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Der Langjokull lauŋkˌjœˑkʏtl islandisch fur Langer Gletscher ist mit ca 953 km der zweitgrosste Gletscher Islands LangjokullSatellitenbild Langjokull i d Mi linksSatellitenbild Langjokull i d Mi linksLage IslandTyp EiskappeFlache 953 km Hohenbereich 1450 m 400 mEisdicke max 580 mEisvolumen 195 km Koordinaten 64 45 N 19 59 W 64 75 19 983055555556 925 Koordinaten 64 45 N 19 59 WLangjokull Island Besonderheiten Zwei Calderen unter dem GletscherLangjokull und Hvitarvatn von der Kjolur ausLangjokull und Hvitarvatn von der Kjolur ausHagavatn mit Gletscherzunge Eystri HagafellsjokullHagavatn mit Gletscherzunge Eystri HagafellsjokullLangjokullLangjokullVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Auffahrt zum Blafellshals Kjolur Langjokull mit Jarlhettur im HintergrundDer See Hvitarvatn mit dem Talgletscher NordurjokullLangjokull von der Kaldidalurpiste aus im Vordergrund ein anderer Gletschervulkan der THorisjokullLangjokull von SudenDer See Hagavatn mit einer Gletscherzunge des LangjokullFumarole und Sinterterrassen in HveravellirGeitlandsjokull Prestahnukur und THorisjokull gesehen von der Kaldidalur PisteEr liegt im westlichen Teil des Islandischen Hochlands Man kann ihn deutlich vom Haukadalur aus sehen wo an truben Tagen die Horizontlinie kaum von dessen Eisflache zu unterscheiden ist Inhaltsverzeichnis 1 Eiskappe Langjokull 1 1 Charakteristika 1 2 Lage und Gestalt 1 3 Talgletscher 1 4 Wasserhaushalt und Entwicklung des Gletschers 2 Vulkanismus 2 1 Nordwestliches Vulkansystem 2 2 Vulkansystem des Prestahnukur und Geitlandsjokull 2 3 Vulkanische Tatigkeit im Holozan 3 Aktuelle Entwicklungen im Fruhjahr 2011 4 Hochlandpisten 5 Siehe auch 6 Weblinks 6 1 Photos 6 2 Wissenschaftliche Beitrage zum Gletscher 6 3 Zum Vulkanismus 6 4 Sportliches 7 EinzelnachweiseEiskappe Langjokull BearbeitenCharakteristika Bearbeiten Es handelt sich hier um den zweitgrossten Gletscher Islands Solche grosseren Gletscher bezeichnet man als Eiskappen Er liegt im Westen des Landes und bedeckte 1989 eine Flache von 950 km 1 2006 war seine Flache schon auf 925 km geschrumpft Im selben Jahr hatte er ein Volumen von 195 km die Eisschicht war bis 580 m dick und er lag auf Hohen zwischen 1450 und 400 m 2 Bezeichnenderweise trifft man verschiedene Daten bzgl Hohe oder Volumen des Gletschers in der Literatur an Alte Messungen waren nicht so genau wie neue ausserdem verandern sich Gletscher standig teilweise aufgrund von allgemeinem Klimawandel teilweise auch etwa in Island wegen Veranderungen bzgl der vulkanischen Aktivitat unter dem Gletscher Die grosste Dicke erreichte der Gletscher im Jahre 1840 3 Lage und Gestalt Bearbeiten Der Gletscher folgt im Groben von der Lage her der Ausrichtung der aktiven Vulkanzone in Island zu der er mit mindestens zwei aktiven Vulkansystemen unter seiner Kappe gehort und erstreckt sich damit von Sudwesten nach Nordosten Dabei weist er eine Schmalstelle zwischen dem See Hvitarvatn an des Kjalvegurs nbsp und dem Talgletscher THristapajokull auf der in Richtung Eiriksjokull nach Nordwesten hinunterreicht Etliche Berge und Gebirgszuge liegen am Rand des Gletschers wie z B der vulkanische Gebirgszug Jarlhettur welchen man gut von oberhalb des Wasserfalls Gullfoss sehen kann Bei letzterem handelt es sich um einen Palagonitrucken der durch einen Spaltenausbruch wahrend der letzten Eiszeit entstanden ist Weitere vulkanische Berge befinden sich unter dem Gletscher wobei man mindestens zwei Calderen und einen Tafelberg ausmachen konnte Am See Hvitarvatn liegt der Gipfel Skridufell Weitere Gipfel sind Fjallkirkja 1177 m und Hyrning 1320 m Etwas ostlich der Fjallkirkja befindet sich seit 1979 eine Hutte des islandischen Gletschervereins Joklarannskoknarfelag Etwa nordwestlich des Sees Hvitarvatn ragen die Berge THursaborg 1290 m und Peturshorn 1370 m auf 4 Talgletscher Bearbeiten Zahlreiche Seiten und Talgletscher gehen vom Langjokull aus Der bekannteste von ihnen ist Geitlandsjokull 1395 m ein von einem Gletscher bedeckter Tafelberg der mit dem Langjokull verbunden ist und im Sudwesten aus ihm herausragt Weitere Talgletscher sind im Suden Vestri Hagafellsjokull und Eystri