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Das Steinkohlenbergwerk Rydultowy Anna polnisch Kopalnia Wegla Kamiennego Rydultowy Anna ist ein Steinkohlenbergwerk in Rydultowy Polen das seit dem 1 Mai 2016 zum Konzern Polska Grupa Gornicza gehort und am 1 Juli 2016 als Betrieb in das neu geschaffene Bergwerk ROW Rybniki Okrek Weglowa eingegliedert wurde Fusionen des Steinkohlenbergwerks Rydultowy AnnaInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 KWK Anna 1 2 Hoymgrube 1 3 KWK Ignacy 1 4 Bergwerke in Rydultowy 1 4 1 Leo 1 4 2 Sack 1 4 3 Dicke Verwandtschaft 1 4 4 Consolidierte Charlotte 1 5 KWK Rydultowy 1 6 KWK Rydultowy Anna 2 Gegenwart 3 Forderzahlen 4 Anmerkungen 5 Quellen 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Geschichte der beiden heute ein Verbundbergwerk bildenden Anlagen Anna und Rydultowy ist vollig unterschiedlich verlaufen Wahrend Anna von seiner Grundung bis zur Fusion 2004 immer ein einheitliches Ganzes bildete ist Rydultowy aus vielen oft sehr kleinen Bergwerken sukzessive entstanden siehe nebenstehende Abbildung Dies ist daraus zu erklaren dass im Gebiet zwischen den Ortschaften Rymer und Rydultowy die Kohle oft sehr oberflachennah zu finden war und deshalb auch Personen oder Gruppen ohne grossen finanziellen Ruckhalt in kleinem Stil Steinkohlenbergbau betreiben konnten Dies fuhrte in der Anfangsphase der Industrialisierung zur Bildung vieler kleiner Gruben die beim Ubergang zum Tiefbau nicht eigenstandig weiterbetrieben werden konnten KWK Anna Bearbeiten Im Jahr 1856 wurden die beiden Felder Anna 1 und Albin in Pszow nach ihrer bereits 1840 und 1855 erfolgten Mutung konsolidiert Muter war der Apotheker Ferdinand Fritze aus Rybnik Nach der Hinzunahme des Feldes Franz I und anderen Erweiterungen verfugte das Bergwerk Lage 50 04363 18 39099 im Jahr 1912 uber eine Berechtsame von 4 78 km nbsp KWK Anna Schachte Chrobry I und IIIn den Jahren 1888 bis 1891 ruhte der Kohleabbau aufgrund eines Wassereinbruchs Die Forderung erfolgte zunachst ausschliesslich uber den Schacht Johannes der 1901 neu hergerichtet auf 260 m tiefergeteuft und mit einer modernen Fordereinrichtung ausgestattet worden war Nach seiner Erweiterung wurde der 1 km sudlich liegende Wetterschacht Utgenannt niedergebracht um die Wetterfuhrung zu verbessern und zu erweitern 1904 kam ein weiterer ausziehender Wetterschacht mit 117 m Tiefe hinzu spater ubernahm als weiterer Schacht Richard mit 71 m Tiefe die Funktion eines einziehenden Wetterschachtes Weil die Verkehrsanschlusse des Bergwerks ungunstig waren wurde 1806 mit dem Bau einer Drahtseilbahn begonnen die zum Bahnhof von Rydultowy fuhrte Am Endpunkt der Seilbahn errichtete das Bergwerk auch eine Separation zur Aufbereitung der Kohle 1912 forderte es mit 1481 Mitarbeitenden insgesamt 478 209 t Kohle In den Jahren von 1913 bis 1915 entwarf der fur seine Funktionsbauten beruhmte Breslauer Architekt Hans Poelzig mehrere Betriebsgebaude fur das Bergwerk u a ein Kesselhaus mit Burotrakt und anschliessender Turbinenhalle nbsp KWK Anna Betonturm Anlage JedlownikBereits 1928 wurde eine Kohleforderung von 1 Mio Tonnen Kohle erreicht und eine neue Drahtseilbahn zur Kokerei der Zeche Emma Marcel in Radlin errichtet 1937 38 kam die Schachtanlage Jedlownik Lage 50 01453 18 43784 hinzu die zeitweilig uber drei Schachte Drug Pierwszy und Trezea verfugte und ursprunglich der Bewetterung sowohl von Anna als auch von Emmagrube Marcel dienen sollte Wahrend des Zweiten Weltkriegs gehorte Anna zur Gruppe II der Bergwerksverwaltung der Reichswerke Hermann Goring in Katowice Bereits 14 Tage nach