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Lorenz Kruger 3 Oktober 1932 in Marburg 29 September 1994 in Gottingen war ein deutscher Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftsphilosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Arbeit als Editor 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLorenz Kruger studierte Physik Mathematik und Astronomie und promovierte in theoretischer Physik Danach wandte er sich der Philosophie zu Er forschte uber Kant und Leibniz 1971 habilitierte er sich mit einer Arbeit uber den Begriff des Empirismus bei John Locke Anschliessend hatte er Lehrstuhle an den Universitaten Bielefeld ab 1973 FU Berlin ab 1981 und schliesslich ab 1986 an der Universitat Gottingen inne Der Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre lag in der Erkenntnis und Wissenschaftstheorie daneben publizierte er zur Geschichte der Philosophie und zu Fragen der Ethik und Entscheidungstheorie Wesentlich fur sein Interesse an der Wissenschaftsgeschichte schreibt sein Schuler Friedrich Steinle war die durch Kuhn und Feyerabend ausgeloste Debatte um Rationalitat oder Relativismus der Wissenschaften an der er sich mit grossem Interesse beteiligte Durch Forschungsaufenthalte in Berkeley Princeton und Pittsburgh lernte er viele der an dieser Debatte Beteiligten personlich kennen 1982 bis 1983 leitete er in Bielefeld eine internationale Arbeitsgruppe zur Probabilistischen Revolution In seiner Zeit in Gottingen war er massgeblich an der Grundung des neuen Instituts fur Wissenschaftsgeschichte an der Universitat Gottingen im Jahr 1990 beteiligt In seinen letzten Lebensjahren galt sein Interesse vor allem Galilei sowie in einem unabgeschlossenen Projekt uber Wahrheit und Zeit Sein letzter Vorlesungskurs im Jahr 1993 war eine Einfuhrung in die Philosophie der Neuzeit ein Kurs in dem Kepler Galilei Bacon und Descartes behandelt wurden In Berlin war er nach 1990 Leiter des Forschungsschwerpunktes Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie wo er sich um eine Integration der Wissenschaftler aus Ost und West bemuhte In der Folge war er als einer der Grundungsdirektoren des Max Planck Instituts fur Wissenschaftsgeschichte in Berlin berufen worden Krankheitshalber konnte er diese Stelle nicht mehr antreten Seine Bibliothek uberliess er dem MPI fur Wissenschaftsgeschichte 1987 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Arbeit als Editor BearbeitenKruger war Mitherausgeber der Zeitschriften Philosophia naturalis der Perspectives on Science und der N T M Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenKruger Lorenz Rationalismus und Entwurf einer universalen Logik bei Leibniz Frankfurt M 1969 Kruger Lorenz Hg Erkenntnisprobleme der Naturwissenschaften Texte zur Einfuhrung in die Philosophie der Wissenschaft Koln 1970 Kruger Lorenz Der Begriff des Empirismus Erkenntnistheoretische Studien am Beispiel John Lockes Berlin 1973 mit Thomas S Kuhn Die Entstehung des Neuen Studien zur Struktur der Wissenschaftsgeschichte Frankfurt am Main 1977 Kruger Lorenz L Daston M Heidelberger G Gigerenzer amp M S Morgan Hg The Probabilistic Revolution 2 Bde Cambridge MA 1987 Kruger Lorenz G Gigerenzer et al The Empire of Chance Cambridge Cambridge University Press 1989 Kruger Lorenz Bettina Schone Seifert Hg Humangenetik Ethische Probleme der Beratung Diagnostik und Forschung Medizin Ethik 4 Stuttgart 1993 Kruger Lorenz Hg Universalgenie Helmholtz Ruckblick nach 100 Jahren Berlin 1994 Kruger Lorenz Why Does History Matter to Philosophy and the Sciences Ed by Thomas Sturm Wolfgang Carl and Lorraine Daston Berlin De Gruyter 2005 Enthalt eine Auswahl von Aufsatzen zur Geschichte der Philosophie der Erkenntnis und Wissenschaftstheorie und ihrer Beziehungen zueinander sowie ein vollstandiges Schriftenverzeichnis Festschrift Carl Wolfgang Daston Lorraine Hg Wahrheit und Geschichte Ein Kolloquium zu Ehren des 60 Geburtstages von Lorenz Kruger Gottingen 1999 Literatur BearbeitenFriedrich Steinle Lorenz Kruger 3 Oktober 1932 29 September 1994 in NTM N S 3 1995 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lorenz Kruger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Reden zur Eroffnung des Max Planck Instituts fur WissenschaftsgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 140 Normdaten Person GND 131773003 lobid OGND AKS LCCN n80101996 NDL 00720185 VIAF 87828792 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kruger LorenzKURZBESCHREIBUNG deutscher Wissenschaftsphilosoph und WissenschaftshistorikerGEBURTSDATUM 3 Oktober 1932GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 29 September 1994STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lorenz Kruger amp oldid 233334647