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Das Kurzwellenzentrum Julich war ein Standort mehrerer Sendeanlagen in den Bereichen Kurzwelle und Mittelwelle zwischen Julich und Mersch Kurzwellenzentrum JulichDipolwande der Sendeanlage 2009Dipolwande der Sendeanlage 2009BasisdatenOrt JulichLand Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandHohenlage 106 m u NHN50 948 6 363 Koordinaten 50 56 52 8 N 6 21 46 8 OVerwendung RundfunksenderAbriss 2010Daten zur SendeanlageAnzahl an Turmen Masten 34Bauzeit 1956Betriebszeit 1956 2009Wellenbereiche MW Sender KW SenderRundfunk MW Rundfunk KW RundfunkPositionskarteKurzwellenzentrum Julich Nordrhein Westfalen Kurzwellenzentrum Julich vergrossern und Informationen zum Bild anzeigenUbersicht der Sendeanlage Sommer 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Betrieb 1 1 Kurzwellenbetrieb 1 2 Erneuerung der Sender 1 3 Versuchsbetrieb Digitaler Rundfunk 2 Antennen 2 1 Erweiterung 2 2 Austausch von Antennen 2 3 Der Antennenpark 2 3 1 Wand 1 Merscher Wand 2 3 2 Wand 2 Julicher Wand 2 3 3 Wand 3 Broicher Wand 2 3 4 Einzelantennen 2 4 Mittelwellenbetrieb 3 Das Ende 3 1 Eine Hoffnung 3 2 Der Ruckbau 4 Nachnutzung 4 1 Freizeitpark 4 2 Campus Merscher Hohe 4 2 1 Brainergy Park 4 2 2 Wasserstoffproduktion auf der Merscher Hohe 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBetrieb BearbeitenIm Jahr 1953 begannen Planung und Bau der Kurzwellen Rundfunksendestelle auf der Merscher Hohe bei Julich durch den Nord Westdeutschen Rundfunk Die Inbetriebnahme der Stelle fand 1956 am 1 April fur die neu gegrundete Deutsche Welle mit einem 100 kW Sender und 18 Antennen statt Bis zu diesem Zeitpunkt verfugte die Deutsche Welle nur uber 2 Sender mit 20 kW und einen Sender mit 5 kW bei der Sendestelle Osterloog Kurzwellenbetrieb Bearbeiten Im September 1956 wurde ein zweiter Sender mit 100 kW und weitere Antennen in Betrieb genommen Am 1 September 1961 wurde die Stelle mit 5 Sendern zu 100 kW einem Sender zu 20 kW und insgesamt 24 Antennen an die damalige Deutsche Bundespost ubergeben 1 Die Anlage wurde kontinuierlich mit weiteren Sendern erweitert Mit dem Aufbau der ersten 2 Automatik Sender wurde Mitte 1968 der vorlaufige Endausbau mit 10 Sendern zu 100 kW und 33 Antennen erreicht Erneuerung der Sender Bearbeiten nbsp Der Sendersaal der RfSSt Julich1984 werden in Vorbereitung auf den erforderlichen Austausch der inzwischen 30 Jahre alten Sender zwei neue 100 kW PDM fahige Automatiksender von Telefunken aufgebaut Diese waren geeignet fur den Betrieb mit AM DAM und SSB letzteres mit zusetzbarem Resttrager Beide Sender haben eine verstarkte Endstufe fur eine Leistung von bis zu 350 kW PEP 2 In den Jahren 1990 bis 1993 werden alle alten handbedienten Sender gegen Automatiksender ausgewechselt Am 6 April 1993 gehen die letzten beiden neuen PDM Sender in Betrieb Damit ist der Endausbau mit 12 Sendern zu 100 kW und 41 Antennen erreicht Versuchsbetrieb Digitaler Rundfunk Bearbeiten Ab Juni 1996 wurden Versuche mit dynamischer Amplitudenmodulation DAM gefahren Das Verfahren lief in Berlin Sender Kopenick auf der freigewordenen Frequenz von BBC Berlin Mittelwelle 810 kHz bereits mit Erfolg im Praxisbetrieb Ab Ende 1996 wurden erfolgreich weitere Versuche mit DRM gefahren Die Ausgangsleistung der analogen 100 kW Sender konnte im Versuch mit digitaler Modulation