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Maiestas lateinisch wortlich die Hoheit die Erhabenheit die Wurde bezeichnete im antiken Rom eine Eigenschaft die den Gottern einer hochgestellten Personlichkeit insbesondere dem romischen Kaiser aber auch dem Pater familias zukam Im staatlichen Bereich bezeichnete Maiestas daruber hinaus die Hoheit des Staates in republikanischer Zeit namentlich des politisch berechtigten Volkes und druckte nach aussen den Vorrang des romischen Volkes gegenuber anderen Volkern nach innen den Vorrang des Staates gegenuber dem einzelnen aus Im Ubergang zur Kaiserherrschaft dem Prinzipat wurde diese Hoheit zunehmend auf die Person des Kaisers verlagert dessen Stellung ursprunglich als durch Sondergesetze vom Volk ubertragen galt schliesslich aber diesen Ruckbezug auf die Wurde des Volkes verlor Eine Verletzung religioser oder staatlicher Maiestas konnte zu allen Zeiten als Verbrechen geahndet werden in fruhen Zeiten vor allem in Fallen von Tempelraub oder schandung daneben aber auch etwa wegen Missachtung des Volkswillens Beleidigung der plebs Hoch und Landesverrats und Kompetenzuberschreitung durch Feldherren und Statthalter crimen minutae maiestatis Diesbezugliche Verbrechen waren in der Regel Amtsdelikte Verurteilung wegen des Vergehens hatte Verbannung zur Folge Wahrend der Kaiserzeit setzte zunehmend eine Verfolgung von Majestatsbeleidigung crimen laesae maiestatis ein worunter ab Tiberius mehr und mehr verschiedenartige Vergehen gegen den Kaiser seine Familie und seine Vorrechte zusammengefasst wurden Unter Tiberius wurde fur das crimen laesae maiestatis die Todesstrafe eingefuhrt In der Kaiserzeit wurden schliesslich auch Anzeigen von Sklaven Soldaten Infamen und Frauen zugelassen zudem die Folterung freier Zeugen und Beschuldigter sowie von Sklaven in Verfahren gegen ihren Besitzer praktiziert Mit der lex Quisquis des Arcadius aus dem Jahr 397 wurde bereits die Absicht strafbar ein crimen maiestatis zu begehen und die kaiserliche maiestas wurde auf alle kaiserlichen Beamten erweitert Das Vermogen nicht nur der Verurteilten sondern auch ihrer Sohne wurde von nun an eingezogen Literatur BearbeitenMartin Avenarius Maiestas Crimen maiestatis In Reallexikon fur Antike und Christentum Band 23 Hiersemann Stuttgart 2010 ISBN 978 3 7772 1013 1 Sp 1135 1156 Christian Gizewski Maiestas In Der Neue Pauly DNP Band 7 Metzler Stuttgart 1999 ISBN 3 476 01477 0 Sp 710 712 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maiestas amp oldid 207659212