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Leon Spilliaert 28 Juli 1881 in Ostende Belgien 23 November 1946 in Brussel auch Leon Spilliaert war ein belgischer Maler und Zeichner Sein Werk verbindet Symbolismus und Expressionismus Er verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in seinem Geburtsort dem ehemals koniglichen Badeort Ostende an der belgischen Nordseekuste der ihm vielfaltige Motive lieferte Seine oft dusteren Arbeiten sind haufig von Angst und Einsamkeit gepragt Seine Meer und Strandbilder zeigen nicht das heitere Leben an der Kuste sondern einen ungastlichen tristen Ort Selfportrait mit rotem Mond 1908 Blauw rode marine 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeon Spilliaert war der Sohn von Leonhard Hubert Spilliaert 1851 1928 und Leonie Jonckheere 1853 1937 Der Vater arbeitete als Friseur und stellte Parfum her wodurch er Hoflieferant des belgischen Konigs Leopold II wurde und die Familie zu Wohlstand kam Die Familie zog bald nach seiner Geburt in die Kapellestraat die Hauptgeschaftsstrasse Ostendes Spilliaert der haufig krankelte besuchte das Onze Lieve Vrouwecollege und ab 1899 die Kunstakademie in Brugge Die Akademie verliess er bereits Mitte Januar 1900 wieder und erarbeitete sich sein kunstlerisches Repertoire kunftig als Autodidakt Im selben Jahr besuchte er mit seinem Vater die Weltausstellung in Paris wo er die Arbeiten der Symbolisten Jan Toorop und Giovanni Segantini von Ferdinand Hodler den Jugendstil Malern Gustav Klimt und Aubrey Beardsley sowie diejenigen Walter Cranes kennenlernte Von 1902 bis 1904 arbeitete er fur den Brusseler Herausgeber Edmond Deman 1857 1918 der ihn als Maler forderte Dennoch war das Verhaltnis der beiden Manner schwierig 1904 ging Spilliaert nach Paris wo er mit Hilfe eines Empfehlungsschreibens Demans mit dem belgischen Dichter Emile Verhaeren in Kontakt kam Die beiden wurden enge Freunde Gegen Ende des Jahres kehrte Spilliaert nach Ostende zuruck nbsp Der Schwindel 1908 Noch ehe Spilliaert seine Arbeiten in der ersten Ausstellung zeigte berichtete die in Ostende erscheinende Zeitung Le Carillon am 14 Juli 1908 uber den Maler Bald darauf nahm er an der Sommerausstellung im Kursaal von Ostende teil und 1909 am Fruhlingssalon von Jean De Mot in Brussel Von 1909 bis 1910 hatte er ein Dachgeschoss Atelier mit Blick auf den Hafen von Ostende 1912 stellte er in Brusseler Salons Doe stil voort Le Sillon und in der Galerie Georges Giroux sowie in Paris bei Henri Vandeputte aus Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er zur Garde Civique der Burgerwehr eingezogen die jedoch noch im selben Jahr aufgelost wurde Am 23 Dezember 1916 heiratete er Rachel Vergison die gemeinsame Tochter Madeleine wurde am 15 November 1917 geboren Sie starb 2005 1917 war die Familie nach Brussel gezogen wo sie bis 1922 lebte 1920 schloss sich Spilliaert der Gruppe Selection Atelier d Art Contemporain an die Paul Gustave Van Hecke und Andre De Ridder gegrundet hatten 1922 kehrte Spilliaert mit Familie nach Ostende zuruck und lebte in verschiedenen Wohnungen bis sie 1932 in die Poststraat 1 in der Nahe des Leopoldparks zog Charakteristika des Parks tauchen ebenfalls haufig in seinen Bildern auf 1930 nahm Spilliaert an der Enthullung des Denkmals teil mit dem die Stadt Ostende den Maler James Ensor ehrte 1932 gewahrte ihm der belgische Staat ein Reisestipendium Eine lange Reise die er mit seiner Tochter unternahm fuhrte ihn nach Italien durch die Schweiz und Osterreich 1935 zog die Familie erneut nach Brussel