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Land und Leute Originaltitel People and Places ist eine Serie von insgesamt 17 US amerikanischen Dokumentarfilmen die zwischen 1953 und 1960 von Walt Disney Productions produziert worden sind 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte und Produktionsweise 2 Die Filme der Land und Leute Reihe 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte und Produktionsweise BearbeitenDie Filmreihe entstand im Gefolge und quasi als Abfallprodukt Christopher Finch 2 der Reihe Entdeckungsreisen im Reiche der Natur True Life Adventures Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs Mitte hatte Walt Disney das Dokumentarfilmer Ehepaar Alfred und Elma Milotte beauftragt in Alaska alles zu filmen was ihnen irgendwie interessant erschien Denn Disney schwebte in allerdings noch unklaren Zugen vor daraus moglicherweise einen Dokumentarfilm zu machen Dieser sollte allerdings rein unterhaltend Informationen bieten ganz im Gegensatz zu den militarischen Lehr und Ausbildungsfilmen wie sie das Studio wahrend der Kriegsjahre im Regierungsauftrag hergestellt hatte sowie der Industriefilme die seitdem ein Standbein des Unternehmens bildeten Aus den Alaska Aufnahmen der Milottes entstand in den Disney Studios bald ein eigenes kleines Archiv doch konnte Walt Disney zunachst keine Szenen von kunstlerischem Wert darin entdecken Schliesslich flog er 1947 selbst nach Alaska um dort Land und Leute etwas naher kennenzulernen 3 Schliesslich ausserte Milotte den Wunsch einmal auf den Pribylow Inseln in der Beringsee die Kolonien der Nordlichen Seebaren filmen zu konnen Disney sagte zu und erhielt dadurch schliesslich doch noch Filmsequenzen die ihn fesselten 4 Diese Aufnahmen wurden dann zu dem knapp halbstundigen Dokumentarfilm Die Robbeninsel 1948 zusammengesetzt dem Auftakt der Reihe Entdeckungsreisen im Reiche der Natur Als diese Dokumentationen im Kino sehr erfolgreich liefen entsann man sich im Studio auf das noch ungenutzte weitere Material der Milottes im Archiv darunter Aufnahmen vom Leben der Eskimos in Alaska Daraus wurde dann The Alaskan Eskimo montiert und 1953 herausgebracht Prompt gewann der Film 1954 den Oscar als bester kurzer Dokumentarfilm Damit war die neue Filmreihe Land und Leute etabliert Zu deren Intentionen schrieb Walt Disney selbst In den Filmen und Buchern der neuen Serie Land und Leute suchen wir fremde Welten und fremde Menschen auf schildern ihre Gedanken ihre Empfindungen ihr alltagliches und festliches Leben und versuchen so Verstandnis und Freundschaft fur sie zu wecken 5 Im Gegensatz zu seinen Dokumentarfilmen der Reihe Entdeckungsreisen im Reiche der Natur betrat Disney mit Land und Leute allerdings keinesfalls filmisches Neuland Vielmehr waren Reisedokumentationen englisch Travelogues schon seit Stummfilmtagen im Kino vertreten gewesen Einer der bekanntesten Vertreter dieses Genres war James A FitzPatrick der bereits seit Mitte der 1920er Jahre solche Reihen wie FitzPatrick Traveltalks und The Voice of the Globe produzierte davon viele Filme in Farbe Mit Vistavision Visits experimentierte er 1954 55 auch kurzzeitig mit dem Breitbild Ahnlich tatig war zum Beispiel auch Lowell Thomas der ab Anfang der 1950er Jahre zunachst an den Movietone News Reel Travelogues arbeitete dann zudem an den Cinerama Dokumentationen die durch ihre extremen Grossbildprojektionen bestachen Vor dem Hintergrund dieser Konkurrenz war es fur Disney nicht ausreichend seine Land und Leute Filme lediglich in Farbe zu produzieren Vielmehr wurden beginnend mit Schweiz 1955 alle Folgen der Reihe im CinemaScope Verfahren gedreht und aufgefuhrt Die Kameraleute machten ausserdem haufig und ausgiebig von Flugzeug und Helikopteraufnahmen Gebrauch um spektakulare Ubersichtsaufnahmen zu erhalten Signet der Filmreihe war das gezeichnete Bild der Erdkugel die sich in einer Zeichentrick Animation zur Kartenabbildung im Breitbildformat entfaltet Wie bei den Entdeckungsreisen im Reiche der Natur kam auch bei den Filmen der Land und Leute Reihe der Musik eine zentrale narrative Bedeutung zu Fur die Filmmusik der meisten Folgen zeichnete Oliver Wallace verantwortlich teilweise nahmen die Dokumentarfilmer aber auch originale Volksweisen direkt vor Ort auf Bei den meisten der zwischen 15 und 45 Minuten langen Reisedokumentationen fuhrte Ben Sharpsteen Regie bei jeweils zwei Folgen