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Maria Pia Gullini 16 August 1892 in Verona 29 April 1959 in Rom war eine italienische Trappistin und Abtissin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Erziehung 1 2 Der uberraschende Klosterwunsch 1 3 Uber Grottaferrata nach Laval 1 4 Abtissin in Grottaferrata Zweimalige Abdankung 1 5 Einsatz fur die Okumene Maria Gabriella Sagheddu 1 6 Exil in der Schweiz und Tod in Rom 1 7 Wurdigung 2 Werkausgaben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Erziehung Bearbeiten Maria Elena Gullini stammte aus grossburgerlichem Hause Der Vater Arrigo Gullini 1863 1939 war Ingenieur und machte eine Karriere als hoher Staatsbeamter Die fromme Mutter Celsa Rossi 1863 1942 stammte wie ihr Mann aus Bazzano bei Bologna Maria war das alteste Kind der Familie Im Alter von 5 Jahren erlebte sie den Tod eines zweijahrigen Bruderchens Sie hatte zwei weitere Bruder Maria wuchs in Verona und ab 1900 in Venedig auf wo sie die Schule der Sacre Coeur Schwestern im Palazzo Savorgnan besuchte und zusammen mit franzosischen Adelstochtern in franzosischer Sprache erzogen wurde Der uberraschende Klosterwunsch Bearbeiten Die als schon elegant intelligent musikalisch und kunstlerisch begabt geltende junge Frau von uberschaumendem Temperament trat bei offentlichen Anlassen als Begleiterin ihres Vaters auf 1912 zog die Familie nach Rom Als die Eltern ihr unter den zahlreichen dortigen Verehrern einen Advokatensohn besonders ans Herz legten der durch den Ortspfarrer um ihre Hand anhielt reagierte sie zum Entsetzen des Vaters mit dem Wunsch ins Kloster zu gehen Die Eltern erreichten eine Wartezeit Maria wirkte als Katechetin armer Kinder im Katechismuswerk der Brasilianerin Evangelina Caymari Uber Grottaferrata nach Laval Bearbeiten Bei Kriegseintritt Italiens 1915 machte Maria eine Ausbildung als Krankenschwester wurde aber von ihren Eltern am Fronteinsatz gehindert 1916 wunschte sie bei den Kleinen Schwestern der Assumptio einzutreten wurde aber von diesen an den Trappisten Generalprokurator Norbert Sauvage 1876 1923 verwiesen der sie zu achttagigen Exerzitien in das Trappistinnenkloster Grottaferrata einlud und dann in die franzosische Trappistinnenabtei La Coudre in Laval schickte wo sie am 28 Juni 1917 eintraf und am 29 September als Novizin eingekleidet wurde Sie nahm den Ordensnamen Pia an nach Pius X den sie von Venedig personlich kannte Sie machte die zeitliche Profess am 16 Juli 1919 und die ewige Profess am 16 Juni 1922 Von 1924 bis 1926 war sie mit grossem Erfolg Konversenmeisterin von 40 Konversen Abtissin in Grottaferrata Zweimalige Abdankung Bearbeiten 1926 kehrte sie auf Geheiss der Ordensoberen nach Grottaferrata zuruck wo sie am 27 Dezember 1927 im Beisein von Generalabt Jean Baptiste Ollitrault de Keryvallan die Stabilitas loci gelobte Das Kapitel das sie bei einer ersten Abstimmung einstimmig abgelehnt hatte akzeptierte sie bei einer vom Immediatoberen geforderten zweiten Abstimmung ebenso einstimmig Das Kloster war geistlich in schlechter Verfassung Der Wunsch der Ordensoberen Schwester Pia als Abtissin einzusetzen scheiterte bei der Wahl am 7 November 1929 bei der die allein stimmberechtigten Chorschwestern das heisst die alte Garde sich uberwiegend fur die Amtsinhaberin aussprachen Abtissin Agnes Scandelli ernannte Pia im Juli 1931 zur Priorin Als die seit langem kranke Abtissin ihr Amt endgultig nicht mehr ausuben konnte ernannte Kurienkardinal Michele Lega Schwester Pia am 30 Dezember 1931 per Reskript zur Abtissin Abtissin Pia gelang die Konsolidierung des Klosters durch Einsetzen von Schwester Cecile Decosse die bereits das Kloster Belval als Priorin geleitet hatte als Priorin und Schwester Thekla Fontana aus der Trappistinnenabtei Chimay als Novizenmeisterin Daneben liess sie sich brieflich durch die Abtissin von La Coudre beraten Die langjahrige Abtissin Agnes starb am 10 November 1932 Am 6 Februar 1935 wurde Pia fast einstimmig fur drei Jahre als Abtissin bestatigt so auch am 13 Februar 1938 mit allerdings vier von 15 Stimmen fur Schwester Thekla Wegen Kritik aus den eigenen Reihen und Differenzen mit dem Immediatoberen Ubald Corsi Abt der Trappistenabtei Frattocchie trat sie am 4 Dezember 1940 von ihrem Amt zuruck und wurde von der noch im gleichen Monat gewahlten Abtissin Thekla zur Novizenmeisterin und Subpriorin ernannt Nachdem das Kloster 1944 durch den Krieg arg gelitten hatte wurde sie am 17 Dezember 1946 erneut auf drei Jahre zur Abtissin gewahlt