Hagafellsjokull der Berg Hagafell trennt die beiden voneinander in Richtung Hvitarvatn fallen im Osten der Sudurjokull und der Nordurjokull zwischen denen der Berg Skridufell aufragt Forschungen konnten nachweisen dass die Talgletscher Sudur und Nordurjokull langsam in den See Hvitarvatn vorruckten und ihre grosste Ausdehnung etwa am Ende des 19 Jahrhunderts erreichten danach zogen sie sich wahrend des 20 Jahrhunderts relativ schnell zuruck 2 Wasserhaushalt und Entwicklung des Gletschers Bearbeiten Vom Langjokull stromen im Verhaltnis zu dessen Grosse wenige Flusse Andererseits hat man erforscht dass grosse Wassermengen unterirdisch den See THingvallavatn und uber die Arnarvatnsheidi die Hvita und andere Flusse des Borgarfjordur speisen Das Wasser ist bis es als Trinkwasser dorthin gelangt etwa 1000 Jahre unterwegs gewesen seit es als Niederschlag auf den Gletscher fiel Auch das heisse Wasser der Quellen im Borgarfjordur v a im Reykholtsdalur etwa Deildartunguhver stammt auf Umwegen teilweise daher und wird an Ort und Stelle durch die Erdwarme aufgeheizt Forschungen lassen wegen des Mangels an nachweisbaren Sedimenten annehmen dass etwa 2 3 des vom Langjokull in den See Hvitarvatn stromenden Wassers Grundwasser sind Man vermutet inzwischen dass falls die Klimaveranderungen sich weiterhin in dieselbe Richtung entwickeln wie bisher der Gletscher Langjokull in etwa 150 Jahren ganz verschwunden sein wird 2 vgl auch Gletscherschwund Vulkanismus BearbeitenDer Eisschild Langjokull liegt auf der WRZ Westliche Riftzone Islands und damit im Gebiet des aktiven Vulkanismus Mindestens zwei Vulkansysteme befinden sich teilweise unter diesem Gletscher eines im Nordosten und ein anderes im Sudwesten Das sudwestliche hat seinen Zentralvulkan im Prestahnukur andere Wissenschaftler sprechen auch vom Geitland Vulkansystem 5 das andere gehort zu Hveravellir Die Calderen sind auf Luftaufnahmen deutlich erkennbar Nordwestliches Vulkansystem Bearbeiten Das bekannteste dieser Vulkansysteme ist das von Hveravellir das manchmal auch das Langjokull System genannt wird es findet sich auch die Bezeichnung Baldjokull System Unter dem Gletscher liegt eine Hochebene mit einem grossen Schildvulkan und einem Tafelberg 5 Das Vulkansystem hat Abmessungen von ca 55 km Lange und 5 18 km Breite 5 In Warmzeiten der Eiszeit hat das Vulkansystem u a einige Schildvulkane im Osten des heutigen Gletschers entstehen lassen die ihrerseits u a vor 7 800 Jahren das Lavafeld Kjalhraun schufen uber das die Hochlandpiste Kjolur verlauft Das Hochtemperaturgebiet von Hveravellir gehort zu diesem Vulkansystem Hier wird auch von vielen Forschern der Zentralvulkan vermutet 6 Krater im Westen des Gletschers auf der heutigen Arnarvatnsheidi nordlich des Eiriksjokull liessen vor ca 1 000 Jahren das 50 km lange Lavafeld Hallmundarhraun entstehen das sich bis weit ins Hvitardalur hinunter erstreckt und in dem die Wasserfalle Hraunfossar liegen Ausserdem befinden sich in ihm die langsten bisher entdeckten Lavahohlen des Landes vgl Surtshellir Vulkansystem des Prestahnukur und Geitlandsjokull Bearbeiten Im Sudwesten hingegen liegt das System des Prestahnukur dessen Spalten ebenfalls bis unter den Geitlandsjokull und Langjokull reichen Dieses Vulkansystem misst ca 70 km in der Lange und 5 17 km in der Breite 5 Am Prestahnukur befindet sich ebenfalls ein Hochtemperaturgebiet Vulkanische Tatigkeit im Holozan Bearbeiten Insgesamt handelt es sich aber um eine vulkanisch gesehen relativ ruhige Region mit nur etwa 32 Ausbruchen in den letzten 10 000 Jahren d h nach der Eiszeit die in Island langer dauerte als auf den europaischen Festland 7 4 5 Schildvulkane und 5 Eruptivspalten waren nach der Eiszeit aktiv zuletzt die Spalten und Krater im Hallmundarhraun im 9 Jahrhundert Als Eruptivprodukte sind vor allem Basalte aus der tholeitischen Serie zu nennen Vor allem an den Zentralvulkanen wurde auch Rhyolith aufgeschlossen 5 Aktuelle Entwicklungen im Fruhjahr 2011 BearbeitenIm Winter 2011 stellten Mitglieder der Rettungsgesellschaften aus der nahegelegenen Stadt Borgarnes fest dass der Gletscher Langjokull viel mehr Gletscherspalten aufwies als bisher und es daher ziemlich gefahrlich geworden