www.wikidata.de-de.nina.az
Die Lodi Garten manchmal auch Lodhi Garten geschrieben Hindi ल ध उद य न Lōdhi udyana sind eine etwa 360 000 m grosse Parkanlage mit mehreren Mausoleen und anderen Bauten aus dem 15 und 16 Jahrhundert in der indischen Metropole Delhi Es ist eine gepflegte Gartenanlage die von vielen Indern gerne fur Spaziergange und Picknicks genutzt wird Bara Gumbad und Moschee Lodi Garten Delhi Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauten 4 Umgebung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Lodi Garten befinden sich etwa auf halbem Wege zwischen dem etwa 1 km westlich gelegenen Safdarjung Mausoleum und dem 2 km ostlich befindlichen Humayun Mausoleum im Sudwesten von Neu Delhi in einer Hohe von ca 215 m Geschichte Bearbeiten nbsp Brucke aus der Zeit von Akbar I Nach den Grabmalern fur Iltutmish 1236 und Ala ud Din Khalji 1316 den Mausoleen fur Ghiyas ud din Tughluq 1325 und Firuz Shah Tughluq 1388 entstanden in Delhi der Hauptstadt des gleichnamigen Sultanats weit uber 100 grossere Grabbauten von Herrscherpersonlichkeiten deren Familienangehorigen sowie von hoheren Staatsbeamten und Militars die bis heute fur das Stadtbild pragend sind Die Sultane der Sayyid und der Lodi Dynastie wahlten ein Terrain im Sudwesten der Stadt das etwa 100 Jahre spater auch vom Grossmogul Akbar I genutzt wurde der hier ein Observatorium erbauen liess aus dieser Zeit stammt eine siebenbogige in der Mitte leicht ansteigende Brucke mit acht Pfeilern athpula Spater siedelten sich auf dem Gelande zwei Dorfer an die noch wahrend der britischen Kolonialherrschaft 1936 umgesiedelt wurden seit 1947 tragt die Statte offiziell den Namen Lodi Garten Bauten Bearbeiten nbsp Grabbau fur Mohammed Schah IV nbsp Sheesh GumbadMausoleen Die beiden bedeutendsten Grabbauten in den Lodi Garten sind das Mausoleum fur Mohammed Schah IV 1445 und Sikandar Lodi 1517 die in den jeweiligen Personenbeitragen beschrieben sind Beide mit nicht gebauchten Kuppeln gumbads versehenen Bauten stehen auf deutlich erhohtem Gelande haben einen oktogonalen Grundriss und sind nach allen Seiten durch dreibogige Arkaden geoffnet die ein Triumphbogenschema bilden Der wesentliche Unterschied beider Bauten liegt in den fehlenden Pavillonaufbauten chhatris auf dem Grabmal Sikandar Lodis Wahrend im Grabbau fur Mohammed Schah auch dessen Familienangehorige beigesetzt sind ruht Sikandar Lodi allein in seinem Mausoleum welches innerhalb eines gesonderten festungsartig erhohten Mauergevierts steht Bara Gumbad nbsp Moschee neben Bara GumbadIm Zentrum der Gartenanlage steht ein Bau der als Bara oder Bada Gumbad grosse Kuppel bezeichnet wird uber dessen Funktion jedoch keine Klarheit besteht Seine Architektur weist zweifellos auf einen Grabbau hin doch finden sich im Innern keine Kenotaphe oder anderweitige Indizien fur ein Mausoleum Unmittelbar an das Bara Gumbad anschliessend findet sich die von drei Kuppeln bedeckte Gebetshalle einer Moschee aus dem Jahr 1494 also der Regierungszeit Sikandar Lodis es wird vermutet dass das Bara Gumbad lediglich als eine Art uberdimensionierter Torbau fur den ursprunglich wahrscheinlich nach allen Seiten geschlossenen Moscheehof oder eine noch grossere umschlossene Anlage die auch das nebenstehende Shish Gumbad beinhaltete diente Das Mittelportal der Moschee hat eine ungewohnliche viergeteilte Bogenwolbung auch wird ein wenig mit den unterschiedlichen Farben des verwendeten Sandsteinmaterials experimentiert Die nach Westen d h nach Mekka orientierte Qibla Wand enthalt mehrere Wandnischen die mittlere bildet den eigentlichen Mihrab Shish Gumbad Das wegen seiner ehemals wohl vorhandenen Spiegeleinlagen im Inneren Shish Gumbad Glaskuppel genannte Bauwerk ist aufgrund der namenlosen Kenotaphe im Innern eindeutig als Grabmonument zu identifizieren Es scheint ebenfalls aus der spaten Lodi Zeit zu stammen Identifiziert wird es entweder als Grablege einer hohen Staatsbeamtenfamilie oder sogar als Mausoleum von Bahlul Lodi 1 An seinem Aussenbau findet sich ein zuruckhaltendes Spiel mit roten und hellen Sandsteinen erstmals sind auch blaue Kacheln zu sehen Wie bei den anderen Mausoleen ist die zentrale Kuppel zweischalig ausgefuhrt die aussere Kuppel ist durch einen ummantelten und mit Architekturmotiven verkleideten Tambour erhoht Ihre Spitze wird von einer umgedrehten Lotosblute gebildet einem uralten Element der Hindu Architektur vgl Gupta Tempel in Gop welches sich spater auch auf den Kuppeln der Mogul Architektur und damit auch auf dem Taj Mahal finden wird Anders als alle anderen Bauten in den Lodi Garten schliesst das Mausoleum nach oben ab mit einem ringformigen Element amalaka das ansonsten nur bei Hindu Tempeln erscheint vgl Tempelbezirk von Khajuraho Die Ecken des Bauwerks und die leicht vorspringenden Portalrisalite sind durch kleine Turmchen die auf der quadratischen Brustungsmauer aufsitzen besonders betont Umgebung BearbeitenNicht weit von den Lodi Garten entfernt erheben sich vier weitere Mausoleen Fotos siehe Weblinks aus dem spaten 15 Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft das zur Ganze verputzte Kale Khan ka Gumbad ein im Jahr 1481 errichteter Grabbau fur Mubarak Khan Lohani den Obersten Richter am Hofe Bahlul Khan Lodis des Vaters von Sikander Lodi das ebenfalls verputzte Chote Khan ka Gumbad das nur teilweise verputzte Bhure Khan ka Gumbad und das architektonisch besonders eigenwillig gestaltete Bade Khan ka Gumbad Anders als bei den steinsichtigen Grabmalern in den Lodi Garten ist bei allen vier genannten Bauten die Steinbearbeitung eher etwas grob und uneinheitlich so dass erst der Verputz fur ein optisch einheitliches Erscheinungsbild sorgte Literatur BearbeitenHermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60414 0 Ainslie T Embree Friedrich Wilhelm Indien Geschichte des Subkontinents von der Induskultur bis zum Beginn der englischen Herrschaft Weltbild Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89350 989 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lodi Garten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lodi Garten Fotos Bara Gumbad Fotos Grabbau fur Sikandar Lodi Archnet engl Kale Khan ka Gumbad Foto Chote Khan ka Gumbad Foto Bhure Khan ka Gumbad Foto Bade Khan ka Gumbad FotoEinzelnachweise Bearbeiten Simon Digby The Tomb of Buhlul Lodi In The Bulletin of SOAS Vol 38 No 3 1975 S 550 561 28 594444444444 77 22 Koordinaten 28 35 40 N 77 13 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lodi Garten amp oldid 218772585