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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Quellen ohne Zuordnung zum Inhalt inhaltliche Fehler unvollstandige Behandlung des Themas Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die lexikalische Dekomposition griech lexikon das Wort betreffend lat decompositio Zerlegung auch lexikalische Zerlegung ist ein Teilbereich der linguistischen Semantik Hauptaufgabe ist es einzelne Worter oder Lexeme in ihre wesentlichen Bedeutungsmerkmale zu zerlegen d h die wesentlichen Bedeutungsaspekte die notwendigerweise zur Gesamtbedeutung dieses Ausdrucks beitragen Intension zu finden Inhaltsverzeichnis 1 Ziele der Lexikalischen Dekomposition 2 Methodik 3 Anwendungsgebiete 3 1 Wortfelder 3 2 Semantische Relationen 3 3 Analyse von Verben 4 Siehe auch 5 Quellenangabe 6 LiteraturZiele der Lexikalischen Dekomposition BearbeitenSeit Ende der 1960er Jahre versuchen zahlreiche Linguisten die Bedeutungen samtlicher sprachlicher Zeichen in formelle Systeme zu ubertragen mit dem Hauptanliegen am Ende ein begrenztes Inventar an Minimalpradikaten bzw Semen festlegen zu konnen Besonders die Vertreter der generativen Semantik suchten nach universellen Systemen von Bedeutungen und deren Formalisierung Diese Formalisierung wurde vor allem dadurch etabliert dass der Wunsch bestand semantisches Wissen auf Computersysteme ubertragen zu konnen um die Bedeutungen aller Zeichen einer Sprache errechnen zu konnen Weiterhin wurde versucht ein fur alle Sprachen gultiges Inventar an semantische Atomen aufzustellen Methodik BearbeitenDie Bedeutung eines Ausdrucks wird immer in Relation zu einem anderen ermittelt Dies geschieht durch das Bilden von Gegensatzpaaren wie z B Madchen vs Frau Madchen MENSCHLICH WEIBLICH ERWACHSEN Frau MENSCHLICH WEIBLICH ERWACHSEN Bereits Ferdinand de Saussure bemerkte dass die Bedeutung eines Ausdrucks von der Bedeutung anderer sprachlicher Zeichen abhangig ist Die lexikalische Dekomposition beschaftigt sich also nicht mit der Erschliessung aller Merkmale eines Ausdrucks sondern nur mit dem Auffinden der Merkmale die sie nach dem Prinzip der Bedeutungsunterscheidung Distinktivitat von anderen Ausdrucken abgrenzen Anwendungsgebiete BearbeitenWortfelder Bearbeiten Ein Wortfeld lasst sich als eine Menge von Lexemen beschreiben welche mindestens ein gemeinsames Bedeutungsmerkmal haben und untereinander paradigmatische Bedeutungsbeziehungen aufweisen Mit Hilfe der lexikalischen Dekomposition gilt es diese gemeinsamen Seme bzw Sememe zu definieren So verfugt das Wortfeld TIER uber die gemeinsamen Merkmale BELEBT und MENSCHLICH Um Teile dieses Wortfeldes weiter zu beschreiben werden die nachstkleineren distinktiven Merkmale verwendet z B FLUGEL als wesentlichstes Sem eines Vogels Mogliche weitere Differenzierungen SCHWARZ als besonderes Merkmal fur Raben use Dieser Unterscheidung sehr dienlich sind die Begriffe genus proximum der nachst hoher en Gattung und differentia specifica des artbildenden Unterschieds Im obengenannten Beispiel genus proximum Tier differentia specifica mit Flugeln Eine bekannte Analyse des Wortfeldes Universitatsangehorige veranschaulicht die These dass Hyponyme mindestens ein Merkmal gemeinsam mit ihrem Hyperonym haben In diesem Fall ist das Hyperonym Universitatsangehoriger d h alle Unterbegriffe haben die Eigenschaft gemeinsam Angehorige der Universitat zu sein Erst durch weitere Merkmale unterscheiden sich die Hyponyme voneinander Student Hiwi Assistent Professor Sekretar UNI ANGEHORIGER WEISUNGSBEFUGT LEHRKRAFT ANGESTELLT AUSZUBILDENDER Semantische Relationen Bearbeiten Mit Hilfe semantischer Merkmale lassen sich semantische Relationen beschreiben Synonyme Ausdrucke beinhalten exakt die gleichen semantischen Merkmale und die gleiche Auspragung Heteronyme inkompatible Ausdrucke teilen sich mindestens ein Merkmal mit derselben Auspragung jedoch unterscheidet sich jeder Ausdruck mindestens durch ein weiteres Merkmal von den anderen Hyperonyme beinhalten alle wesentlichen Merkmale ihrer Hyponyme Hyponyme enthalten alle wesentlichen Merkmale ihres Hyperonyms und zusatzlich weitere um untereinander Unterschiede bestimmen zu konnen Komplementare Ausdrucke scheinen sich durch ein einziges Merkmal bestimmen