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Martin Burckhardt 28 Juli 1957 in Fulda ist ein deutscher Autor und Kulturtheoretiker Martin Burckhardt 2016Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Werk 4 Schriften 5 Horstucke Auswahl 6 Artikel 7 Vortrage 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBurckhardt wuchs im ostwestfalischen Detmold auf Nach Abitur und Zivildienst studierte er Germanistik Theaterwissenschaft und Geschichte in Koln Nach dem Studium begann er mit schriftstellerischer Arbeit zunachst vor allem im Bereich des Horfunks und der Klangkunst In Zusammenarbeit mit dem Audio Kunstler Hans Peter Kuhn spater mit dem Musiker Johannes Schmoelling entstanden diverse experimentelle Horstucke die als Horspiele firmierten aber vor allem die Ubergangszone von Gerausch Musik und Sprache explorierten 1 Die fruhe Auseinandersetzung mit der sich anbahnenden Computerwelt die sich ihm vor allem uber die Regie und Arbeit im Tonstudio vermittelte weckte sein Interesse an Fragen der Kunstlichen Intelligenz aber vor allem der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Computers In diesem Kontext entstanden seine ersten theoretischen Arbeiten Digitale Metaphysik 1988 2 Die Universale Maschine 1990 Gemeinsam mit dem Journalisten und Redakteur Wolfgang Bauernfeind hielt er zwischen 1988 und 1994 ein Seminar an der Hochschule der Kunste Berlin wo mit den Lehrenden des Schauspiel Jahrgangs spater auch den Tonmeistern ein Horstuck erarbeitet wurde Parallel entstanden weitere Horstucke und Horspiele vor allem der mehrstundige Audio Zyklus Die Geschichte der Dinge gemeinsam mit Johannes Schmoelling Schaffen BearbeitenWichtig in dieser Zeit war eine doppelte Auseinandersetzung mit der Geschichte der Psychoanalyse und ihrem Bezug zur digitalen Kultur einerseits 3 und andererseits mit den Grundlagen des Alphabets Im Jahr 1995 grundete er mit seinem jungeren Bruder Wolfram den Kulturverlag Kulturverlag Kadmos in dem verschiedene Werke zur Fruhgeschichte des Computers aber auch zu medialen Fragen herausgegeben wurden unter anderem von Charles Babbage Ada Lovelace Pierre Klossowski Guy Lenotre Pseudonym von Theodore Gosselin Daniel Paul Schreber Alfred Kallir und Nikolaus von Oresme Ab 1995 im Zusammenhang mit der Diskussion um das Metamorphosen Buch kam es zu verstarkter Lehrtatigkeit zunachst an der Humboldt Universitat Kulturwissenschaft danach an der FU Berlin Theaterwissenschaft Daneben entstanden diverse Essays in Zeitschriften Lettre International 4 Arch sowie die Vorbereitung eines neuen Buches das vom Geist der Maschine erzahlte 1999 Von 1998 bis 2000 betreute er die Interface V 5 fur die Kulturbehorde Hamburg ein Symposion sowie eine Ausstellung zur Computerkultur Ab 2000 beschaftigte er sich zunehmend mit Fragen der Programmierung und des Game Design 6 nicht bloss in theoretischer sondern auch in praktischer Absicht Dieses neu hinzugekommene Arbeitsfeld fand erstmals im Jahr 2008 2009 im Rahmen der USER Ausstellung im Zentrum fur Kunst und Medien mit der Arbeit Das virtuelle Museum einen Niederschlag Werk Bearbeiten1994 erschien die Monographie Metamorphosen von Raum und Zeit Eine Geschichte der Wahrnehmung 7 Hier wurde die Geschichte der universalen Maschine vom Raderwerkautomaten des Mittelalters bis zum Computer als sukzessive Mentalitats Verschiebung erzahlt Mit dem Erscheinen des Buches begann die Arbeit an einem neuen Buch das die Frage der Genealogie der Maschine noch weiter zuruckdatierte und an das Alphabet die Gnosis und das Dogma der