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Leopold Hilgarth 8 September 1895 in Seewiesen 9 Janner 1945 in Wien 1 war ein osterreichischer Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus aus der zur Gemeinde Alkoven bei Linz gehorenden Ortschaft Hartheim Hilgarth war eines von sechs Kindern Er erlernte den Beruf des Schuhmachers Nach dem Ersten Weltkrieg kam Hilgarth zur Sozialdemokratischen Partei Osterreichs Ab 1932 war er bis zu deren behordlichem Verbot 1934 Schriftfuhrer der Lokalorganisation Alkoven Hilgarth arbeitete bei der Reichspost und ab April 1941 bei der Reichsbahn am Guterbahnhof in Linz Er war dreimal verheiratet und war Vater von acht leiblichen Kindern 1936 lernte er den Sozialdemokraten N Neumann aus St Martin bei Traun kennen der den Revolutionaren Sozialisten Osterreich angehorte Nach dem Anschluss Osterreichs kam Hilgarth wegen Aufwiegelei und kommunistischer Einstellung fur funf Tage in Schutzhaft er konnte sich aber als Sozialdemokrat eindeutig vom kommunistischen Lager abgrenzen Im Schloss Hartheim bei Alkoven befand sich damals eine NS Totungsanstalt in der hauptsachlich psychisch Kranke und behinderte Menschen vergast wurden Die Familie Hilgarth besass ein Haus das unweit vom Schloss stand so blieben die grauenvollen Vorgange nicht verborgen Anfang 1943 wurden in Alkoven antinationalistische Parolen an Wande gemalt 2 Wir brauchen keinen Kaiser von Gottesgnaden aber auch keinen Morder von Berchtesgaden Osterreicher Hitler hat den Krieg begonnen Hitlers Sturz wird ihn beenden Zudem wurden Briefe mit regimekritischen Ausserungen an den Ortsgruppenleiter von Alkoven Albert Schrott gesandt Die verantwortlichen Personen konnten nie eindeutig identifiziert werden Zeitlich fallen diese Aktionen aber mit den illegalen Betatigungen von Hilgarth und Ignaz Schuhmann zusammen Leopold Hilgarth und Ignaz Schuhmann kannten sich seit den 1920er Jahren bei gemeinsamen Bahnfahrten nach Linz tauschten sie sich uber die politische Lage aus Spatestens im Sommer 1943 hatte Hilgarth beschlossen Flugblatter fur die Revolutionaren Sozialisten herzustellen Er wurde den Text liefern und Ignaz Schuhmann sollte die Produktion der Flugblatter ubernehmen Zwischen 1943 und 1944 wurden von den beiden vier Flugblatter produziert Auflagenhohe 50 bis 150 Stuck und u a in Linz verteilt Zu den beiden stiess auch noch Johann Keppelmuller der Zugriff auf grossere Papiermengen hatte Zudem machte ein gewisser Alois Binder aus Kleinmunchen mit bei dem das Abziehmaterial und die Schreibmaschine untergebracht werden konnten Nachdem bereits im Januar 1944 die Gestapo von der illegalen Betatigung wusste kam es am 13 Juni 1944 zur Verhaftung von Hilgarth und Schuhmann Beide wurden in das Polizeigefangnis Linz eingeliefert Bei ihnen zu Hause wurden weitere Entwurfe fur Flugblatter sowie Schreiben an den Ortsgruppenleiter Schrott gefunden In der Folge wurden auch der Bruder Schuhmanns Karl und sein Vater festgenommen Auch der letztendlich gestandige Johann Keppelmuller der mittlerweile zur Wehrmacht nach Olmutz eingeruckt war wurde in die Wehrmachtshaftanstalt Linz verbracht Am 23 August 1944 kam es durch den Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof Wien zur Anklage wegen Hochverrats und Zersetzung der Wehrkraft gegen Leopold Hilgarth Ignaz Schuhmann Karl Schuhmann und Johann Keppelmuller Am 3 November 1944 wurde gegen Leopold Hilgarth und Ignaz Schuhmann das Todesurteil verkundet und am 9 Janner 1945 am Landesgericht Wien vollstreckt Karl Schuhmann wurde wegen Beihilfe zu 10 Jahren Haft und Johann Keppelmuller zu vier Monaten Jugendgefangnis verurteilt was durch die Untersuchungshaft bereits verbusst war 2003 wurde vor dem Hartheimer Schloss ein Denkmal fur Hilgarth und Schuhmann errichtet Literatur BearbeitenWalter Hilgarth Gefesselt Gefoltert Enthauptet Eigenverlag Eferding 2007 ISBN 978 3 200 01072 7 168 Seiten Irene Leitner NS Euthanasie Wissen und Widerstand Wahrnehmungen in der Bevolkerung und der Widerstand Einzelner In Brigitte Kepplinger Gerhart Marckhgott Hartmut Reese Hrsg Totungsanstalt Hartheim Oberosterreichisches Landesarchiv Linz 2008 ISBN 978 3 900313 89 0 S 242 250 Brigitte Kepplinger Die Totungsanstalt Hartheim 1940 1945 In Brigitte Kepplinger Gerhart Marckhgott Hartmut Reese Hrsg Totungsanstalt Hartheim 3 Auflage Linz 2013 S 63 116 antifa info at PDF 197 kB abgerufen am 21 Februar 2020 Weblinks BearbeitenLern und Gedenkort Schloss Hartheim Einzelnachweise Bearbeiten Hermann Langbein Symposium 2007 Seite 29 abgerufen am 27 Jan 2010 Irene Leitner 2008 S 244 PersonendatenNAME Hilgarth LeopoldKURZBESCHREIBUNG osterreichischer WiderstandskampferGEBURTSDATUM 8 September 1895GEBURTSORT SeewiesenSTERBEDATUM 9 Januar 1945STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leopold Hilgarth amp oldid 238018007