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Maria W Stewart geboren 1803 als Maria Miller gestorben am 17 Dezember 1879 in Washington D C war eine amerikanische Lehrerin Journalistin Kampferin gegen die Sklaverei und Frauenrechtlerin Maria W Stewart Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Rezeption 4 Texte von Maria W Stewart 5 Literatur uber Maria W Stewart 6 Weblinks 7 BelegeLeben BearbeitenStewart wurde 1803 als Maria Miller in Hartford Connecticut geboren Ihre Eltern freie Afroamerikaner starben als ihre Tochter funf Jahre alt war das Madchen wurde bei einem Pfarrer und seiner Familie in Betreuung gegeben Sie lebte als Dienerin in diesem Haushalt bis zum Alter von 15 Jahren ohne irgendeine formale Bildung zu erhalten Zwischen dem 15 und 20 Lebensjahr besuchte Maria die Sabbatschule vor den sonntaglichen Gottesdiensten und entwickelte eine lebenslange Nahe zu religioser Arbeit 1 Am 10 August 1826 heiratete Maria Miller James W Stewart einen unabhangigen Schiffsmakler sie wurden von Reverend Thomas Paul dem Pastor des African Meeting House in Boston getraut Sie nahm den Nachnamen und auch die mittlere Initiale ihres Mannes als Namen an 2 Die Ehe blieb kinderlos ihr Ehemann starb bereits 1829 Die Nachlassverwalter verwehrten seiner Witwe zunachst jeglichen Zugriff auf das Erbe James hatte jedoch im amerikanisch britischen Krieg 1812 1815 gedient und ein neues Gesetz erlaubte Witwen von Kriegsteilnehmern den Bezug der Rente ihrer Ehemanner 3 Stewart war die erste Amerikanerin die vollig ungewohnlich fur das fruhe 19 Jahrhundert vor einem Publikum sprach in dem sowohl Manner wie Frauen Weisse und Schwarze sassen 4 5 Als erste afroamerikanische Frau hielt sie Vortrage uber Frauenrechte wobei sie sich vor allem auf die Rechte schwarzer Frauen konzentrierte sie sprach uber Religion und soziale Gerechtigkeit gegenuber der schwarzen Bevolkerung Stewart war daruber hinaus die erste Afroamerikanerin die offentliche Reden gegen die Sklaverei hielt 6 Dies geschah alles zu Zeiten da in den USA das diskriminierende Stereotyp des Jim Crow als das gesellschaftliche Bild von den Schwarzen weit verbreitet war Von ihren Vortragen haben sich Abschriften erhalten Stewart sprach von Reden und nicht von Predigten trotz ihres liturgischen Sprachstils und haufiger Bibelzitate Afroamerikanische Predigerinnen dieser Zeit wie Jarena Lee Julia Foote and Amanda Berry Smith wurden zweifelsohne von ihr beeinflusst und auch Sojourner Truth benutzte spater fur ihre Vortrage einen ahnlichen Stil 7 Stewart hielt ihre Reden in Boston bei Organisationen wie der African American Female Intelligence Society 8 David Walker ein wohlhabender Textilhandler war ein prominentes Mitglied der General Colored Association und unterstutzte Stewart Im Haus in der Joy Street 81 wo Walker und seine Frau von 1827 bis 1829 lebten fand auch Maria Stewart eine Wohnung 9 Als einer der fuhrenden Kopfe der afroamerikanischen Gemeinde in Boston verfasste Walker 1829 einen hochkontrovers diskutierten Text uber die Beziehungen zwischen den Rassen unter dem Titel David Walker s Appeal to the Coloured Citizens of the World 1830 wurde er tot ausserhalb seines Ladens aufgefunden Dies und der vorausgegangene Tod ihres Ehemanns losten bei Stewart eine spirituelle Wiedergeburtserfahrung aus Sie wurde eine lautstarke und streitbare Anwaltin fur Afrika die Freiheit und die Sache Gottes 6 Sie trat jedoch wesentlich weniger militant als Walker auf und lehnte jede Rechtfertigung von Gewalt ab Stattdessen propagierte Stewart eine Sonderstellung ein spezielles Band das sie zwischen Gott und den Afroamerikanern sah Sie forderte soziale und moralische Fortschritte ein wobei sie heftig gegen die soziale Situation der Afroamerikaner in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen protestierte 1831 veroffentlichte Stewart ein kleines Pamphlet mit dem Titel Religion und die reinen Grundsatze der Moral die sichere Grundlage auf die wir bauen konnen 1832 gab sie eine Sammlung religioser Meditationen aus der Feder von Mrs Maria Stewart heraus Im Februar 1833 wandte sie sich an die Bostoner afrikanische Freimaurerloge um dort Vortrage zu halten Ihr Vorwurf dass schwarze Manner weder Ambition noch den erforderlichen Mut hatten