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Letizia Battaglia 5 Marz 1935 in Palermo Italien 1 13 April 2022 ebenda 2 war eine italienische Fotografin und Fotojournalistin Letizia Battaglia und Franco Zecchin in Palermo 1987Obwohl ihre Fotoarbeiten ein weites Spektrum des sizilianischen Lebens zeigen erreichte Italiens erste Fotojournalistin insbesondere durch ihre herausragenden Bilder uber die Mafia internationale Bekanntheit 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Bucher 4 Filme 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLetizia Battaglias Geburtsort war Palermo aber sie wuchs bis zum achten Lebensjahr in Triest auf Die Ruckkehr in die sizilianische Hauptstadt war fur sie ein Schock da ihr Vater sie nachmittags nach der Klosterschule zu Hause einsperrte Nach den damaligen Traditionen durften Madchen in Palermo nicht im Freien spielen Um alldem zu entkommen heiratete sie bereits mit 16 Jahren den Erben einer regionalen Kaffeeroster Fabrikantenfamilie Schon mit 17 Jahren wurde sie zum ersten Mal Mutter und brachte insgesamt drei Tochter Cinzia Shobha und Patrizia 4 zur Welt Ihre Tochter Shobha wurde ebenfalls eine erfolgreiche Fotografin 3 Der Wunsch zu studieren wurde Battaglia verwehrt Nach funfzehn Jahren als den Traditionen angepasste Ehefrau erlitt sie einen Nervenzusammenbruch einen psychisch bedingten Herzinfarkt Weder Arzte noch Psychotherapeuten konnten ihr helfen bis sie sich einer Psychoanalyse unterzog und beschloss ihrem Leben eine radikale Wendung zu geben Sie verliess ihren Gatten und nahm die Kinder mit Battaglia ging nach Mailand und begann dort zunachst als Kulturkorrespondentin fur die linke Tageszeitung L Ora zu schreiben Zum Fotografieren kam sie weil Fotos gefordert wurden 1971 wurde sie geschieden Zu dieser Zeit traf sie Franco Zecchin der deutlich junger war aber in den folgenden 19 Jahren sowohl ihr Arbeits als auch Lebenspartner wurde Drei Jahre spater kehrte sie als Chef Fotografin und Reporterin fur L Ora mit ihm nach Palermo zuruck Von 1974 bis 1990 als die Tageszeitung aus okonomischen Grunden aufgeben musste folgte eine arbeitsreiche Lebensspanne im Dienst des Fotojournalismus Die 1980 entstandenen Aufnahme des von der Mafia ermordeten Piersanti Mattarella mit seinem Bruder Sergio Mattarella zahlt zu Battagilas beruhmtesten AufnahmenLink zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Dies war in Palermo die Zeit der blutigsten Mafiakriege um die Vorherrschaft unter den verschiedenen Clans der Cosa Nostra Noch in der Dunkelkammer horte die Journalistin den Polizeifunk ab und war immer eine der Ersten am Schauplatz der Schiessereien Zeitweise gab es beinahe jeden Tag mehrere Tote manchmal funf verschiedene Falle am selben Tag Zu den beruhmtesten Aufnahmen der Fotografin aus dieser Zeit zahlt das Foto des Politikers Piersanti Mattarella der am 6 Januar 1980 in der Via della Liberta von den Corleonesi dem Mafiaclan Palermos erschossen wurde Sein Bruder der spatere italienische Prasident Sergio Mattarella zieht den todlich Verwundeten aus dem Auto Mit ihren Tatortfotos prangerte Letizia Battaglia die rohe Brutalitat der Mafia an Anders als in amerikanischen Spielfilmen zeigte sie der Welt das wahre Gesicht der Mafia die zahlreichen Toten ermordete Politiker und Richter in ihrem Blut aber auch die trauernden Angehorigen 3 4 Battaglia schuf damals rund 600 000 stets akkurate Schwarzweissaufnahmen Sie dokumentierte die internen Kriege der Banden ebenso wie ihre Durchdringung und Wirkung auf die Zivilgesellschaft Battaglia und Zecchin lieferten den internationalen Medien die reprasentativen Bilder der Mafia Gewalttaten Sie empfand sich manchmal wie ein bewegliches Leichenschauhaus Suddenly I had an archive of blood ausserte sie in einem Interview 5 Dennoch sind ihre Aufnahmen niemals Paparazzi oder Sensationsfotos sondern halten in ihrer Komposition und Durchdachtheit den Anspruchen hoher kunstlerischer Qualitat stand 6 Die Verleihung renommierter internationaler Fotografenpreise belegt dies Battaglia setzte sich auch in der Umwelt und Kommunalpolitik ein Fur ein paar Jahre wechselte sie hauptberuflich in die Politik weil sie ihr Anliegen eines von der Mafia befreiten Italiens damit besser voranbringen zu konnen glaubte Sie war unter Leoluca Orlando im Stadtrat Palermos tatig und Abgeordnete der Anti Mafia Partei La Rete Anfang der 1990er Jahre wurde Battaglia kommunale Dezernentin fur Lebensqualitat in Palermo Sie ermoglichte die erste nennenswerte Kulturforderung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg und liess eine Promenade mit Baumen am Meer anlegen wo zuvor eine illegale Mullhalde lag und Sitzbanke auf den kleinen Piazzas aufstellen 6 Sie erwarb sich bleibende Verdienste fur die Erhaltung und Wiederbelebung der historischen Altstadt Palermos Nebenbei war Battaglia als Unternehmerin aktiv mit dem eigenen kleinen Buchverlag Edizioni della Battaglia in dem sie andere Fotografen und Autoren publizierte Sie war zudem