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Lobsang Trashi tib blo bzang bkra shis 18 Jahrhundert 23 Januar 1751 in Lhasa war im Jahre 1750 der Anfuhrer der ersten tibetischen Unruhen in Lhasa gegen die chinesische Vorherrschaft bei denen neben den beiden Ambanen 51 chinesische Militarangehorige und 77 chinesische Zivilisten den Tod fanden Er wurde im Januar 1751 mit zahlreichen seiner Anhanger von den Chinesen auf grausame Weise offentlich hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufruhr des Jahres 1750 3 Ende des Aufruhrs 4 Chinesische Reaktion auf die Unruhen in Lhasa 5 Literatur 6 FussnotenVorgeschichte BearbeitenLobsang Trashi war der Haushofmeister tib mgron gnyer des tibetischen Herrschers Gyurme Namgyel der Tibet von 1747 bis 1750 regierte Uber seine Herkunft ist nichts bekannt Als am 11 November 1750 Gyurme Namgyel von den chinesisch mandschurischen Ambanen Fucin und Labdon ermordet wurde gehorte Lobsang Trashi zu dem kleinen Gefolge des tibetischen Herrschers das in einem Vorraum der Residenz der Ambane auf ihn wartete Der Ermordung durch die Ambane der ansonsten alle Begleiter Gyurme Namgyels zum Opfer fielen entging er nur dadurch dass er sich mit einem Sprung aus dem Fenster rettete Unmittelbar nach der Ermordung des tibetischen Herrschers schickten die beiden Ambane einen Boten zu dem Minister Gashi Pandita Gonpo Ngodrub Rabten tib dga bzhi pandita mgon po dngos grub rab brtan mit der Aufforderung die Regierungsgeschafte provisorisch zu ubernehmen und in Lhasa fur Ruhe und Ordnung zu sorgen Der konsternierte Minister suchte zunachst den 7 Dalai Lama auf um sich beraten zu lassen In dieser Zeit der Beratungen brach in Lhasa der Sturm eines Aufruhrs los Aufruhr des Jahres 1750 BearbeitenUnmittelbar nach seiner Flucht aus der Residenz der Ambane verbreitete Lobsang Trashi die Nachricht von der Ermordung des tibetischen Herrschers in Lhasa In kurzer Zeit versammelten sich uber eintausend aufgebrachte bewaffnete Einwohnern der Stadt die sich zur Residenz der Ambane in Bewegung setzten Da sich in Lhasa keine regularen Truppen der tibetischen Armee aufhielten war Gashi Pandita machtlos Der Dalai Lama sandte einige seiner Sekretare zu der Ansammlung der Protestler um sie zu beruhigen und von gewalttatigen Aktionen abzuhalten Der in Lhasa anwesende Abt des Klosters Radeng einer der hochsten Wurdentrager der Gelug pa Schule versuchte ebenfalls zu intervenieren und unternahm personlich den Versuch die Menge aufzuhalten Seine Bemuhungen verliefen ebenfalls fruchtlos Anschliessend wurde die Residenz der Ambane belagert und in Brand gesteckt Der mit mehreren Messerstichen verwundete Fucin totete sich selbst Labdon fiel im Kampf mit den Angreifern 49 chinesische Soldaten und 2 Offiziere die die Residenz verteidigten fanden ebenfalls den Tod Das nachste Ziel der Aufstandischen war das Schatzamt der chinesischen Soldaten in dem man 85 000 Taels erbeutete Danach richtete sich die Wut der Menge gegen die in Lhasa lebenden chinesischen Zivilisten von denen 77 ums Leben kamen Die ubrigen konnte sich in den Potala Palast retten wo man ihnen etwa 200 an der Zahl Zuflucht und Hilfe gewahrte Ende des Aufruhrs BearbeitenDer Aufruhr endete so plotzlich wie er ausgebrochen war Lobsang Trashi und seine Gefolgsleute fanden keinerlei Unterstutzung von Seiten des tibetischen Adels und der Mitglieder der tibetischen Regierung Beide Gruppen waren im Unterschied zum ermordeten Herrscher Gyurme Namgyel der Ansicht dass eine Herausforderung der Grossmacht Manju China fur die Tibeter nur in einer militarischen Katastrophe enden konne Der als geistliches Oberhaupt der Gelug pa Schule agierende Dalai Lama der