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Die Markthalle Antonsplatz auch bekannt als Antons Markthalle 1 war die erste stadtische Markthalle in Dresden 2 Sie wurde nach Entwurfen von Wilhelm Rettig und Theodor Friedrich von 1891 bis 1893 mitten auf dem Antonsplatz erbaut Das Gebaude wurde 1945 beschadigt die Ruine 1951 gesprengt Durchgang zur Markthalle Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Kunstgeschichtliche Bedeutung 3 Rezeption 4 Zerstorung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Gebaude war eine gestreckte Halle mit zweigeschossiger Fassade Hinter der hohen Attika verbarg sich ein flaches Satteldach Die Fassade war mit Sandstein ausgefuhrt worden Schlichte Lisenen und kartuschenahnliche Spiegelfelder schmuckten die Fassade die durch bildhauerischen Schmuck und Kinderdarstellungen bereichert wurde Das Hauptportal befand sich an der Schmalseite des Gebaudes die in sieben Achsen unterteilt war Das rundbogige Portal war von Halbsaulen flankiert Die Bruder Anton und Adolf Schwarz fuhrten die Steinbildhauerarbeiten an den Portalen aus welche u a von Oskar Rassau modelliert wurden 3 Kunstgeschichtliche Bedeutung BearbeitenNach Volker Helas zeigte Rettigs Entwurf schlichte neubarocke Formen 4 Rettigs Entwurf war Gegenstand von Diskussionen so hatte man fur den Rettigschen Entwurf den Namen Hungerstil erfunden 5 Fritz Loffler bezeichnet Rettigs Stil ebenso als Hungerstil So fand er als erster wieder den Mut zu einer grosseren Sachlichkeit indem er sich den Formen des Dresdner burgerlichen Barock der Spatzeit dem Hungerstil naherte 1 Friedrich Kummer schreibt dem Gebaude zu dass es eins der ersten Bauwerke der Stadt sei bei dessen Planung man wieder an die Schonheiten des alten Dresdner Barockstils anknupfte 2 Die Markthalle sollte als reprasentativer Bau entstehen so hat bei der Konzeption die Uberzeugung eine Rolle gespielt dass ein Bau dieser Bestimmung und Bedeutung in angemessenen Grenzen als Monumentalbau behandelt werden musse 6 Eine Markthalle als Monumentalbau schien zudem gerechtfertigt weil sie zu denjenigen Bauwerken gehorte in denen sich das Kulturleben der Zeit vorzugsweise spiegelt 7 Matthias Lerm bezeichnet den Bau als eine Dresdner Spielart der grossburgerlich wilhelminischen Reprasentationsarchitektur 8 Rezeption BearbeitenDas Gebaude wurde nicht nur wegen seines Hungerstils kritisiert sondern auch wegen seiner stadtebaulichen Lage Die Halle nahm nur einen falschen Platz zwischen Post und Technischer Bildungsanstalt ein und zerstorte so den eben gewonnenen klassizistisch biedermeierlichen Antonsplatz 1 So war nach dem Abbruch der Festungswerke der Antonsplatz mit den Kaufhallen von Anton Ludwig Blassmann entstanden erganzt durch das Postgebaude von Albert Geutebruck und Joseph Thurmer und die Technische Bildungsanstalt von Gustav Heine Trefflichste Losung des Biedermeier im Sinne der Dresdner Tradition 9 Es war die einzige umfangreichere stadtebauliche Anlage des fruhen Dresdner Biedermeier in der Altstadt 10 die als Ensemble nur bis 1891 erhalten blieb So wurde 1891 Antons Markthalle gebaut die einen ganz anderen architektonischen Stil als die ubrigen bereits bestehenden Bauten am Antonsplatz hatte Zerstorung BearbeitenIm Zweiten Weltkrieg wurde die Markthalle beschadigt Gut erhalten war die Nordfassade zwischen Wall und Marienstrasse Die Denkmalpflege unterstutzte jedoch die Forderung einen breiten Grungurtel um die Dresdner Altstadt zu legen was den Abbruch der Ruine voraussetzte Als im Mai 1951 uber das Schicksal des Bauwerks entschieden wurde setzte sich deshalb Hans Nadler nicht fur den Erhalt des neobarocken Gebaudes ein Nadler wunschte lediglich einen Schlussstein und zwei Figuren zu erhalten Hans Bronder wies jedoch auf die Bergungskosten von 1500 Mark hin und hielt die Figuren fur kunstlerisch wertlos Daraufhin wurden die Figuren der Markthalle nicht gerettet Das Gebaude wurde gesprengt es entstand eine freie Flache die zuerst als Markt danach als Parkplatz genutzt wurde 11 Literatur BearbeitenWilhelm Kick Hrsg Moderne Neubauten 2 Jahrgang Stuttgarter Architektur Verlag Kick Stuttgart 1898 Tafel 89 Mappenwerk Fritz Loffler Das alte Dresden Geschichte seiner Bauten E A Seemann Leipzig 1981 ISBN 3 363 00007 3 S 482 Orts Strassen und Sachregister Antonsplatz Markthallen W Rettig und T Fischer 1891 S 350 365 415 Matthias Lerm Abschied vom alten Dresden Hinstorff Rostock 2000 ISBN 3 356 00876 5 S 271 Orte und Bauwerke Antons Markthalle 98 111 98 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Loffler S 415 f Die Bauten des Zwanzigsten Jahrhunderts Die Bautatigkeit bis zum ersten Weltkrieg a b Friedrich Kummer Dresden und das Elbgelande Ein Reisefuhrer aus dem Jahr 1912 S 112 Digitalisat in der Google Buchsuche Dresdner Nachrichten Dresden 4 Juni 1893 S 3 slub dresden de Volker Helas Architektur in Dresden 1800 1900 Dresden 1991 S 191 Otto Richter Geschichte der Stadt Dresden in den Jahren 1871 bis 1902 2 Auflage Dresden 1904 S 149 F Die Markthalle auf dem Antonplatz in Dresden In Deutsche Bauzeitung 25 Jahrgang 1891 Nr 79 vom 3 Oktober 1891 S 477 479 hier S 478 Hd vermutlich Oskar Hossfeld Die neue Markthalle in Dresden In Centralblatt der Bauverwaltung 11 Jahrgang 1891 Nr 39 vom 26 September 1891 S 373 386 hier S 374 Lerm S 111 f Loffler S 363 f Nr 454 Die Anlagen am Antonsplatz mit den Kaufhallen Loffler S 349 f Lerm S 98 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markthalle Antonsplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 049531 13 73329 Koordinaten 51 2 58 3 N 13 43 59 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markthalle Antonsplatz amp oldid 213968203