www.wikidata.de-de.nina.az
Maria Opitz Dollinger oft auch Maria Opitz 1 2 geb Dollinger 13 Oktober 1917 in Friedrichshafen 9 Juli 2007 ebenda 3 war eine Hauswirtschaftsmeisterin 1 und Politikerin odp sowie seit 1990 Tragerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande 4 Ihr parteipolitisches Engagement begann 1978 mit ihrem Beitritt zur Grunen Aktion Zukunft GAZ Da diese sich 1980 an der Grundung der GRUNEN beteiligt hatte wurde sie auch dort Mitglied ehe sie im September 1980 austrat Anfang 1982 gehorte sie zu den Mitbegrundern der Okologischen Demokratischen Partei in der sie sowohl in der Bundespartei als auch innerhalb des baden wurttembergischen Landesverbandes bedeutende Amter innehatte Ihr wird von Mitstreitern oft ein massgeblicher Anteil an dem mit 1 4 erreichten Achtungserfolg der Partei bei der baden wurttembergischen Landtagswahl von 1988 zugeschrieben das wird von anderen Parteivertretern allerdings als eine herabsetzende Einseitigkeit gegenuber den Wahlkampfleistungen insbesondere des Landesvorsitzenden Herbert Pilch und des Bundesvorsitzenden Herbert Gruhl angesehen mit denen sie immer mehr in Streit geriet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politische Karriere 2 1 Anfange in der Umweltschutzbewegung der GAZ und den GRUNEN 1970 1980 2 2 odp ab 1982 3 Konflikte mit Herbert Gruhl 3 1 Beginn der Animositaten 1979 1987 3 2 Streit um Finanzen Eskalation und Hohepunkt auf dem Saarbrucker Parteitag 1988 1989 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenMaria Dollinger wurde am 13 Oktober 1917 als Tochter von Karl Dollinger und dessen Ehefrau Katharina geb Stahl geboren Ihr Vater starb 1918 ihre Mutter 1923 sodass sie bereits im Alter von sechs Jahren zum Waisenkind wurde Ihre Kindheit verbrachte sie deshalb uberwiegend bei ihrem Stiefvater An der Pestalozzischule in Friedrichshafen absolvierte sie ihren Hauptschulabschluss Der Besuch der hoheren Madchenschule scheiterte an den fehlenden finanziellen Ressourcen ihres Stiefvaters Anschliessend folgte eine Ausbildung als Notariatsgehilfin Ende 1949 heiratete sie den Bauingenieur Richard Opitz Aus dieser Ehe gingen vier Tochter hervor 2 Ausserdem arbeitete sie wahrend dieser Zeit im Ingenieurburo ihres Mannes 5 Dort war sie als Buchhalterin und Sekretarin tatig 5 Bereits sehr fruh begann sie sich fur Umweltschutz zu engagieren Ebenso wurde sie in anderen Bereichen tatig so grundete sie 1974 in ihrer Heimatstadt Friedrichshafen einen Ortsverband des Deutschen Hausfrauenbundes dessen Vorsitzende sie bis 1991 war Sie wirkte vor Ort bei Frauen helfen Frauen und dem Deutschen Kinderschutzbund mit 2 1979 legte sie die Meisterprufung fur Hauswirtschaft ab 2 Am 17 April 1990 wurde Maria Opitz Dollinger unter Anwesenheit des damaligen Friedrichshafener Oberburgermeisters Bernd Wiedmann aufgrund ihres politischen Engagements das Bundesverdienstkreuz verliehen 2 Letzterer ausserte sich uber sie folgendermassen Bei dem was sie geleistet hat musste sie eigentlich drei Leben gehabt haben Bernd Wiedmann 2 Am 9 Juli 2007 starb sie nach langerer Krankheit Politische Karriere BearbeitenAnfange in der Umweltschutzbewegung der GAZ und den GRUNEN 1970 1980 Bearbeiten Ab den siebziger Jahren wandte sich Maria Opitz Dollinger der Umweltschutzbewegung zu 1978 schloss sie sich der Grunen Aktion Zukunft GAZ an im Marz 1979 gehorte sie zu den Mitbegrundern von deren baden wurttembergischen Landesverband zunachst fungierte sie dort als stellvertretende Landesvorsitzende 2 5 Von 1979 bis 1981 war sie Bundesschriftfuhrerin der Partei sowie in den Jahren 1981 und 1982 stellvertretende Bundesvorsitzende ehe die GAZ Anfang 1982 in der neu gegrundeten odp aufging 2 4 5 Da die GAZ zuvor bereits 1980 an der