naturlich dieser Einschatzung ebenfalls folgte hatte zudem das Wohlergehen der zahllosen Kloster seiner Schule in Osttibet und der Mongolei im Blick Seine Sorge musste an erster Stelle seinen religiosen Einrichtungen gelten Zudem waren die Kaiser der Manju Dynastie grosse Forderer des tibetischen Buddhismus Zwei Tage nach dem Tod Gyurme Namgyels und der Ambane am 13 November 1750 ernannte der 7 Dalai Lama den Minister Gashi Pandita zum vorlaufigen Regenten Er sollte die Regierungsgeschafte bis zum Eintreffen endgultiger Verfugungen des chinesischen Kaisers fuhren Gleichzeitig erliess er eine Proklamation in der er allen Tibetern untersagte Lobsang Trashi und seine Anhanger zu unterstutzen Lobsang Trashi und seine Anhanger verliessen fluchtartig die Stadt Lhasa Sie flohen in der Absicht sich mit dem erbeuteten Geld in die Dsungarei abzusetzen Am 22 November 1750 hatte sich die Situation so beruhigt dass die chinesischen Fluchtlinge in ihre Behausungen in Lhasa zuruckkehren konnten Einen Tag davor am 21 November 1750 hatte der neueingesetzte Regent Gashi Pandita dem 7 Dalai Lama Bericht erstattet dass man Lobsang Trashi und einen Teil seiner Anhanger hatte festnehmen konnen Der grosste Teil des erbeuteten Geldes wurde sichergestellt Chinesische Reaktion auf die Unruhen in Lhasa BearbeitenNachdem sich die Lage in der Stadt Lhasa wieder beruhigt hatte sandte der 7 Dalai Lama umgehend einen Express Kurier zum chinesischen Kaiserhof um den Kaiser uber die Ereignisse in Lhasa zu unterrichten Die Chinesen beschlossen daraufhin eine Armee mit 3000 Mann nach Lhasa vorrucken zu lassen Nachdem allerdings Nachrichten eintrafen dass die Lage sich beruhigt habe und die Anfuhrer der Revolte festgenommen worden seien wurde die Zahl der unter Fuhrung des manjurischen Generals Cereng zu entsendenden Soldaten auf 800 Mann reduziert Der erste Vertreter des chinesischen Kaisers der Lhasa nach den Unruhen vom November 1750 mit einer kleinen personlichen Eskorte erreichte war Bande der chinesische Reprasentant des Kokonor Gebietes Nachdem Bande am 19 Januar 1751 eingetroffen war verlangte er sofort die Auslieferung Lobsang Trashis und seiner festgenommenen 14 Anhanger Nach einem kurzen unter Anwendung von Folter durchgefuhrten Verhor ordnete Bande die Exekution der Aufruhrer an Eine Intervention des Dalai Lama mit der mildere Strafen erreicht werden sollten wurde ignoriert Luciano Petech hat das Ende Lobsang Trashis und seiner Anhanger wie folgt beschrieben Am 23 Januar 1751 wurde Lhasa ahnlich wie im Jahre 1728 erneut Zeuge eines weiteren Beispiels grausamer chinesischer Justiz Lobsang Trashi und sechs weitere Anfuhrer der Rebellion wurden durch die Methode der Zerstuckelung hingerichtet Weitere Personen wurden gekopft oder stranguliert Die Kopfe der hingerichteten wurden auf Stangen aufgespiesst und fur die Offentlichkeit zur Schau gestellt Die restlichen Anfuhrer wurden in die Verbannung geschickt und ihr Besitz konfisziert 1 Literatur BearbeitenLuciano Petech China and Tibet in the Early XVIIIth Century History of the Establishment of Chinese Protecturate in Tibet Leiden 1972 Luciano Petech Aristocracy and Government in Tibet 1728 1959 Roma 1973 Fussnoten Bearbeiten Ubersetzung aus dem Englischen in Luciano Petech China and Tibet in the Early XVIIIth Century History of the Establishment of Chinese Protecturate in Tibet Leiden 1972 S 225 PersonendatenNAME Lobsang TrashiALTERNATIVNAMEN blo bzang bkra shisKURZBESCHREIBUNG Anfuhrer der tibetischen Unruhen in Lhasa im Jahre 1750GEBURTSDATUM 18 JahrhundertSTERBEDATUM 23 Januar 1751STERBEORT Lhasa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lobsang Trashi amp oldid 185878579