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Lydia Katarina Wahlstrom 28 Juni 1869 in Lundby Vastmanland heute Teil der Gemeinde Vasteras 2 Juni 1954 in Stockholm war eine schwedische Historikerin Autorin und Feministin Sie war eine der Grunderinnen der Landsforeningen for kvinnans politiska rostratt LKPR der nationalen schwedischen Gesellschaft fur das Frauenwahlrecht und von 1907 bis 1911 deren Vorsitzende 1 Lydia Wahlstrom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahlstrom wurde als um 11 Jahre jungste von vier Tochtern des Pfarrers Johan Gustaf Wahlstrom und Ida Schmidt geboren Ihre altere Schwester war ihre erste Lehrerin Als Kind hatte sie das Gefuhl dass ihr Vater unbedingt einen Sohn haben wollte und bemuhte sich deshalb sich wie ein Junge zu verhalten Sie studierte an der Wallinska skolan in Stockholm wurde 1888 an der Universitat Uppsala angenommen erwarb drei Jahre spater einen Bachelor of Arts in Geschichte nordischen Sprachen und Politikwissenschaft 1898 promovierte sie als zweite Schwedin uberhaupt in Geschichte mit einer Dissertation uber Schwedens Beziehungen zu Danemark 1788 1789 2 Als Studentin grundete sie die erste Organisation fur Studentinnen an der Universitat Uppsala Upsala Kvinliga Studantforening deren Mitglieder in der Offentlichkeit Studentenmutzen trugen obwohl dies als unpassend fur ihr Geschlecht angesehen wurde Wahlstrom wollte wie ihr Vater Pastorin werden doch das war fur sie als Frau nicht moglich obwohl sie versuchte dies zu andern Sie unterrichtete neben ihrer Promotion Religion in Uppsala Im Fruhjahr 1899 zog sie nach England wo sie ein Jahr lang mit ihrer Freundin Elisabeth af Jochnick eine Madchenschule leitete Nach ihrer Ruckkehr aus England wurde sie Rektorin der Ahlinska skolan in Stockholm Zu ihren dortigen Schulerinnen gehorte auch Karin Boye mit der sie freundschaftlich verbunden blieb Zusammen mit Signe Bergman Anna Whitlock und Ann Margret Holmgren war sie am 4 Juni 1902 Mitbegrunderin des lokalen Stockholmer Foreningen for Kvinnans Politiska Rostratt FKPR Verein fur Frauenwahlrecht der ein Jahr spater zur Landsforeningen for Kvinnans Politiska Rostratt LKPR der nationalen Gesellschaft fur das Frauenwahlrecht wurde Anlass war dass im Jahr 1902 dem schwedischen Parlament zwei Antrage zur Reform des Frauenwahlrechts vorgelegt wurden Der eine stammte von Justizminister Hjalmar Hammarskjold der vorschlug verheirateten Mannern zwei Stimmen zu geben damit sie auch fur ihre Ehefrauen wahlen konnten Der andere Antrag wurde von Carl Lindhagen eingebracht der das Frauenwahlrecht vorschlug Der Vorschlag Hammarskjolds erregte den Zorn der Frauenrechtlerinnen die daraufhin eine Unterstutzergruppe fur den Lindhagen Antrag bildeten Sie gehorte zu den fuhrenden Rednern Ideologen und Schriftstellern und vertrat die LKPR bei mehreren Gelegenheiten auch international Ihre akademischen Titel verliehen der Bewegung wissenschaftliche Glaubwurdigkeit und 1907 1911 war sie Vorsitzende Sie war eines der wenigen Mitglieder die sich offen zu einer politisch konservativen Haltung bekannten Die LKPR wurde sowohl von Frauen mit linken als auch mit rechten politischen Sympathien unterstutzt In der Praxis wurde die politische Neutralitat mit der Resolution vom 20 Juni 1911 aufgegeben als die LKPR beschloss einen Wahlerboykott gegen alle Politiker zu organisieren die sich gegen das Frauenwahlrecht aussprachen und diejenigen zu unterstutzen die dafur waren In Wirklichkeit bedeutete dies dass die Organisation nicht mehr politisch neutral war da die Hauptgegner des Frauenwahlrechts die Konservativen waren wahrend die Liberalen und die Sozialdemokraten das Frauenwahlrecht befurworteten sobald das volle Wahlrecht fur Manner eingefuhrt worden war was 1909 der Fall war Wahlstrom als Konservative verliess daher ihre Position als Vorsitzende und wurde durch ihre Vorgangerin die eher unpolitische Anna Whitlock ersetzt Wahlstrom engagierte sich auch die folgenden Jahrzehnte fur den Kampf der Frauen um gleichen Lohn fur gleiche Arbeit und das Recht auf hohere Regierungsamter Von Ende der 1910er Jahre bis zu ihrem Tod setzte sie sich zudem fur die Forderung nach dem Recht der Frauen auf das Priesteramt ein was aber erst nach ihrem Tod 1958 Wirklichkeit wurde Wahlstrom war sehr aktiv in Vereinen insbesondere in Frauenvereinen Neben den bereits genannten wurde sie in