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Lucas Mahrenbrand burgerlich Franz Johann Kopecky 17 Juli 1911 in Wien 24 Marz 1994 in Grunbach war ein osterreichischer Maler Grafiker und Zeichner Lucas Mahrenbrand und sein Selbstportrat Ich und mein Vogel Lucas Mahrenbrand an der Staffelei 1960er Jahre Der Kunstler zwischen Dr Alois Mock links und Hofrat Rudolf Berdach rechts ganz links ein interessierter Besucher Lucas Mahrenbrand bei einer Diskussion in Schonberg am Kamp Das Grab von Lucas Mahrenbrand und seiner Ehefrau Pauline auf dem Doblinger Friedhof in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Arbeiten in offentlichem Besitz Auszug 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenLucas Mahrenbrand war ein osterreichischer Maler und Grafiker Er wurde am 17 Juli 1911 als Franz Johann Kopecky in Wien Margareten geboren wo er zeitlebens auch lebte Seine Eltern waren der Papierhandler Franz Josef Kopecky und die Mutter Wilhelmine Auguste geborene Kren Im Alter von sechs Jahren also kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges und dem Ende der k u k Doppelmonarchie verlor Lucas Mahrenbrand bei einem Kellersturz weitgehend sein Gehor Eine Schulausbildung im herkommlichen Sinn genoss er deshalb nicht Seinen hohen Bildungsstand und seine kunstlerischen Fahigkeiten hat er sich als Autodidakt angeeignet Angewiesen auf ein grosses Horrohr und weitgehend abgeschnitten von alltaglicher Kommunikation suchte er schon als Kind die Zeichnung als Mittel des Ausdrucks Unterstutzt wurden seine kunstlerischen Ambitionen durch seine Mutter die ihn mit vierzehn Jahren in einen Malkurs der Volkshochschule Stobergasse schickte Im Alter von 19 Jahren machte er sich als Papiergrosshandler in der dritten Generation selbstandig Seine kaufmannische Tatigkeit verstand er stets als Brotberuf der ihm den Lebensunterhalt sichern und die Unabhangigkeit seiner kunstlerischen Entwicklung bewahren sollte Zu seiner kunstlerischen Weiterbildung nahm er in der Zwischenkriegszeit Privatstunden in den Ateliers von Josef Wawra und Franz Lerch Seine Taubheit ersparte ihm den Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg Sie fuhrte am 19 Marz 1942 zur Ausmusterung seitens des Wehrbezirkskommandos die am 28 Oktober 1944 erneut bestatigt wurde Das letzte Kriegsjahr verbrachte Lucas Mahrenbrand im Kamptal wo er in regem intellektuellen und kunstlerischen Austausch mit dem Kamptaler Kreis stand Nach dem Krieg wahrend dessen viele seiner Werke bei einem Einbruch in das Papierlager gestohlen worden waren kultivierte Lucas Mahrenbrand seinen Malstil sowie sein kunstlerisches Selbstverstandnis und entwickelte eine eigene Maltechnik Am 21 September 1965 erfolgte die Aufnahme in den Berufsverband der Bildenden Kunstler Legitimation Nr 661 Der Kunstlername wurde in alle amtlichen Dokumente aufgenommen Es folgten Ausstellungen in Wien Munchen Dusseldorf Krems an der Donau Bad Hofgastein und Bad Gastein Die technische Innovation von Horgeraten ermoglichte ihm in dieser Zeit auch eine deutlich verbesserte Kommunikation mit seiner Umwelt In dieser Zeit zunehmender kunstlerischer Anerkennung lehnte er einen vom Unterrichtsminister Theodor Piffl Percevic angebotenen Professorentitel als Ersatz fur eine finanzielle Aufwandsentschadigung fur die Kosten der Teilnahme an der Inter Fauna in Dusseldorf ab Anfang der 1970er Jahre beendeten jedoch Gefasserkrankungen in beiden Beinen und zwei von insgesamt vier Lungeninfarkten abrupt die geplanten weiteren Ausstellungsaktivitaten Fruhpensionierung und Bettlagerigkeit mit extrem eingeschrankter Mobilitat kennzeichneten die nachfolgenden zwei Jahrzehnte Geistige Frische und Brillanz pragten diese Zeit bis zum Ableben des Malers amp Grafikers Lucas Mahrenbrand am 24 Marz 1994 bei einem Urlaubsaufenthalt in Grunbach am Schneeberg Sein Grab befindet sich am Doblinger Friedhof in Wien Werk BearbeitenDas Œuvre von Lucas Mahrenbrand umfasst ein breites Spektrum an Gattungen der Malerei von Portratmalerei Landschaftsgrafiken Aktmalerei Stillleben und Abstrakte Malerei Besondere Erwahnung verdient die kontinuierliche Umsetzung von literarischen und philosophischen Themen die die gesamte kunstlerische Entwicklung begleitet Das Werk lasst sich grob in zwei Phasen gliedern eine bis Mitte der sechziger Jahre die von einem eruptiven und sehr korperbetonten Malstil vorzugsweise mit Kohle Bister und Rotel sowie einer farblich intensiven Pastellmalerei gepragt war Die zweite Phase zeigt einen rational distanzierten