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Das LNG Terminal Stade ist ein Projekt zur Errichtung und zum Betrieb eines Importterminals fur Flussigerdgas LNG an der Elbe im Stader Ortsteil Butzfleth in Niedersachsen Es soll als schwimmendes Terminal Ende 2023 in Betrieb gehen wahrend parallel dazu bis 2027 ein stationares Terminal an Land errichtet wird Die Bundesregierung und die Niedersachsische Landesregierung unterstutzen das im Jahr 2022 begonnene Projekt um durch den Import von Flussigerdgas die Abhangigkeit von Erdgasimporten aus Russland zu beenden Bereich an der Elbe in dem das schwimmende Importterminal gelb markiert 2023 entstehen soll Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Beschreibung 3 Baumassnahmen 4 Kritik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenAm 27 Februar 2022 kundigte Bundeskanzler Olaf Scholz aus Anlass des russischen Uberfalls auf die Ukraine im Rahmen einer Sondersitzung des Deutschen Bundestages an dass in Deutschland kurzfristig zwei Flussigerdgasterminals in Brunsbuttel und Wilhelmshaven errichtet werden sollen 1 Mit ihnen soll per Schiff geliefertes Flussigerdgas angelandet werden Spater beschloss die Bundesregierung den Bau weiterer Terminals 2 Stade ist einer von vier Standorten mit insgesamt sechs Anlagen die ab 2022 als schwimmende LNG Terminals an deutschen Kusten entstehen sollen Die weiteren Anlagen sind zwei Einrichtungen des LNG Terminals Wilhelmshaven das German LNG Terminal in Brunsbuttel das LNG Terminal Lubmin und das LNG Terminal Deutsche Ostsee in Lubmin Beschreibung BearbeitenDas Terminal fur Flussiggastanker soll in Butzfleth an der Elbe entstehen Zunachst ist der Bau eines schwimmenden Importterminals nach dem Prinzip einer FSRU Floating Storage and Regasification Unit als schwimmende Speicher und Wiederverdampfungseinheit etwa 1 5 km sudlich vom Seehafen Stade geplant Die Baumassnahmen wurden der landeseigenen Gesellschaft Niedersachsen Ports NPorts ubertragen Zur Finanzierung des Baus sicherten der Bund und das Land Niedersachsen jeweils 100 Millionen Euro zu 3 Um die Schaffung derartiger Anlagen zu beschleunigen beschloss der Deutsche Bundestag das von der Ampelkoalition eingebrachte LNG Beschleunigungsgesetz das am 1 Juni 2022 in Kraft trat 4 Im September 2022 erteilte der Niedersachsische Landesbetrieb fur Wasserwirtschaft Kusten und Naturschutz als zustandige Behorde die Genehmigungen fur erste Teilarbeiten 5 Der Standort Stade soll Ende 2023 betriebsbereit sein 6 nbsp Luftbild vom Seehafen Stade an dem das stationare LNG Terminal im Bereich der Buschflache bis 2026 errichtet werden soll im Hintergrund die Elbinsel Bishorster SandDaruber hinaus ist im Industriegebiet unmittelbar am Hafen die Errichtung eines stationaren LNG Terminals geplant das mit seiner Inbetriebnahme etwa 2027 7 das schwimmende Terminal ablosen soll Die Anlage auf dem Gelande des Chemieunternehmens Dow Chemical wird dessen industrielle Abwarme zum emissionsfreien Erwarmen und Umwandeln in Gas nutzen Das Terminal ist in der Endstufe fur die Wiederverdampfung von bis zu 13 3 Mrd m Erdgas pro Jahr ausgelegt was etwa 15 des deutschen Gasbedarfs entspricht Perspektivisch ist die Anlage so angelegt dass auch andere Flussiggase wie Bio LNG und Synthetic Natural Gas sowie Wasserstoff umgeschlagen werden konnen 8 Das Projekt zur Errichtung der Terminals fuhrt das Konsortium Hanseatic Energy Hub HEH durch dem das ortsansassige Unternehmen Dow Chemical das Gasinfrastrukturunternehmen Fluxys aus Belgien der Investor Partners Group aus der Schweiz und der Logistikdienstleister Buss Group aus Hamburg angehoren Die Plane zur Errichtung des stationaren Terminals entstanden 2018 und wurden einer breiteren Offentlichkeit im Februar 2022 bekannt 9 Im April 2022 beantragte das Konsortium eine Baugenehmigung 10 die Ende 2023 erteilt wurde 11 Die Kosten der Anlage mit der Erweiterung des Hafens dem Bau einer Verdampfungsanlage sowie der Errichtung zweier 60 Meter hoher und 90 Meter breiter Speichertanks werden