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Marta Elisabet Fossel auch Martha Elisabeth Fossel Marta E Fossel 16 Mai 1880 in Liezen 20 April 1965 in Graz war eine osterreichische Kunstlerin Als Graphikerin Illustratorin und Malerin verbrachte sie den grossten Teil ihres Lebens in Graz Marta Elisabet Fossel vor dem Ersten Weltkrieg Marta Elisabet Fossel beim Drucken in ihrem Atelier in Graz 1915 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Preise 4 Ausstellungen 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarta Elisabet Fossel war die Tochter von Viktor Fossel 1846 1913 der Amtsarzt in Liezen war bis die Familie nach Graz zog wo er 1892 Direktor des Grazer Allgemeinen Krankenhauses wurde und somit massgeblich an dessen Planung und Neubau mitwirkte 1895 und 1896 erhielt sie Unterricht bei Ludwig Kainzbauer 1903 war sie Schulerin der Meisterklasse des Landes Steiermark fur Malerei an der Zeichenakademie in Graz bei Alfred Schrotter sie zeichnete zu dieser Zeit aber auch an der Anatomie wo eine Reihe grossformatiger Studien entstand Bis 1910 arbeitete Fossel selbstandig in Graz 1906 unternahm sie eine Mittelmeerreise die sie bis Tunis fuhrte 1910 fuhr sie mit den Eltern nach Rom wo sie wahrend ihres mehrwochigen Aufenthalts Studien anfertigte Von 1910 bis 1912 1913 studierte sie an der Munchner Frauenakademie bei Max Feldbauer 1 Fossel wurde ausubendes Mitglied des Kunstlerinnenvereines in Munchen Zeitgleich war sie Schulerin in der Munchner Radierschule von Johann Brockhoff Da ihr als Frau das Studium an der Akademie zu dieser Zeit verwehrt war nahm sie bei Peter Halm Privatunterricht der sie hinsichtlich Ausstellungsbeteiligungen in Munchen und auch noch uber ihre Studienzeit hinaus unterstutzte Weitere Ausbildung erhielt sie von dem Wiener Kupferstecher Alfred Cossmann mit dem sie zeit ihres Lebens in freundschaftlichem Austausch stand Ab 1913 arbeitete Fossel wieder selbstandig in Graz mit einer eigenen Kupferdruckpresse Wie schon vor ihrer Zeit in Munchen unterrichtete sie insbesondere adelige bzw Tochter und Sohne wohlhabender Eltern Sie druckte aber auch fur Kunstlerkollegen wie z B Carl Rotky oder Fritz Silberbauer Wahrend des Ersten Weltkrieges leistete sie Spitalsdienst im Meerscheinschloss in Graz zeichnete Kriegskalender und arbeitete weiterhin an Auftragen wahrend die Ausstellungstatigkeit minimiert war Die Kriegsthematik floss in ihre Arbeit ein Themen waren Fuhrmann des Todes Der Schnitter oder 1918 Fieber das als Spanische Grippe mehr Todesopfer forderte als der Krieg Ab Herbst 1918 besuchte sie auf der Universitat Graz Vortrage uber Volkskunde 1919 und 1920 schloss sie sich mit Grazer Kunstlern wie Fritz Silberbauer Axl Leskoschek Alwine Hotter Norbertine Bresslern Roth Erich Honig Honigsberg Igo Klemencic Pipo Peteln Emmy Hiesleitner Singer oder Hanns Wagula in der losen und progressiven Kunstlervereinigung Freiland zusammen In diesem Zusammenhang entstanden Blatter wie Salome Spinne oder Marionetten Es gelang zu dieser Zeit eine Vernetzung mit Vertrieb uber die nach dem Zusammenbruch der Monarchie uberschaubar gewordenen osterreichischen Grenzen hinaus Anfang der 1920er Jahre belieferte Fossel die Society of Friends und stellte 1921 in London aus Sie schloss dort mit der Medici Society einen Vertrag uber 3 Jahre fur den Vertrieb ihrer Drucke in alle englischsprachigen Lander und die USA Verkaufe nach New York und London sowie Exlibris Auftrage aus diesem Gebiet waren die Folge Fossel sprach fliessend Englisch was ihr auch wahrend der englischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg zum Vorteil wurde Zeitgleich wurde sie fur den Verein Sudmark aktiv 1922 gestaltete sie den Sudmarkkalender Auch fur Viktor Geramb der 1913 das Steirische Volkskundemuseum als Abteilung des Landesmuseum Joanneum begrundete und bis 1949 leitete illustrierte sie zu dieser Zeit 1923 zeichnete sie fur den Orthopaden Hans Spitzy in Wien Operationsbilder 1925 fertigte sie orthopadische Zeichnungen fur Mattheis an 1924 entstand fur den Verein Sudmark ein Portrat von Peter Rosegger auch Viktor Geramb portratierte sie in diesem Jahr Sie arbeitete an Entwurfen zeichnete druckte und kummerte sich um den Leihverkehr und die gesamte Auftragskommunikation fur Illustrationen Ex libris Plakate und andere Gebrauchsgrafik Sie war wirtschaftlich selbstandig und unabhangig und behauptete sich selbstbewusst in der kunstlerischen Mannerwelt Fossel stellte regelmassig aus und engagierte sich in Kunstlervereinigungen Einen Hohepunkt stellte darin das Jahr 1928 dar In diesem Jahr war sie neben den Malern Hermann Bergmeister Leo Scheu und Fritz Silberbauer sowie den Architekten Karl Hoffmann Ludwig Lepuschitz und Adolf Schmidsfelden die einzige Frau in der standigen Delegation bildender Kunstler Steiermarks und im Ausstellungsausschuss der steirischen Jubilaumskunstschau 1928 die einzige weibliche Kuratorin Diese Ausstellung vereinte die Genossenschaft bildender Kunstler Steiermarks den Kunstlerbund Graz den Steiermarkischen Kunstverein die Sezession Graz den Steiermarkischen Werkbund und die Zentralvereinigung der Architekten Osterreichs Ortsgruppe Graz zu einer umfangreichen Schau in der Industriehalle vom 23 Juni bis zum 30 August 1928 1938 erwarb Hitler auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung GDK in Munchen ihre Zeichnungen Oberosterreichischer Bauer 2 und Alte Bauerin 3 fur jeweils 12500 RM Wahrend des Zweiten Weltkrieges arbeitete Fossel systemkonform und stellt sich im Bereich der Gebrauchsgrafik in den Dienst des NS Regimes Fur beide sind jedoch keine einschlagigen Mitgliedschaften nachweisbar Mit Viktor Geramb verband Marta Fossel nicht nur das lebendige Interesse an der Volkskunde und den heimatlichen Traditionen sondern auch eine Nahe zum Katholizismus Christliche Motive sind regelmassiger Bestandteil ihres Werkes Freundschaften verbanden sie mit der Grazer Tiermalerin Norbertine Bresslern Roth mit der Wiener Kunstlerin Therese von Mor mit der Schriftstellerin Paula Grogger oder der Kunstgewerblerin Dora Wibiral Nach dem Zweiten Weltkrieg fand sie wie viele Kunstler ihrer Generation keinen Anschluss an die neuen Kunststromungen Marta Fossel war unverheiratet und kinderlos Sie starb 1965 in Graz Mitgliedschaften BearbeitenKunstlerinnenverein Munchen Kunstverein Steiermark Vereinigung bildender Kunstler Wiens Vereinigung Kunstlerinnen Wien Kunstlervereinigung Bund FreilandPreise Bearbeiten1906 Silbermedaille Graz 1914 Ehrenzeichen II vom Roten Kreuz 1921 Goldene Staatsmedaille in Graz 1926 Staatspreis 1928 Silberne Jubilaumsmedaille der Stadt Graz 1929 Osterreichische Goldene Verdienstmedaille 1932 Staatspreis Graz 1932 Staatspreis Leoben 1935 Staatspreis Graz 1936 Staatsmedaille Graz 1937 Staatspreis GrazAusstellungen Bearbeiten1912 Kollektivausstellung Kunstverein Graz 1914 Kollektivausstellung Kunstverein Graz 1914 Kollektivausstellung der Radierer Vereinigung Munchen im Munchner Kunstverein 1914 Kollektivausstellung im Kunstlerinnenverein Munchen 1914 Leipziger Bugra Sondergruppe Die Frau 1918 Steiermarkische Kunstverein Fruhjahrsausstellung 