www.wikidata.de-de.nina.az
Diego Martinez Barrio 25 November 1883 in Sevilla 1 Januar 1962 in Paris war ein spanischer Politiker und Ministerprasident Spaniens Presidente del Gobierno amtierender Prasident der Zweiten Republik sowie Prasident der Exilrepublik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und berufliche Laufbahn 1 2 Fruhe politische Laufbahn und Diktatur Primo de Riveras 1 3 Zweite Spanische Republik 1 3 1 Minister und Abgeordneter 1 3 2 Ministerprasident von Oktober bis November 1933 1 3 3 Parlamentsprasident amtierender Prasident der Republik und erneute Ministerprasidentschaft 1 3 4 Ende der Zweiten Republik und Exil 2 Einzelnachweise 3 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und berufliche Laufbahn Bearbeiten Martinez Barrio war der Sohn eines Maurers und einer Marktfrau Nach dem Tode seiner Mutter 1894 nahm er eine Arbeit als Drucker auf um damit die Abendschule zu finanzieren Bald darauf trat er der Republikanischen Jugend von Sevilla Juventud Republicana de Sevilla bei Wahrend seines Militardienstes verbrachte er 1907 wegen eines Artikels zwei Monate im Militargefangnis bis das Verfahren schliesslich eingestellt wurde 1908 trat er als Anhanger der Freimaurerei der Freimaurerloge von Sevilla La Fe de Sevilla bei Zugleich wurde er Mitglied der 1908 von Alejandro Lerroux gegrundeten Radikal Republikanischen Partei Partido Republicano Radical Anschliessend war er als Journalist tatig und Redakteur einer Zeitung der Freimaurerloge Spater war er Grunder und Herausgeber der Tageszeitung El Pueblo Das Volk und setzte sich massgeblich fur die Ideen der Radikal Republikanischen Partei in Sevilla und Westandalusien ein Fruhe politische Laufbahn und Diktatur Primo de Riveras Bearbeiten Seine eigentliche politische Laufbahn begann 1910 mit seiner Wahl zum Mitglied des Stadtrates Concejal del Ayuntamiento von Sevilla Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er bei den Kommunalwahlen von 1920 als Stadtrat wiedergewahlt Bei der Wahl zum Deputiertenkongress Congreso de los Diputados wurde er zwar zum Abgeordneten gewahlt allerdings annullierte der Wahlrat Junta de Censo und der Oberste Gerichtshof Tribunal Supremo sein Wahlergebnis und berief stattdessen Juan Ignacio Luca de Tena zum Wahlsieger der wiederum auf die Annahme des Mandats verzichtete Kurz danach wurde er Vorsitzender der Radikal Republikanischen Partei der Provinz Sevilla Als solcher war er einer der Fuhrer der Opposition in Westandalusien wahrend der von September 1923 bis Januar 1930 dauernden Militardiktatur von Miguel Primo de Rivera Am 7 August 1930 nahm er als Mitglied des Revolutionskomitees Comite Revolucionario an den Verhandlungen zur Unterzeichnung des bekannten Paktes von San Sebastian in dem die republikanischen Parteien sich unter Niceto Alcala Zamora und Miguel Maura Gamazo einem Sohn Antonio Maura Montaners vereinigten um die Abdankung von Konig Alfons XIII zu erreichen Zweite Spanische Republik Bearbeiten Minister und Abgeordneter Bearbeiten Bei der Ausrufung der Zweiten Republik nach der Flucht von Konig Alfons XIII am 14 April 1931 aufgrund des weithin als Sieg interpretierten Ergebnisses der Republikanischen Parteien bei den Kommunalwahlen vom 12 April 1931 befand er sich wie viele Oppositionspolitiker wegen seiner politischen Tatigkeiten im Exil in Frankreich Bereits einen Tag nach Proklamation der Republik wurde er am 15 April 1931 von Ministerprasident Niceto Alcala Zamora zum Kommunikationsminister Ministro de Comunicaciones ernannt Seine Ruckkehr mit der Eisenbahn aus dem Exil nach Spanien zusammen mit Indalecio Prieto und anderen Exilpolitikern wurde zu einem Triumphzug An allen Bahnhofen wurden die Politiker von Menschenmassen begeistert empfangen Am Bahnhof von Valladolid wurden sie vom Generalkapitan Capitan General der Provinz Valladolid mit militarischen Ehren und der Himno de Riego empfangen der neuen Nationalhymne der Zweiten Republik Unmittelbar nach der Ankunft in Madrid wurden die Politiker von Prasident Alcala Zamora in ihren Ministeramtern vereidigt Bei den ersten Wahlen des Parlaments wahrend der Zweiten Republik wurde er am 28 Juni 1931 zum Abgeordneten gewahlt wo er fur drei Wahlperioden bis zum 30 Januar 1938 die Interessen der Wahlkreise Sevilla und zuletzt von Madrid vertrat 1 Das Amt des Kommunikationsministers behielt er auch im darauf folgenden Kabinett von Manuel Azana vom 14 Oktober 1931 bis zum 16 Dezember 1931 Azanas Nachfolger als Ministerprasident sein alter Parteifreund Alejandro Lerroux Garcia ernannte ihn am 12 September 1933 zum Innenminister Ministro de Gobernacion in dessen erstem Kabinett Ministerprasident von Oktober bis November 1933 Bearbeiten Knapp einen Monat spater wurde er am 8 Oktober 1933 als Nachfolger von Lerroux selbst zum ersten Mal Ministerprasident Spaniens Presidente del Gobierno 2 Als solcher bildete er eine bis zum 16 Dezember 1933 amtierende Regierung und wurde danach wieder von Lerroux abgelost Wahrend dieser Zeit war er wahrend der Abwesenheiten der Amtsinhaber im