsg Sven Grosse Hrsg Auslegung und Hermeneutik der Bibel in der Reformationszeit Band 14 von Historia Hermeneutica Series Studia de Gruyter 2016 S 317 c Leonhard von Muralt Quellen zur Geschichte der Taufer in der Schweiz Band 2 Zurich 1972 S 516 d Christian Scheidegger Zwischen den konfessionellen Fronten Chur 2013 S 21 e Johann Loserth Quellen und Forschungen zur Geschichte der oberdeutschen Taufgesinnten im 16 Jahrhundert Wien 1929 S 50 Osterreichische Staatsarchiv AT OeStA AVA Adel RAA 320 9 Plaickner Salomon Daniel Bruder aus Chur Wappen mit Krone und Lehenartikel 1588 12 23 Akt Sammelakt Grundzl Konvolut Dossier File Abgerufen am 7 Februar 2021 BayHStA Pfalz Neuburger Archivalien 452PersonendatenNAME Plaickner MartinKURZBESCHREIBUNG Mitbegrunder der Tauferbewegung in Chur Waldschreiber der Stadt Augsburg VilsGEBURTSDATUM um 1500STERBEDATUM 1563STERBEORT Vils Tirol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Plaickner amp oldid 214363746