auf rund eine Milliarde Euro geschatzt 12 Als erster Grosskunde hat der Energieversorger EnBW im Marz 2022 mit Hanseatic Energy Hub eine Grundsatzvereinbarung geschlossen im ersten Schritt kunftig mindestens drei Milliarden Kubikmeter Flussigerdgas pro Jahr uber das geplante LNG Terminal in Stade zu beziehen 13 Baumassnahmen BearbeitenDie Bauarbeiten zur Errichtung eines schwimmenden Importterminals begannen im November 2022 Symbolisch wurde der Baubeginn in Gegenwart des niedersachsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies SPD und des niedersachsischen Umweltministers Christian Meyer Bundnis 90 Die Grunen im Januar 2023 mit einem ersten Rammschlag gestartet Die Kosten fur die 600 Meter lange Anlegestelle belaufen sich auf 300 Millionen Euro und sind das bis dahin teuerste Projekt von NPorts 14 Kritik BearbeitenLaut der Deutschen Umwelthilfe helfe das Terminal nicht bei der Losung der Energiekrise Durch den Import von Erdgas als fossilem Energietrager wurde die Abhangigkeit von klimaschadlicher Energie zementiert Das Terminal sei auch keine Losung fur den aktuellen Gasmangel denn der Betrieb der landseitigen Anlage sei ab fruhestens 2026 moglich Ausserdem seien das LNG Terminal und die Hafenanlagen unvereinbar mit deutschen Klimaschutzzielen Die lokale Sicherheit und mehrere Naturschutzgebiete wurden gefahrdet Die Deutsche Umwelthilfe forderte daher den Genehmigungsantrag abzulehnen 15 Der BUND befurchtet zudem den Import von umweltschadlich gewonnenem Fracking Gas aus den Vereinigten Staaten 16 Literatur BearbeitenDeutsche Umwelthilfe LNG Terminal Steckbrief Stade 2021 Online pdf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons LNG Terminal Stade Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitleiste zur Entstehung des Terminals seit dem 1 Februar 2021 LNG Fakten zu Flussigerdgas und Projekten in Norddeutschland bei ndr de vom 6 Dezember 2022 Fotomontage des schwimmenden LNG Terminals Stade bei Niedersachsen Ports vom 20 September 2022 Website des Konsortiums Hanseatic Energy Hub Christopher Weckwerth Das unbeachtete LNG Terminal in Stade und sein energieschluckender Nachbar bei heise online vom 20 Mai 2022 Tom Kreib Stade hilft die Gasknappheit in Deutschland zu reduzieren in Kreiszeitung vom 22 Juli 2022 Till Bucker Wie LNG die Gaslucke fullen soll bei tagesschau de vom 20 September 2022Einzelnachweise Bearbeiten Debatte zur Regierungserklarung des Kanzlers bei zdf de vom 27 Februar 2022 Weitere LNG Terminals in Stade und Lubmin bei tagesschau de vom 19 Juli 2022 100 Millionen fur LNG Terminal in Stade Finanzierung steht bei ndr de vom 13 September 2022 Ampelkoalition will weitere LNG Terminals in Stade und Lubmin errichten in Der Spiegel vom 19 Juli 2022 Der Bau des LNG Terminals in Stade kann beginnen in Cuxhavener Nachrichten vom 23 September 2023 Stade wird zweiter LNG Standort in Niedersachsen bei ndr de vom 19 Juli 2022 NDR Erster Rammschlag fur neues LNG Terminal in Niedersachsen Abgerufen am 2 Februar 2023 Niedersachsen will unabhangiger von russischem Gas werden bei ndr de vom 24 Februar 2022 Plane fur erstes Flussiggas Terminal werden vorgestellt bei ndr de vom 23 Februar 2022 Land will Bau von LNG Terminal in Stade bis 2026 bei ndr de vom 12 April 2022 LNG Anleger in Stade ist genehmigt bei ndr de vom 17 November 2023 Martin Kopp Hier entsteht das neue schwimmende LNG Terminal Stade in Hamburger Abendblatt vom 14 Juli 2022 EnBW will LNG uber Stade beziehen bei tagessschau de vom 31 Marz 2022 Erster Rammschlag fur neues LNG Terminal in Niedersachsen bei ndr de vom 20 Januar 2023 Stationares LNG Terminal in Stade Deutsche Umwelthilfe fordert Ablehnung des Genehmigungsantrages fur Hafenanlagen Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe vom 1 September 2022 LNG Terminal behindert zukunftsfahige Energiewende bei BUND Kreisgruppe Stade vom 6 Januar 202053 64853 9 50446 Koordinaten 53 38 54 7 N 9 30 16 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title LNG Terminal Stade amp oldid 239218250