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Loos n Maschinn auch Loosen Maschinn genannt ist eine der grossten ehemaligen Dampfschleifereien in der bergischen Grossstadt Solingen Sie befindet sich an der Borsenstrasse 87 im Stadtteil Widdert Ihr Name ruhrt vom volkstumlichen Ausdruck Maschinn fur Dampfschleiferei und dem Namen des Eigentumers des Gebaudes Ernst Loos her Der dreistockige Ziegelbau selbst stammt aus dem Jahr 1888 und ist seit dem 8 August 1989 als eingetragenes Baudenkmal Teil der Solinger Denkmalliste 1 Loos n Maschinn in WiddertGeschichte BearbeitenIn der Mitte des 19 Jahrhunderts entstanden die ersten Solinger Dampfschleifereien zunachst allerdings lediglich im Bereich der Taschen und Kofferbugelindustrie In der Schneidwarenindustrie kam ihnen in der Anfangszeit nur eine geringe Bedeutung zu Stattdessen erfolgte die Fertigung uberwiegend traditionell in Heimarbeit in den Schleifkotten Als die Gesenkschmiedetechnik im Schmiedebereich ab den 1880er Jahren eingesetzt wurde hatte dies einen solchen Produktivitatsanstieg zur Folge dass die Kapazitaten in den Kotten in denen man die geschmiedeten Rohwaren weiterverarbeitete nicht mehr ausreichten Wahrend zu Beginn dieses Industrialisierungsprozesses das Schleifen noch in Handarbeit erledigt werden musste vermehrte man einfach die Schleiferarbeitsplatze soweit dies raumlich moglich war Erst der Einsatz von Dampfmaschinen ermoglichte die Mechanisierung des Schleifens Eine Vielzahl von Dampfschleifereien entstanden im Gebiet der heutigen Stadt Solingen Anlagen mit mehr als 200 Arbeitsplatzen waren dabei keine Seltenheit Im Jahre 1895 gab es 107 dampfbetriebene Schleifereien im Gebiet der heutigen Stadt Solingen Viele waren einer Gesenkschmiede angegliedert wie im Falle der Gesenkschmiede Hendrichs andere wiederum waren eigenstandig 2 122Loos n Maschinn war eine dieser selbstandigen Dampfschleifereien sie entstand im Jahre 1888 als zunachst zweistockiger Bau und wie viele andere in Ziegelbauweise Bauherr war der Landwirt und Beigeordnete der Stadt Hohscheid Ernst Loos Zunachst sorgte eine Dampfmaschine fur den Antrieb von 120 Arbeitsplatzen in 15 Raumen bevor kurz darauf 64 weitere Platze in acht weiteren Raumen hinzukamen Im Jahre 1898 wurde ein zweites Obergeschoss errichtet darauf deutet noch immer die leicht unterschiedliche Farbung der Geschosse hin Genau wie in den Schleifkotten hatten die Arbeiter auch in den Dampfschleifereien ihre Arbeitsplatze gemietet Die Miete lag um die Jahrhundertwende bei sechs Mark pro Woche 2 123Ab der Jahrhundertwende setzte sich immer mehr die Elektrizitat in der Solinger Wirtschaft durch Bereits im Jahre 1918 wurde die Dampfkesselanlage von Loos n Maschinn abgemeldet und das Gebaude verlor seine Funktion Die vormals dampfbetriebenen Arbeitsplatze wurden nun mit Strom betrieben So hielt sich die ursprungliche Nutzung noch bis in das Jahr 1988 dann erhielten die verbliebenen Schleifer die Kundigung fur ihre gemieteten Raume und das Gebaude sollte abgerissen werden Am 4 Juli 1988 wurde der Abbruch des Gebaudes genehmigt 3 Erst die Entscheidung des zustandigen Bauministers Christoph Zopel am 20 Juli 1989 wonach das Gebaude nicht abgerissen werden durfe und stattdessen als Technikdenkmal erhalten werden musse konnte Loos n Maschinn vor dem Abriss bewahren 2 124Das Gebaude wurde in der Folgezeit denkmalgerecht saniert und ist einer neuen Nutzung zugefuhrt worden Heute befinden sich im Gebaude Wohnungen Gewerberaume und eine Arztpraxis In einem Raum des Gebaudes wird durch das Solinger Industriemuseum eine Aussenstelle als Museum betrieben Sie zeigt einen originalen Schleiferarbeitsplatz sowie zahlreiche Videos und Fotos Das Museum ist in den Sommermonaten sonntags geoffnet 4 5 Weblinks und Literatur Bearbeiten nbsp Commons Loos n Maschinn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Loos n Maschinn auf der Website des LVR Industriemuseums Solingen industriemuseum lvr de Jochen Putsch In letzter Stunde vor dem Abriss bewahrt In Klaus Goebel Hrsg Historische Schauplatze in Wuppertal Solingen und Remscheid 2 Auflage Born Verlag Wuppertal 1992 ISBN 3 87093 043 8 S 122 124 Quellen Bearbeiten Denkmalliste Solingen Memento vom 18 Dezember 2015 imInternet Archive Stadt Solingen 1 Juli 2015 abgerufen am 18 Dezember 2015 PDF Grosse 129 kB a b c Jochen Putsch In letzter Stunde vor dem Abriss bewahrt In Klaus Goebel Hrsg Historische Schauplatze in Wuppertal Solingen und Remscheid 2 Auflage Born Verlag Wuppertal 1992 ISBN 3 87093 043 8 S 122 124 Dampfschleifereien auf zeitspurensuche de abgerufen am 18 Dezember 2015 Bericht der Solinger Morgenpost vom 31 August 2006 abgerufen am 18 Dezember 2015 Portrat Memento vom 30 September 2015 im Internet Archive der Dampfschleiferei von Kulturserver NRW abgerufen am 18 Dezember 2015Museen in Solingen Schleifermuseum Balkhauser Kotten Bergisches Museum Schloss Burg an der Wupper Deutsches Klingenmuseum Gesenkschmiede Hendrichs Grafrath Museum Hofschaftsmuseum Am Busch Kunstmuseum Solingen Laurel amp Hardy Museum Loos n Maschinn Obus Museum Solingen Museum Plagiarius Waschhaus Weegerhof Schleiferei Wipperkotten 51 141284 7 072207 Koordinaten 51 8 28 6 N 7 4 19 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loos n Maschinn amp oldid 212495127