am 21 Dezember 1949 wiedergewahlt trat aber am 16 April 1951 ein zweites Mal und endgultig zuruck und verliess Grottaferrata Einsatz fur die Okumene Maria Gabriella Sagheddu Bearbeiten In den zwanzig Jahren von 1931 bis 1951 in denen sie das Kloster pragte standen fur sie zwei Anliegen im Vordergrund die Okumene und das Erbe der seligen Maria Gabriella Sagheddu 1933 begann zwischen ihr und der Lyonerin Henriette Ferrary ein Briefkontakt 1936 durch Besuch im Kloster verstarkt der sie mit der Okumenischen Bewegung des Lyoners Paul Couturier bekannt machte Ihr Engagement fur die Okumene das bei den Ordensoberen nicht unumstritten war fuhrte dazu dass sich ab 1937 drei Nonnen fur das Anliegen der Einheit der Kirche als Opfer anboten und in kurzer Zeit starben eine bereits alte Schwester Mutter Immaculata und zwei junge Sardinierinnen Michela Dui eingetreten 1933 verstorben am 23 Juli 1939 und vor allem Maria Gabriella Sagheddu eingetreten 1935 verstorben am 23 April 1939 Letzterer schrieb die sardische Schriftstellerin Maria Giovanna Dore eingetreten am 30 Juni 1939 auf Geheiss der Abtissin eine Biographie die im Mai 1940 mit einem beseelten Vorwort von Igino Giordani 1894 1980 Mitgrunder der Fokolarbewegung erschien ein grosser Bucherfolg wurde und letztlich 1983 zu ihrer Seligsprechung fuhrte Grottaferrata wurde zum Anlaufpunkt zahlreicher Verehrer von Maria Gabriella Sagheddu wie auch von okumenisch engagierten Menschen aus der ganzen Welt darunter Roger Schutz oder Benedict Ley 1896 1964 aus der benediktinischen Gemeinschaft von Nashdom in England denen Abtissin Pia Gullini intensive Gesprachspartnerin war Die dadurch im Kloster entstandene Unruhe lag dem ersten Rucktritt 1940 zugrunde Fur den endgultigen Rucktritt 1951 kamen weitere Grunde hinzu zu oberst aber offensichtlich der Graben zwischen den hohen Idealen einer wenig diplomatischen Abtissin und einigen uberanspruchten Chorschwestern denen die Ordensoberen ihr Ohr liehen Exil in der Schweiz und Tod in Rom Bearbeiten 1951 wurde Schwester Pia in die Abtei La Fille Dieu nordlich Lausanne beordert mit Verbot nach Grottaferrata Briefe zu schreiben Dort betrieb sie die Biographie Maria Gabriella Sagheddus in franzosischer Sprache durch Gaston Zananiri 1904 1996 die 1955 in Tournai erschien Anfang 1959 sprach der 1957 von Grottaferrata nach Vitorchiano verlegte Konvent den Wunsch aus Pia Gullini wieder zur Abtissin zu wahlen Die bereits todkranke Schwester Pia kam am 23 Februar in Rom an und musste dort ins Krankenhaus eingewiesen werden Sie konnte von ihrem Krebsleiden nicht geheilt werden verbrachte die letzten 14 Tage im Kloster der Bethlehemitinnen und starb dort am 29 April 1959 Sie wurde als erste auf dem Friedhof des neuen Klosters Vitorchiano beigesetzt Wurdigung Bearbeiten Abtissin Armanda Borrone bezeichnete sie 1966 als Heilige 1 Ihr Schuler Ennio Francia 1904 1995 gab 1971 einen Teil ihrer Korrespondenz und Notizen heraus englische Ubersetzung erschienen 2019 Erst in allerneuester Zeit erschienen zwei umfangreiche Biographien in italienischer Sprache von denen eine auch ins Franzosische ubersetzt wurde Werkausgaben BearbeitenEnnio Francia Hrsg Lettere dalla trappa Messa degli artisti Rom 1971 Gabriella Sagheddu The Letters of Blessed Maria Gabriella with the Notebooks of Mother Pia Gullini Liturgical Press Collegeville 2019 Literatur BearbeitenMariella Carpinello Monachesimo femminile e profezia L azione ecumenica di Madre Maria Pia Gullini Cantagalli Siena 2015 Maria Augusta Tescari Madre Pia Gullini Una figura profetica del monachesimo italiano del XX secolo Cantagalli Siena 2016 franzosisch Mere Pia Gullini Une figure prophetique du monachisme italien du XXe siecle Cerf Paris 2019 Weblinks BearbeitenEintrag im Zisterzienserlexikon Kurzbiographie im Webauftritt von Kloster Vitorchiano italienisch Kurzbiographie franzosisch Kurzbiographie englisch Biographische Information im Webauftritt der Community of the Resurrection englischEinzelnachweise Bearbeiten Mere Pia Gullini Une figure prophetique du monachisme italien du XXe siecle Cerf Paris 2019 S 313 Normdaten Person GND 1052100457 lobid OGND AKS LCCN no2015088366 VIAF 89631519 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gullini Maria PiaALTERNATIVNAMEN Gullini Pia Gullini Maria ElenaKURZBESCHREIBUNG italienische Trappistin und AbtissinGEBURTSDATUM 16 August 1892GEBURTSORT VeronaSTERBEDATUM 29 April 1959STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Pia Gullini amp oldid 227277630