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Muhlsteinbruche ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Muhlsteinbruchen siehe Muhlsteinbruch Die Muhlsteinbruche sudlich von Jonsdorf im Zittauer Gebirge in Sachsen sind ein Gebiet bizarrer Felsgebilde welche durch Abbau von Sandstein zur Gewinnung von Muhlsteinen sowie durch Verwitterungsprozesse entstanden sind Sie gelten als beliebtes Wander und Klettergebiet Durch das ca 35 Hektar grosse Gebiet fuhrt ein Naturlehrpfad Kleine Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Geologie 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 WeblinksLage und Umgebung BearbeitenDie Muhlsteinbruche befinden sich sudlich von Jonsdorf in einer Hohe von 480 bis 560 Metern Sudwestlich schliesst sich die Jonsdorfer Felsenstadt an Ungefahr 600 Meter sudlich verlauft die Grenze zu Tschechien Geologie Bearbeiten nbsp Drei TischeDer im Gebiet der Muhlsteinbruche lagernde Sandstein entstand im geologischen Zeitalter des Mittelturons und gehort seiner Entstehung nach zum Bohmischen Kreidebecken Er ist durch einige Besonderheiten gekennzeichnet So ist der sedimentar entstandene Sandstein durch den Kontakt mit Erscheinungen des tertiaren Vulkanismus in Nordbohmen mehrfach von basaltischen und phonolithischen Intrusionen durchbrochen Haufig ist dabei das Gestein thermischen Veranderungen Kontakt mit Magma und hydrothermalen Losungen ausgesetzt gewesen was zu einer Gesteinsfrittung eine Aufschmelzung von Mineralkornern an ihren Korngrenzen fuhrte Dabei behielt der Sandstein die Porositat verstarkte sich dessen Festigkeit im Korngefuge und dadurch seine Abriebfestigkeit nbsp Schwarzes LochDas Gebiet der Muhlsteinbruche weist als weitere geologische Besonderheit einen saulenformig ausgepragten Sandstein auf Die bekannteste Formation ist die Grosse und Kleine Orgel die man leicht mit saulenformigem Basalt verwechseln kann Die fur Sandstein vollig untypischen Saulenformen haben einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimeter und stehen senkrecht gebundelt auf einem massiven ungesaulten Sandsteinblock Sie sind durch thermische Prozesse bei Kontakt mit Magma entstanden 1852 sandte Alexander von Humboldt einen Maler und zwei Geognosten hierher um diese Erscheinung zu studieren Geschichte Bearbeiten nbsp Muhlsteinfabrik zu Jonsdorf um 1856 Die Nutzbarkeit des Sandsteins im Zittauer Gebirge zur Herstellung von Muhlsteinen ist bereits aus dem 16 Jahrhundert belegt Die Jonsdorfer Muhlsteinbruche waren eine von mehr als 40 Abbaustellen in der naheren Region 1560 begann der Steinbruchbetrieb in Jonsdorf Uber 350 Jahre baute man den Sandstein ab der zu Muhlsteinen mit einem Durchmesser bis zu 2 70 Metern verarbeitet wurde Zunachst wurden die Muhlsteine aus einem Stuck gehauen ab etwa 1850 setzte man Muhlsteine aus mehreren Stucken zusammen Es konnten nicht mehr genugend grosse und homogene Sandsteinrohlinge abgebaut werden Die Produktion wurde bis 1918 aufrechterhalten Die Hauptabnehmer waren Kunden in Russland und England In Moskau und Sankt Petersburg gab es eigene Niederlassungen fur den Muhlsteinhandel In den 1950er Jahren wurde von Natur und Heimatfreunden ein Naturlehrpfad angelegt Ab 1990 begann man mit der Sanierung von Steinbruchen zur Begehbarmachung 2002 errichtete man im Schwarzen Loch eine Schauwerkstatt Heute sind die Muhlsteinbruche eine der Hauptattraktionen im Zittauer Gebirge Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp MausefalleDrei Tische nierenformige durch Eisenoxid Ausfallungen gekennzeichnete Sandsteinformation Mausefalle ein durch einen Felssturz im Jahre 1908 entstandenes Felsgebilde Alte Steinbruchschmiede Alter Steinbruch Barloch Alter Steinbruch Weisser Felsen Schnapslager Alter Steinbruch Schwarzes Loch mit Schauwerkstatt und Tunnel Rutsche Humboldtfelsen ein 7 Meter hoher Basaltstielrest im Schwarzen Bruch Alter Steinbruch Kellerbergbruch Felsgebilde Nashorn und Bernhardiner Grosse und Kleine Orgel Felsgebilde LoweLiteratur BearbeitenDie sudostliche Oberlausitz mit Zittau und dem Zittauer Gebirge Werte der deutschen Heimat Band 16 2 Auflage Akademie Verlag Berlin 1971 S 207 208 Meyers Naturfuhrer Oberlausitz Meyers Lexikonverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich ISBN 3 411 07161 3 Gerald Bost Millstones from Jonsdorf International Molinologoy 2002 64 30 32 englisch Gerald Bost Die Muhlsteinbruche von Jonsdorf Der Muhlstein Jhrg 4 2001 Andreas Gerth Geologische Exkursionen in der Oberlausitz und im Elbsandsteingebirge Oberlausitzer Verlag Spitzkunnersdorf 2006 ISBN 3 933827 59 0 Manfred Lorenz Der Muhlsteinabbau bei Jonsdorf Sachsische Heimatblatter Jg 67 Heft 2 2021 S 173 175Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muhlsteinbruche Zittauer Gebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Muhlsteinfabrik zu Jonsdorf bei Zittau Quellen und Volltexte Seite der Muhlsteinbruche vom Jonsdorfer Gebirgsverein 1880 e V 50 845818446111 14 694889783889 560 Koordinaten 50 50 44 9 N 14 41 41 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muhlsteinbruche Jonsdorf amp oldid 238439905