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Die London war ein 1864 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Money Wigram amp Sons das fur den Personen und Guterverkehr zwischen Grossbritannien und Australien gebaut wurde Am 11 Januar 1866 sank die London in einem Sturm in der Biskaya wobei 220 der 239 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen London SchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichSchiffstyp PassagierschiffHeimathafen LondonEigner Money Wigram amp SonsBauwerft Money Wigram amp Sons BlackwallStapellauf 20 Juli 1864Indienststellung 23 Oktober 1864Verbleib 11 Januar 1866 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 84 3 m Lua Breite 10 9 mTiefgang max 7 3 mVermessung 1 652 BRT Besatzung 90MaschinenanlageMaschine Verbunddampfmaschine von Humphrys Tennant and DykesMaschinen leistung 200 PS 147 kW Hochst geschwindigkeit 9 kn 17 km h Propeller 1TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl I Klasse 92II Klasse 225SonstigesRegistrier nummern 50114 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Der Untergang 3 Nachspiel 4 Literatur 5 WeblinksDas Schiff BearbeitenDas 1 652 BRT grosse aus Eisen gebaute Dampfschiff London entstand 1864 auf der Werft Money Wigram amp Sons im Londoner Stadtteil Blackwall Das 84 3 Meter lange und 10 9 Meter breite Schiff hatte drei Masten zwei Decks einen Schornstein und war mit einer Verbunddampfmaschine von Humphrys Tennant and Dykes ausgestattet die 200 PS leistete und eine Geschwindigkeit von 9 Knoten ermoglichte Wie zu ihrer Zeit ublich war es zudem mit Segeln ausgestattet Die Passagierkapazitat lag bei 92 Reisenden in der Ersten und 225 in der Zweiten Klasse Hinzu kamen 90 Besatzungsmitglieder Die London wurde fur den Passagier und Frachtverkehr von England uber Sudafrika nach Australien gebaut Sie lief am 20 Juli 1864 vom Stapel getauft von Miss Wyndham absolvierte am 23 September 1864 ihre Probefahrten und lief am 23 Oktober 1864 unter dem Kommando von Kapitan John Bohun Martin zu ihrer Jungfernfahrt von London nach Melbourne Australien aus Am 21 November 1864 ging ein Mann uber Bord der nicht mehr gerettet werden konnte Am 8 Januar 1865 gab es in Melbourne einen Tag der offenen Tur an dem das Schiff besichtigt werden konnte Der Untergang Bearbeiten nbsp Der Untergang der London im Golf von Biskaya Am Mittwoch dem 13 Dezember 1865 legte die London in Gravesend England erneut unter dem Kommando von Kapitan John Martin zu einer weiteren Uberfahrt nach Melbourne ab Der Zwischenstopp in Plymouth wurde verzogert da sie wegen schlechten Wetters zunachst vor Spithead in der Nahe von Portsmouth vor Anker gehen musste Nachdem sie dann doch noch in Plymouth anlegen konnte legte sie am 6 Januar 1866 zur Weiterfahrt ab Am 10 Januar hatte die London den Golf von Biskaya erreicht wo sie in einen schweren Sturm geriet Die Situation war so gefahrlich dass sich Kapitan Martin dazu entschied die Reise abzubrechen und nach Plymouth zuruckzukehren Nach der Kursanderung rollte der Dampfer schwer in der aufgewuhlten See und Seewasser begann in den Rumpf einzudringen Die Wassermassen drangen in die unteren Decks fluteten schliesslich den Maschinenraum und loschten die Feuer in den Kesseln Der Chefingenieur und seine Maschinisten blieben so lange im Maschinenraum bis es offensichtlich wurde dass die Maschinen keine Leistung mehr bringen wurden Kapitan Martin erklarte das Schiff fur verloren und befahl Passagiere und Mannschaft in die Rettungsboote Von den anfangs an Bord befindlichen Booten konnte nur noch eines zu Wasser gelassen werden Obwohl es nur fur zwolf Personen bestimmt war nahmen 16 Besatzungsmitglieder und drei Passagiere allesamt Manner darin Platz Sturmische Wellen schlugen uber dem Schiff zusammen und liessen es voll laufen Kurz nach dem Ablegen des Boots ging die London unter Die 19 Menschen in dem Boot waren die einzigen Uberlebenden des Untergangs Alle anderen an Bord befindlichen Personen darunter alle Frauen und Kinder kamen ums Leben Die Uberlebenden wurden am 12 Januar von der italienischen Bark Marianople gerettet und am 16 Januar in Falmouth an Land gebracht Unter den Todesopfern befanden sich Gustavus Vaughan Brooke 1818 1866 ein prominenter irischer Buhnenschauspieler der vor allem in Stucken von William Shakespeare brilliert hatte John Debenham Sohn von William Debenham dem Grunder von Debenhams einem der grossten Kaufhauser Grossbritanniens James und Elizabeth Bevan Eltern von James Bevan dem ersten internationalen walisischen Kapitan der Rugby Union John Woolley Akademiker und erster Direktor der Universitat Sydney Rev Daniel James Draper 1810 1866 hochrangiger Angehoriger der methodistischen Kirche und Delegierter der Australasian Conference sowie Catherine Brewer Chapman Ehefrau des neuseelandischen Richters und Politikers Henry Samuel Chapman mit drei gemeinsamen Kindern Gustavus Brookes letzte Worte sollen ein Gruss an die Einwohner von Melbourne gewesen sein Er war auf Einladung von George Coppin auf dem Weg zu einem zweijahrigen Engagement in Australien gewesen Draper und zwei andere Geistliche beteten umrundet von Passagieren wahrend sie an den Pumpen arbeiteten Nachspiel BearbeitenDer schottische Dichter William McGonagall der viele Schiffsunglucke seiner Zeit wie den Untergang der Mohegan 1898 oder den der Stella 1899 in Gedichten festhielt verarbeitete auch den Untergang der London in einem Gedicht mit dem Titel The Wreck of the Steamer London While on her Way to Australia Der Board of Trade untersuchte den Untergang Es gab mehrere Faktoren die laut der Untersuchungskommission zu dem Ungluck beigetragen hatten Zum einen der Umstand dass sich Kapitan Martin zu einer Ruckkehr nach Plymouth entschlossen hatte und somit den Sturm nicht hinter sich liess sondern in dessen Zentrum zuruckkehrte Weiterhin soll die Uberladung des Schiffs mit 345 Tonnen Baumaterial fur den Eisenbahnbau eine Rolle gespielt haben Ausserdem haben sich 50 Tonnen Kohle die an Deck gelagert wurden durch den Sturm losgerissen und die Speigatten verstopft wodurch verhindert wurde dass uberkommendes Wasser abfliessen konnte Literatur BearbeitenDer Untergang des Dampfschiffes London am 10 Januar In Die Gartenlaube Heft 6 1866 S 95 96 Volltext Wikisource Ludwig Wurkert Der rechte Capitan zum Gedachtniss der durch Schiffbruch des Dampfers London Verungluckten In Die Gartenlaube Heft 7 1866 S 111 Volltext Wikisource Noch einmal der Untergang des Dampfers London Richtigstellung In Die Gartenlaube Heft 8 1866 S 128 Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenZeitgenossische Zeitungsartikel uber den Untergang der London William Topaz McGonagall Das Gedicht The Wreck of the Steamer London While on her Way to Australia Der Untergang der London in einer Liste von schweren Schiffsunglucken Details zur Historie und zum Untergang des Schiffs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title London Schiff 1864 amp oldid 229661579