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Leucochloridium paradoxum ist ein parasitischer Saugwurm Klasse der Trematoda Unterklasse der Digenea der zu den Plattwurmern Plathelminthes zahlt Wahrend seiner Entwicklung bilden sich in den Fuhlern des Zwischenwirtes Schnecken der Gattung Succinea farbig gebanderte und pulsierende Sporocystenschlauche Diese locken Vogel an welche die Fuhler fressen da sie diese fur Wurmer halten und hierdurch zum Endwirt des Parasiten werden Leucochloridium paradoxumLeucochloridium paradoxumSystematikUnterklasse DigeneaOrdnung StrigeataUnterordnung BrachylaimataFamilie LeucochloridiidaeGattung LeucochloridiumArt Leucochloridium paradoxumWissenschaftlicher NameLeucochloridium paradoxum Carus 1835 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenszyklus 2 Morphologie 3 Habitat 4 Verbreitungsgebiet 5 Einzelnachweise 6 Weblinks 7 LiteraturLebenszyklus BearbeitenLeucochloridium paradoxum lebt als Fuhlerlarve in Succinea Schnecken Im Adultstadium lebt er als Urogonimus macrostomus in der Kloake oder der Bursa Fabricii einem lymphatischen Organ verschiedener Vogelarten Die Eier des Saugwurms die von einer harten Schale umgeben sind gelangen mit dem Kot in die Umwelt Die Schnecken infizieren sich durch das Fressen von mit Eiern infiziertem Vogelkot 1 Bei einem alternativen Infektionsweg schlupfen die Wimpernlarven Miracidien noch im Kot und infizieren die Schnecke uber den Augenstiel Die Larven wandern vom Verdauungstrakt der Schnecke in die Mitteldarmdruse wo sie sich in Cercarien verwandeln Durch ungeschlechtliche Vermehrung entstehen hunderte von Cercarien die sich in der Leber zu Sporocysten entwickeln Die Sporocysten sammeln sich in langen Schlauchen und bilden Brutsacke auch Sporocystenschlauche genannt Ein oder mehrere Sporocystenschlauche erstrecken sich durch den ganzen Korper der Schnecke bis in die Fuhler Hierdurch werden die Fuhler enorm vergrossert es entsteht eine farbig gebanderte und pulsierende Fuhlermade L paradoxum verandert das Verhalten der Schnecke so dass sie eine hohere Mobilitat zeigt und sich auf gut sichtbaren gut beleuchteten Blattern einfindet 2 Die raupenahnliche Farbe und Bewegung im Fuhler siehe Video unten lockt Vogel an die die Fuhler als Nahrung ansehen Aufgrund der Grosse der Fuhler ist die Schnecke nicht mehr in der Lage diese einzuziehen Im Verdauungstrakt des Vogels entwickeln sich die Cercarien zu adulten Tieren Diese vermehren sich in der Kloake sexuell und legen Eier die wiederum uber den Kot ausgeschieden werden Morphologie BearbeitenDie Unterscheidung der Leucochloridium Arten ist aufgrund ihrer starken Ahnlichkeiten nicht einfach Vielen Adulttieren fehlt eine harte Struktur und sie variieren in ihrer Grosse Leucochloridium Arten werden anhand ihrer Sporozystenschlauche unterschieden Die Sporozystenschlauche von L paradoxum haben grune Bander mit dunkelbraunen und schwarzen Flecken 3 Wahrend seiner Entwicklung nimmt der Parasit verschiedene Grossen und Formen an L paradoxum hat braune Eier mit ovaler Form 4 Die Mirazidien sind zu Beginn ihrer Entwicklung durchsichtig und haben eine langliche Form Wenn die Mirazidien bereit fur ihre Transmission sind infizieren sie die Schnecke uber den Augenstiel 5 6 Alternativ werden die Eier von Schnecken gefressen und schlupfen im Darm der Schnecke Nachdem die Mirazidien in die Schnecke eingedrungen sind und sich in Sporozysten transformiert haben bilden sie die Fuhlerlarve Diese ist als grun gelb und rot pulsierender Brutschlauch mit Sporozysten in ihrem Inneren zu erkennen Die Sporozysten entwickeln sich zu Cerkarien mit Fortbewegungsapparat und Verdauungstrakt der von einer exkretorischen Blase gesaumt ist welche bis in den Schwanz reicht Der Schwanz der Cerkarie hat Flossenfalten an seiner Ober und Unterseite An den Seiten des Schwanzes befinden sich Setae Die Cerkarien haben zwei Augenpunkte Am Ende des Zyklus befindet sich L paradoxum im Wurmstadium genannt Urogonimus macrostomus In diesem Stadium ist der Wurm dorsal abgeflacht und hat Saugorgane welche fur die Anhaftung an die Darmwand des Vogels essentiell sind 7 nbsp Mit L paradoxum befallene Bernsteinschnecke source source source source source source source Sporozystenschlauch Leucochloridium sp in einer Schnecke Video 1m 30s Habitat BearbeitenL paradoxum lebt in feuchten Gebieten beispielsweise nordamerikanischen oder europaischen Waldern wo sich ihre Hauptwirte verschiedene insektenfressende Vogel bsp Rabenvogel Spechte und Finken und Zwischenwirte Schnecken der Gattung Succinea befinden Verbreitungsgebiet BearbeitenLeucochloridium paradoxum wurde erstmals in Deutschland entdeckt 8 Andere Fundorte sind Norwegen 3 und Polen 2 Einzelnachweise Bearbeiten Wesenberg Lund C 1931 Contributions to the development of Trematoda Digenea Part I The biology of Leucochloridium paradoxum D Kgl Danske Selsk Skrifter Nauturvidensk og Mathem Afd 9 Raekke 4 90 142 a b W Wesoowska T Wesoowiski Journal of Zoology October 2013 Do Leucochloridum sporocysts manipulate the behaviour of their snail hosts August 2013 Journal of Zoology Issue 292 2014 151 5 a b T A Bakke April 1980 A revision of the family Leucochloridiidae Poche Digenea and studies on the morphology of Leucochloridium paradoxum Carus 1835 Systematic Parasitology Volume 1 Numbers 3 4 189 202 Schmidt G D 2000 Foundations in Parasitology 6th ed McGraw Hill Comp Halik L 1931 Uber die rhythmischen Bewegungen der in Bernsteinschnecken parasitierenden Sporozystenschlauche von Leucochloridium macrostomum Rud paradoxum Carus Z vergl Physiol 14 462 478 Wesenberg Lund C 1931 Contributions to the development of Trematoda Digenea Part I The biology of Leucochloridium paradoxum D Kgl Danske Selsk Skrifter Nauturvidensk og Mathem Afd 9 Raekke 4 90 142 Fried B 1997 Advances in Termatode Biology Boca Raton CRC Press S P Casey T A Bakke P D Harris amp J Cable November 2004 Use of ITS rDNA for discrimination of European green and brown banded sporocysts within the genus Leucochloridium Carus 1835 Digenea Leucochloriidae Systematic Parasitology Volume 56 Number 3 163 168Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leucochloridium paradoxum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quelle mit Bild Quelle mit Video Eintrag auf Animal Diversity WebLiteratur BearbeitenKathleen McAuliffe This is your brain on parasites Verlag Houghton Mifflin Harcourt Boston Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leucochloridium paradoxum amp oldid 226275060