ohne Veranderung der Abstimmung auf beeindruckende 300 kW gesteigert werden 2 Antennen BearbeitenErweiterung Bearbeiten nbsp Die Logarithmisch periodische Antenne horizontal Im Winter 1982 83 wurde die Antennenanlage um eine drehbare logarithmisch periodische Antenne fur den Frequenzbereich von 6 bis 26 MHz von Rohde amp Schwarz erganzt Diese wurde rund 1 5 km ostlich jenseits der angrenzenden Landstrasse L241 aufgebaut 3 Sie diente der besseren Versorgung von Zielen in Europa im Entfernungsbereich bis 2000 km In den folgenden Jahren wurden in der nordlichen Wand entsprechend gestiegener Anforderungen weitere 8 Vorhangantennen aufgebaut Damit wurde auch in diesem Bereich der Endausbau erreicht Austausch von Antennen Bearbeiten nbsp Die Antennen 211 und 212 am Eingang der Sendestelle nbsp Der Antennenpark der RfSSt Julich 2008 Endausbau Ab dem Jahr 1993 wurden 8 alte Einband Antennen gegen Multiband Antennen mit Schieleinrichtungen mit bis zu 30 ersetzt Das ermoglichte die Verwendung eines Antennenstellplatzes fur mehrere Frequenzen und Richtungen Der Antennenpark Bearbeiten Die Antennen mit Frequenzen und Richtungen im Endzustand Wand 1 Merscher Wand Bearbeiten Nummer Frequenzen MHz Azimuth Ziel Bereich Antennentyp101 15 17 21 295 Nordamerika HR 4 4 0 8102 9 11 15 115 Naher Osten HR 4 4 0 8102 9 11 15 295 Nordamerika HR 4 4 0 8103 13 15 17 115 10 Naher Osten HRS 4 4 0 9103 13 15 17 295 10 Nordamerika HRS 4 4 0 9104 6 7 9 11 115 30 Naher Osten HRS 4 2 0 4105 6 7 9 11 115 30 Naher Osten HRS 4 4 0 4106 13 15 17 21 26 115 30 Naher Osten HR 4 4 0 7107 11 15 17 115 Naher Osten HR 4 4 0 9107 11 15 17 295 Nordamerika HR 4 4 0 9108 21 23 90 10 Naher Osten HRS 4 4 1108 21 23 270 10 Nordamerika HRS 4 4 1109 15 17 21 270 10 Nordl Sudamerika Karibik HRS 4 4 1110 9 11 15 90 10 Sudostasien HRS 4 4 1110 9 11 15 270 10 Mittelamerika HRS 4 4 1111 6 7 9 11 90 30 Indien Sudostasien HRS 4 4 0 5112 6 7 9 11 270 30 Mittelamerika Karibik HRS 4 4 0 5117 13 15 17 21 26 295 30 Ostl Nordamerika HRS 4 4 0 7118 6 7 9 11 295 30 Nordamerika HRS 4 4 0 5119 6 7 9 11 295 30 Ostl Nordamerika HRS 4 4 0 5Wand 2 Julicher Wand Bearbeiten Nummer Frequenzen MHz Azimuth Ziel Bereich Antennentyp201 15 17 21 60 10 Osteuropa SO Asien HRS 4 4 1201 15 17 21 240 10 Ostl Nordamerika Mexiko HRS 4 4 1202 9 11 15 60 10 Osteuropa HRS 4 4 1202 9 11 15 240 10 Sudamerika HRS 4 4 1203 15 17 21 60 10 Osteuropa HRS 4 4 1203 15 17 21 240 10 Sudamerika HRS 4 4 1204 7 60 10 Osteuropa HRS 4 4 1204 7 240 10 Sudamerika HRS 4 4 1205 6 60 10 Osteuropa HRS 4 4 1205 6 240 10 Sudamerika HRS 4 4 1206 11 15 17 60 10 Osteuropa HRS 4 4 1206 11 15 17 240 10 Sudamerika HRS 4 4 1207 15 17 21 90 10 SO Asien HRS 4 4 1207 15 17 21 270 10 Mittel Amerika HRS 4 4 1208 9 11 15 90 10 SO Asien HRS 4 4 1208 9 11 15 270 10 Mittel Amerika HRS 4 4 1209 9 11 15 140 Ost Afrika HR 4 4 0 6209 9 11 15 320 Nord Amerika HR 4 4 0 6210 6 7 140 Ost Afrika HR 4 4 0 4210 6 7 320 Nord Amerika HR 4 4 0 4211 6 7 9 11 13 140 30 Ost Afrika HRS 4 4 0 5212 6 7 9 11 320 15 Nordamerika Westen HRS 4 4 0 8Wand 3 Broicher Wand Bearbeiten Nummer Frequenzen MHz Azimuth Ziel Bereich Antennentyp301 15 17 21 160 Zentralafrika HR 4 4 0 5302 9 11 15 160 Zentralafrika HR 4 4 0 5302 9 11 15 340 Alaska HR 4 4 0 5303 11 15 17 160 Zentralafrika HR 4 4 0 5303 11 15 17 340 Alaska HR 4 4 0 5304 7 160 Zentralafrika