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Luciano Bianciardi 14 Dezember 1922 in Grosseto 14 November 1971 in Mailand war ein italienischer Schriftsteller und Ubersetzer Luciano Bianciardi in Mailand 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Studium 2 Kultureller Aktivismus und die Bergleute von Ribolla 3 Ubersetzungen und erste eigene Werke 4 Spates Wirken 5 Werke 5 1 Romane 5 2 Posthume Sammlungen 6 Verfilmungen 7 Literatur 8 Nachweise 9 WeblinksKindheit und Studium BearbeitenLuciano wuchs bei einer strengen Mutter auf die als Lehrerin arbeitete Er erinnert sich an sie mit den Worten Ich war ihr Schuler nicht ihr Sohn Er spielte schon als Kind Cello erlernte mehrere Fremdsprachen und war schon als Achtjahriger sehr belesen Sein Lieblingsbuch war I Mille Die Tausend von Giuseppe Bandi es erzahlt die Geschichte des Zug der Tausend unter Fuhrung von Giuseppe Garibaldi Er besuchte das Carducci Ricasoli Gymnasium in Grosseto Noch vor seinem Schulabschluss begann der Krieg Er beendete das Gymnasium im Herbst 1940 mit einer vorgezogenen Abschlussprufung und wechselte dann an die Fakultat fur Geisteswissenschaften an der Scuola Normale Superiore in Pisa Dort traf er auf freigeistig gestimmte Jugendliche und junge Erwachsene denen er sich anschloss In dieser Zeit verfasste er einen Brief an Mussolini in dem er ihn bat zuruckzutreten Der Brief blieb unbeantwortet Anfang 1943 wurde er eingezogen Zunachst fand er Gefallen am Militardienst dies anderte sich erst als er am 22 Juli 1943 Zeuge der Bombardierung von Foggia wurde Nach dem Waffenstillstand wurde er von der britischen Armee erstmals als Dolmetscher eingesetzt Er arbeitete in Forli und kam erst im Herbst 1944 wieder in seine Heimatstadt Grosseto zuruck Er nahm sein Philosophiestudium wieder auf und schloss dieses mit einer Arbeit uber John Dewey 1948 ab Bereits im Herbst 1945 trat er dem Partito d Azione Partei der Aktion bei empfand aber die Kluft zwischen Intellektuellen und Arbeitern zu gross um sich dort wirklich heimisch zu fuhlen Als die Partei 1947 zerbrach war dies eine schwere Enttauschung fur ihn er hat sich danach lange keiner parteipolitischen Organisation angeschlossen Im April des Jahres 1948 heiratete er Er hatte zwei Sohne und eine Tochter Kultureller Aktivismus und die Bergleute von Ribolla BearbeitenBeruflich arbeitete er zunachst als Lehrer an einer Mittelschule und dem Gymnasium an dem er Schuler gewesen war 1951 wurde er Direktor der Bibliothek Chelliana von Grosseto die wahrend des Krieges durch Bombardierung und 1946 durch ein Hochwasser schwer beschadigt worden war In dieser Zeit initiierte er den Bibliobus eine fahrende Bibliothek mit der auch bildungsferne Regionen auf dem Land erreicht werden konnten In seiner Verantwortlichkeit entstand an der Bibliothek ein Film Club und er organisierte zahlreiche Vorlesungen und Podiumsdiskussionen Eine enge Freundschaft verband ihn mit Carlo Cassola beide waren 1953 Mitbegrunder der sozialistischen Partei Unita Popolare die sich aber angesichts geringen Wahlerzuspruchs 1957 wieder aufloste Gemeinsam mit dem unabhangigen Publizisten begann er die Kampfe der Bergarbeiter von Grosseto zu unterstutzen So verfassten sie eine Vielzahl von Kampfschriften und sendeten regelmassig ihren Bibliobus in das Bergmannsdorf Ribolla Es entwickelten sich enge Freundschaften zu den Bergmannsfamilien und als am 4 Mai 1954 bei einem schweren Minenungluck 43 Bergarbeiter ihr Leben verloren endete augenblicklich die glucklichste Zeit seines Lebens 1 Ubersetzungen und erste eigene Werke BearbeitenAb 1955 arbeitete er fur verschiedene Zeitungen Im Jahr darauf unterstutzte er zusammen mit Cassola die Bergleute von Ribolla bei der Untersuchung des Grubenunglucks und veroffentlichte mit Cassola das Buch I minatori della Maremma 2 Fur den Verlag Giangiacomo Feltrinellis ubersetzte er Die Geissel des Hakenkreuzes des englischen Autors Edward Russell Dies war erst die zweite Veroffentlichung des neu gegrundeten Mailander Verlags Die Ubersetzung erregte Aufmerksamkeit und schon bald wurde das Ubersetzen zu seiner Haupteinnahmequelle Er ubersetzte Werke von bekannten Autoren wie Jack London William Faulkner John Steinbeck Saul Bellow und Henry Miller Millers Wendekreis des Krebses und Wendekreis des Steinbocks erregten grosse Aufmerksamkeit und standen von Anfang an in der Kritik Die beiden Wendekreise liess Feltrinelli von Bianciardi ins Italienische ubersetzen veroffentlichte