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Das Bergwerk Paryz auch Paris poln Kopalnia Wegla Kamiennego Paryz auch Kopalnia Wegla Kamiennego General Zawadzki war ein Steinkohlenbergwerk in Dabrowa Gornicza Polen Mit Ausnahme einiger weniger Reste auf dem Gelande von Paryz wurden alle Schachte verfullt und alle Tagesanlagen abgebrochen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Reden 1 2 Flora 1 3 Jan 1 4 Victoria Wictoria 1 5 Mars 1 6 Koszelew 1 7 KWK Paris Paryz 1 8 General Zawadzki 2 Forderzahlen 3 Quellen 4 WeblinksGeschichte BearbeitenViele sehr kleine aber auch einige grossere Zechen im Dombrowaer Kohlebecken bildeten ein Verbundbergwerk das zwischenzeitlich General Zawadzki und bei seiner Schliessung 1995 den Namen Paryz fuhrte In diesem Artikel sind die wichtigsten Anlagen dieses Bergwerks aufgefuhrt Reden Bearbeiten nbsp Bergwerk Reden um das Jahr 1910Das Bergwerk Reden benannt nach Friedrich Wilhelm Graf von Reden existierte von 1796 bis 1934 in Dabrowa Gornicza und hatte eine Grosse von 1 85 km Im Jahre 1785 wurde zufallig in der Nahe der Ortschaft Dabrowa dicht unter der Erdoberflache ein Kohlenfloz entdeckt und zunachst fur den Eigenbedarf der Bewohner von Bedzin genutzt Nach der Einverleibung Neuschlesiens durch Preussen 1795 bis 1807 wurde auf Betreiben von Redens dort ein Bergwerk errichtet das anfanglich 20 000 Scheffel Kohle pro Jahr forderte und der Kriegs und Domanenkammer in Breslau unterstellt war Im Rahmen der Eroberung grosserer Teile Europas durch die napoleonischen Truppen gelangte es in den Besitz des franzosischen Marschalls Jean Lannes wurde dann Eigentum des polnischen Staates und ab 1876 Teil der deutsch italienischen Dabrowski Kohlenbergwerke 1897 in russischen Besitz gelangt wurde es 1925 Teil der Franko Polskie Towarzystwo Gornicze Durch Grundung der benachbarten Zinkhutte Constantine 1817 In der Nahe waren auch Galmeifunde aufgetan worden wurde vermehrt Kohle nachgefragt so dass die Produktion erhoht werden konnte Deshalb wurden in dieser Zeit ein Stollen mit dem Namen Ulmann vorgetrieben sowie 1839 zwei Schachte abgeteuft Einer von ihnen erhielt eine Dampfmaschine fur die Forderung und hatte eine Tiefe von 240 m Ein Brand 1865 untertage legte den Betrieb fur mehrere Jahre vollig still Obwohl 1894 mit einer grundlichen Modernisierung des Bergwerks begonnen worden war kam die Produktion erst 1899 wieder in Gang 1836 beschaftigte das Bergwerk lediglich 165 Personen und auch 1912 waren es nur 772 Arbeiter Im Jahr 1934 beschloss der Vorstand der Gesellschaft der Dabrowski Kohlebergwerke die Zeche stillzulegen Obwohl es am 9 Juli 1935 einen weiteren Grubenbrand gab wurde die Zeche wahrend der deutschen Besatzung ab Januar 1941 von der Preussag wieder betrieben 1945 wurde das Baufeld der Zeche Paris Paryz zugeschlagen Flora Bearbeiten Die Geschichte der Zeche Flora begann 1875 als Maciej Stochelski nordostlich von Dabrowa im Ortsteil Golonog zusammen mit Geschaftspartnern eine Schachtanlage grundete die zunachst den Namen Maciej trug 1883 ging sie in den Besitz der Osterreichischen Nationalbank uber Trotz neuer Investitionen z B in eine Dampfmaschine sank die Forderung von 43 000 t im Jahr 1881 auf nur 1 146 t im Jahr 1895 Unabhangig von diesem Ruckgang kam es zwischen den 1890er Jahren und dem Beginn des Ersten Weltkriegs zu mehreren Neugrundungen von Zechen in unmittelbarer Umgebung von Maciej mit den Namen Nikolaus Sophia Johannes und Wladyslaw Alle diese Anlagen wurden dann 1903 in der Gesellschaft Flora konsolidiert Die Besitzerin der