Mitbegrunderin einer feministischen Monats Zeitschrift namens Mezzocielo Auch fur die Respektierung der Menschenrechte von Strafgefangenen setzte sie sich tatkraftig ein Battaglia gilt als Italiens grosste Fotoreporterin sie wurde in der ganzen Welt mit Ausstellungen und Auszeichnungen geehrt Auszeichnungen Bearbeiten1985 bekam Battaglia den nach W Eugene Smith benannten Grant in Humanistic Photography 7 1999 erhielt sie den Photography Lifetime Achievement des International Fund for Documentar Photography 8 In Deutschland wurde sie 2007 auf dem Fotofestival Mannheim Ludwigshafen Heidelberg mit der hochsten deutschen Auszeichnung fur journalistische Fotografie dem Erich Salomon Preis bedacht 9 2019 erhielt Battaglia den Kythera Preis 10 Bucher BearbeitenPassion Justice Freedom Photographs of Sicily Aperture Foundation Gordonsville VA 1999 ISBN 0 89381 888 7 Leidenschaft Gerechtigkeit Freiheit Sizilianische Fotos Zweitausendeins Frankfurt 1999 ISBN 3 86150 316 6 Rezension von Marguerite Shore in PART 2002 englisch Filme Bearbeiten2004 Daniela Zanzotto Drehbuch Regie Battaglia 58 minutiger Dokumentarfilm England 2004 uraufgefuhrt auf dem Sheffield International Documentary Festival 2004 11 12 2008 Wim Wenders Palermo Shooting personlicher Kurzauftritt im 124 minutigem Spielfilm Deutschland 2008 uraufgefuhrt am 24 Mai 2008 beim Cannes Film Festival 13 2019 Kim Longinotto Drehbuch Regie Shooting the Mafia 94 minutiges Dokumentarfilm Portrat uber Letizia Battaglia Irland 2019 welturaufgefuhrt am 25 Januar 2019 auf dem Sundance Film Festival 14 Literatur BearbeitenBettina Flitner Frauen mit Visionen 48 Europaerinnen Mit Texten von Alice Schwarzer Knesebeck Munchen 2004 ISBN 3 89660 211 X S 28 31 Andreas Rossmann Mafia Fotografin Letizia Battaglia Wenn ich meine Bilder sehe wird mir ubel In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 September 2007 faz net Fotos gegen die Mafia Seht her das passiert auf eurer Insel In Suddeutsche Zeitung 17 Mai 2010 sueddeutsche de Interview mit Marten Rolff Andreas Rossmann Die doppelte Tragik der Letizia Battaglia Eine Frau gegen die Mafia Neue Fotos der Italienerin in der Amsterdamer Galerie Metis In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 13 September 2009 S 61 Rita Kohlmaier Letizia Battaglia In Frauen 70 Cool Rebellisch Weise Elisabeth Sandmann Verlag Munchen 2020 ISBN 978 3 945543 76 4 S 34 39 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Letizia Battaglia Sammlung von Bildern Literatur von und uber Letizia Battaglia im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Letizia Battaglia im Katalog der Kunstbibliothek Koln Letizia Battaglia ist tot Spiegel Online 14 April 2022 Nachruf und Fotostrecke Verschwinde sonst bist du tot einestages 9 Februar 2011 Petra Reski Als sei ich schuldig an dem was ich gesehen habe Portrat in Die Zeit 20 September 2007 Petra Reski In memoriam Letizia Battaglia petrareski com 14 April 2022Einzelnachweise Bearbeiten Annamaria Trevale Grandi fotografi grandi narratori 15 Letizia Battaglia Sul Romanzo 10 Februar 2012 Legendary Italian photographer Letizia Battaglia has died aged 87 In Euro Weekly News 13 April 2022 abgerufen am 14 April 2022 amerikanisches Englisch a b c Nachruf auf Letizia Battaglia Sie schoss die Mafia von Oliver Meiler Suddeutsche Zeitung aufgerufen am 16 April 2022 a b Il racconto L aperitivo con Letizia Battaglia e l attimo fuggente del delitto Mattarella von Gian Mauro Costa La Repubblica aufgerufen am 16 April 2022 Vicky Goldberg Testimony of a Keen Witness To Sicily s Enduring Sorrow The New York Times 16 Dezember 2001 englisch a b Frank Hessenland Mafia Feind mit Kamera Deutsche Welle 1 Oktober 2007 The W Eugene Smith Memorial Fund Grant Winners Memento des Originals vom 27 Oktober 2009 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www smithfund org International Fund for Documentar Photography Fotogalerie Memento des Originals vom 2 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www allimage com Deutsche Gesellschaft fur Photographie Bildmaterial der Dr Erich Salomon Preistragerin 2007 Letizia Battaglia Memento vom 12 November 2007 imInternet Archive KYTHERA Preistragerin 2019 Letizia Battaglia kythera stiftung de abgerufen am 22 Dezember 2019 Battaglia in der Internet Movie Database englisch Film Details beim Brooklyn Film Fest 2005 Almut F Kaspar Die Chronistin der Mafia stern de vom 27 Mai 2008 Dokumentarfilm im Ersten Shooting the Mafia Nicht mehr online verfugbar In Das Erste 7 August 2019 archiviert vom Original am 29 November 2019 abgerufen am 28 November 2021 Normdaten Person GND 121688135 lobid OGND AKS LCCN n93037165 VIAF 114882242 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Battaglia LetiziaKURZBESCHREIBUNG italienische Fotojournalistin Verlegerin und Politikerin La Rete GEBURTSDATUM 5 Marz 1935GEBURTSORT PalermoSTERBEDATUM 13 April 2022STERBEORT Palermo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Letizia Battaglia amp oldid 232827511