unbefleckten Empfangnis koppelte Die kunstliche Mutter Lettre International 1994 Im Jahr 2005 schrieb er die Erzahlung Brandlhuber Eine Fiktion 8 in der er dem Architekten Arno Brandlhuber alle erdenklichen Dinge andichtete um mit diesem Text spater als Brandlhuber dessen Werkschau im deSingel in Antwerpen zu eroffnen und sich anschliessend in Burckhardt zuruckzuverwandeln ein Spiel mit einem realen Avatar Neben Herausgebertatigkeiten Charles Fourier Joseph de Maistre und diversen Lehrverpflichtungen Asthetik und Architektur an der Kunstakademie Nurnberg Mediengeschichte an der Universitat fur angewandte Kunst in Wien und der Hochschule fur Kunst und Gestaltung in Zurich HTW Berlin Kulturjournalismus an der UdK entstanden weitere Horstucke Essays vereinzelt auch Ubersetzungen Mit Scham der Philosophen 9 wurde das Projekt zur Genealogie der Maschine fortgesetzt und mit dem Band 68 Die Geschichte einer Kulturrevolution 10 abgeschlossen Das Buchlein Die kleine Geschichte der grossen Gedanken 11 war eine heitere und auf ein breites Publikum zugeschnittene Zusammenfassung des lang verfolgten kulturgeschichtlichen Projekts Im Jahr 2010 grundete er die Firma Ludic Philosophy die im Jahr 2011 das transmediale Browser Game TwinKomplex 12 veroffentlichte Mit einem Cast von Schauspielern u a Irm Hermann Christian Bruckner Gerd Wameling entstanden dafur Filmsequenzen die mit einem quasi dokumentarischen Anstrich in eine Rahmenhandlung um eine Dezentrale Informations Agentur eingereiht wurden In der Folgezeit widmete er sich Programmierungsfragen die in verschiedene Arbeiten mundeten zuletzt einer Feature Maschine fur den rbb ein Werkzeug das Audiostucke neu kombiniert 2014 erschien im Metrolit Verlag das Buch Digitale Renaissance Manifest fur eine neue Welt 13 Das Werk ist nicht nur als Beitrag zur aktuellen politischen Lage gedacht sondern wurde auch in der Form des Social writing verfasst 2015 erschien der Roman Score Wir schaffen das Paradies auf Erden 14 eine Dystopie die im Jahr 2039 angesiedelt ist und bereits absehbare gesellschaftliche und technologische Entwicklungen fortschreibt 2018 erschien bei Matthes amp Seitz die Philosophie der Maschine 15 in der Burckhardt seine Gedanken zur Genealogie der Maschine in philosophischer Hinsicht fortschreibt Burckhardts Bucher wurden in mehrere Sprachen ubersetzt Fur die Frankfurter Allgemeine Zeitung verfasste Burckhardt zwischen 2016 und 2017 eine 13 teilige Serie zu Pionieren der Computerkultur Diese gab Anlass zu dem Buch Eine kurze Geschichte der Digitalisierung 16 das 2018 bei Penguin erschien Schriften BearbeitenMetamorphosen von Raum und Zeit Eine Geschichte der Wahrnehmung Campus Frankfurt M 1994 ISBN 978 3 88375 927 2 Vom Geist der Maschine Eine Geschichte kultureller Umbruche Campus Frankfurt M 1999 ISBN 978 3 593 36275 5 Brandlhuber Eine Fiktion Konig Koln 2005 ISBN 978 3 88375 927 2 Die Scham der Philosophen Semele Berlin 2006 ISBN 978 3 938869 01 7 68 Die Geschichte einer Kulturrevolution Semele Berlin 2007 ISBN 978 3 938869 15 4 Eine kleine Geschichte der grossen Gedanken Wie die Philosophie die Welt erfand DuMont Koln 2008 ISBN 978 3 8321 8083 6 Digitale Renaissance Manifest fur eine neue Welt Metrolit Berlin 2014 ISBN 978 3 8493 0330 3 Wie die Philosophie unsere Welt erfand DuMont Koln 2014 ISBN 978 3 8321 6307 5 Alles und Nichts Ein Pandamonium digitaler Weltvernichtung zusammen mit Dirk Hofer Matthes amp Seitz Berlin 2015 ISBN 978 3 95757 096 3 Score Wir schaffen das Paradies auf Erden Roman Knaus Munchen 2015 ISBN 978 3 8135 0643 