Anteilsmehrheit die Osterreichische Nationalbank verkaufte 1913 diese an franzosische Investoren Towarzystwo Akcyjne Kopalni Wegla Flora Zunachst verfugte das Bergwerk nur uber einen einzigen Forderschacht der vermutlich den Namen Schacht A trug und neben dem es eine Aufbereitung gab 1912 kam der Albertschacht mit 190 m Tiefe hinzu er wurde in den zwanziger Jahren auf 311 m tiefergeteuft Daneben soll es noch weitere Schachte gegeben haben die die Bezeichnungen 2 bzw W trugen Im Jahr 1905 begann die Elektrifizierung der Anlage durch die Installation des ersten Generators In den Jahren 1907 1910 wurden zwei weitere gekauft so dass in den 20er Jahren die Zeche die Halfte seines Bedarfs an elektrischer Energie selbst decken konnte Zwischen 1890 und 1914 waren dem Bergwerk folgende Anlagen angeschlossen Zofia Aleksander Wladyslaw Mikolaj Franciszek Jan s u und Wiktoria s u Einige wenige Jahre arbeiteten auch die Bergwerke Ameryka 1909 1915 Baska 1929 1936 Batory 1921 1924 Florian 1908 1913 Hanka Neptun und Wieslaw 1925 1935 und Stanislaw 1908 1934 im Tagebau selbststandig auf dem Abbaugebiet von Flora indem Pachter die Schurfrechte erworben hatten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde auch dieses Bergwerk von der Preussag zwangsverwaltet und 1940 mit Paris Paryz vereinigt Kurz nach Kriegsende soff die Zeche ab weil durch die Verletzung eines Sicherheitspfeilers das Wasser der Schwarzen Przemsza uber Schacht Mariusz in die Grubenbaue eingedrungen war Die Anlage wurde nicht wieder in Betrieb genommen und alle Schachte zwischen 1950 und 1958 verfullt Fur zwei der oben aufgelisteten kleineren Bergwerke hier kurze Monographien Jan Bearbeiten Die Zeche Jan John wurde 1874 an der Grenze der Kolonien Dabrowa Debniki und Korzeniec von Franciszek Lapinski einem Warschauer Kaufmann und seinen Mitarbeitern gegrundet Bereits 1887 wurde die Mehrheit der Aktien der Zeche durch die Erben des Grafen Walewski gekauft Die Zeche war ein kleines aber gut ausgestattetes und unabhangiges Bergwerk und verfugte uber insgesamt acht Dampfmaschinen Aufgrund von Fahrlassigkeit des Betreibers kam es 1901 zu einem Wassereinbruch der auch die benachbarte Zeche Barbara uberflutete und drei Bergleute totete sowie 23 verletzte Nach der Sumpfung der Grubenbaue wurde die Anlage 1909 erneut uberflutet so dass sich die Betreiber entschlossen die Zeche an die benachbarte Gesellschaft Flora zu verkaufen Im Jahr 1897 forderte das Bergwerk 92 325 Tonnen Kohle das hochste jemals erzielte Ergebnis 1900 waren es dann noch 63 124 Tonnen und 1904 nur noch 37 626 Tonnen Kohle Victoria Wictoria Bearbeiten Die Zeche Victoria Wiktoria in Golonog wurde von 1900 bis 1901 und von 1928 bis 1938 durch das Bergwerk Flora gepachtet und betrieben Zuvor war es zusammen mit Lipno seitens des polnischen Staates an Joseph Lipinki abgegeben worden In den Jahren 1928 1938 gab es ein eigenstandiges Unternehmen consol Victoria deren Gesellschafter Piotr Kozlowski und Ignatius Meitlis waren Die Produktion belief sich im Jahr 1937 Maximum auf 95 611 t Mars Bearbeiten Bei Mars handelte es sich um die grosste Zeche in Bedzin Lagisza die der Towarzystwo Gesellschaft Saturn gehorte Viele kleinere Anlagen die anfanglich eigenstandig operierten und meist von Maciej Stochelski gegrundet worden sind gehorten zu Mars u a Alma 1910 noch eigenstandig mit 350 Mitarbeitern 1920 stillgelegt und Dorota von der aus zwischen 1829 und 1834 die Floze der Reden Randgruppen abgebaut wurden und auf der topographischen Karte 1 25 000 Blatt Laurahutte von 1942 auch als