Grundung der GRUNEN beteiligt hatte war sie auch dort fur kurze Zeit bis zu ihrem Austritt im September 1980 Mitglied 5 odp ab 1982 Bearbeiten Ihr Wirken in der odp hat Maria Opitz Dollinger in einem Beitrag mit Erinnerungen selbst beschrieben und erwahnt dabei zunachst dass sie fur den ersten Parteitag der neugegrundeten odp der am 23 und 24 Januar 1982 in Wiesbaden stattfand mit der Leitung im Prasidium beauftragt war 6 Auf dem ersten offentlichen Parteitag der zwei Monate spater in Bad Honnef tagte wurde sie zusammen mit drei weiteren Mitgliedern ins Prasidium gewahlt 7 Parteiintern grundete sie den Arbeitskreis Christen und Okologie der auf fast allen katholischen und evangelischen Kirchentagen prasent war 8 Im baden wurttembergischen Landesverband der odp der noch drei Monate vor der Bundespartei gegrundet wurde war sie zunachst Landesvorsitzende anschliessend Landesschatzmeisterin Beisitzerin sowie erneut Landesvorsitzende insgesamt wirkte sie dort 15 Jahre lang im Parteivorstand mit 2 5 Sie trug ihrer eigenen Einschatzung zufolge massgeblich zu den 1 4 bei die ihre Partei bei der baden wurttembergischen Landtagswahl von 1988 erzielt hatte dies war das bis dahin beste der odp bei einer Landtagswahl und das erste bei dem diese Anteil an der Wahlkampfruckkostenerstattung nahm 9 1988 bis 1990 hatte sie in der odp das Amt der Bundesschatzmeisterin inne 4 5 Daruber hinaus war sie bei der Grundung der Okologisch Demokratischen Partei der DDR die am 24 Februar 1990 in Coswig vollzogen wurde zusammen mit drei weiteren Mitgliedern aus ihrem Landesverband anwesend 10 Diese ging nach der Wiedervereinigung im Oktober 1990 in der odp auf Bereits zuvor hatte Maria Opitz Dollinger am 21 Marz selben Jahres ebenso an der Grundung des ersten Kreisverbandes der Partei in Freiberg mitgewirkt 11 1992 wurde sie Ehrenmitglied ihrer Partei 2 Ab Dezember 1996 war sie Ehrenvorsitzende der baden wurttembergischen odp 2 2002 zog sie sich aufgrund gesundheitlicher Probleme aus der Parteiarbeit sowie aus der Offentlichkeit zuruck 3 Konflikte mit Herbert Gruhl BearbeitenBeginn der Animositaten 1979 1987 Bearbeiten Wahrend der achtziger Jahre geriet sie immer wieder mit dem damaligen Parteivorsitzenden Herbert Gruhl in Konflikt Dieser hatte bereits auf dem GAZ Bundesparteitag der am 10 Marz 1979 in Wurzburg stattgefunden hatte seinen Anfang genommen 12 Gruhl wollte dass sie fur den Posten des stellvertretenden Bundesvorsitzenden wie sie selbst schreibt als eine Vorzeigefrau kandidiert was diese jedoch ablehnte 12 Auf dem ersten offentlichen Bundesparteitag der odp im Marz 1982 in Bad Honnef schlug Maria Opitz Dollinger vor mit dem Organisationsbeauftragten einen zusatzlichen Posten im Bundesvorstand zu schaffen 9 Wahrend sie diesen ursprunglich fur sich im Visier hatte lehnte Gruhl das Vorhaben ab weshalb Jaspar von Oertzen das Amt erhielt der dafur zunachst nur aus Spass kandidiert hatte 9 Als anschliessend die Beisitzer gewahlt wurden unterlag sie ebenfalls was von Opitz Dollinger ebenso massgeblich Gruhl zugeschrieben wird 13 Streit um Finanzen Eskalation und Hohepunkt auf dem Saarbrucker Parteitag 1988 1989 Bearbeiten Als sie auf dem Parteitag in Stuttgart der am 30 und 31 Januar 1988 stattfand zur Bundesschatzmeisterin gewahlt wurde geschah dies gegen Gruhls Willen er hatte fur dieses Amt eine andere Person vorgesehen 9 Wie Bundesvorstandsmitglied Peter Schroder sich anlasslich 20 Jahre odp 1999 erinnert kam es auf der zweiten Sitzung des neu gewahlten Bundesvorstandes vom Mai 1988 in der Bonner Geschaftsstelle zwischen ihr und Gruhl zu einem heftigen Streit 14 In dessen Zuge unterstellte er ihr Schroder zufolge Boshaftigkeit und Geldgier 14 Hintergrund war dass Opitz Dollinger zu