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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BWDer verzierte gut erhaltene Kult oder Lochstab von Grube Rosenhof LA 58 ist aus Rothirschgeweih und stammt aus dem 5 Jahrtausend v Chr Er wurde bei der Nachgrabung des Jahres 2002 in Grube in der Niederung des Oldenburger Grabens in Ostholstein entdeckt die Sonke Hartz durchfuhrte Der Lochstab wurde aus einer Tiefe von 3 9 m unter NN geborgen Im Oldenburger Graben wurden organische Materialien auf den teilweise unter dem Meeresspiegel liegenden Feuchtbodenplatzen ausgezeichnet konserviert Aufbau BearbeitenDie rechtsseitige Spiesserstange hat eine Lange von 58 cm Das vom Schadel abgetrennte proximale Ende war leicht gerundet Etwa 10 cm hinter diesem Ende ist ein doppelkonisches Loch von etwa 3 5 2 5 cm durch die Substantia spongiosa das schwammige Geweihinnere gebohrt worden Die Stabspitze ist abgebrochen und die Kanten wurden leicht verrundet Auffallig ist die siebeneckige Facettierung im Mittelteil des Stabes zu der es bislang keine Parallelen gibt Ihre Grate sind mit 280 parallelen kurzen in unterschiedlichen Gruppen quer angeordneten Kerben versehen Unter dem Mikroskop sind auf den Seitenflachen Rillen oder Rattermarken zu erkennen wie sie beispielsweise bei einer Glattung mit einer Feuersteinklinge entstehen Beispiellos ist ein 26 cm langer Eschenholzstiel der im Schaftloch steckte Anscheinend war sein konisch zulaufendes Ende ursprunglich mit Lindenbast befestigt wie Verfarbungen um das Schaftloch andeuten Der Fundbereich war den Sedimenten zufolge eine Flachwasserzone Vieles deutet also auf eine absichtliche Deponierung im Nahbereich des Siedlungsplatzes Der Lochstab konnte uber seine Fundschicht in den mittleren Abschnitt der Ertebolle Kultur Jarbock Phase zwischen 4800 und 4600 v Chr datiert werden Die Radiokarbondatierung des Holzstieles ergab ein mittleres Datum von etwa 4680 v Chr Lochstabverzierung abgerollt Zweck BearbeitenDer Zweck der Lochstabe ist unbekannt Es gibt zwei Nutzungsmoglichkeiten ein funktionell technologischer Gebrauch Es kommt u a der Gebrauch als Grabstock bei der Suche nach Fruchten Wurzeln oder Knollen in Betracht Auch einige Vergleichsstucke weisen eine beschadigte bzw eine fehlende Sitze auf die gelegentlich von Kratzspuren begleitet wird Diese Schadstellen konnten beim Auftreffen auf Steine im Boden entstanden sein Wobei der Querstab allerdings keinen Sinn ergibt Der Nutzen als Bodenbearbeitungsgerat bei der Einsaat ist auszuschliessen da fur die Ertebolle Periode keine Hinweise auf Getreideanbau vorliegen Vergleichbare durchlochte Gerate sind bereits fast 10 000 Jahre fruher aus dem Umfeld jungpalaolithischer Rentierjager bekannt und werden mit dem Strecken von Speerschaften in Verbindung gebracht eine Verwendung in spirituell religiosem Zusammenhang ist schwerer zu belegen Die alteste Interpretation ist die eines Kommandostabes der als Zeichen des Ranges oder als Insigne von Hauptlingen getragen worden sein konnte Eine uberzeugende Auslegung ware auch die Verwendung von Schamanen bei magisch religiosen Ritualen Hierzu lassen sich zahlreiche ethnografische Analogien anfuhren Da der Lochstab von Grube Rosenhof aufwendig verziert wurde durfte die Ornamentik selbst im Fokus gestanden haben Bislang werden die regelmassigen Markierungen als Zahlmarken gedeutet Daneben existieren Stabe mit komplexen Mustern z B Tagerup Schonen Schweden und Vedbaek Seeland Danemark Eine kombinierte Verwendung im sakralen wie im profanen Umfeld ist durch ethnologische Vergleiche auszuschliessen Einige durchlochte Geweihstabe Amose Danemark Szczecin Grabowo Polen zeigen Darstellungen von Tierjagden An manchen Stellen weisen die Stabe so auch der Lochstab von Grube Rosenhof Polituren auf die darauf deuten dass die Gerate in einem Gurtel am Korper getragen wurden Es fallt schwer zu entscheiden zu welcher Kategorie dieser aussergewohnliche Lochstab gehort da wenig uber die Gedankenwelt der Mesolithiker bekannt ist Das Exemplar von Grube Rosenhof ist mit seiner Facettierung der Strichornamentik und dem Holzschaft ein bisher einmaliges Zeugnis seiner Zeit Literatur BearbeitenFrederick Feulner Die mesolithischen durchlochten Geweihstangen im sudwestlichen Ostseeraum Starigarder Jahresberichte des Fordervereins des Institut fur Ur und Fruhgeschichte CAU Kiel Bd 6 2005 S 7 14 Frederick Feulner amp Sonke Hartz Ein Loch sieben Ecken und 280 Kerben Der Kultstab von Grube Rosenhof in Ostholstein In Archaologische Nachrichten aus Schleswig Holstein 2011 S 22 25 Sonke Hartz Fundgrube Oldenburger Graben Mittelneolithische Siedlungsreste aus Wangels LA 505 in Ostholstein 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lochstab von Grube Rosenhof amp oldid 229831652