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Ludwig Fischbeck 20 September 1866 in Oldenburg 23 November 1954 in Hohenboken war Oldenburger Hofkunsthandler Maler und Radierer Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Kunstlerische Ausbildung 3 Hofkunsthandler Ludwig Fischbeck 4 Landschaftsmaler und Radierer 5 Urwald Hasbruch 6 LiteraturFamilie BearbeitenCarl Wilhelm Ludwig Fischbeck wurde als Sohn des Kaufmanns Carl Heinrich Fischbeck und seiner Frau Anna Charlotte Helene geb Mohrmann geboren Zur Familie gehorten noch vier Geschwister Kunstlerische Ausbildung BearbeitenNach Beendigung der Schulzeit ging Ludwig Fischbeck bei seinem Onkel Wilhelm Mohrmann als Dekorationsmaler in die Lehre Wilhelm Mohrmann arbeitete nicht nur als ideenreicher Hoftheatermaler in der Residenzstadt Oldenburg sondern wurde auch oft nach auswarts gerufen wenn es galt festliche Raume mit Theatervorhangen Deckengemalden oder Wanddekorationen zu schmucken Auch die Ausstattung des alten Fitger Hauses in Delmenhorst war eine Arbeit Mohrmanns und nicht das Werk von Arthur Fitger Als Dekorationsmaler hat Ludwig Fischbeck von seinem Onkel Wilhelm viel gelernt Er wollte aber uber das handwerkliche hinaus sich ganz der Kunst verschreiben und ging deshalb 1890 nach Munchen Vier Semester studierte er hier an der Kunstakademie bei Professor Joseph Wenglein Wie sein Professor beschaftigte sich Ludwig Fischbeck besonders mit der Landschaftsmalerei Hier fand er seinen Platz beim lustigen Munchener Studenten und Kunstlervolk Ein weiteres nettes Zuhause unter Gleichgesinnten bot ihm schon damals die Munchener Schlaraffia Dort nahmen ihn auch spater bekannt gewordene Personlichkeiten wie der Schriftsteller Benno Rauchenegger der Dialektdichter Peter Auzinger und der Hofschauspieler Konrad Dreher gern in ihren engeren Freundeskreis auf Hofkunsthandler Ludwig Fischbeck BearbeitenLudwig Fischbeck stand als Hofkunsthandler und nachster Nachbar Am Schlossplatz immer in engstem Kontakt mit der grossherzoglichen Familie Oft wurde sein Rat eingeholt wenn bei Geburtstagen oder zu besonderen Anlassen die Wahl passender Geschenke und Ehrengaben anstand Wie oft wurden Portrats mit eigenhandiger Widmung und Familienbilder verschenkt die schnell noch den ublichen Goldrahmen benotigten Dann wurde ganz in Eile ein mit Bleistift beschriebener Notizzettel im Nachbarhaus abgegeben und dort alles einschliesslich Zustellung oder Versand nach Wunsch erledigt Alle Geburtstage der grossherzoglichen Familie wurden nicht nur geschaftlich sondern auch rein privat aufmerksam bedacht Der Dank in Form von Handschreiben oft mit beigelegten Fotos blieb nie aus Alles was vom Hofe kam wie auch Briefe namhafter Personlichkeiten Hermann Allmers Arthur Fitger Georg Ruseler Harro Magnussen Marie Stein Ranke usw pflegte Ludwig Fischbeck sorgsam aufzubewahren so dass er auf diese Weise so ganz nebenher Autographen Sammler wurde Ludwig Fischbeck zahlte im Jahr 1891 zu den Mitbegrundern der Schlaraffia Oldenburgia Die Schlaraffia ist eine Vereinigung von Mannern deren Ziel es ist die Pflege von Humor und Kunst unter bestimmten vorgeschriebenen Formen auszuuben Der Wahlspruch der Schlaraffen ist in arte voluptas und das Symbol ist der Uhu Ludwig Fischbeck traf hier als Ritter Quast mit vielen namhaften Personlichkeiten des kulturellen Lebens und der Kaufmannschaft zusammen Hauptschriftleiter Wilhelm von Busch Rektor und Schriftsteller Georg Ruseler grossherzoglicher Musikdirektor Gustav Gotze Hoftheaterdirektor Ulrichs die Regisseure Lorenz und Geyer die Hofschauspieler Schwemmer Lettinger Turian Bender und von Bischof der Kapellmeister Jerichow und der Kammermusiker Dusterbehn Auch die bekannten Maler Georg Muller vom Siel und August Oetken und der Marschendichter Hermann Allmers waren oft Gaste bei den Schlaraffen Landschaftsmaler und Radierer BearbeitenBei aller Geschaftigkeit im Kunsthandel der nach Art der Dinge und der Wunsche anspruchsvoller