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Der Liber Ignium Feuerbuch ist ein in den altesten Teilen wahrscheinlich Ende des 12 Jahrhunderts bis um 1225 1 in Spanien verfasstes in den altesten Teilen auf arabische Quellen zuruckgehendes Feuerwerksbuch voller Titel Liber ignium ad comburendos hostes Feuerwerksbuch um den Feind zu verbrennen eines fiktiven byzantinischen Autors Marcus Graecus Markus der Grieche Es hat die Form einer Rezeptsammlung wobei die altesten Rezepte bis auf die Antike zuruckgehen Es wurde zuerst 1804 auf Anweisung von Bonaparte veroffentlicht vom Konservator der Bibliotheque Nationale in Paris F J G La Porte Du Theil 1742 1815 2 Weitere Texteditionen im 19 Jahrhundert sind von Ferdinand Hofer und Marcellin Berthelot Der Text ist nicht sehr umfangreich und umfasst etwa sechs Seiten und ist zum grossten Teil von James Riddick Partington in seinem Buch uber die Geschichte der Pyrotechnik in Latein und englischer Ubersetzung mit seinem Kommentar wiedergegeben 3 Manuskripte des Liber Ignium befinden sich unter anderem in der Bibliotheque nationale de France in Paris 4 und in der Bayerischen Staatsbibliothek in Munchen 5 6 die altesten sind aus dem Ende des 13 Jahrhunderts Das Werk ist in Latein verfasst aber wahrscheinlich nicht aus dem Griechischen sondern dem Arabischen ubersetzt worauf einige Worte deuten und ausserdem die Tatsache dass typischerweise als Personen nur Hermes Ptolemaus wahrscheinlich der hellenistische Herrscher in Agypten Ptolemaus I Aristoteles und Alexander der Grosse erwahnt werden 7 Auch Worte mit spanischen Wurzeln kommen vor so dass meist angenommen wird es ware im 12 Jahrhundert im arabischen Spanien zusammengestellt worden mit spateren Erganzungen Man nimmt wegen der Wortwahl weiterhin judische oder spanische Autoren an keine Griechen Byzantiner 8 oder Araber Es hat die Form einer ungeordneten Rezeptsammlung mit 35 Rezepten einige davon unverstandlich oder unbrauchbar wie man so Partington 9 erwartet falls sie aus unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen oder kopiert wurden aber noch nicht alle vom Verfasser der Sammlung getestet wurden 10 Die Rezepte stammen aus unterschiedlichen Epochen einige gehen bis in die Antike zuruck 11 Der Umfang der Rezepte ist auch unterschiedlich in den verschiedenen Manuskripten einige kamen erst spater hinzu Partington unterscheidet eine alteste Gruppe aus der Zeit zwischen 1182 und 1225 die von einem Spanier aus dem Arabischen ubersetzt wurden eine andere Gruppe von einem anderen Autor vor 1225 erganzt und eine dritte Gruppe aus der Zeit um oder kurz nach 1300 darunter diejenigen in denen Salpeter erwahnt wird 12 Es gibt Rezepte fur Griechisches Feuer aus Pech Schwefel Petroleum Ol Salz fur Schwarzpulver Salpeter mit Kohle und Schwefel und die Praparation des nach dem Buch auf Steinen 13 vorkommenden Salpeters Nr 14 14 phosphoreszierende Materialien Raketen Lampen Brandsatze und fur Schutz vor Feuer z B fur Zaubertricks mit Flammen auf der Hand Auch brennender Alkohol wird erwahnt Die Rezepte fur Schwarzpulver haben Ahnlichkeit mit denen die in dem unter dem Namen von Albertus Magnus veroffentlichten Werk Uber die Wunder der Welt De Mirabilibus Mundi zu finden sind dessen Zuschreibung an Albertus Magnus aber allgemein bezweifelt wird diese sind wahrscheinlich aus dem Liber Ignium ubernommen 15 Fur Schwarzpulver ist das beiden gemeinsame Rezept 6 Teile Salpeter 2 Teile Holzkohle und 1 Teil Schwefel alles sehr fein zerstossen und vermischt 16 Zu den fruhesten Erwahnungen von Schwarzpulver gehoren auch Stellen aus dem Werk von Roger Bacon der in den 1260er Jahren Schwarzpulver in der Verwendung fur Feuerwerkskorper fur Kinder erwahnt Andere Erwahnungen im Werk von Bacon sind unsicher und umstritten wie z B eine Rekonstruktion von Anagrammen durch den