fuhrte jedoch zu einem Tumult im Publikum worauf sich Stewart entschloss keine weiteren Vortrage mehr zu halten William Lloyd Garrison ein befreundeter Zeitungsverleger und die zentrale Personlichkeit der sogenannten Abolitionisten d h der Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei veroffentlichte alle von ihr geschriebenen und gehaltenen Reden in seiner Zeitschrift The Liberator und engagierte Stewart als Autorin fur seine Zeitung 6 Ihre letzte Rede hielt sie am 21 September 1833 im Unterrichtsraum des African Meeting House heute bekannt als die Belknap Street Church und Teil des Bostoner Black Heritage Trail Danach zog sie nach New York wo ihre gesammelten Werke 1835 veroffentlicht wurden Sie unterrichtete als Lehrerin engagierte sich in der Anti Sklaverei Bewegung und im Literaturbetrieb Spater lebte sie in Baltimore und schliesslich in Washington D C wo sie Leiterin des Freedmen s Hospital und des Asylums in Washington wurde der medizinische Schule der Howard University die 1867 unter Prasident Andrew Johnson als damals rein afroamerikanische Universitat gegrundet worden war und sich zunachst vor allem um die Versorgung der im amerikanischen Burgerkrieg verwundeten Afroamerikaner kummerte Sie starb am 17 Dezember 1879 in ihrem Freedmen s Hospital 10 und wurde auf dem Graceland Cemetery in Washington D C beigesetzt 11 Wirken BearbeitenIn ihren Schriften fand Stewart eine uberzeugende Darstellung der beklagenswerten Lage der schwarzen Amerikaner Sie sagte Jeder Mensch hat das Recht seine Meinung zu sagen Viele denken dass ihr einer minderwertigen Rasse von Lebewesen angehort weil eure Haut einen dunklen Farbton hat Doch mit welchem Recht sollte ein Wurm zum anderen sagen Halte du dich hier unten wahrend ich mich uber dich erhebe weil ich besser bin als du Es ist nicht die Farbe der Haut die den Menschen ausmacht sondern das Prinzip das in seiner Seele angelegt ist 12 Nach ihrer Uberzeugung konnte nur Bildung und religiose Erneuerung die Schwarzen aus Unwissenheit und Armut herausfuhren Sie empfahl ihnen ihre Talente und geistigen Fahigkeiten weiterzuentwickeln ein moralisches Leben zu fuhren und sich dem Kampf gegen Rassismus zu widmen Sie forderte ihre Zuhorer auf dem Mut der Pilgervater und der amerikanischen Revolutionare bei der Forderung nach Freiheit nachzueifern 13 Als praktische Konsequenz aus ihren Uberzeugungen grundete sie eine Schule fur Kinder von entlaufenen Sklaven Zur rechtlichen okonomischen und gesellschaftlichen Stellung von Afroamerikanern betonte sie dass diese nicht nur der Sklaverei im Suden unterworfen waren sondern auch dem Rassismus und den wirtschaftlichen Strukturen im Norden Bei einem Treffen bei dem sich Nordamerikaner versammelten um Massnahmen gegen die Behandlung von Afroamerikanern im Suden zu kritisieren und zu planen stellte sie in Frage ob nicht sowohl die unmenschliche Versklavung des Sudens wie auch die vermeintlich normalen Strukturen des Kapitalismus im Norden moralisch zu verurteilen seien Sie betonte dass die Verdrangung der Afroamerikaner in den Dienstleistungssektor auch eine grosse Ungerechtigkeit und Verschwendung menschlichen Potenzials sei 14 Sie klagte die Unterdruckung der Frau in der Gesellschaft an aber auch in der afroamerikanischen Community sogar in den schwarzen Kirchen wo sie in dienende Positionen verwiesen wurden die fur die Machtstruktur von Predigern Diakonen und anderen mannlichen Fuhrern keine wirkliche Bedrohung darstellten 15 Somit nahm sie Auseinandersetzungen uber die Uberschneidung von Rassismus Kapitalismus und Sexismus vorweg die spater den feministischen Diskurs wesentlich mitbestimmten Rezeption BearbeitenDer Calendar of saints der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika erinnert jahrlich am 17 Dezember an Maria W Stewart zusammen mit William Lloyd Garrison Stewarts Proklamation von 1831 O ye daughters of Africa awake awake arise no longer sleep nor slumber but distinguish yourselves Show forth to the world that ye are endowed with noble and exalted faculties Ihr Tochter Afrikas wacht auf Erhebt euch Schlaft oder schlummert nicht langer Zeigt wer ihr seid Macht der Welt klar dass ihr begabt seid mit edlen und herausragenden Fahigkeiten 16 inspirierte zum Titel von Daughters