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Marie Meurdrac vor 1613 in Mandres les Roses 1 war eine franzosische Chemikerin des 17 Jahrhunderts Sie ist vor allem durch ihr Buch La Chymie Charitable et Facile en Faveur des Dames von 1666 bekannt ein fruhes Lehrbuch der Chemie und Pharmazie La Chymie des Dames 1687 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarie Meurdrac war die alteste Tochter des koniglichen Notars in Mandres les Roses Vincent Meurdrac oder Meurdrat gestorben 1650 und hatte eine Schwester Catherine Madame de la Guette 1613 bis um 1680 die Memoiren hinterliess 2 Marie Meurdrac war mit de Vibrac verheiratet Kommandeur der Garde von Charles de Valois Sie wohnte mit ihrem Mann in dessen Schloss dem Schloss Grosbois in Boissy Saint Leger Dort lernte sie auch die Grafin von Guise kennen der sie spater ihr Chemiebuch widmete Uber ihr Leben ist ansonsten wenig bekannt 3 nbsp Titelblatt von La Chymie des Dames 1687Ihr Chemiebuch erschien zuerst 1666 war relativ erfolgreich erlebte funf franzosische Auflagen 1666 1674 1680 1687 1711 4 und wurde ins Deutsche sechs Auflagen von 1673 bis 1738 5 und Italienische Venedig 1682 ubersetzt 6 7 Hauptziel des Buchs ist die Darstellung der Wirkung und Herstellung von Arzneien vornehmlich aus Pflanzen da diese nach Meurdrac die ursprunglichsten von Gott gegebenen Heilkrafte besassen sie wurden nach der Bibel zuerst erschaffen und von der Sintflut nicht betroffen Auch Arzneien von Tieren werden behandelt solchen aus Metallen steht sie skeptisch gegenuber auch wegen schadlicher Nebenwirkungen Das Buch hat 334 Seiten und enthalt keine Abbildungen Das erste Kapitel behandelt Apparate zum Beispiel zur Destillation Ofen und in der Medizin verwendete Gewichte und enthalt eine Tabelle mit 106 alchemistischen Symbolen das zweite Kapitel behandelt einfache pflanzliche Arzneien wie Rosmarin der nach ihr bei vielfaltigen Leiden nutzlich ist und auch Melancholie vertreibt Salbei aromatische Ole Krautersude und Destillate aus Krautern Bluten und Fruchten ein Abschnitt betrifft Wein das dritte solche tierischen Ursprungs das vierte Metalle Sauren und Salze Das funfte Kapitel behandelt zusammengesetzte Arzneien zum Teil basierend auf bekannten Heilpflanzen wie Fenchel Wegerich Schollkraut Majoran Zitronenmelisse aber auch zum Beispiel ein Mittel gegen Ohrenschmerzen aus exotischen teureren Zutaten wie Weihrauch Myrrhe Mastix und Laudanum und sie schildert Arzneien gegen Zahn und Kopfschmerzen Das letzte Kapitel wendet sich insbesondere an Frauen und ist Kosmetika gewidmet unter anderem beschreibt sie ein auf Alkoholauszug von Rosmarin und anderen Pflanzen basierendes Parfum Wasser der Konigin von Ungarn Haarpflege und Haarfarbemittel Sie steht in der Tradition der Iatrochemie der Paracelsus Nachfolger und noch in der Tradition der Alchemie diskutiert zum Beispiel das Verhaltnis von Schwefel Quecksilber und Salzen und zitiert zum Beispiel Ramon Llull und Johannes de Rupescissa bezuglich Alkohol Auszugen und Basilius Valentinus und kannte Schriften des Paracelsisten Joseph Duchesne und der Verfasser einschlagiger Arzneibucher Pietro Andrea Mattioli Pedanios Dioskurides und Jacques Dalechamps nbsp Schloss von GrosboisIm Vorwort schreibt sie sie habe abgewogen was traditionell von der Frau in der Gesellschaft erwartet wurde namlich Gelerntes nicht offentlich zu prasentieren und der Weitergabe ihres Wissens insbesondere zur Heilung von Krankheiten Sie wendet sich besonders an Frauen und an mittellose Schichten die sich keine Arzte leisten konnten und beschreibt moglichst einfache Methoden Sie schreibt auch dass sie das Buch zuerst als Erinnerungsstutze fur sich selbst schrieb und die Experimente und Heilmethoden selbst erprobte Aus dem ersten Kapitel geht hervor dass sie ein gut ausgestattetes Labor besass Das Buch das die Approbation der Medizinischen Fakultat in Paris hatte gilt als das erste von einer Frau verfasste Chemiebuch wenn man von der antiken Alchemistin Maria der Judin und Isabella Cortese