aber auch Ralph Wright und Winston Hibler der zugleich als Sprecher fur alle Filme fungierte Eine Ausnahme bildeten zudem die Folgen Wales und Scotland beide 1958 deren Gestaltung Walt Disney dem britischen Filmeditor Geoffrey Foot ubertrug weil ihn dessen Schnitt Leistung bei dem Spielfilm Rob Roy Der konigliche Rebell 1953 sehr beeindruckt hatte 6 Mit Disneyland U S A 1956 schmuggelte Walt Disney ausserdem eine veritable Eigenwerbung fur seinen im Vorjahr eroffneten Freizeitpark in die Reihe ein Aus heutiger Sicht lasst sich dieser Film jedoch als ein wertvolles historisches Dokument aus der Startphase des Parks und der Intentionen seines Erbauers bezeichnen 7 Tiburon schliesslich war ein Filmprojekt der Reihe das nie vollendet wurde Ausschnitte daraus waren jedoch in der am 5 Oktober 1955 ausgestrahlten Disney Fernsehshow Peole and Places Tiburon Sardinia Morocco Icebreakers zu sehen 8 Mit The Danube einem Film uber die Donau lief die Reihe 1960 zeitgleich mit den Naturfilmen aus Insgesamt waren und sind die Disney Reisefilme weniger popular als die Disney Naturdokumentationen Sie wurden auch insgesamt weniger im Kino und Fernsehen gezeigt wobei allerdings zu beachten ist dass viele Ausschnitte aus ihnen als Unterrichtsfilme im 16 mm Format zum Einsatz kamen 9 Und immerhin drei Streifen der Reihe The Alaskan Eskimo Men Against the Arctic und The Ama Girls gewannen jeweils den Oscar als bester kurzer Dokumentarfilm Weitere Oscar Nominierungen erhielten daneben Siam Switzerland Samoa und Portugal Die Filme der Land und Leute Reihe Bearbeiten Quelle 10 1953 The Alaskan Eskimo Regie James Algar 1954 Siam Land und Leute auch Siam Siam Regie Ralph Wright 1955 Schweiz Switzerland Regie Ben Sharpsteen 1955 Unternehmen Arktis Men Against the Arctic Regie Winston Hibler 1956 Sardinien Sardinia Regie Ben Sharpsteen 1956 Disneyland U S A Regie Hamilton Luske 1956 Samoa Regie Ben Sharpsteen 1957 Die blauen Manner von Marokko The Blue Men of Morocco Regie Ralph Wright 1957 Lapland Regie Ben Sharpsteen 1957 Portugal Regie Ben Sharpsteen 1958 Wales Regie Geoffrey Foot 1958 Scotland Regie Geoffrey Foot 1958 Seven Cities of Antarctica Regie Winston Hibler 1959 Cruise of the Eagle Regie Ben Sharpsteen 1960 Ama Girls Regie Ben Sharpsteen 1960 Japan Regie Ben Sharpsteen 1960 The Danube Regie Ben SharpsteenLiteratur BearbeitenJane Werner Watson et al Walt Disney s People and Places Golden Press New York 1959 174 S Richard Holliss Brian Sibley The Disney Studio Story Octopus London 1988 ISBN 0 7064 3040 9 256 S Dave Smith Disney A to Z The Official Encyclopedia 3 Auflage Hyperion New York 1996 ISBN 0 7868 6223 8 564 S Einzelnachweise Bearbeiten offizielle Zahlung laut Dave Smith Disney A to Z The Official Encyclopedia 3 Auflage Hyperion New York 1996 ISBN 0 7868 6223 8 S 382 Christopher Finch Walt Disney Sein Leben seine Kunst Originaltitel The Art of Walt Disney From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms Deutsch von Renate Witting Ehapa Stuttgart 1984 ISBN 3 7704 0171 9 S 358 Vgl dazu unter anderem Bob Thomas Walt Disney die Original Biographie Originaltitel Walt Disney An American Original Deutsch von Peter Schad Ehapa Stuttgart 1986 ISBN 3 7704 0705 9 S 210 212 Christopher Finch Walt Disney Sein Leben seine Kunst Originaltitel The Art of Walt Disney From Mickey Mouse to the Magic Kingdoms Deutsch von Renate Witting Ehapa Stuttgart 1984 ISBN 3 7704 0171 9 S 342 343 Walt Disney im Vorwort zur Buchversion von Raymond Bricon Maurice Croizard und Pierre Galante Die Blauen Manner von Marokko Bluchert Hamburg 1957 S 5 Geoffrey Foot Film editor noted for his work with David Lean Walt Disney and Peter Sellers Nachruf von Tony Sloman in The Independent Online Fassung vom 25 Oktober 2010 abgerufen am 10 April 2012 Vgl dazu etwa Richard Holliss Brian Sibley The Disney Studio Story Octopus London 1988 ISBN 0 7064 3040 9 S 178 Dave Smith Disney A to Z The Official Encyclopedia 3 Auflage Hyperion New York 1996 ISBN 0 7868 6223 8 S 382 Richard Holliss Brian Sibley The Disney Studio Story Octopus London 1988 ISBN 0 7064 3040 9 S 179 deutsche Titel vor allem ermittelt nach 6000 Filme Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958 Handbuch V der katholischen Filmkritik 3 Auflage Verlag Haus Altenberg Dusseldorf 1963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Land und Leute Dokumentarfilmserie amp oldid 231492641