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Ludwig Volkholz genannt Jager Wiggerl geboren als Ludwig Karlstetter 1 Marz 1919 in Wurzburg 20 Mai 1994 in Grafenwiesen war ein deutscher Politiker der Bayernpartei zeitweise der FDP und der von ihm gegrundeten C B V Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenVolkholz wurde als Sohn einer Dienstmagd unehelich geboren erst im Alter von 8 Jahren bekam er durch die Heirat seiner Mutter den Namen Volkholz Er wuchs in Passau auf Nach dem Erwerb der mittleren Reife besuchte Volkholz die Forstschule und war ab 1935 im gehobenen Forstdienst tatig Ab 1939 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil letzter Dienstgrad Hauptmann Nach dem Krieg wurde Volkholz staatlicher Revierforster in Watzlsteg 1949 erfolgte seine Wahl in den Bundestag 1950 zusatzlich die in den Bayerischen Landtag Volkholz war einer der funf Abgeordneten denen der Bundestag nach den Verhandlungen des Untersuchungsausschusses uber Zuteilung und Verwendung von Industriegeldern am 8 Juni 1951 die Niederlegung des Mandats empfahl Er folgte der Empfehlung jedoch nicht Aufgrund des aggressiven Wortlauts einer Rede die er am 8 Juli 1951 in Zwiesel gehalten hatte beschloss der Bayerische Landtag gegen ihn vorzugehen Landtag und Bundestag hoben im Januar 1952 seine Immunitat auf und die Staatsanwaltschaft erliess einen Haftbefehl gegen den inzwischen Fluchtigen wegen Anstiftung zum Zeugenmeineid und anderer Delikte Am 19 Januar 1952 wurde er bei Reutte im osterreichischen Grenzgebiet verhaftet und nach Innsbruck gebracht Osterreich lieferte ihn jedoch nicht aus sondern setzte ihn gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuss Als Ende Juli 1952 seine Aufenthaltsbewilligung auslief musste er Osterreich verlassen und wurde beim Grenzubertritt verhaftet Vor dem Amtsgericht Deggendorf wurde er im Januar 1954 wegen Anstiftung zum Meineid zu zehn Monaten Gefangnis verurteilt Im kleinen und armen Landkreis Kotzting galt der Jager Wiggerl dennoch oder gerade deswegen als lokaler Held gegen das ubermachtige Munchner Establishment Fur den Landtag durfte er aufgrund seiner Vorstrafe jedoch nicht mehr kandidieren Statt seiner trat seine Ehefrau Paula fur die Freie Demokratische Partei FDP bei der Landtagswahl 1958 an Die Liberalen die im Landkreis Kotzting bis dahin praktisch nicht vorhanden waren profitierten erheblich vom Namen Volkholz Paula Volkholz kam zwar nicht in den Landtag erreichte aber mit 18 7 im Wahlkreis Kotzting eines der besten Ergebnisse Der Jager Wiggerl selbst wurde Burgermeister von Voggendorf Die erneute Kandidatur 1966 verhinderte ein neues Gemeindewahlgesetz also trat erneut seine Frau Paula als Kandidatin fur den schon vor der Landtagswahl 1962 gegrundeten Niederbayerischen Bauern und Mittelstandsbund an und wurde Burgermeisterin Der Gemeinderat ernannte Volkholz gegen den erbitterten Widerstand der Staatsregierung die den Beschluss erfolglos gerichtlich anfocht zum Ehrenburger und ubertrug ihm das Amt des Gemeindeschreibers Ein neues Ziel war das Amt des Landrats von Kotzting doch zweifelte der bisherige Amtsinhaber Nemmer CSU erfolgreich die Wahlbarkeit Volkholz wegen seiner Vorstrafe von 1954 an Also musste wieder Ehefrau Paula in die Bresche springen Sie wurde am 8 Marz 1970 mit 8354 Stimmen gegen 7333 Stimmen fur Nemmer gewahlt und war damit die erste Landratin Bayerns Volkholz selbst war nunmehr im Weingrosshandel tatig und bemuhte sich seit November 1971 erfolglos um eine Wiederaufnahme seines Verfahrens von 1954 In seinen letzten Lebensjahren war Volkholz durch einen Schlaganfall gesundheitlich beeintrachtigt nicht mehr politisch aktiv Partei Bearbeiten1947 wurde Volkholz Mitglied der Bayernpartei fur die er 1949 Bundestagsabgeordneter wurde 1950 wurde er ausserdem in den Bayerischen Landtag gewahlt Er gehorte innerhalb der BP zu der Gruppe um Joseph Baumgartner Ludwig Lallinger Jakob Fischbacher und Ernst Falkner die auf eine prinzipielle Gegnerschaft zur CSU setzten Im November 1953 wurde er aus der BP Fraktion im Bayerischen Landtag ausgeschlossen wenig spater auch aus der Partei In der Folgezeit gehorte er einige Zeit der FDP an die ihn jedoch wegen parteischadigenden Verhaltens aus ihren Reihen ausschloss Nach den Landtagswahlen 1966 wurde Volkholz als Patriot und politisch verfolgter Mann wieder in die BP aufgenommen und erreichte schnell das Amt des Bezirksvorsitzenden in Niederbayern und des Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Nach erneuten Streitigkeiten mit der BP verliess Volkholz 1975 nochmals die Partei und grundete die Christliche Bayerische Volkspartei C B V die aber lediglich in seinem engeren lokalen Umfeld Erfolg hatte Im Dezember 1988 erfolgte die Wiedereingliederung der C B V in die BP Auch Ludwig Volkholz wurde wieder Mitglied der Bayernpartei Abgeordneter BearbeitenLudwig Volkholz gehorte dem ersten Deutschen Bundestag von 1949 bis 1953 sowie dem Bayerischen Landtag von 1950 bis 1954 an In den Bundestag wurde er im Wahlkreis Deggendorf mit 35 5 der abgegebenen gultigen Stimmen direkt gewahlt Literatur BearbeitenAndreas Eichmuller Der Jagerwiggerl Verlag der Mittelbayerischen Zeitung ISBN 3 931904 11 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Volkholz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119523841 lobid OGND AKS LCCN n98027846 VIAF 20492867 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volkholz LudwigALTERNATIVNAMEN Karlstetter Ludwig Geburtsname Jager WiggerlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker BP CBV MdL Bayern MdBGEBURTSDATUM 1 Marz 1919GEBURTSORT WurzburgSTERBEDATUM 20 Mai 1994STERBEORT Grafenwiesen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Volkholz amp oldid 239179339