britischen Artillerie Oberst Henry Hime 1904 17 in der fur Schwarzpulver fast gleiche Anteile von Salpeter Kohle und Schwefel 7 5 5 vorgeschlagen werden anders als im Liber Ignium und in ublichen Schwarzpulverrezepten Romocki nahm an dass Bacon und Albertus Magnus den Liber Ignium kannten Partington nimmt eher allen drei gemeinsame Quellen an Zwei Manuskripte des 15 Jahrhunderts in Wien und Berlin 18 haben einen deutschen Kommentar der sie einem Achilles Tabor zuschreibt der aber aus spaterer Zeit stammt Literatur BearbeitenJ R Partington A history of Greek Fire and Gunpowder Johns Hopkins University Press 1960 1999 mit neuer Einleitung von Bert S Hall Vernard Foley Keith Perry In defense of Liber Igneum Arab Alchemy Roger Bacon and the introduction of gun powder in the West In Journal for the History of Arabic Science Band 3 1979 S 200 218 Altere Ubersetzungen sind in Ferdinand Hofer Histoire de la Chimie Band 1 1843 Marcellin Berthelot La chimie au moyen age Band 1 Paris 1893 Siegfried Julius von Romocki Geschichte der Explosivstoffe Berlin 1895 im Wesentlichen die Ubersetzung von Hofer Weblinks BearbeitenFerdinand Hofer Histoire de la Chimie Band 1 1866 Franzosische Ubersetzung des Liber Ignium ab S 305 Online Text auf der Seite der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten nach Partington A history of Greek Fire and Gunpowder Johns Hopkins University Press 1960 1999 S 9 Marcus Graecus Liber ignium ad comburendos hostes Delance et Lesureur Paris 1804 VI 18 Seiten mit Exzerpten aus Schriften von Gerolamo Cardano und Scaliger Partington A history of Greek Fire and Gunpowder Johns Hopkins University Press 1999 S 45 56 BN 7156 von Partington A genannt und BN 7158 B nach Partington letzteres wahrscheinlich eine Kopie des ersten Von Partington Ende des 13 Anfang des 14 Jahrhunderts datiert Partington S 42 Der erste Ubersetzer Du Theil und Hofer benutzen A mit Berucksichtigung von B Partington benutzt fur seine Ubersetzung die alteren Ubersetzungen von Berthelot Hofer und Romocki hat aber auch die Handschriften eingesehen besonders A Er gibt Varianten nach den unterschiedlichen Handschriften A D an Berthelots Ubersetzung basierend auf A bis D bezeichnet er S 45 als fehlerhaft Von Partington als Konigliche Bibliothek 267 C nach Partington angegeben etwa aus der gleichen Zeit wie A und Munchen 197 D nach Partington aus der Zeit um 1438 D unterscheidet sich erheblich von B und damit auch von A A B C D wurden auch von Marcellin Berthelot La Chimie au Moyen Age 1893 benutzt der C als M abkurzt Romocki benutzte zusatzlich zwei im Wesentlichen identische Handschriften Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 1481a und Konigliches Zeughaus Berlin 2 Weitere Handschriften sind z B im Vatikan einige aus dem 13 Jh und British Museum u a aus der Sammlung Sloane 14 Jh Partington loc cit S 58 Diese hatten Griechisches Feuer niemals wie im Text als Griechisch bezeichnet und ebenso spricht die im Text vorgenommene Zuschreibung an einen Marcus Graecus dagegen Partington loc cit S 58 Einige der Rezepte sind nach Partington unbrauchbar Das Kestoi von Julius Africanus Partington S 60 wobei sich in dessen Handschriften auch Erganzungen aus spaterer byzantinischer Zeit finden Andere Rezepte gehen nach Partington auf das 8 Jahrhundert zuruck Partington S 60 Wahrscheinlich Mauersalpeter Partington S 49 Bert Hall im Vorwort von Partington s Literatur S XXV Partington S 49 fur den Liber Ignium S 86 fur Albertus Magnus Die Argumentation wurde von Partington S 74 ubernommen was der Autor des Vorworts zur Neuausgabe Bert Hall kritisiert S XXIV Bei Partington S 58 als MSS Wien 3062 und Berliner Archiv des Grossen Generalstabs 117 bezeichnet Beide sind im Wesentlichen identisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liber Ignium amp oldid 237404596