Die Buss Group GmbH & Co. KG ist ein Hamburger Unternehmen im Feld der maritimen Logistik. 1920 wurde Buss als Stauerei im boomenden Hamburger Hafen gegründet. Der geschäftsführende Gesellschafter Johann Killinger hat das Unternehmen nach seiner Übernahme im Jahr 2002 neu ausgerichtet und diversifiziert. Heute ist Buss eine international agierende Unternehmensgruppe mit Engagements in den Bereichen Hafenlogistik, Windenergie, Gas und Wasserstoff, Logistikimmobilien, Schifffahrt und Investments.
Buss Group GmbH & Co. KG
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Rechtsform | Kommanditgesellschaft |
Gründung | 1. August 1920 |
Sitz | Hamburg, Deutschland |
Leitung | Johann Killinger, Eva Griewel |
Mitarbeiterzahl | ca. 600 mit 30 verschiedenen Nationalitäten |
Umsatz | 320 Mio. Euro |
Branche | *Hafenlogistik
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Website | www.buss-group.com |
Stand: 15. März 2023 |
Geschichte Bearbeiten
1920 gründete der Hamburger Gerhard Buss die Gerd Buss Stauerei, in die ein Jahr später auch sein Bruder Hinrich einstieg. Anfang der 30er entwickelte sich Buss zu den führenden Stauereien im Hamburger Hafen. Mehr als 20 in- und ausländische Linienreedereien zählten zu den Kunden. Durch den Beginn des Zweiten Weltkriegs kam jedoch schon kurze Zeit später alles zum Erliegen. Erst nach Ende des Krieges wurden wieder regelmäßig Schiffe – zunächst vor allem von den Briten für die Besatzungstruppen – abgefertigt.
Die Einführung des Containers zu Beginn der 1960er Jahre stellte Buss erneut vor große Herausforderungen. Zwischen den 60er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts kaufte Buss insgesamt fünf Terminals am Hamburger Hafen, die vor allem von den Staatsreedereien des Ostblocks angelaufen wurden, da diese noch weiter Stückgut transportierten.
1970 gründete Buss gemeinsam mit der Reederei Aug. Bolten eine gemeinsame Finanzholding. So erhielten Hans Helmut Killinger und Johann Binder Geschäftsanteile von Buss.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks Ende der 1980er brach auch das Stückgutgeschäft ein. Für Buss begann mit den 90er Jahren eine Zeit des Umschwungs. Hunderte Mitarbeiter mussten entlassen werden, Buss schloss und verkaufte Umschlagterminals und musste sich von Beteiligungen an Containerdepots trennen. 1991 stieg das Hamburger Unternehmen dann in die Projektentwicklung von Logistikimmobilien ein, die heute unter dem Namen Ixocon bundesweit aktiv ist. Buss entwickelt und baut unter diesem Namen moderne Logistikzentren für namhafte Kunden, wie bspw. Panasonic oder Amazon.
2002 übernahm Johann Killinger, der 1994 die Anteile seines Vater Hans Helmut Killinger übernommen hatte und bisher für das Logistik- und Immobiliengeschäft tätig war, Buss als Alleingesellschafter.
2003 gründete Buss das Emissionshaus Buss Capital, das vor allem Kapitalanlagen im Bereich Container anbietet. Ab 2005 übernahm das Hamburger Unternehmen weitere Terminals, zunächst in Sasstnitz und später in Stade sowie Eemshaven, das 2011 den Einstieg in die Logistik und Dienstleistungen von Offshore- und Onshore-Windparks darstellte.
2009 diversifizierte die Buss Group die Geschäftsfelder noch weiter. Buss Shipping wurde gegründet. Nach der Fusion mit der Hamburger Reederei Leonhard&Blumberg hält die Buss Group weiterhin 50 Prozent an der Reederei, die aktuell rund 40 Containerschiffe bereedert. Seit 2018 beteiligt sich Buss an der Hanseatic Energy Hub GmbH. Sie entwickelt und baut ein Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) und Wasserstoff, das 2027 in Stade in Betrieb gehen soll.
2020 feiert die Buss Group ihr 100-jähriges Bestehen.
Geschäftsfelder Bearbeiten
Seit Johann Killinger die Buss Group übernahm, hat er die Geschäftsfelder kontinuierlich erweitert. Mittlerweile ist die Hamburger Unternehmensgruppe in sechs verschiedenen Bereichen tätig und agiert weltweit:
Hafen- und Werkslogistik Bearbeiten
Mit Buss Port Services ist die Buss Group ihren Wurzeln treu geblieben. Das Unternehmen betreibt Umschlagsterminals in Eemshaven; Stade und Sassnitz. Das Portfolio umfasst u. a. Hafen- und hafenbezogene Werkslogistikdienstleistungen in Hamburg, Stade, Lübeck und Duisburg. Darüber hinaus bietet Buss Port Services Stauereidienstleistungen für Stückgutschiffe und spezialisierte Arbeitnehmerüberlassung an.