Kunstler der sich dem Filzstift Kugelschreiber und der Japantusche zuwendet und eine eigene und von ihm Weisse Hieroglyphen genannte Maltechnik entwickelt Philosophische Reflexionen finden sich bereits im Fruhwerk und verdichten sich in der Tusche Malerei der sechziger und siebziger Jahre Portrats schuf Mahrenbrand nicht nur von Familienmitgliedern und Freunden sondern unter anderem auch von bekannten Kunstlern wie Richard Wagner Kohle Ludwig van Beethoven Kohle und Rembrandt van Rijn Pastell Seine Pastellmalerei findet unter Zeitgenossen kaum Vergleichbares Mahrenbrand verwendet Pastell nicht in Form ublicher hart gebundener Pastellstifte sondern er malt mit selbst hergestellten weichen organischen Pastellkreiden Charakteristisch fur diese oft grossformatig angelegten Akte und Portrats ist die vorzugsweise eingesetzte Grundierung des Malgrundes mit einem tiefen satten Pariserblau und eine graphische Vollendung der Werke mit einer Weisshohung Zwecks Erhaltung der Leuchtkraft wurden diese Arbeiten bewusst nie fixiert Reiseskizzen mit Bleistift Kugelschreiber Filzstift und Kohlestiften hielten auf ausgedehnten Wanderungen eine bauerliche Landschaft fest die mittlerweile der Moderne gewichen ist und so nicht mehr existiert Im steten Ringen um eine Optimierung des grafischen Ausdrucks wurden sie teils mehrfach und unter zunehmender Abstraktion in grossere Formate umgesetzt Sie wurden in Ausstellungen in Bad Hofgastein und in Bad Gastein unter dem Motto Wanderungen durch die osterreichische Landschaft einer grosseren Offentlichkeit prasentiert Kunsthistorisch erstmalig ist die von ihm in einer langeren Schaffenspause entwickelte Tusche Maltechnik der Weissen Hieroglyphen In seinem steten Ringen um einen idealen graphischen Ausdruck wollte er die Farbe Weiss als graphisches Element wirkungsvoll in Szene setzen ohne bestehende Farbe mit weisser Farbe ubermalen zu mussen Das Ergebnis war eine Ausspartechnik in der das Weiss als zeichnerisches Element zur Geltung kommt Diese bereits bekannte Technik stellte ihn jedoch in Zusammenhang mit den ublicherweise verwendeten Mitteln nicht zufrieden Mit Karton und Kunststofffolie schuf er sich deshalb eine Malunterlage die er so praparierte dass Japantusche darauf haftete Das eroffnete ihm neue malerische Ausdrucksmoglichkeiten und bewahrte ihm zugleich das reine Weiss der Folie als das graphische Element Die Natur dieser Technik setzte zumeist die Existenz eines fertig gedachten Bildes voraus Arbeiten in offentlichem Besitz Auszug Bearbeiten Der scharfsinnige Junker Don Quichote von la Mancha 1969 Japantusche seit 26 April 1973 im Besitz der Republik Osterreich Artothek des Bundes Diese Arbeit wurde am 3 November 1966 im Rahmen der Aktion zur Verbreitung guter Werke bildender Kunst vom Berufsverband der Bildenden Kunstler BVO ausgewahlt von der Jury mit dem Gutezeichen des BVO versehen und danach in der Galerie auf der Stubenbastei ausgestellt Wanderung 1968 Japantusche seit 8 Oktober 1971 im Besitz der Republik Osterreich Artothek des Bundes Ausstellungen Bearbeiten1966 Galerie auf der Stubenbastei Wien Aktion zur Verbreitung guter Werke der bildenden Kunst des Berufsverbandes der bildenden Kunstler 29 Marz 1 April 1968 Inter Fauna 1 Internationale Kunstausstellung Im Reich der Tiere Dusseldorf 26 September 11 Oktober 1970 Ausstellung Osterreichischer Grafikwettbewerb Kunstlerhaus Stadtpark Krems an der Donau 19 Juli 15 August 1971 Ausstellung Malerei Grafik Bildhauerei in Bad Hofgastein Ehrenschutz Dr Alois Mock 13 Marz 15 Marz 1972 Einzelausstellung Grafik zusammen mit Bildhauerei von Sepp Viehhauser Haus Austria Bad Gastein 22 Mai 26 August 1973 Festwochenausstellung 1973 Der Mensch und die Stadt im Kunstlerhaus WienLiteratur BearbeitenGastein Aktuell 31 Juli 1971 Seite 192 Bad Hofgastein Rundschau 1971 Seite 11 Salzburger Volksblatt 21 Juli 1971 Salzburger Demokratisches Volksblatt 21 Juli 2971 Gastein Aktuell 95 Februar 1972 Seite 38 Salzburger Volkszeitung 19 Februar 1972Einzelnachweise BearbeitenKatalog 1 Internationale Kunstausstellung Im Reich der Tiere Dusseldorf 1968 Katalognummer 248 bis 255 Weblinks BearbeitenWebsite uber Lucas MahrenbrandPersonendatenNAME Mahrenbrand LucasALTERNATIVNAMEN Kopecky Franz JohannKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Maler Grafiker und ZeichnerGEBURTSDATUM 17 Juli 1911GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 24 Marz 1994STERBEORT Grunbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucas Mahrenbrand amp oldid 234519634