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Mutual and Balanced Force Reductions MBFR deutsch beiderseitige und ausgewogene Truppenverminderungen waren am 30 Oktober 1973 in der Hofburg in Wien begonnene Verhandlungen uber die gegenseitige Verminderung von Streitkraften und Rustungen und damit zusammenhangende Massnahmen in Europa Die Verhandlungen verliefen parallel zur Konferenz fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki wo die besonders strittigen Rustungsfragen ausgeklammert waren Inhaltsverzeichnis 1 Beginn der Verhandlungen 2 Ziel der Verhandlungen 3 Problematik der Verhandlungen 4 Ende der Verhandlungen 5 LiteraturBeginn der Verhandlungen BearbeitenBasis fur die Aufnahme der Verhandlungen war eine Entspannungspolitik zwischen Ost und West Anfang der 1970er Jahre Die Initiative ergriff 1968 die NATO Signal von Reykjavik 1971 signalisierte auch der sowjetische Staats und Parteichef Leonid Iljitsch Breschnew Gesprachsbereitschaft Signal von Tiflis Ziel der Verhandlungen BearbeitenZiel der Verhandlungen war ein Abkommen uber die Abrustung und Kontrolle konventioneller Waffen und Streitkrafte in den Territorien der NATO Staaten Bundesrepublik Deutschland Niederlande Belgien und Luxemburg und der Staaten des Warschauer Paktes DDR CSSR und der Volksrepublik Polen An den direkten Gesprachen nahmen auch Vertreter aus den USA Grossbritannien und Kanada teil die grossere Truppenstationierungen auf dem europaischen Kontinent und insbesondere in Westdeutschland unterhielten sowie auf ostlicher Seite die Sowjetunion Richtschnur der Gesprache war der Grundsatz unverminderter Sicherheit aller Beteiligten Der militarische Status quo in Mitteleuropa sollte unangetastet bleiben Problematik der Verhandlungen BearbeitenAls problematisch erwiesen sich bei den Verhandlungen folgende Punkte Die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Waffensysteme war das Kernproblem der mitteleuropaischen Rustungsreduzierung Herkommliche Kraftevergleiche stellten gleiche Waffensysteme gegenuber ohne den unterschiedlichen Funktionszusammenhang der Systeme in den jeweiligen Militarstrategien zu berucksichtigen Geringes Interesse an konventioneller Abrustung auf beiden Seiten der Schwerpunkt der Abrustungsverhandlungen lag auf Kernwaffen Die NATO verlangte eine asymmetrische Reduktion zugunsten des Westens vom Warschauer Pakt wer mehr hat muss mehr abrusten Der Osten forderte eine zahlengleiche Abrustung Der Warschauer Pakt legte Zahlen seiner Truppenstarken vor die von westlichen Schatzungen weit differierten und eine weitgehende Paritat der Streitkrafte vorgaben Es kam zum Datenstreit zwischen den Verhandlungspartnern Ende der Verhandlungen BearbeitenAm 2 Februar 1989 wurden die MBFR Verhandlungen nach fast 16 Jahren erfolglos abgebrochen und durch die am 9 Marz 1989 begonnenen Verhandlungen zu einem Vertrag uber Konventionelle Streitkrafte in Europa KSE ersetzt Die MBFR Verhandlungen hatten zumindest bewirkt dass die beiden Machtblocke im Gesprach blieben und somit trotz unterschiedlicher Positionen zur Vertrauensbildung beigetragen Literatur BearbeitenRobert Blackwill Stephen Larrabee Hg Conventional Arms Control and East West Security A research volume from the Institute for East West Security Studies Clarendon Press Oxford 1989 ISBN 0 19 827834 9 Heinz Kozac Hrsg Konventionelle Rustungskontrolle in Europa Dokumente und Kraftevergleiche Institut fur Strategische Grundlagenforschung an der Landesverteidigungsakademie Wien 1989 Reinhard Mutz Hg Die Wiener Verhandlungen uber Truppenreduzierungen in Mitteleuropa MBFR Chronik Glossar Dokumentation Bibliographie 1973 1982 Nomos Baden Baden 1983 ISBN 3 7890 0805 2 Stephan Tiedtke Rustungskontrolle aus sowjetischer Sicht Die Rahmenbedingungen der sowjetischen MBFR Politik Studien der Hessischen Stiftung Friedens und Konfliktforschung Campus Verlag Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 593 32602 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mutual and Balanced Force Reductions amp oldid 166491447