Erneuerbare Energien Bearbeiten
Die Buss Energy Group ist ein Dienstleister im Bereich der Offshore- und Onshore Windkraftanlagen. Mit dem Terminal in Eemshaven betreibt Buss Energy ein Spezialterminal für den Umschlag von Offshore-Windkraftanlagen an. Darüber hinaus bietet Buss Energy Installation, Service, Wartung und Reparatur von Windkraftanlagen, sowie Rotorblattservice und Drohneninspektionen an. Mittlerweile hat Buss Energy über 2.000 Windkraftanlagen an Land und auf See errichtet und gewartet. Um Sicherheit, Gesundheit und Qualität auf Baustellen zu gewährleisten, hat Buss Energy mit Buss Arbeitsschutz eine eigene QHSE-Abteilung ins Leben gerufen, die branchen- und herstellerübergreifend bundesweit Dienstleistungen in den Bereichen Arbeitsschutz, Baustellensicherheit, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, Qualitätsmanagement und Umweltschutzmanagement anbietet.
Logistikimmobilien Bearbeiten
Unter dem Dach von Ixocon entwickelt und verwaltet die Buss Group Logistikzentren. Ixocon realisierte bereits über 50 Projekte mit mehr als 800.000 Quadratmetern Lagerfläche und einem Investitionsvolumen von mehr als 600 Millionen Euro. Die von Ixocon verwaltete Fläche hat eine Größe von 615.000 Quadratmetern. Den Höhepunkt in der Geschichte von Ixocon bildet die Umsetzung eines Amazon-Logistikzentrums. Dieses hat eine Fläche von 150.000 Quadratmetern. Das Projekt hatte ein Gesamtvolumen von 130 Millionen Euro.
Schifffahrt Bearbeiten
Die Buss Group engagiert sich über drei Unternehmen in der Schifffahrt. Über die Beteiligung an Leonhardt&Blumberg bereedert Buss rund 40 Containerschiffe sowie Produktentanker. Über die Hanseatic Unity werden 210 Container- und Bulkschiffe befrachtet. Mit Aug. Bolten findet die Bereederung und Befrachtung von 15 Bulkschiffen statt.
Investments Bearbeiten
Buss Capital ist das 2003 gegründete Emissionshaus für Kapitalanlagen. Es agiert vor allem im Bereich Container, aber auch Schiffe. Das Emissionshaus hat 64 Fonds und andere Beteiligungsprodukte aufgelegt in die insg. rund 31.000 Anleger ein Gesamtinvestitionsvolumen von 2,6 Milliarden Euro investierten.
Energien der Zukunft Bearbeiten
Die Hanseatic Energy Hub ist die jüngste Beteiligung der Buss Group. Das Ziel des Unternehmens ist es, Möglichkeiten für den Import von Wasserstoff und Bio-LNG zu schaffen. Bis 2027 soll dazu ein Zero-Emission Importterminal für LNG in Stade errichtet werden.
Inhaber Bearbeiten
Johann Killinger führt die Buss Group seit dem Jahr 2002. Bereits 1991 stieg der gebürtige Hamburger in das Unternehmen ein, an dem seine Familie seinerzeit bereits eine Minderheitsbeteiligung hielt. 2002 übernahm Johann Killinger dann alle Anteile und führt das Unternehmen seither als geschäftsführender Gesellschafter.
Der 1960 in Hamburg geborene Jurist ist seit 2017 Mitglied im Plenum der Handelskammer Hamburg. Zudem betätigt er sich als Honorarkonsul der Republik Kasachstan und ist Mitglied des Kuratoriums der Hamburg School of Business Administration.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Buss Group Geschäftsfelder. Abgerufen am 25. März 2023.
- Buss Group | inhabergeführte Unternehmensgruppe in Hamburg. In: buss-group.com. Abgerufen am 15. März 2023.
- Buss Group | Geschäftsfelder. In: buss-group.com. Abgerufen am 15. März 2023.
- Unsere Terminals. In: buss-port-services.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- Hafenlogistik. In: buss-port-services.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- Hafenlogistik für Windprojekte | Buss Energy. In: buss-energy.com. Abgerufen am 15. März 2023.
- Onshore Windkraftanlagen | Buss Energy. In: buss-energy.com. Abgerufen am 15. März 2023.
- Buss Arbeitsschutz | Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. In: buss-arbeitsschutz.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- Leistungen. In: ixcon.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- Miriam Donkers: Logistikzentrum für Amazon. In: avg.eu. Abgerufen am 15. März 2023.
- Schifffahrt. In: buss-group.com. Abgerufen am 15. März 2023.
- Buss Capital Invest. In: buss-capital-invest.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- Martin Kopp: Gasversorgung: Hier entsteht das neue LNG-Terminal Stade. In: abendblatt.de. 14. Juli 2022, abgerufen am 15. März 2023.
- Zugang zum Gasmarkt wird billiger: LNG-Terminal Stade: Kunden können Kapazitäten buchen. In: kreiszeitubg-wochenblatt.de. 17. Juni 2022, abgerufen am 15. März 2023.
- Killinger, Dr. Johann (Buss Group GmbH & Co. KG, Hamburg), GF - Die Deutsche Wirtschaft. In: die-deutsche-wirtschaft.de. Abgerufen am 15. März 2023.