der Befreiung Pszows durch die Rote Armee konnte die Produktion wieder aufgenommen werden und 1949 forderten 3 841 Bergleute wieder 1 38 Mio Tonnen Kohle 1970 hob eine Belegschaft von 6 280 Personen 2 24 Mio t Kohle zu Tage Massgeblichen Anteil an dieser Produktionssteigerung hatte nicht nur die Mechanisierung unter Tage sondern auch die Errichtung des Zentralforderschachts Chrobry II mit einem Betonforderturm von 72 97 m Hohe und einem Schachtdurchmesser von 7 5 m Dieser Schacht erreichte 1991 eine Tiefe von 1074 Metern Im Jahr 2004 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Bergwerk Rydultowy zum Bergwerk Rydultowy Anna Wegen dramatischer Bergsenkungen aufgrund von Gebirgsschlagen wurde das Baufeld 2011 stillgelegt nachdem schon in den 1990er Jahren die Produktion deutlich gedrosselt und die Schachtanlage Jedlownik 1997 bzw 2000 sukzessive abgeworfen worden war Hoymgrube Bearbeiten Die Geschichte des Bergwerks begann 1788 als in der Nahe der Ortschaft Niedobczyce durch den Bergassessor Reichardt und den Geschworenen Salomon Isaac 2 Kohle gefunden wurde 1792 erfolgte daraufhin die Grundung des Bergwerks Hoym Lage 50 062208 18 46678 seinen Namen erhielt es zu Ehren des Ministers Karl Georg von Hoym 3 nbsp Hoymgrube KWK IgnacyAnfanglich erfolgte die Gewinnung der Kohle aus 20 flachen Schachten und der Kohlenjahresgewinn lag bei 150 bis 200 Tonnen Von 1810 bis 1834 war das Bergwerk eine Fiskalgrube bevor sie zusammen mit dem Baufeld Sylvester an private Investoren verkauft wurde In den Folgejahren wurde das Abbaugebiet noch um die Kohlenfelder Carolus Biertultowy und Omer Pascha erweitert Die 1835 erstmals erwahnte Grube Laura mit dem Kohlenfeld Gottlieb kam 1871 zu Hoym hinzu und das neue Bergwerk wurde von diesem Zeitpunkt an Hoym Laura genannt Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die beiden noch heute existierenden Schachte Grundmann und Oppurg niedergebracht 1890 kaufte Hugo zu Hohenlohe Ohringen das Bergwerk gab es aber bereits 1913 an die Czernicki Kohlengesellschaft ab Ab 1936 trug das Bergwerk den Namen Ignacy KWK Ignacy Bearbeiten Ab 1936 und nur durch die Besatzungszeit 1939 bis 1945 unterbrochen trug das Bergwerk Hoym Laura zu Ehren des Prasidenten der Republik Polen Ignacy Moscicki dessen Namen Ab Kriegsende 1945 wurde Ignacy von der Union der Rybniker Kohlenindustrie verwaltet ihm wurde 1958 das Feld Beatensgluck des Bergwerks Roemer Rymer hinzugefugt 1963 erreichte das Bergwerk mit 3059 t Tag und einer Belegschaft von 2795 Arbeitern die hochste Produktion seiner Geschichte Nach der Erschopfung aller Vorrate auf der 400 m Sohle wurde das Bergwerk am 1 Januar 1968 Rydultowy zugeschlagen und die weiterhin auf der 800 m Sohle gewonnene Kohle auf Leon II zu Tage gehoben Das endgultige Ende von Ignacy erfolgte am 13 Oktober 2006 als die Seile von Schacht Kosciuszko abgeworfen und dieser Schacht verfullt wurde Glowacki Oppburg dient heute der Wetterhaltung von Rydultowy und verfugt auch uber eine Seilfahrteinrichtung Bergwerke in Rydultowy Bearbeiten Obwohl sich im Raum Rydultowy das Vorhandensein oberflachennaher Kohlen schon fur 1317 nachweisen lasst begann das Interesse an diesem Energietrager erst mit den systematischen Untersuchungen des Bergbausachverstandigen Salomon Isaak von Brabant im Jahr 1788 Er entdeckte nicht nur reiche Kohlevorkommen auf dem Gelande des spateren Bergwerks Hoym sondern auch ostlich davon Um diese fur sich zu sichern erhob der Rechtsanwalt Friedrich von Sack Anspruche auf die auf seinem Besitz zutage tretenden Floze Charlotte und Sack die Machtigkeiten von 2 3 m und 0 6 