Oktober und November 1933 sowohl amtierender Kriegsminister Ministro de Guerra als auch im November 1933 fur eine Woche amtierender Marineminister Ministro de Marina Seine Hauptaufgabe als Ministerprasident war die Organisation der Parlamentswahlen vom 19 November 1933 Als von allen Parteien anerkannter Politiker regierte er moderat und uberparteilich und erteilte auch die Erlaubnis zur Grundungsversammlung der faschistischen Falange am 29 Oktober 1933 im Teatro de la Comedia in Madrid Die Parlamentswahlen am 19 November 1933 verliefen ohne Zwischenfalle und Martinez Barrio setzte wahrend der Wahl auch das Notstandsrecht Ley de Defensa de la Republica ausser Kraft um jeden Anschein der Wahlmanipulation oder Unregelmassigkeiten zu vermeiden Im zweiten Kabinett seines Nachfolgers Lerroux war er vom 16 Dezember 1933 bis zum 3 Marz 1934 stellvertretender Ministerprasident Vicepresidente del Consejo de Ministros sowie zugleich bis zum 23 Januar 1934 Kriegsminister Im Rahmen einer Kabinettsumbildung ubernahm er vom 23 Januar bis zum 3 Marz 1934 wiederum das Amt des Innenministers Nach Meinungsverschiedenheiten mit Lerroux verliess er die Radikal Republikanische Partei und trat auch als Minister zuruck Stattdessen grundete er mit der Radikaldemokratischen Partei seine eigene Partei die sich spater in Union Republicana umbenannte Nach der Eingliederung der Union Republicana in die Volksfront Frente Popular wurde er auf der offenen Liste bei den Wahlen am 16 Februar 1936 zum Abgeordneten des Deputiertenkongresses gewahlt wo er einen der Madrider Wahlkreise vertrat Dabei erhielt er mit 224 337 Stimmen das zweitbeste Wahlergebnis und nur 203 Stimmen weniger als der damalige Prasident der Spanische Sozialistische Arbeiterpartei PSOE Julian Besteiro Parlamentsprasident amtierender Prasident der Republik und erneute Ministerprasidentschaft Bearbeiten Am 16 Marz 1936 wurde er zunachst amtierender Prasident und dann vom 3 April 1936 bis zum 31 Marz 1939 Prasident des Deputiertenkongresses Presidente de la Camara 3 Als solcher war er nach der Amtsenthebung von Alcala Zamora nach dem Wahlsieg der Frente Popular amtierender Prasident der Zweiten Republik vom 7 April 1936 bis zur Wahl von Manuel Azana zum Prasidenten am 11 Mai 1936 4 Als Parlamentsprasident gehorte er zugleich zu den engsten Beratern von Azana Am 19 Juli 1936 war er fur drei Stunden als Nachfolger von Santiago Casares Quiroga wiederum Ministerprasident um die am 17 Juli durch Francisco Franco begonnene Militarrevolte einzuschranken Allerdings folgte ihm noch am gleichen Tag Jose Giral Pereira als Ministerprasident nach da ihm trotz der Gesprache mit General Emilio Mola uber die Bildung einer Regierung der Versohnung die Verhinderung des durch Francos Revolte begonnenen Burgerkrieges nicht gelang Nach dem Beginn der Herrschaft von Franco am 30 Januar 1938 war das Parlament jedoch inaktiv und er de facto von seiner Aufgabe als Parlamentsprasident entbunden Ende der Zweiten Republik und Exil Bearbeiten Nach der Machtubernahme durch Franco und dem endgultigen Ende der Zweiten Republik am 1 April 1939 ging er zunachst wieder ins Exil nach Frankreich wo er fur kurze Zeit zum Prasidenten der Exilregierung gewahlt wurde Bald darauf ging er ins Exil nach Mexiko wo er 1945 wieder zum Prasidenten der Exilregierung gewahlt wurde 5 Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode in Paris inne In den ersten beiden Jahren war Giral Pereira Ministerprasident der Exilregierung 6 2000 wurden seine sterblichen Uberreste von Paris in seine Heimatstadt Sevilla uberfuhrt 2008 ehrte ihn der Stadtrat von Sevilla mit der Herausgabe seiner gesammelten Reden und Schriften zwischen 1901 und 1959 unter dem Titel Palabra de republicano Worte eines Republikaners Einzelnachweise Bearbeiten Liste der Parlamentsabgeordneten 1810 bis 1977 You Snake Artikel im TIME Magazine vom 16 Oktober 1933 Prasidenten des Kongresses und Senats Father Out Artikel im TIME Magazine vom 20 April 1936 On The Road To Madrid Artikel im TIME Magazine vom 20 August 1945 Fugitives from Franco Artikel im TIME Magazine vom 10 September 1945Weblinks BearbeitenBiografie auf der Homepage der Spanischen Ministerprasidenten Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive spanisch Biografie englisch Regierungen wahrend der Zweiten Republik 1931 1939 Martinez Barrio im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar VorgangerAmtNachfolgerAlejandro LerrouxMinisterprasident Spaniens 1933Alejandro LerrouxSantiago Casares QuirogaMinisterprasident Spaniens 1936Jose Giral PereiraNiceto Alcala ZamoraAmtierender Staatsprasident von Spanien April Mai 1936Manuel Azana Spanischer Burgerkrieg Normdaten Person GND 13867325X lobid OGND AKS LCCN n84114004 VIAF 23542933 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martinez Barrio DiegoKURZBESCHREIBUNG Ministerprasident von SpanienGEBURTSDATUM 25 November 1883GEBURTSORT SevillaSTERBEDATUM 1 Januar 1962STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diego Martinez Barrio amp oldid 234578084