3 Philosophie der Maschine Matthes amp Seitz Berlin 2018 ISBN 978 3 95757 476 3 Eine kurze Geschichte der Digitalisierung Penguin Verlag Munchen 2018 ISBN 978 3 328 60001 5 Going Viral Ein Abgesang der Postmoderne Matthes amp Seitz Berlin 2021 ISBN 978 3 7518 0513 1 Serie Psychologie der Maschine Uber dem Luftmeer Matthes amp Seitz Berlin 2023 ISBN 978 3 7518 0398 4Horstucke Auswahl BearbeitenDer Zaubergeiger Settembrini gemeinsam mit Johannes Schmoelling Deutsche Grammophon 1994 Die Offenbarung des Daniel Paul Schreber Kadmos 2001 ISBN 978 3 931659 04 2 Change Program Please Parlando 2008 ISBN 978 3 935125 93 2 Artikel BearbeitenDigitale Metaphysiks Merkur Vol 42 4 1988 Die Universale Maschine Merkur Vol 44 11 1990 Im Blinden Fleck der Offentlichkeit Zur Situation des Horspiels Rundfunk und Fernsehen 2 1994 Vortrage BearbeitenPortrat des Autors elektrisiert Zum Ubergang von der mechanischen zur elektromagnetischen Schrift Literaturhaus Berlin Im Rahmen der Berliner Horspieltage 11 24 1995 Die Guillotine Uber den Zusammenhang von Todes tech no lo gie und Rationalisierung Ein Vortrag fur die Guardi ni Stif tung im Rahmen des Zeit Symposions 4 21 23 1996 Zeit ist Geld ist wird Zeit Im Rahmen des Symposions Schwellenzeiten Evangelische Akademie Tutzing 10 1 1999 Englische Ubersetzung From the abuse value Ex nihilo 5 10 2023 Weblinks BearbeitenAutorenhomepage ex nihilo Martin Burckhardt Blog des Autors Literatur von und uber Martin Burckhardt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Martin Burckhardt bei Perlentaucher BR Podkast Artmix Galerie Kulturtheoretiker Martin Burckhardt im Gesprach Die Maschine als Zauberspiegel Moderation Ania Mauruschat BR 2018 DLF Zwischentone vom 25 Oktober 2020 Martin Burckhardt im Gesprach mit Florian Felix WeyhEinzelnachweise Bearbeiten Michael Lissek featuregesprache martin burckhardt Digitale Metaphysik in Merkur 4 1988 In martin burckhardt de PDF 60 kB Abgerufen am 10 August 2019 Die Wunschmaschinen sind tot Es leben die Wunschmaschinen PDF 72 kB Memento vom 12 Marz 2014 im Internet Archive Liste der Beitrage bei Lettre International In lettre de Abgerufen am 6 Juni 2023 Interface 1 5 Hans Bredow Institut Memento vom 12 Marz 2014 im Internet Archive Asthetik der Ganzkorperzeichen In FAZ Abgerufen am 4 Juni 2009 Metamorphosen von Raum und Zeit Eine Geschichte der Wahrnehmung In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Brandlhuber Eine Fiktion In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Scham der Philosophen In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 68 Die Geschichte einer Kulturrevolution In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Die kleine Geschichte der grossen Gedanken In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 TwinKomplex In martin burckhardt Abgerufen am 26 April 2020 Digitale Renaissance Manifest fur eine neue Welt In martin burckhardt Abgerufen am 26 April 2020 Score Wir schaffen das Paradies auf Erden In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Philosophie der Maschine In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Eine kurze Geschichte der Digitalisierung gt In martin burckhardt de Abgerufen am 26 April 2020 Normdaten Person GND 120111950 lobid OGND AKS LCCN n96015017 VIAF 27893459 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burckhardt MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor und KulturtheoretikerGEBURTSDATUM 28 Juli 1957GEBURTSORT Fulda Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Burckhardt Autor amp oldid 238560364