ihrer Studienzeit Mitglied des Fredrika Bremer Forbundet Im Jahr 1904 wurde sie Mitglied des Vorstands Im Jahr 1901 wurde sie in die Sallskapet Nya Idun Kulturelle Frauenvereinigung in Stockholm gewahlt Im Jahr 1906 beteiligte sie sich an der Grundung der Religionsvetenskapliga sallskapet i Stockholm Religionswissenschaftliche Gesellschaft in Stockholm und war mehrere Jahre lang Mitglied des Vorstands Wahlstrom war mehr als 60 Jahre lang als Schriftstellerin tatig Ihren ersten Artikel veroffentlichte sie 1893 in der Zeitschrift Dagny Im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts etablierte sie sich als Schriftstellerin unter anderem mit Biografien uber die Heilige Birgitta und Erik Gustaf Geijer Im gleichen Zeitraum schrieb sie historische Essays und zahlreiche Artikel in denen sie das Frauenwahlrecht forderte In den 1910er Jahren schrieb sie mehrere historische Werke wobei Sverige och England under revolutionskrigens borjan Schweden und England zu Beginn der Revolutionskriege als ihr wichtigstes historisches Werk gilt In den Jahren 1918 1924 veroffentlichte sie drei Romane mit autobiografischen Elementen Daniel Malmbrink Sin fars dotter Die Tochter ihres Vaters und Biskopen Der Bischof Das letzte dieser Bucher wurde schlecht rezensiert so dass Wahlstrom das Genre des Romans verliess und in der Folge mehrere Bucher mit spirituellem Schwerpunkt schrieb Im Jahr 1933 veroffentlichte sie ihr umfangreicheres Werk Den svenska kvinnororelsen en historisk oversikt Die schwedische Frauenbewegung eine historische Ubersicht Ihr 25 und letztes Buch die Autobiografie Trotsig och forsagd Trotzig und furchtsam wurde 1949 veroffentlicht Wahlstroms Privatleben war gepragt von immer wiederkehrenden engen Beziehungen zu verschiedenen Frauen darunter die Literaturkritikerin Klara Johanson und die Theologin Anita Nathorst mit denen sie auch abschnittsweise eine Wohnung teilte In den Jahren 1934 1935 unterzog sich Wahlstrom einer Analyse durch einen Psychoanalytiker Dieser wies darauf hin dass sie bisexuell sei und im Fruhjahr 1945 berichtete sie daruber in einem Aufsatz in der Zeitschrift Pastoralpsykologi sv17 Wahlstrom erhielt mehrere Auszeichnungen die koniglichen Medaillen Litteris et Artibus 1924 und Illis quorum 1934 sowie die S t Eriksmedaljen der Stadt Stockholm 1941 Im Jahr 1939 wurde sie zur Titularprofessorin ernannt Das Bistum Vasteras verleiht jahrlich den Lydia Preis der nach Wahlstrom und der biblischen Lydia benannt ist an eine ordinierte Frau die sich in der Jugendarbeit der Diozese besonders verdient gemacht hat 3 Literatur BearbeitenEva Borgstrom und Alexia Grosjean Ubersetzung Lydia Katarina Wahlstrom 1869 06 28 1954 06 02 Svenskt kvinnobiografiskt lexikon SKBL 8 Marz 2018 abgerufen am 19 August 2021 englisch Lydia Wahlstrom Gothenburg University Library 6 Januar 2020 abgerufen am 19 August 2021 englisch Ann Marie Petersson Lydia Wahlstrom 1869 1954 In Ann Cathrine Haglund Ann Marie Petersson und Inger Strom Billing Hrsg Moderata pionjarer Kvinnor i politiskt arbete 1900 2000 Moderate Pionierinnen Frauen in der politischen Arbeit Moderata Kvinnors Historia Stockholm 2004 ISBN 91 631 5862 0 S 14 19 schwedisch moderatakvinnorshistoria se PDF Ingrid Parletun Lydia Wahlstrom Historiska media Lund 2018 ISBN 978 91 7545 717 8 schwedisch Karin Kvist Geverts Lydia Wahlstrom en pionjar i rostrattskampen Kungliga biblioteket Schwedische Nationalbibliothek 6 Marz 2019 abgerufen am 19 August 2021 schwedisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lydia Wahlstrom Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Soweit nicht anders angegeben sind die Informationen der aufgefuhrten Literatur entnommen insbesondere der 2018 erschienenen Biographie von Ingrid Parletun Lydia Wahlstrom Sveriges forhallande till Danmark 1788 89 Dissertation Universitat Uppsala Uppsala 1898 Lydiapriset Svenska kyrkan abgerufen am 20 August 2021 Normdaten Person GND 119007320 lobid OGND AKS LCCN n83037040 VIAF 42638569 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wahlstrom LydiaALTERNATIVNAMEN Wahlstrom Lydia KatarinaKURZBESCHREIBUNG schwedische Historikerin Autorin und FeministinGEBURTSDATUM 28 Juni 1869GEBURTSORT Lundby Vastmanland heute Gemeinde VasterasSTERBEDATUM 2 Juni 1954STERBEORT Stockholm Schweden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lydia Wahlstrom amp oldid 239498790