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Der Lydische Schatz auch Schatz des Krosus oder Krosus Schatz ist ein archaologischer Fund von 432 lydischen Artefakten aus dem 6 Jahrhundert v Chr in der turkischen Provinz Usak Um das Konvolut entbrannte 1987 ein Streit zwischen der Republik Turkei und dem New Yorker Metropolitan Museum of Art Die Objekte werden heute im 2018 fertiggestellten Usak Arkeoloji Muzesi ausgestellt 1 Goldener KrugAuch wenn sich die Artefakte auf die Zeit des Krosus datieren lassen ist umstritten ob sich Objekte im Besitz des letzten lydischen Konigs befanden 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung 2 Streit und Ruckgabe 3 Diebstahl im Museum in Usak 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntdeckung BearbeitenDer wichtigste und wertvollste Teil des Schatzes stammt aus der Grabkammer einer lydischen Prinzessin die bei illegalen Ausgrabungen von vier Bauern des Dorfes Gure entdeckt worden waren Nachdem sie tagelang gegraben hatten und nicht in der Lage waren das Marmormauerwerk der Kammer zu durchbrechen sprengten sie am Morgen des 6 Juni 1966 den Eingang Die Tote lag bestattet auf einem Bett um sie herum 125 Schmuckobjekte aus Gold und Silber Unter den Funden waren eine schwere goldene Halskette mit eichelformigen Anhangern ein Pektoral Armbander mit Lowenkopfen silberne Schalen ein silberner Krug mit dem Griff in Form einer menschlichen Figur sowie eine goldene Brosche in Form eines Hippokamps Am Pferd mit Flugeln und Fischschwanz hangen drei Satze Quasten mit je drei goldenen Zopfen wobei jeder Zopf in einer goldenen Kugel in Form eines Granatapfels endet 3 Der aus diesem Grab geplunderte Schatz wurde in den Jahren 1966 67 durch weitere Funde derselben Manner in anderen Hugelgrabern der Region erganzt Die Polizei erfuhr von dem Diebstahl und konnte 1966 einige der Gegenstande bergen und an turkische Museen ubergeben Doch die meisten Artefakte hatten das Land bereits verlassen Die Plunderer verkauften ihren Fund an den turkischen Antiquitatenhandler Ali Bayirlar der den Schatz an John J Klejman den Besitzer einer Kunstgalerie in der New Yorker Madison Avenue und George Zacos einen Schweizer Kunsthandler verkaufte Das Met kaufte die Objekte von 1966 bis 1970 fur insgesamt 1 5 Mio US Dollar an 3 Streit und Ruckgabe BearbeitenIm Jahr 1970 besuchte der britische Sunday Times Reporter Peter Hopkirk den Cumhuriyet Journalisten Ozgen Acar in der Turkei und erzahlte von einem archaologischen Fund der aus der Turkei in die Vereinigten Staaten geschmuggelt worden sei Anfang des Jahres hatten Journalisten des Boston Globe uber einen Goldschatz geschrieben den das Boston Museum of Fine Arts illegal erworben hatte und der aus der Turkei stammte Die Tageszeitung berichtete ausserdem von einem lydischen Schatz den das Metropolitan Museum in New York erworben habe Die turkische Regierung fragte daraufhin offiziell bei dem Museum an Der Chefkurator des Museums bestritt den Ankauf raumte aber ein dass an den Geruchten ein Kornchen Wahrheit sein konnte 3 Hopkirk wollte der Geschichte nachgehen brauchte dafur aber einen Partner vor Ort und bot Acar an die Geschichte zeitgleich gemeinsam zu veroffentlichen Acar reiste nach Usak aber niemand wollte dort von einem Goldschatz gehort haben Er besuchte auch das Met Museum doch der zustandige Kurator Oscar White Muscarella versicherte dass keine Artefakte aus der Region in der Sammlung seien Die Recherchen waren damit in einer Sackgasse und die beiden Journalisten mussten aufgeben 3 Acar recherchierte auf eigene Faust weiter In den Jahren 1970 bis 1972 reiste er erneut in die Region und befragte die Bewohner vor Ort Erst Ende der 1970er Jahre schnappte der Journalist in der Region Geruchte von Grabungen in Hugelgrabern auf Schon 1973 waren in New York neue Geruchte aufgekommen dass im Met Museum ein Schatz von uber 200 Artefakten lage Der Kunsthandler John J Klejman habe die Objekte fur 500 000 US Dollar erworben und in den Jahren 1966 bis 1968 an das Metropolitan Museum verkauft Auch die New York Post recherchierte und befragte den Kurator der griechischen und romischen Abteilung Dietrich von Bothmer Der verwies an Klejman Einige der Stucke aus der Sammlung waren im Vorjahr in einer Ubersichtsausstellung gezeigt aber nicht im Katalog veroffentlicht worden Der Direktor des Met Thomas Hoving und von Bothmer glaubten dass