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Kurt Nehring 29 Mai 1898 in Posen 29 April 1988 in Rostock war ein deutscher Agrikulturchemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Hauptwerke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKurt Nehring Sohn eines Landwirts studierte ab 1918 Naturwissenschaften an den Universitaten Freiburg Br und Konigsberg Pr wo er 1921 mit einer Dissertation aus dem Fachgebiet Chemie zum Dr phil promoviert wurde Nach mehrjahriger Assistentenzeit an verschiedenen Instituten erhielt er 1928 in Konigsberg die Lehrberechtigung Venia legendi fur Agrikulturchemie Als Privatdozent am Agrikulturchemischen Institut der Universitat Konigsberg arbeitete er in den folgenden Jahren besonders uber den Einfluss der Bodenreaktion auf die Umsetzungen der verschiedenen Stickstoffverbindungen im Boden Im Jahr 1933 war er der NSDAP beigetreten 1 1935 ubernahm Nehring als a o Professor die Leitung der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Jena Von 1936 bis 1945 leitete er als Direktor die Landwirtschaftliche Versuchsstation Rostock Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehorten hier u a Probleme der organischen Dungung sowie Experimente uber den Einfluss der Wasser und Nahrstoffversorgung auf die Eiweissbildung bei Gerste Zunehmend widmete er sich aber der Untersuchung und Bewertung von Futtermitteln 1948 wurde Nehring an der neu gegrundeten Landwirtschaftlichen Fakultat der Universitat Rostock auf den Lehrstuhl fur Agrikulturchemie berufen und zum Direktor des Instituts fur Agrikulturchemie und Bodenkunde ernannt Dieses Institut leitete er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1963 Im Jahre 1951 erhielt er den Auftrag ein zentrales Institut fur Tierernahrung aufzubauen Von 1952 bis 1964 leitete er dieses Institut das sich unter seiner Agide als Oskar Kellner Institut zu einer international anerkannten Forschungseinrichtung in der DDR entwickelte In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bearbeitete Nehring unter anderem aktuelle Fragen aus dem Gebiet der Humusforschung z B die Langzeitwirkung von Jauchekompost Auch zu pflanzenbaulichen Problemen beispielsweise zum Umpflanzen von Getreide legte er Feldversuche an Sein zentraler Forschungsschwerpunkt wurde jedoch das Gebiet der Tierernahrung und Futtermittelkunde Er entwickelte ein energetisches Futterbewertungssystem das einen Paradigmenwechsel auf dem Gebiet der Tierernahrung einleitete Nehring gilt als einer der herausragenden Enzyklopadisten der Agrikulturchemie des 20 Jahrhunderts mit umfassenden Kenntnissen auf den Gebieten der Bodenkunde der Dungung der Pflanzenernahrung des landwirtschaftlichen Versuchswesens und der Tierernahrung Die Gesamtbibliographie seiner wissenschaftlichen Veroffentlichungen umfasst uber 450 Arbeiten Von seinem Hauptwerk dem Lehrbuch der Tierernahrung und Futtermittelkunde sind von 1950 bis 1972 insgesamt neun Auflagen erschienen Bewundernswert war Nehrings Fahigkeit die jeweils wichtigsten Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Forschung fur die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenAls Forscher Lehrer und Wissenschaftsorganisator ist Nehring vielfach geehrt und ausgezeichnet worden 1951 wurde er als Mitglied in die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR berufen 1957 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und 1966 in die Konigliche Schwedische Akademie fur Land und Forstwissenschaft Von zahlreichen weiteren Auszeichnungen sind hervorzuheben 1963 Verleihung der Erwin Baur Medaille durch die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR 1964 des Henneberg Lehmann Preises durch die Landwirtschaftliche Fakultat der Universitat Gottingen und 1964 der Hugo Neubauer Auszeichnung durch den Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs und Forschungsanstalten 1952 wurde Nehring von der Regierung der DDR mit dem Nationalpreis II Klasse und 1959 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet Vier Fakultaten verliehen ihm die Wurde eines Ehrendoktors 1956 die Landwirtschaftliche Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin 1965 die Veterinarmedizinische Fakultat der Humboldt Universitat zu Berlin 1968 die Landwirtschaftliche Fakultat der Universitat Rostock 1987 die Landwirtschaftliche Fakultat der Universitat Gottingen Hauptwerke BearbeitenLehrbuch der Tierernahrung und Futtermittelkunde Neumann Verlag Radebeul und Berlin 1950 2 Aufl 1952 3 Aufl 1953 4 Aufl 1953 5 Aufl 1955 6 Aufl 1955 7 Aufl 1960 8 Aufl 1964 9 neubearb u erw Aufl 1972 Agrikulturchemisches Praktikum Quantitative Analyse zur Untersuchung von Dunge und Futtermitteln der Milch und des Bodens zum Gebrauch fur Studierende der Agrikulturchemie Land und Forstwirtschaft sowie Naturwissenschaften Originalausgabe von Hans Wiessmann Berlin 1926 Zweite vollig neubearbeitete Aufl von Kurt Nehring Verlag Paul Parey Berlin 1951 3 Aufl unter dem Titel Agrikulturchemische Untersuchungsmethoden fur Dunge und Futtermittel Boden und Milch Neubearbeitet von Kurt Nehring Verlag Paul Parey Hamburg und Berlin 1960 Die Bewertung der Futterstoffe und andere Probleme der Tierernahrung Herausgegeben von Kurt Nehring und der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Deutscher Bauernverlag Berlin 1954 Festschrift anlasslich des 100jahrigen Bestehens der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Leipzig Mockern Tl 2 Wissenschaftliche Abhandlungen Bd 5 2 Dungung Qualitat und Futterwert In Handbuch der Pflanzenernahrung und Dungung Bd 3 Dungung der Kulturpflanzen Zweite Halfte Springer Verlag Wien New York 1965 S 1260 1354 Ackerfutterpflanzen Anbautechnik Arbeitsaufwand Futterwert Nahrstoffertrag gemeinsam mit Fritz Luddecke VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1971 Literatur BearbeitenCarl Heinrich Engelmann Prof Dr Dr h c Kurt Nehring zum 60 Geburtstag In Beitrage aus der Agrikulturchemie zu Problemen der Forschung und Praxis Festschrift zum 60 Geburtstag von Prof Dr Dr h c K Nehring Akademie Verlag Berlin 1958 Wissenschaftliche Abhandlungen der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Nr 37 S 9 27 mit Schriftenverzeichnis Bild auf S 2 W Wohlbier Prof Dr Dr h c Kurt Nehring zur Vollendung seines 65 Lebensjahres In Zeitschrift fur Tierphysiologie Tierernahrung und Futtermittelkunde Bd 18 1963 S 257 258 mit Bild R Schiemann Prof em Dr Dr h c mult Kurt Nehring zum 80 Geburtstag In Archiv fur Tierernahrung Bd 28 1978 S 269 272 mit Bild Fritz Luddecke Geschichte der Rostocker Tier und Pflanzenernahrungsforschung im Zeitraum von 1793 bis 1962 Herausgegeben von der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR Rostock 1987 mit Schriftenverzeichnis u Bild Bernd Wobke Nehring Kurt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 40 f Digitalisat Siegfried Kuntsche Nehring Kurt In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kurt Nehring im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Kurt Nehring im Catalogus Professorum RostochiensiumEinzelnachweise Bearbeiten Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 233 Normdaten Person GND 133799557 lobid OGND AKS LCCN n85804340 VIAF 229456453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nehring KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrikulturchemikerGEBURTSDATUM 29 Mai 1898GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 29 April 1988STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Nehring amp oldid 231584166