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Kreyern ist eine Wustung in Coswig im Landkreis Meissen Freistaat Sachsen Sie stellt ein Teilgebiet des Friedewalds dar Einziges Gebaude ist das Forsthaus Kreyern Forsthaus Kreyern Ochsenstall Kreiern auf einer Karte von Matthias Oeder von etwa 1600 Krejerhoff auf einer Karte aus der Mitte des 18 JahrhundertsForsthaus Kreyern und NebengebaudeEingang zum Forsthaus Kreyern Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Dorfstelle Kreyern befindet sich im Nordosten der Gemarkung Coswig Nordostlich benachbart ist der Moritzburger Ortsteil Auer nordlich der Weinbohlaer Ortsteil Neuer Anbau und westlich Weinbohla Nachster Ort in sudostlicher Richtung ist Friedewald Die Wustung liegt in der Mitte des Friedewalds ist komplett von Wald umgeben und teils selbst bewaldet Ostlich befindet sich der Ilschenteich nordostlich in Richtung Auer der Kapellenteich beide gehoren zu den Moritzburger Teichen Die Dorfstelle liegt im oberen Spitzgrund und damit am Lockwitzbach der bei Sornewitz in die Elbe mundet Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde das gleichnamige Dorf im Jahr 1406 als Kryre Der aus dem Altsorbischen stammende Ortsname weist einen Bezug zum Verb kryrati auf das den Laut einer Gans oder eines Kranichs von sich geben schnattern bedeutet Kryry ist damit der Ort wo es krachzt 1 Im Laufe der folgenden 150 Jahre wandelte sich der Ortsname uber die Formen Kryer Krire Kriher Kreiern und Kreygern hin zu Kreyern Die Grundherrschaft lag 1457 bei den Besitzern des Rittergutes Scharfenberg Damals befanden sich in Kreyern ein Vorwerk ein Gasthof und eine Kapelle Eingepfarrt war das Dorf nach Oberau Im Jahre 1551 wohnten in Kreyern neben drei Hauslern und zwolf Inwohnern insgesamt 26 besessene Mann die uber 17 Hufen verfugten Eine der Hufen bewirtschafteten vier Gartner Zwei der Bauern besassen Weinberge Diese beiden unterstanden dem Amt Grossenhain wahrend die anderen dem Amt Moritzburg dienstpflichtig waren Im 16 Jahrhundert wuchs die Bedeutung des das Dorf umgebenden Friedewalds als kurfurstliches Jagdgebiet der Wettiner Ab 1542 liess Kurfurst Moritz bei Eisenberg sein Jagdhaus errichten aus dem Schloss Moritzburg hervorging Um seine Wildbahn weiter auszudehnen forderte er von den Rittern von Karras die in der Coswiger Karrasburg sassen das Dorf Kreyern zudem erwarb er schon einmal das Vorwerk Nachdem Moritz bei der Schlacht bei Sievershausen 1553 zu Tode gekommen war verausserten Hans und Georg von Karras im Jahre 1556 fur 15 169 Gulden 11 Groschen und 10 Pfennige ihre Besitzungen mit der Jagd an den neuen Kurfursten August und zogen sich aus dem Coswiger Raum zuruck Im Anschluss daran erfolgte die Angliederung Kreyerns ans kurfurstliche Jagdgebiet Zu diesem Zweck wurde das Bauerndorf geraumt die Bewohner des seitdem wusten Ortes wurden nach Coswig und in den Meissner Ortsteil Neuzaschendorf umgesiedelt Die Gehofte wurden abgerissen und die Hufen wieder aufgeforstet In Kreyern blieb lediglich ein neuerrichteter Viehhof bestehen der zum Kammergut Ostra gehorte und den kurfurstlichen Weinbergen der Hoflossnitz Dunger zu liefern hatte Um 1600 verzeichnet der Kartograph Matthias Oeder den Ochsenstall Kreiern auf einer seiner Karten Um 1618 wird unweit des Jagerhauses die Wolfssaule Friedewald errichtet Im Jahre 1628 baute der Dresdner Hofbaumeister Ezechiel Eckhardt das Kreyerner Jagerhaus um in der ersten Etage erhielt es zwei Zimmer die der Kurfurst bei hofischen Jagden nutzen konnte Die Bauern des benachbarten Lindenau hatten bis zur Ablosung der Feudallasten im 19 Jahrhundert jeder pro Jahr 20 Tage Handdienste im Viehhof abzuleisten Spatestens seit dem 16 Jahrhundert war Kreyern Sitz eines Forstreviers dokumentiert in der Holzordnung von 1543 Im Jahre 1679 zogen die Forster aus dem damals als Forsthaus genutzten vormaligen Herrenhaus der Coswiger Karrasburg ins nunmehrige Forsthaus Kreyern um Nach 1700 liessen die Kurfursten in Kreyern auch litauische Wisente halten Diese falschlicherweise als Auerochsen bezeichneten Tiere wurden spater zum Namensgeber des benachbarten Ortsteils Auer Der unwirtschaftliche Viehstall wurde 1820 abgerissen Neben der Nutzung als Jagdgebiet besass das Gebiet um Kreyern Bedeutung fur die Fischzucht sowie fur die Forstwirtschaft Nach einem Brand im Jahr 1847 erfolgte ein Um und Wiederaufbau des Forsthauses in der heutigen Form Sechs Personen wohnten 1875 im Forsthaus Kreyern das zur Amtshauptmannschaft Meissen zahlte Im Jahre 1910 war es nach Coswig eingepfarrt Im Jahr 1948 wurden infolge der Bodenreform 45 Hektar Land und somit etwa zwei Drittel der Kreyerner Flur nach Radebeul umgemeindet In der Nahe des Forsthauses Kreyern betrieb die 1 Gardepanzerarmee der Sowjetarmee seit Mitte der 1960er Jahre eine als Bunker ausgefuhrte Funksendezentrale die bis 1997 komplett abgerissen wurde Das Forsthaus Kreyern wurde zwischen 2002 und 2005 umfassend saniert und ist Sitz des Forstamtes Moritzburg Forstbezirk Dresden Revier 05 Moritzburg In seiner Nahe befindet sich das Wolfsdenkmal das den Ort dokumentiert wo 1618 im Friedewald der letzte Wolf getotet wurde Literatur BearbeitenKreyern In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 112 Walter Bachmann Kreiern Landesverein Sachsischer Heimatschutz Dresden 1940 Cornelius Gurlitt Kreyern In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 41 Heft Amtshauptmannschaft Meissen Land C C Meinhold Dresden 1923 S 248 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Forsthaus Kreyern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreyern im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kreyern bei www historisches coswig de Sage uber Kreyern und Georg von Karras Memento vom 27 August 2006 im Internet Archive ISGV Eintrag zu Kreyern Amt Moritzburg ISGV Eintrag zu Kreyern Amt Grossenhain Funksendezentrale der 1 GardepanzerarmeeEinzelnachweise Bearbeiten Kreyern In Frank Andert Red Stadtlexikon Radebeul Historisches Handbuch fur die Lossnitz Hrsg Stadtarchiv Radebeul 2 leicht geanderte Auflage Stadtarchiv Radebeul 2006 ISBN 3 938460 05 9 S 112 51 156549 13 621933 Koordinaten 51 9 23 6 N 13 37 19 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreyern amp oldid 228969431