diesem Zeitpunkt noch als Landesschatzmeisterin in Baden Wurttemberg amtierte und als solche mit der Abrechnung der Landtagswahl von 1988 beschaftigt war 14 Aufgrund des Achtungserfolges der Partei bei dieser Wahl bei der sie zum ersten Mal Anspruch auf staatliche Finanzen erhalten hatte wollte Maria Opitz Dollinger ein Drittel dieses Geldes fur ihren Landesverband sowie fur die entsprechenden Kreisverbande haben 14 Gruhl sah hierin laut seinem Bundeshauptausschussbericht vom 3 Juli 1988 einen Bruch mit einem vor der Wahl getroffenen Abkommen auf gegenseitige Hilfe zwischen dem Bundes und Landesverband Gegen Opitz Dollinger und Peter Schroder hatte Gruhl im Februar 1989 kurz vor dem Saarbrucker Parteitag beim Landgericht Munchen eine einstweilige Verfugung auf Unterlassung ehrverletzender Behauptungen ohne Wahrheitsgehalt erwirkt fur den Fall einer Zuwiderhandlung wurde ein Ordnungsgeld von 50 000 DM oder ersatzweise eine Ordnungshaft von bis zu 6 Monaten festgesetzt 15 Anlasslich des Saarbrucker Parteitages von 1989 gehorte sie zu den Mitunterzeichnern des Grundsatzbeschlu sses zur Abgrenzung der ODP von den Rechtsparteien der von Herbert Gruhl abgelehnt wurde 16 Auf dem Parteitag selber versuchte er sie zusammen mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern abwahlen zu lassen was jedoch keine Mehrheit unter den Delegierten fand 17 Dies sowie die Tatsache dass der erwahnte Abgrenzungsbeschluss angenommen wurde fuhrten schliesslich zum Rucktritt Gruhls vom Bundesvorsitz 18 Einzelnachweise Bearbeiten a b Landeslisten Vorschlage bei der Bundestagswahl 1998 im Bundesland Baden Wurttemberg 1998 Online abgerufen am 5 Juli 2008 Online Memento des Originals vom 22 Oktober 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bundeswahlleiter de a b c d e f g h i j k Ruth Barenweiler Maria Opitz Dollinger wurde im Oktober 80 Jahre Engagement das ansteckt In OkologiePolitik November 1997 a b Verena Fottinger Nachruf auf odp Ehrenmitglied Maria Opitz Dollinger 1917 2007 In OkologiePolitik Mai 2008 a b c Hoher Frauenanteil in der odp Aktive Oko Demokratinnen In OkologiePolitik Mai 2008 a b c d e f g Mankau S 235 Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 55 Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 57 Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 44 a b c d Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 61 Herbert Alexander Gebhardt Grundung der ODP der DDR in Mankau S 121 Herbert Alexander Gebhardt Grundung der ODP der DDR in Mankau S 124 a b Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 43 Maria Opitz Dollinger Vorgeschichte Neuauflage und die ersten odp Parteitage in Mankau S 62 a b c d Peter Schroder Der Saarbrucker Parteitag von 1989 in Mankau S 94 Landgericht Munchen I 12 Zivilkammer Geschafts Nr 12 0 2812 89 Peter Schroder Der Saarbrucker Parteitag von 1989 in Mankau S 99 Peter Schroder Der Saarbrucker Parteitag von 1989 in Mankau S 100f Peter Schroder Der Saarbrucker Parteitag von 1989 in Mankau S 101Literatur BearbeitenRaphael Mankau Hrsg 20 Jahre odp Anfange Gegenwart und Perspektiven okologisch demokratischer Politik dolata verlag Rimpar 1999 ISBN 3 344 70790 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Maria Opitz Dollinger Zitate Normdaten Person GND 1162620595 lobid OGND AKS VIAF 5566153184553627100002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Opitz Dollinger MariaALTERNATIVNAMEN Dollinger Maria Geburtsname Opitz MariaKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin Okologisch Demokratische Partei GEBURTSDATUM 13 Oktober 1917GEBURTSORT FriedrichshafenSTERBEDATUM 9 Juli 2007STERBEORT Friedrichshafen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Opitz Dollinger amp oldid 225582775