war ihn wie bisher zu befahren Nach den Ursachen fur diese Entwicklung befragt erklarte der islandische Geophysiker Helgi Bjornsson 8 es liege einerseits an der Klimaveranderung Die Gletscher in Island verloren derzeit ca 1 m an Dicke uber die Oberflache verteilt pro Jahr Wenn die Klimaveranderungen so weitergingen oder sich gar noch verscharften ware Langjokull evtl schon in 150 Jahren nicht mehr vorhanden Andererseits habe der Ausbruch des Eyjafjallajokull 2010 einen nicht zu unterschatzenden Einfluss gehabt Die Asche die sich auf dem Langjokull verteilte habe ihn derart schmelzen lassen dass die in 2 3 Jahren angesammelte Schneemasse verschwunden sei 9 Gletscher bilden sich durch Akkumulation von Schnee Hochlandpisten BearbeitenEin Zugang zum Langjokull besteht z B auch uber die Kaldidalur Hochlandpiste Die Hochlandpiste Kjalvegur nbsp fuhrt zwischen ihm und dem Hofsjokull hindurch Siehe auch BearbeitenGletscher Islands Vulkane in Island Geographie Islands Liste von Bergen und Erhebungen in IslandWeblinks BearbeitenPhotos Bearbeiten nbsp Commons Langjokull Album mit Bildern Videos und Audiodateien An der Westseite des Langjokull Blick auf die Gletscherzunge Nordurjokull Jarlhettur und LangjokullWissenschaftliche Beitrage zum Gletscher Bearbeiten nbsp Spalte im LangjokullGwenn E Flowers Helgi Bjornsson Aslaug Geirsdottir Gifford H Miller Garry K C Clarke Glacier fluctuation and inferred climatology of Langjokull through the little Ice Age In Quaterny Science Reviews Vol 26 2007 englisch Klimaveranderungen und deren Einfluss auf den Gletscher Gwenn E Flowers Helgi Bjornsson Aslaug Geirsdottir Gifford H Miller and Garry K C Clarke Glacier fluctuation and inferred climatology of Langjokull through the little Ice Age In Quaterny Science Reviews Vol 26 2007 doi 10 1016 j quascirev 2007 12 004 englisch Klimaveranderungen und deren Einfluss auf den Gletscher Sverrir Gudmundsson Helgi Bjornsson et al Ahrif loftslagsbreytingar a staerd of afrennsli Langjokuls Hofsjokuls og sudur Vatnajokuls PDF Orkuthing 2006 islandisch Gwenn E Flowers Helgi Bjornsson et al Holocene climate conditions and glacier variation in central Iceland from physical modelling and empirical evidence Quaternary Science Reviews Vol 27 Issues 7 8 Ap 2008 Holozane Entwicklungen am Langjokull doi 10 1016 j quascirev 2007 07 016 Helgi Bjornsson et al Geometry mass balance and climate change response of Langjokull icecap Iceland PDF Geolog Inst Univ Island zu Klimaeinflussen auf den Langjokull englisch Zum Vulkanismus Bearbeiten Hveravellir im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Erdbebenuberwachung am Langjokull englisch Sveinn Jakobson et al Volcanic systems and segmentation of the plate boundaries in S W Iceland PDF 74 kB Sportliches Bearbeiten Bericht uber eine Trekkingtour mit Photos Zu Skiausflugen auf den Gletscher englisch Einzelnachweise Bearbeiten T Einarsson H Magnusson Hrsg Islandshandbokin Nattura saga og serkenni Fyrra bindi Reykjavik 1989 S 111 f a b c Gwenn E Flowers Helgi Bjornsson Aslaug Geirsdottir Gifford H Miller and Garry K C Clark Glacier fluctuation and inferred climatology of Langjokull through the little Ice Age in Quaterny Science Reviews Vol 26 2007 doi 10 1016 j quascirev 2007 07 016 Ahrif loftslagsbreytingar a staerd og afrennsli Langjokuls Hofsjokuls og sudur Vatnajokuls PDF 2006 archiviert vom Original am 8 November 2012 abgerufen am 12 Februar 2010 islandisch Orkuthing Kortabok Mal og Menningar Reykjavik 2005 S 48 49 und 55 56 a b c d e Ari Trausti Gudmundsson Lebende Erde Facetten der Geologie Islands Mal og Menning Reykjavik 2007 S 193 Global Volcanism Program Smithsonian Inst englisch abgerufen 20 Juni 2011 Sveinn Jakobson u a Volcanic systems and segmentation of the plate boundaries in S W Iceland PDF 74 kB mantleplumes org englisch vgl Literaturliste Weblinks dagskra ruv is Sendung Landinn Interviews u a mit Bjorn Bjornsson Rettungsgesellschaft Bjorgunarsveit Borgarnesi und Helgi Bjornsson Geophysiker Staatl isl Fernsehanstalten RUV 27 Februar 2011 islandisch abgerufen 3 Marz 2011Normdaten Geografikum VIAF 107152140014911100008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langjokull amp oldid 223704322