1919 Wettbewerb des Freiland Zeichen fur Plakat und Verschlussmarke fur Grazer Urania erster Preis fur einen Entwurf Jury Prof Bergemeister Semetkowski Silberbauer 1919 Winterausstellung des Vereines Bildender Kunstlerinnen Osterreichs in Wien im Kunstlerhaus am Karlsplatz 1919 Jahresausstellung der Vereinigung bildender Kunstlerinnen Osterreichs 1920 Fruhjahresausstellung des Steiermarkischen Kunstvereines in Graz 1920 Jahresausstellung im Glaspalast in Munchen durch die Radierervereinigung 1920 Kollektivausstellung des Freiland in der Secession in Wien 1920 Sommerausstellung des Vereines bildender Kunstlerinnen Osterreichs Palais Schwarzenberg 1921 Kollektivausstellung Kunstverein Graz 1923 Kollektivausstellung Kunstverein Graz 1938 Graz Kunst und Handwerk 1938 Leoben Kunstausstellung 1938 Graz Weihnachtsausstellung 1938 1939 und 1940 Munchen GDK 1939 Graz Steiermark Land und Leute 1940 Graz Heimat in Arbeit und Kampf 1941 Graz Kunstausstellung Graz 1941 Graz Herbstausstellung 1942 Strassburg Steirische Kunst in Strassburg 1944 Graz Fruhjahrsausstellung 1945 Graz 1 Ausstellung Steirische Kunst 1950 Graz Kollektivausstellung 1980 Graz Neue Galerie 1982 Graz Bildungshaus Maria Trost mit Hiessleitner Singer 2010 Die Kunst der Anpassung Stadtmuseum Graz GrazQuellen BearbeitenBruno Binder Eine heimische Kunstlerin In Grazer Volksblatt 31 August 1919 o S Elsa Brezina Marta Elisabet Fossel In Der getreue Eckehart Heft 5 II Wien 1929 S 421f Erich Gschwend Martha Elisabeth Fossel Kammermalerin der Steiermark In Steirische Berichte 4 1960 H5 S 100ff Gundl Holaubek Lawatsch Marta Elisabet Fossel Gedachtnisausstellung Ausst Kat Neue Galerie Graz 1980 Herbert Lipsky Kunst einer dunklen Zeit Die bildende Kunst in der Steiermark zur Zeit des Nationalsozialismus Ein Handbuch Graz 2010 Wilfried A Skreiner 100 Jahre Steiermarkischer Kunstverein 1865 1965 Graz 1965 Literatur BearbeitenMonika Holzer Kernbichler Norbertine Bresslern Roth und Marta Elisabet Fossel Auf den Spuren einer Freundschaft zweier Kunstlerinnen In Christa Steinle Hrsg Norbertine Bresslern Roth Tiermalerin Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Graz 2016 Marta Elisabet Fossel Gedachtnisausstellung 20 3 13 April 1980 Graz Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Katalogred Gertrude Fink Hannelore Pock Weststeirische Volksdichtung Verlag fur Sammler Graz 1975 Georg Walter Schober Poetischer Alltag Leuschner amp Lubensky Graz 1954 Pauline Bayer Kinderfreuden im ganzen Jahr Leykam Graz 1949 Alpen Trachten unserer Zeit Styria Graz 1937 Volkslieder und Jodler aus dem obersteirischen Murgebiet Viktor Zack Osterr Bundesverlag f Unterr Wissensch u Kunst Wien 1927 Mathilde zu Stubenberg Heimaterde Moser Graz 1916 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marta Elisabet Fossel Sammlung von Bildern Literatur von und uber Marta Elisabet Fossel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Archiv Belvedere WienEinzelnachweise Bearbeiten Marta Elisabet Fossel Galleria d Arte Thule Abgerufen am 17 Mai 2020 https www gdk research de de obj19401110 html https www gdk research de de obj19401112 htmlNormdaten Person GND 127613978 lobid OGND AKS VIAF 77342040 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fossel Marta ElisabetALTERNATIVNAMEN Fossel Martha Elisabeth Fossel Marta E KURZBESCHREIBUNG osterreichische Graphikerin Illustratorin und MalerinGEBURTSDATUM 16 Mai 1880GEBURTSORT LiezenSTERBEDATUM 20 April 1965STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marta Elisabet Fossel amp oldid 237116338