damit die Tochter Madeleine am Koniglichen Konservatorium studieren konnte 1937 schloss sich Spilliaert der Gruppe Les Compagnons de l Art an Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs lehnte er es ab seine Werke in Deutschland auszustellen 1944 zeigte das Palais der schonen Kunste in Brussel eine grosse Retrospektive In der Comicserie Rider on the Storm von Gero Szenarist und Baudouin Deville Zeichner Band 1 2012 bei Paquet November 2014 auf deutsch bei Salleck Publications spielt eines seiner Gemalde eine zentrale Rolle Werke BearbeitenZu den bekannteren Werken von Leon Spilliaert zahlen die Bilder Digue la nuit und Clair de Lune et lumieres Beide Werke werden heutzutage im Musee d Orsay in Paris ausgestellt nbsp Die Hofstraat in Ostende 1908 Die meisten der Arbeiten Spilliaerts sind gepragt von einer beklemmend fremdartigen und elegischen Atmosphare So auch Digue la nuit aus dem Jahr 1908 Der Maler entfernt hier jegliche naturalistischen Charakteristika der abgebildeten Landschaft im Bild und schafft so eine Stilisierung in der der als Vorlage dienende Ort vollstandig umgestaltet wird Und zwar auf eine Weise mittels der er zum Spiegel eines Geisteszustands wird Einsamkeit Mysterium Halluzination all dies frisst sich in die Landschaft 1 Clair de Lune et lumieres entstand ca im Jahr 1909 ganz exakt lasst sich dies nicht mehr bestimmen Als Grundlage fur die Komposition dieser urbanen Landschaft dienten Spilliaert hier die Kolonnade und Arkaden der Fassade des Kursaal Ballsaal auf dem Deich in Ostend Dabei fangt er in diesem Pastellbild die unheimliche Transformation der Architektur bei Nacht sowie die Fremdheit die von kunstlicher Beleuchtung ausgeht ein Durch seine kosmischen metaphysischen Zuge offenbart Clair de Lune et lumieres Einflusse von Van Gogh Im Speziellen fuhlt man sich bei der Rezeption teilweise an Starry Night erinnert 2 In der Zeit zwischen 1902 und 1909 konzentrierte sich Spilliaert auf die Erstellung komplexer tiefgreifender Selbstportrats introspektiver Natur Sein Selbstbildnis aus dem Jahre 1903 Portrait de l artiste par lui meme sticht dabei hervor Hier nutzt Leon Spilliaert eine dramatische Selbstinszenierung mit geisterhaften Erscheinungen im Hintergrund und einem gequalten Gesicht in Dreiviertel Pose Dieses Bild kann eindeutig als Prototyp fur die Dreiviertel Portrats bezeichnet werden die Spilliaert spater erstellte 3 Ausstellungen Bearbeiten2006 ehrte Ostende Spilliaert 60 Jahre nach seinem Tod mit einer Ausstellung von Werken die Motive aus der Hafenstadt zeigten Die Ausstellung war in der Venezianischen Galerie am Seedeich unter dem Titel Brise d Ostende zu sehen Eine umfangreiche Werkschau war vom 22 September 2006 bis 3 Februar 2007 in den Koniglichen Museen fur Schone Kunste in Brussel zu sehen Literatur Bearbeiten nbsp Badende 1910 Anne Adriaens Pannie Leon Spilliaert Le Regard De L Ame Bertrams 2006 ISBN 9 05544 628 9 Leon Spilliaert Leon Spilliaert Caja Duero Salamanca Obra Social Y Cultural 2006 ISBN 8 48713 294 4 Norbert Hostyn Leon Spilliaert Life and Work Stichting Kunstboek 2007 ISBN 9 05856 199 2Weblinks BearbeitenInfografik uber Leben und Werk von Leon Spilliaert Literatur von und uber Leon Spilliaert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Spilliaert im Katalog der Koniglichen Museen der Schonen Kunste in Brussel franzosisch Werke von Spilliaert im Katalog des Musee d Orsay in Paris englisch Einzelnachweise Bearbeiten http www musee orsay fr en collections 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