das Museum nicht verpflichtet sei festzustellen ob die Gegenstande geplundert worden seien Die Ubernahme erfolgte vor dem UNESCO Abkommen von 1970 das den Export und Transfer illegaler Kulturguter verbot und sowohl Klejman als auch das Museum rechtfertigten den Kauf nach den alten Regeln nach denen Artefakte deren Herkunft nicht ausdrucklich als illegal nachgewiesen worden war als rechtmassig angekauft galten 3 Ozgen Acar zog in den fruhen 1980er Jahren nach New York um dort fur die turkische Zeitung Milliyet zu arbeiten und war spater als freiberuflicher Journalist tatig Als er im Jahr 1984 das Metropolitan Museum besuchte entdeckte er 50 Objekte die genau der Beschreibung des lydischen Schatzes entsprachen Sie waren als ostgriechischer Schatz bezeichnet Acar flog erneut in die Turkei und recherchierte dort 1986 veroffentlichte er eine Reihe von sieben Artikeln und machte seine Recherchen offentlich Er konnte nachweisen dass das Museum den lydischen Schatz angekauft hatte 3 Die Turkei drang nun auf eine Ruckgabe der Artefakte Da sich das Museum weiterhin weigerte reichte die Republik Turkei am 29 Mai 1987 beim Bundesgericht in New York eine Klage gegen das Metropolitan Museum of Art ein Das Museum argumentierte anfangs der illegale Ankauf sei verjahrt Im Laufe der Verhandlung konnten die Anwalte der Turkei beweisen dass die Schatze aus der Turkei geraubt worden waren So passten Wandmalereien des Museums exakt in die Lucken der Graber in Usak Plunderer konnten einzelne Objekte ausserdem genau beschreiben obwohl diese nie offentlich zu sehen waren Das Museum versuchte nun eine gutliche Einigung zu erzielen und wollte zugeben dass die Schatze illegal angekauft worden seien wenn man die Objekt erst funf Jahre in New York und dann funf Jahre in der Turkei ausstellen wurde Die turkische Regierung lehnte jedoch ab Schliesslich musste das Museum eingestehen dass es zum Zeitpunkt des Ankaufes wusste dass die Artefakte gestohlen waren Im September 1993 erklarte das Metropolitan Museum die Ruckgabe der Funde 3 Diebstahl im Museum in Usak BearbeitenNach der Ruckkehr der Schatze in die Turkei wurden die Funde zwei Jahre im Museum fur anatolische Zivilisationen in Ankara ausgestellt und dann in das alte Museum von Usak gebracht 3 Mit der Beschlagnahme von weiteren Artefakten im Jahr 1998 und weiteren archaologischen Entdeckungen waren insgesamt 432 Objekte zusammengekommen 4 Die Sammlung geriet im Mai 2006 erneut in die Schlagzeilen als die Zeitung Milliyet behauptete dass der goldene Hippokamp durch eine Falschung ersetzt worden sei Das Objekt sei wahrscheinlich zwischen Marz und August 2005 ausgetauscht worden 5 Die Polizei untersuchte den Fall und bestatigte die Falschung Das Original wog 14 3 Gramm das im Museum ausgestellte Objekt dagegen 23 5 Gramm 3 Verdachtigt wurde sofort der Museumsdirektor der 2009 wegen Diebstahls und Unterschlagung zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde Die gestohlene Brosche tauchte 2012 in Deutschland auf und wurde an die Turkei ubergeben 6 7 Literatur BearbeitenKurt Rich Chasing the Golden Hoard The Story of the Lydian Hoard A Tale of Theft Repatriation Greed amp Deceit AuthorHouse Bloomington 2012 Mark Rose Ozgen Acar Turkey s War on the Illicit Antiquities Trade In Archaeology Vol 48 No 2 March April 1995 S 44 53 55 56Einzelnachweise Bearbeiten Usak Arkeoloji Muzesi Turkiye Kultur Portali abgerufen am 22 Marz 2020 Nezih Basgelen Bin tepelerin zengin kralleri Lidiyalilar Nicht mehr online verfugbar In Anadolu Uygarliklari Juli August 2005 Turkish Ceramic Federation archiviert vom Original am 22 Januar 2007 abgerufen am 22 Marz 2020 a b c d e f g h i j Sharon Waxman Chasing the Lydian Hoard In Smithsonian Magazine Smithsonian Institution 14 November 2008 abgerufen am 22 Marz 2020 Karun Hazinesi Usak Arkeoloji Muzesi nde sergilenmeye basladi TRT Haber 14 September 2018 abgerufen am 22 Marz 2020 Croesus riches replaced by fakes British Broadcasting Corporation abgerufen am 22 Marz 2020 Gestohlene Krosus Goldbrosche in Deutschland aufgetaucht T Online 5 Dezember 2012 abgerufen am 22 Marz 2020 Constanze Letsch King Croesus s golden brooch to be returned to Turkey In The Guardian 25 November 2012 abgerufen am 22 Marz 2020 Normdaten Werk LCCN n2019043696 VIAF 42156495280317560083 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lydischer Schatz amp oldid 198044705