m aufwiesen Er und Kaufleute aus Breslau muteten zahlreiche Felder in Rydultowy und nordlich dieser Gemeinde und schufen so die Bergwerke Leo Sack Petronella Charlotte und Dicke Verwandtschaft die dann letztendlich in consolidierte Charlotte zusammenfanden Leo Bearbeiten Das Steinkohlenbergwerk Leo in Rydultowy Wodzislaw Slaski nahm 1842 seinen Betrieb auf Zu diesem Zeitpunkt gehorte es dem Kaufmann Josef Doms aus Ratibor danach seinen Erben Am 16 Juli 1856 wurde Leo mit Heinrich Julius unter dem Namen consolidierte Leo vereinigt 1872 kamen die Felder Wendelin und Jean Paul hinzu 1889 erwarb die Gewerkschaft auch das Bergwerk Charlotte und kam so auf eine Berechtsame von 4 03 km nbsp KWK Rydultowy Anlage Leon IISack Bearbeiten Das Bergwerk Sack in Czernica Ortsteil der Gemeinde Gaszowice nahm 1806 seinen Betrieb auf Es gehorte zunachst Friedrich von Sack und wurde 1812 an den Kaufmann Johann Gottfried Weiss in Breslau verkauft bevor es 1828 an Joseph Dohms aus Ratibor gelangte In den Jahren 1836 bis 1839 wurde die Grube zusammen mit der Zeche Charlotte an Friedrich Wilhelm Hoffmann in Breslau weiterverkauft und mit letzterer vereinigt Charlotte und Sack forderten 1818 zusammen 3 400 t Steinkohlen Dicke Verwandtschaft Bearbeiten Am 9 Marz 1857 wurde das Feld Dicke Verwandtschaft mit einer Grosse von 0 36 km in Gaszowice Peterkowitz verliehen und ein Schacht abgeteuft Schon ein Jahr spater konnten 8 700 t Steinkohlen gefordert werden Anfanglich hielt Professor Karl Kuh mit 73 Kuxen die Mehrheit an diesem Feld bevor es zwischen 1889 und 1890 Eigentum der Steinkohlengewerkschaft Charlotte wurde nbsp KWK Rydultowy Anlage Dicke Verwandtschaft Powietrznego III1926 erfolgte auch die betriebliche Vereinigung mit consolidierte Charlotte Consolidierte Charlotte Bearbeiten Die Erlaubnis zum Abbau von Steinkohle im Feld Charlotte erhielten die Besitzer am 2 Februar 1805 von der Koniglichen Preussischen Bergbehorde in Breslau Sack dem zu auf weitere Bergwerke in dieser Gegend gehorten verkaufte teils 1812 teils 1837 seinen Besitz an Handler in Breslau Dieser bis dahin getrennt gefuhrte Besitz der beiden Gruben Charlotte und Sack wurde 1839 zusammen mit der Grube Petronella zu consolidierte Charlotte mit einer Feldgrosse von 18 48 km zusammengefasst 1843 wurde sie von Prof Dr Karl Kuh Breslau erworben und 1890 mit Leo aus dem Besitz der Firma Josef Doms aus Ratibor zusammenfasste Durchgefuhrt wurde dieser Zusammenschluss durch eine Gruppe von osterreichischen und tschechischen Industriellen Zu diesem Zeitpunkt bestand der Besitz aus den Kohlenfeldern Eleonore von der Heydt Durant Minna Michael Thurnagel Georg Friedrich Hans Julius Heinrich von Carnall und Wit Doring Spater kamen noch Caecilia und Agnesgluck hinzu Das fur die damalige Zeit grosse Grubenfeld wurde durch drei Schachtanlagen erschlossen namlich Erbreich Schreiber und Leo 1912 stellte sich die Situation folgendermassen dar Erbreich Lage 50 079972 18 41614 verfugte uber einen Forder und zwei Wetterschachte Schreiber Lage 50 06754 18 42705 uber vier Schachte Carl Carl II Schreiber Ignaz die sowohl der Forderung als auch der Bewetterung dienten und Leo uber zwei Schachte Leo Lage 50 06754 18 43417 und Dicke Verwandtschaft Lage 50 08503 18 43708 nbsp KWK Rydultowy Schacht ErbreichAlle drei Anlagen produzierten zusammen 953 446 t Kohle In den Jahren 1932 1936 die Mine lag das Bergwerk still und wurde erst wieder wahrend der Besatzungszeit durch die Nazis in Betrieb genommen diesmal durch die Reichswerke Hermann Goring KWK Rydultowy Bearbeiten Nachdem consol Charlotte ab 1928 den polonisierten