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Der Name Lucina erscheint in den fruhchristlichen Uberlieferungen Liber Pontificalis Gesta Martyrum wiederholt im Zusammenhang mit den Taten frommer Romerinnen Er bezeichnet moglicherweise nicht eine historische Person sondern den Topos der Quaedam matrona einer vornehmen Frau oder Witwe die fur die angemessene Betrauerung und Bestattung eines Martyrers sorgt da die zeitliche Spanne der Erzahlungen vom 1 bis ins 4 Jahrhundert reicht Zwei dieser Gestalten namens Lucina finden besondere Erwahnung ihr Gedenktag ist der 11 Mai Die Beweinung des hl Sebastian La Tour Werkstatt um 1650 Eine Romerin namens Lucina Anicia erscheint im Bericht uber das Martyrium des hl Sebastian Nach dessen Hinrichtung wurde der Leichnam in die Cloaca Maxima den Hauptabwasserkanal der Stadt geworfen Der Martyrer erschien Lucina im Traum und wies ihr den Ort sie barg den Leichnam und bestattete ihn an der Via Appia wo sich heute eine Kirche befindet die dem Heiligen geweiht ist San Sebastiano alle Catacombe Bloss als Lucina bekannt ist die Christin die laut Liber Pontificalis Mitte des 3 Jahrhunderts an der Via Ostiense wo sich heute die Kirche San Paolo fuori le Mura befindet die aus den Calixtus Katakomben ubergefuhrten Gebeine des Apostels Paulus bestattete Zudem setzte sie den Bischof von Rom Cornelius auf einem ihr eigenen Grundstuck an der Via Appia unterirdisch bei Die Notiz des liber pontificalis dazu lautet Wahrend der Nacht sammelte die selige Lucina mit der Hilfe einiger Geistlicher die sterblichen Reste von Papst Cornelius um sie in einer Krypta beizusetzen die sie in ihr Besitztum auf dem Friedhof des Kallixtus hatte aushohlen lassen am 14 September Diese sogenannten Krypten der Lucina wo neben vielen anderen fruhchristlichen Bildmotiven Daniel in der Lowengrube der Gute Hirte der Jona Zyklus Adoranten auch das der eucharistischen Fische sichtbar ist gehoren zu den altesten Teilen der Calixtus Katakombe Der Entdecker der Katakombe Giovanni Battista de Rossi vermutete in der Namensgeberin nicht die legendare Lucina sondern die im 1 Jahrhundert historisch fassbare Pomponia Graecina Frau des Generals Aulus Plautius Laut den Annalen XIII 32 des Tacitus war diese einer superstitio externa eines auswartigen Aberglaubens angeklagt De Rossi deutete diesen Aberglauben als Christentum und stellte die These auf dass sie den Taufnamen Lucina getragen habe sie sei somit die ursprungliche Eigentumerin und Landschenkerin des Areals an die Kirche gewesen sei was sich aus Grabinschriften ergebe die die Namen von spateren Angehorigen ihrer Familie trugen wie Pomponius Grekeinos und Pomponius Bassus Ein antiker Text schreibt Lucina eine Lebensspanne von zirka 210 bis 305 zu und versucht so die meisten der frommen Taten auf eine Person zu vereinigen So soll diese Lucina noch zahlreiche weitere Martyrer in Rom beigesetzt haben darunter Cyriacus und den Papst Marcellus I In hohem Alter habe sie selbst das Martyrium erlitten Den Namen Lucina tragt auch die Frau welche das Boot mit dem Korper der Restituta von Afrika am Strand von Ischia aufgefunden haben soll um fur deren feierliche Bestattung zu sorgen Literatur BearbeitenEkkart Sauser Lucina In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 964 965 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenKate Cooper The martyr the matrona and the bishop the matron Lucina and the politics of martyr cult in fifth and sixth century Rome PDF File Catholic Encyclopedia Okumenisches HeiligenlexikonNormdaten Person GND 141778598 lobid OGND AKS VIAF 128590992 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME LucinaKURZBESCHREIBUNG christliche MartyrerinGEBURTSDATUM um 210STERBEDATUM um 305STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucina Heilige amp oldid 206572274