diese aber nicht in Italien Die Veroffentlichung der in Anstoss erregender Wortwahl verfassten Ubersetzungen war dem Verleger im pruden Nachkriegsitalien zu heikel und da er Bianciardi nicht zensieren wollte entschied er sich fur die Schweiz 3 Im Jahr 1956 wurde Bianciardi wegen unzufriedenstellender Leistung von Feltrinelli entlassen Trotzdem verlegte Feltrinelli 1957 Bianciardis ersten Roman Il lavoro culturale eine mit feiner Ironie erzahlte Autobiografie Er erzahlt aus dem Leben eines jungen Intellektuellen in der Provinz zwischen den Jahren des Zweiten Weltkriegs und dem Wiederaufbau 1959 veroffentlichte er bei Bompiani L integrazione ein autobiographisches Werk in dem der Autor das Leben in der Grossstadt schildert 1960 veroffentlichte er erneut bei Feltrinelli Da Quarto a Torino Breve storia della spedizione dei Mille ein Roman uber das 19 Jahrhundert Seine zunehmende Enttauschung uber die wirtschaftliche Lage und das politische Klima der Nachkriegsjahre in Italien erreichte 1962 einen literarischen Hohepunkt mit der Veroffentlichung des Romanes La vita agra deutscher Titel Das saure Leben in dem der Autor seine revolutionaren Vorstellungen gewonnen aus der Trivialitat des Alltags einfliessen lasst 4 Spates Wirken Bearbeiten1964 veroffentlicht er im Rizzoli Verlag das Buch La battaglia soda einen Roman uber das italienische Risorgimento der in experimentellem Sprachstil verfasst ist Ebenfalls 1964 verliess er die Grossstadt und zog nach Rapallo in der Provinz Genua Dort begann er sich konsequent von der Aussenwelt abzuschirmen Erst 1969 wurde wieder ein Buch von ihm bei Rizzoli verlegt Aprire il fuoco ein Epos das sarkastisch Kritik an der geistigen Welt ubt in der er selbst lebte Das Buch ist in einem reiferen Stil verfasst und endet mit der vagen Vorahnung des baldigen Todes Noch im selben Jahr veroffentlichte der Biettiverlag Daghela avanti un passo und das Editrice de l Automobile Verlaghaus Viaggio in Barberia 1971 veroffentlichte der Rizzoli Verlag seine Ubersetzung von Thomas Bergers Roman Little Big Man aus dem Jahr 1964 In seinen letzten Lebensjahren war Bianciardi Alkoholiker 1970 kehrte er nach Mailand zuruck und verstarb am 14 November 1971 im Alter von knapp 49 Jahren an den Folgen seiner Leberzirrhose 1972 veroffentlichten seine Nachlassverwalter den Roman Garibaldi eine Biografie des italienischen Freiheitsfuhrers 5 Werke BearbeitenRomane Bearbeiten I minatori della Maremma 1956 in Zusammenarbeit mit Carlo Cassola Il lavoro culturale 1957 L integrazione 1960 Da Quarto a Torino 1960 La vita agra 1962 Das saure Leben Ubersetzung von Marlis Ingenmey Herbig Berlin 1967 La battaglia soda 1964 Daghela avanti un passo 1969 Aprire il fuoco 1969 Viaggio in Barberia 1969 Garibaldi 1972Posthume Sammlungen Bearbeiten Il peripatetico e altre storie Rizzoli 1976 La solita zuppa e altre storie Bompiani 1994 Chiese escatollo e nessuno raddoppio Baldini amp Castoldi 1995 L alibi del progresso ExCogita 2000 Un volo e una canzone ExCogita 2002 Il fuorigioco mi sta antipatico Stampa Alternativa 2006 Il convitato di vetro Telebianciardi ExCogita 2007 Non leggete i libri fateveli raccontare Sei lezioni per diventare un intellettuale dedicate in particolare ai giovani privi di talento Stampa Alternativa 2008Verfilmungen BearbeitenDas saure Leben it La vita agra 1964 von Carlo Lizzani mit Ugo Tognazzi und Giovanna Ralli Adaption der Roman La vita agra Das nackte Cello it Il merlo maschio 1971 von Pasquale Festa Campanile mit Lando Buzzanca und Laura Antonelli Der Film ist eine Adaption der Geschichte Il complesso di Loth Bianciardi spielt in dem Film die Rolle des Cellisten Mazzacurati Kurz nach den Dreharbeiten verstarb er Literatur BearbeitenFrancesco Maria Biscione Bianciardi Luciano In Massimiliano Pavan Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 34 Primo supplemento A C Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1988 Nachweise Bearbeiten Il lavoro culturale 1957 http musicportals biz nahp artic de Liste 20von 20Ungl C3 BCcken 20im 20Bergbau 1 2 Vorlage Toter Link musicportals biz Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Mario G Losano Die Grenzen literarischer Freiheit 10 Der goldene Baum der Theorie In Die Zeit Nr 10 1966 online http www britannica com EBchecked topic 64323 Luciano Bianciardi Garibaldi 1972Weblinks Bearbeitenhttp www zeit de 1966 10 der goldene baum der theorie http musicportals biz 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