HR 4 3 0 7304 7 340 Alaska HR 4 3 0 7305 6 160 Zentralafrika HR 4 3 0 5305 6 340 Alaska HR 4 3 0 5306 9 11 15 160 Zentralafrika HR 4 4 0 5306 9 11 15 340 Alaska HR 4 4 0 5307 11 15 17 30 10 NO Europa HRS 4 4 0 4307 11 15 17 240 10 Westafrika Sudamerika HRS 4 4 0 4308 9 11 15 30 10 NO Europa HRS 4 4 0 6308 9 11 15 240 10 Westafrika Sudamerika HRS 4 4 0 6Einzelantennen Bearbeiten Nummer Frequenzen MHz Azimuth Ziel Bereich Antennentyp401 6 7 ND Europa Quadrant Antenne 1 0 5402 6 21 ND Europa Reuse vertikal403 4 ND Europa Reuse vertikal404 6 17 21 26 40 20 Nord Osteuropa LogPer Vert 405 6 17 21 26 195 20 West Afrika Sudamerika LogPer Vert 406 6 26 0 360 Europa LogPer Hor 3 Mittelwellenbetrieb Bearbeiten In den 1990er Jahren wurde auf dem Areal des Kurzwellenzentrums Julich auch eine Sendeanlage fur Mittelwelle installiert bestehend aus an einer an einem Turm der Sendestation abgespannten Langdrahtantenne Sie war fur die Verbreitung des Programms von Radio Viva auf 702 kHz vorgesehen Tatsachlich wurde diese Anlage nie fur Radio Viva benutzt Stattdessen wurde sie fast zehn Jahre spater von Dezember 2004 bis zu seiner Einstellung Mitte Mai 2008 fur den deutschen Rundfunksender Truckradio verwendet Das Ende BearbeitenZu Beginn der 2000er hat die Deutsche Welle begonnen ihre Aussendungen zuerst zur Sendestelle Wertachtal und dann Ende 2006 zur Sendestelle Woofferton in Grossbritannien zu verlegen Nach vergeblichen Versuchen neue dauerhafte Nutzer der Anlage zu finden wurde die Anlage inzwischen im Besitz von T Systems im Jahr 2008 verkauft Eine Hoffnung Bearbeiten nbsp Rundfunksendeanstalt Julich Christian VisionDer britische Multimillionar Bob Edmiston aus West Bromwich erwarb die gesamte Sendeanlage Der Autohandler und Grunder des Missionswerks Christian Vision gilt als Kreationist und hatte u a sechs Jahre zuvor eine Sendeanlage im australischen Darwin gekauft 4 Zum 1 Januar 2008 wurde die Sendeanlage von T Systems an die religiose Sendeanstalt CVC Christian Vision ubergeben Der Sendebetrieb wurde am 24 Oktober 2009 endgultig eingestellt Der Ruckbau Bearbeiten nbsp Der letzte Mast der Sendeanlage im Oktober 2010Am 21 September 2010 wurden 32 der 34 Sendemasten abgerissen 5 Zuerst war geplant gewesen zwei der Masten als Denkmal zu erhalten diese wurden jedoch am 8 November 2010 ebenfalls abgerissen da ihre Erhaltung zu kostspielig gewesen ware 6 2020 steht nur noch das ehemalige Sendergebaude samt zugehoriger Nebengebaude Doch auch diese sollen Ende September 2022 abgerissen werden 7 Nachnutzung BearbeitenFreizeitpark Bearbeiten Nach 2010 sollte zunachst ein Freizeitgelande mit Campingplatz und Hotels entstehen Eigentumer wurde eine Firma aus dem Ruhrgebiet 8 6 Campus Merscher Hohe Bearbeiten Nach der Absage des letzten Eigentumers des Gelandes wurden im August 2016 im Rahmen einer Ratekonferenz die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum interkommunalen Gewerbegebiet Campus Merscher Hohe durch das Gutachterburo Regionomica prasentiert Damit war der Start fur ein neues Projekt auf dem Gelande der ehemaligen Rundfunksendestelle gegeben Brainergy Park Bearbeiten Am 15 April 2020 fand das offizielle Richtfest fur den Brainergy Park statt 9 Im Mai 2020 werden 3 4 Mio Euro vom Land Nordrhein Westfalen fur die Forderung des Projektes zugesagt 10 Ende Juli 2020 steht in Aussicht dass