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Unter Landrassen oder Naturrassen versteht man ublicherweise Rassen von Haustieren oder Nutzpflanzen dort haufig als Landsorte bezeichnet die sich in einem Gebiet mit traditioneller Landwirtschaft ohne systematische Zuchtung siehe Tierzucht gebildet haben Landrassen zeichnen sich oft durch besondere Anpassungen an die Umweltverhaltnisse des Entstehungsgebietes aus Landrassen stellen oft die Ausgangsbasis fur die weitere Zuchtung dar wobei manchmal die ursprunglichen Namen beibehalten werden Ein Beispiel hierfur ist die Deutsche Landrasse eine weit verbreitete Hausschweinrasse die einer systematischen Zucht unterliegt aber dennoch weiter diesen Namen tragt Landrassen und Landsorten als Basis weiterer Zuchtungen werden heute systematisch in Saatgutbibliotheken Genbanken gesammelt wie zum Beispiel dem Welttreuhandfonds fur Kulturpflanzenvielfalt Im Nagoya Protokoll und im Saatgutvertrag der FAO ist festgelegt dass dann wenn regionale Landrassen Ausgangsmaterial der Zucht sind die Erzeuger dieser Landrassen an den Ertragen daraus beteiligt werden sollen Access and Benefit Sharing Generell wird das Mass an zuchterischer Bearbeitung einer Landrasse in der Literatur unterschiedlich beschrieben So findet sich beispielsweise folgende Definition fur die Botanik Landrassen sind lokale Pflanzenpopulationen die uber Hunderte oder sogar Tausende von Jahren von Bauern gezuchtet wurden Diese Populationen konnen uber eine ganze geografische Region verteilt sein oder auch nur in einem bestimmten Tal oder Gebirge vorkommen Jede Landrasse besitzt aufgrund der Zuchtwahl bestimmte Allele die fur gutes Gedeihen und eine erfolgreiche Reproduktion im jeweiligen Verbreitungsgebiet vorteilhaft sind 1 Im Handbuch der gesammten Hausthierzucht fur Landwirthe von 1848 heisst es Die Grundung und Ausbildung oder auch die Erhaltung der Stamme oder wenn man lieber will Rassen und Schlage ist aber nicht abhangig von einem kurzern oder langern Aufenthalte dieser Thiere in einer besondern Gegend Localitat und Klima sondern ist abhangig von der genauen Befolgung der richtigen Grundsatze der Zucht Die Thiere einer Gegend durfen nur dann Landrasse genannt werden wenn sie zum selbststandigen Stamme Rasse Familie herangebildet worden sind 2 Landrassen entstehen immer unter dem zuchterischen Einfluss des Menschen kunstliche Selektion Diese erfolgt aber in der Regel unbewusst und als Beiprodukt des Wirtschaftens Die resultierenden Formen sind in der Regel an bestimmte Regionen und deren Lokalklima und Bodenverhaltnisse gut angepasst mit relativ hoher Ertragssicherheit bei recht geringem Ressourceneinsatz Ihr Ertragspotenzial ist aber gegenuber modernen Zuchtungen nur massig bis gering 3 Siehe auch BearbeitenLandhuhn Landrasse Bienen Quellen Bearbeiten Murray W Nabors Renate Scheibe Botanik Pearson Munchen 2007 ISBN 978 3 8273 7231 4 S 647 online Joachim Friedrich Christian Dieterichs Handbuch der gesammten Hausthierzucht fur Landwirthe Brockhaus Leipzig 1848 S 23 24 online A C Zeven 1998 Landraces A review of definitions and classifications Euphytica 104 127 139 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landrasse amp oldid 214084638