zu lassen wobei einer der beiden den Wert und der andere den Wert zugeschrieben bekommt Zum Beispiel mannlich WEIBLICH weiblich WEIBLICH Antonyme Ausdrucke konnen mit relativen Merkmalen wie MINIMAL und MAXIMAL bzw UBER UNTER DER NORM beschrieben werden Analyse von Verben Bearbeiten Bei der Zerlegung von Verben spielt die Moglichkeit der Umschreibung eine entscheidende Rolle Der Satz David totet Goliath kann durch David verursacht dass der Zustand eintritt dass Golitath tot nicht lebendig ist umschrieben werden Durch diese Umschreibung wird das Verb toten in drei Bestandteile atomare Pradikate zerlegt wobei jeweils ein Bestandteil fur das Verursachen den Eintritt eines Zustandes und der Darstellung des Endzustandes steht Diese Pradikate werden CAUSE BECOME und BE X genannt wobei in unserem Beispiel X not ALIVE ist Auf diese Weise konnen jedem Pradikat Argumente zugeschrieben werden CAUSE hatte demnach zwei Argumente namlich einen Verursacher x und den der von der Ursache betroffen ist y die Argumente werden in Klammern dargestellt CAUSE x y oder auch x CAUSE y BECOME x BE not ALIVE x Der obengenannte Satz ware in formaler Schreibweise folgendermassen dargestellt CAUSE David BECOME BE not ALIVE Goliath oder David CAUSE BECOME BE not ALIVE Goliath Somit lasst sich der Unterschied dazu verdeutlichen wenn Goliath ohne Fremdverschulden stirbt BECOME BE not ALIVE Goliath Daraus ergeben sich diverse Verbaktionsarten telisch sterben BECOME BE not ALIVE x kausativ umbringen y CAUSE BECOME BE not ALIVE x stativisch ahneln BE x SIMILAR y Aktivitat schlafen DO SLEEP x So konnen weiterhin die Aktionsarten nach Vendler 1967 abgegrenzt werden mittels der Merkmale DURATIV PUNKTUELL TELISCH ATELISCH Activity schweigen telisch durativ State besitzen telisch durativ Achievement finden telisch durativ punktuell Accomplishment ein Buch lesen telisch durativ Accomplishments konnen nach Dowty 1979 stets in eine Handlung und ein Ziel der Handlung zerlegt werden welches am Ende der Handlung als stativisch angegeben werden kann Wie im folgenden Beispiel x zeichnet einen Kreis x handelt so dass am Ende der Handlung der Satz der Kreis ist gezeichnet wahr wird Dowty 1967 Mit Uberschneidung zur Temporalinterpretation x zeichnet einen Kreis im minimalen Intervall t zeigt dass der Satz der Kreis ist gezeichnet am Beginn von t falsch und am Ende von t wahr ist Diese Zielgerichtetheit beschreibt das Prinzip der Telizitat Siehe auch BearbeitenBedeutung Sprachphilosophie Kompositionalitatsprinzip Prototypensemantik Extension und Intension Semantisches Primitivum Atomares PradikatQuellenangabe BearbeitenJ Meibauer Einfuhrung in die germanistische Linguistik Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01851 2 H M Muller et al Hrsg Arbeitsbuch Linguistik Schoningh Paderborn 2002 ISBN 3 506 97007 0 D Alan Cruse et al Hrsg Lexikologie ein internationales Handbuch zur Natur und Struktur von Wortern und Wortschatzen Berlin New York 2001 ISBN 3 11 011308 2 Hadumod Bussmann Hrsg Lexikon der Sprachwissenschaft 3 aktualisierte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 2002 ISBN 3 520 45203 0 Literatur BearbeitenManfred Bierwisch Formal and lexical semantics In Linguistische Berichte 80 82 1982 S 3 17 Manfred Bierwisch Semantische und konzeptuelle Reprasentation lexikalischer Einheiten In Rudolf Ruzicka amp Wolfgang Motsch Hrsg Untersuchungen zur Semantik Akademie Verlag Berlin 1982 S 61 99 David R Dowty Word Meaning and Montague Grammar The Semantics of Verbs and Times in Generative Semantics and Montague s PTQ Reidel Dordrecht 1979 ISBN 90 277 1008 2 Neuausgabe online Springer Dordrecht doi 10 1007 978 94 009 9473 7 Charles J Fillmore Lexical entries for verbs In Folia Linguistica 4 1968 S 373 393 Ray Jackendoff Semantic Structures MIT Press Cambridge MA 1990 ISBN 0 262 10043 6 George Lakoff Natural logic and lexical decomposition In Chicago Linguistic Society 6 1970 S 340 362 Anna Wierzbicka Semantic primitives Athenaum Verlag Frankfurt 1972 ISBN 3 7610 4822 X Robert D Van Valin Jr amp Randy J LaPolla Syntax Structure Meaning and Function Cambridge University Press Cambridge 1997 ISBN 0 521 49565 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lexikalische Dekomposition amp oldid 235653789