of Africa einer internationalen Anthologie mit Texten von Autorinnen afrikanischer Herkunft die 1992 von Margaret Busby in London und New York veroffentlicht wurde Texte von Maria W Stewart BearbeitenFriends of Freedom and Virtue Nachdruck im The Liberator Vol 2 Nr 46 1832 Boston S 183 A Lecture at the Franklin Hall Boston September 21 1832 in Early Negro Writing 1760 1837 Dorothy Porter Hrsg Black Classic Press 1995 S 136 140 An Address delivered at the African Masonic Hall Boston February 27 1833 in Early Negro Writing 1760 1837 Dorothy Porter Hrsg Black Classic Press 1995 S 129 135 On African Rights and Liberty in Margaret Busby Hrsg Daughters of Africa Ballantine Books 1994 S 47 52 Meditations from the Pen of Mrs Maria W Stewart presented to the First African Baptist Church and Society in the city of Boston Boston Garrison and Knapp 1879 Literatur uber Maria W Stewart BearbeitenMarilyn Richardson Maria W Stewart America s First Black Woman Political Writer Indiana University Press 1988 Marilyn Richardson Maria W Stewart in Feintuch Burt and David H Watters Hrsg The Encyclopedia Of New England The Culture and History of an American Region Yale University Press 2005 Marilyn Richardson Oxford Companion to African American Literature Oxford University Press 1997 S 379 380 Marilyn Richardson What If I Am A Woman Maria W Stewart s Defense of Black Women s Political Activism in Donald M Jacobs Hrsg Courage and Conscience Black amp White Abolitionists in Boston Indiana University Press 1993 Rodger Streitmatter Maria W Stewart Firebrand of the Abolition Movement in Raising Her Voice African American Woman Journalists Who Changed History The University Press of Kentucky 1994 S 15 24 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Maria W Stewart im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek BOAF African Meeting House BOAF History African History Blackseek com New York Public Library Lecture delivered at the Franklin Hall 1832 in google booksBelege Bearbeiten America s First Black Woman Political Writer Marilyn Richardson Hrsg Maria Stewart Abolitionist Public Speaker Writer Women s History About com Ashira Adwoa Maria W Stewart Memento des Originals vom 5 April 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aframnews com African American 13 Dezember 2010 Yolanda Williams Page Encyclopedia of African American Women Writers Volume 1 ABC CLIO 2007 ISBN 978 0 313 34123 6 S 536 Maggie MacLean Maria Stewart History of American Women a b c Jessie Carney Smith Black Firsts 4 000 Ground Breaking and Pioneering Historical Events Visible Ink Press 2003 ISBN 1 57859 142 2 S 116 Valerie C Cooper Word Like Fire Maria Stewart the Bible and the Rights of African Americans University of Virginia Press 2011 ISBN 978 0 8139 3188 3 S 16 DoVeanna S Fulton Slavery in the United States A Social Political And Historical Encyclopedia Volume 2 Hrsg Junius P Rodriguez ABC CLIO 2007 ISBN 978 1 85109 544 5 S 463 David Walker amp Maria Stewart House 81 Joy Street Boston African American National Historic Site National Park Service Rodger Streitmatter Raising Her Voice African American Women Journalists Who Changed History The University Press of Kentucky ISBN 978 0 8131 0830 8 1994 S 15 24 Maria W Stewart District of Columbia Deaths and Burials 1840 1964 FamilySearch Abruf am 4 Juni 2012 Maria W Stewart Meditations from the pen of Mrs Maria W Stewart Maria W Stewart Meditations from the pen of Mrs Maria W Stewart Maria W Stewart Why Sit Ye Here and Die vor der New England Anti Slavery Society 21 September 1832 in der Franklin Hall Boston Maria W Stewart An Address 1833 Boston Maria W Stewart hrsg von Marilyn Richardson Religion And The Pure Principles of Morality The Sure Foundation On Which We Must Build In America s First Black Woman Political Writer Essays and Speeches Indiana University Press 1987 S 30 Normdaten Person GND 1029300968 lobid OGND LCCN n86066011 VIAF 227077578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stewart Maria W KURZBESCHREIBUNG US amerikanische Journalistin Frauenrechtlerin und AbolitionistinGEBURTSDATUM 1803GEBURTSORT Hartford Connecticut STERBEDATUM 17 Dezember 1879STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria W Stewart amp oldid 240706882