absieht Sie erwahnt in ihrem Buch Maria die Judin nach ihr Schwester von Moses als Ursprung des Namens Bain Marie Destillation das heisst im Wasserbad Andere bekannte Chemiebucher in Frankreich im 17 Jahrhundert waren von Jean Beguin Tyrocinium chymicum 1610 Christophe Glaser Traite de la chymie 1663 8 Nicolas Lefevre Chimie theorique et pratique 1660 Nicolas Lemery 1675 Cours de Chymie Londa Schiebinger 9 ordnet Meurdrac in das Umfeld der Literatur medizinischer Kochbucher medical cookery Moglicherweise war sie eine der Anregungen fur Molieres Komodie Les femmes savantes 1672 Schriften BearbeitenLa Chymie Charitable et Facile en Faveur des Dames Paris 1666 Autorenangabe M M keine Verlagsangabe 2 Auflage 1674 bei Jean d Houry erschienen Neuausgabe vor allem basierend auf der Erstausgabe von 1666 in gekurzter Form bei Editions du CNRS 1999 Herausgeber Jean Jacques mit Kommentar Deutsche Ubersetzung Die mitleidende und leichte Chymie Dem loblichen Frauen Zimmer zu sonderbahrem Gefallen in Franzosischer Sprach beschrieben durch Jungfer Maria Meurdrac Samt einem Traktatlein wie man allerhand wohlriechende Sachen kunstlich praparieren soll durch Johann Muffatz 2 Auflage Zunnerische Erben und Adam Jungen Frankfurt 1712 Herausgeber Johann Lange Digitalisat Literatur BearbeitenMarianne Offereins Renate Strohmeier Marie Meurdrac In Jan Apotheker Livia Simon Sarkadi Hrsg European Women in Chemistry Wiley VCH 2011 Lucia Tosi Marie Meurdrac Paracelsian chemist and feminist Ambix Band 48 2001 S 69 82 Jean Flahaut La chimie et les dames au XVIIe siecle Marie Meurdrac La Chymie charitable et facile en faveur des Dames Revue d histoire de la pharmacie Band 88 2000 S 299 301 Rezension der Neuauflage des Buchs von Marie Meurdrac in den Editions du CNRS 1999 herausgegeben von Jean Jacques Online Lloyd O Bishop Will DeLoach Marie Meurdrac first lady of chemistry In J of Chemical Education Band 47 1970 S 448 Moreau Nouveaux Eclairissements sur les memoires de Madame de la Guette In Bulletin de Bibliophile et du Bibliothecaire J Techener Paris 1859 S 248 ff Archive mit biographischen Angaben 10 Sandy Feinstein La Chymie for women engaging chemistry s bodies In Early Modern Woman An Interdisciplinary Journal 2009 Nr 4 223 Jette Anders 33 Alchemistinnen Die verborgene Seite einer alten Wissenschaft Vergangenheitsverlag Berlin 2016 ISBN 9783864082047 Weblinks BearbeitenRobin Gordon Marie Meurdrac Women Alchemists M Chastrette Marie Meurdrac Portraits de MedecinsEinzelnachweise Bearbeiten Ihre jungere Schwester Madame de la Guette war 1613 geboren Erschienen in Den Haag 1681 Neuauflage 1856 1929 Marianne Offereins Renate Strohmeier Marie Meurdrac In Jan Apotheker Livia Simon Sarkadi Hrsg European Women in Chemistry Wiley VCH 2011 geben auch keine genauen Lebensdaten an Die Auflage von 1680 erschien in Lyon die von 1711 bei Laurent d Houry Davon 1673 1676 1689 1712 und 1738 in Frankfurt eine von 1731 in Erfurt Auflagen nach der Rezension der Neuauflage von Jean Flahaut siehe Literatur und Lucia Tosi La Chymie Charitable et Facile en Faveur des Dames de Marie Meurdrac une chemiste du XVIIIe siecle In Compte Rendu Acad Sci Band 2 Ser 2 Paris 1999 S 531 534 Einige Exemplare sind 1656 datiert was aber ein Druckfehler ist Das Buch hat nach Lucia Tosi einige Ahnlichkeit mit dem von Meurdrac Schiebinger The mind has no sex Harvard University Press 1989 S 112 f Er erwahnt sie nicht als Chemikerin Die letzten Dokumente in denen Moreau Herausgeber der Memoiren ihrer Schwester sie erwahnt fand sind von 1654 Sie wird als Ehefrau von de Vibrac und 1651 als Witwe von Guillaume Brisset bezeichnet was nach Moreau wohl der Name des Familienguts ihres Mannes war Normdaten Person GND 124001009 lobid OGND AKS LCCN n2001011252 VIAF 22306538 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meurdrac MarieKURZBESCHREIBUNG franzosische ChemikerinGEBURTSDATUM vor 1613GEBURTSORT Mandres les RosesSTERBEDATUM nach 1666 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Meurdrac amp oldid 228242960