Kunden so vielseitigen Einsatz verlangte trieb es Ludwig Fischbeck weiterhin mit ganzem Herzen zur Malerei und Radierkunst Fast jeden Sonntag zog er hinaus ins Oldenburger Land und entdeckte neue Motive in Wald und Heide Marsch und Geest Mit der Eisenbahn dem Fahrrad und auf weiten Wanderwegen erlebte er die Heimat bis in die entlegenen stillen Winkel Ludwig Fischbecks Domane waren die Heide und der Urwald Hasbruch aber auch in Dotlingen im Ammerland in der Wesermarsch in Dangast und auf der Insel Wangerooge traf man ihn oft skizzierend und malend Speziell in der Kunstlerkolonie Dotlingen besuchte er gerne seinen Malerfreund Georg Muller vom Siel Hier in Dotlingen war der Treffpunkt vieler Kunstler der unterschiedlichsten Kunstrichtungen aus nah und fern Es spricht fur Ludwig Fischbecks kunstlerische Leistungen dass fuhrende Verlagsanstalten von Weltruf wie Hanfstaengel Munchen und Scherl Berlin seine Heidebilder und Radierungen als Kunstdrucke vervielfaltigten und diese dann durch ihre illustrierten Kataloge weithin bekannt machten und in den Kunsthandel brachten Urwald Hasbruch BearbeitenDas Ende des Ersten Weltkrieges und der Zusammenbruch der deutschen Furstenherrlichkeit hatte auch die Geschaftswelt der Residenzstadt Oldenburg stark in Mitleidenschaft gezogen Als sich Ludwig Fischbeck 1919 die Gelegenheit bot in unmittelbarer Nahe des Hasbruchs ein ansprechendes Haus zu beziehen und auch wohl erwerben zu konnen verkaufte der 52 jahrige kurzerhand sein Geschafts und Wohnhaus in Oldenburg und zog nach Hohenboken Die Villa bot die rechte Atmosphare fur ein Kunstlerheim Der geplante Kauf des Hauses wurde durch die Eigentumer hinausgeschoben und schliesslich vereitelt Das Kaufgeld hatte Ludwig Fischbeck nach dem Verkauf seines Oldenburger Besitzes sofort auf den Tisch legen konnen So wurde es von der Inflation der Jahre 1919 1923 verschlungen Nunmehr war der bisherige Hofkunsthandler einzig und allein auf den Ertrag seines kunstlerischen Schaffens angewiesen Unverdrossen und mit ganzer Hingabe malte und radierte er Tag um Tag die eindrucksvollen Heimatbilder die heute noch in grosser Zahl die Raume offentlicher Gebaude und die Wohnzimmer vieler Kunstfreunde schmucken In seinen letzten Lebensjahren plagte Fischbeck ein Augenleiden Der Graue Star fuhrte bis zur fast volligen Blindheit Es blieb ihm nur noch eine schwache Unterscheidung von Hell und Dunkel Seinen geliebten Hasbruch sah er nicht mehr da an Spazierengehen ohne Begleitung nicht zu denken war Seine langjahrige Haushaltshilfe Lissy Leutbecher war ihm hierbei eine grosse Hilfe Sie hat Tag fur Tag fur das Wohl von Herrn Fischbeck gesorgt und bis zu seinem Tod Freud und Leid mit ihm geteilt In schlechten Zeiten hat sie oft auf Lohn verzichtet und den Haushalt aus eigenen Mitteln versorgt Am 23 November 1954 verstarb Ludwig Fischbeck im Alter von 88 Jahren Vier Tage nach seinem Tod begleitete ein grosser Kreis der Getreuen den verstorbenen Ludwig Fischbeck zur letzten Fahrt nach Oldenburg Zur Beisetzung auf dem alten sagenumwobenen Gertrudenfriedhof hatten sich auch viele Stadt Oldenburger und die Mitglieder der Schlaraffia eingefunden Auch die Grossherzogin Elisabeth von Oldenburg nahm grossen Anteil an Ludwig Fischbecks Tod Literatur BearbeitenHeinrich Poppe Horst Wichmann Neues Dotlinger Dorfbuch ISBN 3 87358 113 2 Nils Aschenbeck Kunstlerkolonie Dotlingen ISBN 3 932292 78 2 Gerhard Wietek 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land ISBN 3 9801191 0 6 Georg von Lindern Erinnerungen an Ludwig Fischbeck 1966 Verlag Ad Isensee OldenburgNormdaten Person GND 118691074 lobid OGND AKS VIAF 64801805 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischbeck LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Hofkunsthandler Maler und RadiererGEBURTSDATUM 20 September 1866GEBURTSORT OldenburgSTERBEDATUM 23 November 1954STERBEORT Hohenboken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Fischbeck amp oldid 190358100