Namen Charlotta trug erhielt das Bergwerk im Jahr 1945 den Namen Rydultowy Es gehorte nach dem Krieg zur Gruppe Rybnik ZPG und gelangte mit zahlreichen anderen Anlagen am 1 Februar 2003 zum staatlichen Konzern Kompania Weglowa von dem aus es 2016 zum PGG gelangte nbsp KWK Rydultowy Anlage Schreiber Leon IIIAm 1 Januar 1968 wurde ihm die Hoymgrube Ignacy zugeschlagen 2005 erfolgte die Verbindung mit Anna zu Rydultowy Anna KWK Rydultowy Anna Bearbeiten Wegen dramatischer Bergsenkungen aufgrund von Gebirgsschlagen wurde das Baufeld von Anna im Jahr 2011 stillgelegt nachdem dort schon in den 90er Jahren die Produktion deutlich gedrosselt und die Schachtanlage Jedlownik 1997 bzw 2000 sukzessive abgeworfen worden war Seit der Stilllegung des Baufeldes Anna arbeitet das Bergwerk Rydultowy heute mit den Schachten Leon II Materialschacht und IV Doppelforderung Leon III Powietrzny I Erbreich Wetterschacht und Agnieszka ausziehender Wetterschacht und Powietrznego III Dicke Verwandtschaft einziehend Materialtransport Gegenwart BearbeitenIm Jahr 2014 das Bergwerk beschaftigte durchschnittlich 3 593 Mitarbeiter davon 2 951 Arbeiter unter Tage In diesem Jahr betrug die durchschnittliche Tagesproduktion der Zeche 8819 t pro Tag ein Niveau das fur die nachsten Jahre gehalten werden soll obwohl man pro Tonne Steinkohle 41 49 zl Verlust einfuhr und damit innerhalb des KWSA Konzerns auf Platz 8 lag 4 Im Jahr 2016 wurde der Verbund der beiden Bergwerke Rydultowy und Anna wieder aufgelost und das Bergwerk Anna am 1 April 2016 an die Spolki Restrukturyzacji Kopaln S A ubergeben Seitdem tragt der noch fordernde Teil wieder den Namen Rydultowy 5 Teile der Bergwergs Ignacy mit den Fordergerusten uber den Schachten Glowacki Oppburg und Kosciuszko Grundmann der Fordermaschine von 1920 und einem Wasserturm blieben museal erhalten nbsp KWK Rydultowy Schacht Leon IVForderzahlen BearbeitenJahr 1873 1913 1938 1970 1979Anna 20 713 t 555 022 t 1 280 000 t 2 240 000 t 2 860 000 tHoym Ignacy 23 300 t 185 009 t 326 602 t 890 395 t Charlotte Rydultowy 60 800 t 1 045 278 t 255 790 t 2 272 940 t 2 934 342 tAnmerkungen Bearbeiten Zu den folgenden Ausfuhrungen siehe http www sitg rybnik pl 1 index php historia kwk anna 28 Zur Biographie dieses Bergbauunternehmers siehe die polnische Wikipediaseite pl Salomon Isaac Eine Auflistung der wichtigsten Zahlen und Daten findet sich unter http www sitg rybnik pl 1 index php historia kopalni ignacy 15 Zum Vergleich der Absatzzahlen des Konzerns KWSA im Jahr 2014 siehe 1 Zugriff am 19 November 2015 siehe hierzu die Internetinformation der PGG Archivierte Kopie Memento des Originals vom 27 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pgg pl Zugriff am 27 Juni 2016 Quellen BearbeitenJerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 ISBN 83 00 00648 6 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 Digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 vor letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Weblinks BearbeitenEine Darstellung der Geschichte von KWK Anna in polnischer Sprache findet sich auf der Seite http www sitg rybnik pl 1 index php historia kwk anna 28 letzter Zugriff am 29 Januar 2016 Auch zum KWK Ignacy gibt es in polnischer Sprache eine Ubersicht mit einer Fulle historischer Daten unter http www sitg rybnik pl 1 index php historia kopalni ignacy 15 letzter Zugriff 31 Januar 2016 Hinweise zum Bergbaumuseum der Anlage Ignacy finden sich unter http ignacy miastorybnik pl Zugriff am 30 Januar 2016 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Rydultowy Anna amp oldid 231435295