unter Anderen die Google Tochter Malta in den Brainergy Park einzieht Als zentrale Idee des Startup Unternehmens steht die Einrichtung eines Energiespeichers in der Rede mit dem Energie aus Umwelt und Geothermie gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben werden kann 11 Auch das Fraunhofer Institut bekundet Interesse am Brainergy Park und zieht letztendlich im September 2020 ein 12 Um das wachsende Industriegebiet auf dem ehemaligen Senderstandort besser an das Strassennetz anzubinden wurde im Marz 2021 mit dem Bau einer Anbindung an die L241 begonnen 13 Seit dem 13 Dezember 2021 wird der Brainergy Park wochentags von der AVV Linie SB70 des Rurtalbus bedient Linie VerlaufSB70 Schnellbus Julich Walramplatz Neues Rathaus Julich Bf ZOB Krankenhaus Solar Campus Brainergy Park Mersch TitzWasserstoffproduktion auf der Merscher Hohe Bearbeiten Ab 2023 soll auf der Merscher Hohe Wasserstoff produziert werden An diesem Projekt sind neben dem Kreis Duren Siemens die RWE Tochter Generation und das Gas Logistik Unternehmen Messer Group beteiligt Als Voraussetzung errichtet die Euskirchener Firma F amp S Solar dort zunachst eine 10 MW Photovoltaikanlage 14 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurzwellenzentrum Julich Sammlung von Bildern nbsp Wikinews Abrissarbeiten im Kurzwellenzentrum Julich haben begonnen Nachricht Historisches Pausenzeichen der Deutschen Welle auf Kurzwelle bis 1984 Archiviert vom Original am 29 August 2018 abgerufen am 6 August 2019 Brainergy Park Julich Vorbildliche Synergien fur die Energiewende Abgerufen am 26 Mai 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Senger Entstehung der Deutschen Welle Abgerufen am 21 Mai 2021 a b Deutsche Telekom Wir vermieten Sendezeit Marz 1999 abgerufen am 21 Mai 2021 a b Rohde amp Schwarz Deutsche Welle mit R amp S Antenne auf allen KW Kanalen 1983 abgerufen am 21 Mai 2021 Fundamentale Visionen aus Julicher Sendemasten in den Aachener Nachrichten vom 7 Marz 2007 Sendemasten auf Merscher Hohe werden verschrottet Aachener Nachrichten 21 September 2010 abgerufen am 23 Oktober 2010 a b Die Julicher Wahrzeichen werden verschrottet In Aachener Nachrichten 8 November 2021 archiviert vom Original am 12 November 2010 abgerufen am 27 Juni 2011 Fabio d Orsaneo Nostalgischer Blick auf die Deutsche Welle Herzog Magazin 31 August 2022 abgerufen am 28 September 2022 Volker Uerlings Investor plant Freizeitpark auf der Merscher Hohe In Julicher Zeitung 12 Marz 2010 archiviert vom Original am 27 Juli 2011 abgerufen am 23 Oktober 2010 Brainergy zwischen Strukturstarkung und Kohleausstieg 15 April 2020 abgerufen am 25 Mai 2021 Entscheidender Baustein fur Brainergy Park Julich Mai 2020 abgerufen am 25 Mai 2021 Internationale Big Player ziehen ins Herz des Strukturwandels 28 Juli 2020 abgerufen am 25 Mai 2021 Der Umzug ist geschafft Fraunhofer Institut ist vor Ort 2 September 2020 abgerufen am 25 Mai 2021 Das Gewerbegebiet der Energiewende erhalt eine Strassenanbindung 9 Marz 2021 abgerufen am 25 Mai 2021 Gruner Wasserstoff made in Julich Aachener Nachrichten 19 Februar 2021 abgerufen am 24 Mai 2021 Helga Hermanns Gruner Wasserstoff fur Busse und Bahnen WDR de online 18 Februar 2021 abgerufen am 25 Mai 2021 Kategorie Historische Sendeanlage Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurzwellenzentrum Julich amp oldid 238815943