Kp wegl Mars zu finden ist 1921 startete die Gesellschaft Saturn mit dem Abbau von 1 bis 2 m machtigen Flozen in Tiefen von 40 bis 65 m Anfanglich erfolgte er in streichendem Pfeilerbau bei dem nach dem Hereinholen der Zimmerung die ausgekohlten Felder planmassig zu Bruch gingen Erst in den Jahren 1927 bis 1939 wahlte man beim 2 m machtigen Floz 816 den Spulversatz Die Produktion des Bergwerks wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs auf 1 41 Mio t gesteigert obwohl damit ein erheblicher Verschleiss und eine Vernachlassigung der Vorrichtungen verbunden waren Bei Kriegsende wurde Mars aus dem Verbund der Gesellschaft Saturn ausgegliedert kurzzeitig an Paris Paryz angeschlossen und schon am 1 Januar 1946 mit anderen Bergwerken im Dombrowaer Kohlebecken zu General Zawadzki s u vereinigt Koszelew Bearbeiten Dieses zwischen Bedzin und Dabrowa Gornicza gelegene Bergwerk wurde 1825 gegrundet und erhielt zunachst zu Ehren des polnischen Schatzministers Franciszek Ksawery Drucki Lubecki den Namen Xavier Es gehorte dem polnischen Finanzministerium Schatzkammer des Konigreichs Polen Als dann 1875 als erster Tiefbauschacht Koszelew abgeteuft wurde erhielt das gesamte Bergwerk diesen neuen Namen Ein Jahr spater kauften es zwei russische Offiziere Alexei Plemiannikow und Antoni Riesenkampf und verpachteten es fur 90 Jahre an die deutsch italienische Bank mit Sitz in Paris Da Kaufer und Pachter dieselben wie bei dem Bergwerk Paris s u waren wurden beide Zechen gemeinsam betrieben und verwaltet Anfanglich diente Schacht Koszelew der Forderung nach der Niederbringung von Schacht Paris s u nur noch der Seilfahrt KWK Paris Paryz Bearbeiten Die Zeche Paris wurde zusammen mit Koszelew im Jahr 1876 im russischen Teil Polens gegrundet Kaufer und Pachter waren dieselben wie dort Bereits 1878 wurde fur die Verwaltung dieser und anderer im Besitz der Bank befindlicher Zechen die franzosisch italienische Gesellschaft Dabrowski Coal Mines KWK Towarzystwo Francusko Wloskie Dabowskich gegrundet Anfanglich gab es auf Paris nur Tagebau unter dem Namen Nowa Labecki bis 1880 bevor 1875 die beiden ersten Schachte Koszelew s o Forderschacht und St Barbara ausziehender Wetterschacht niedergebracht wurden Bald wurde das Kohlenfeld durch zwei weitere Schachte erschlossen Paris und Cieszkowski weiterer Name Chaper Letzterer diente als Wetterschacht und wurde 1881 mit Schacht Paris durchschlagig Nach dem Zweiten Weltkrieg Mine wurden die zwischenzeitlich geschlossenen Zechen Mars Reden Flora und Antoni aus dem Besitz der Dabrowa Gruben dem Bergwerk zugeschlagen und es zu Ehren des Gouverneurs von Schlesien in General Zawadzki umbenannt Als Teil der erhohten Nachfrage nach Kohle wurden in den 50er Jahren einige dieser zuvor stillgelegten Teile wieder in Betrieb genommen In den 60er Jahren erfolgte eine Modernisierung des Bergwerks bei der eine neue Sohle angelegt die Schachte Andrew sowie Malobadz 1960 eroffnet abgeteuft und Schacht Cieszkowski tiefer geteuft wurden Zugleich erhielt dieser Schacht ein neues Fordergerust und eine neue Fordermaschine Auch die noch aus dem Jahr 1933 stammenden Aufbereitungsanlagen wurden abgerissen und neu erbaut 1994 zerstorte ein Feuer zahlreiche Tagesanlagen u a die Sortierung die Kohlenwasche das Kesselhaus und mehrere Werkstatten Zum Gluck gelang es ein Durchschlagen der Flammen zu den Abbaupunkten zu verhindern Im Juli 1969 gab es einen Wasser und Schlammeinbruch von 90 000 m Wasser und Schlamm aus der Ansiedlung Hedwig II durch den 119 Bergarbeiter eingeschlossen wurden Durch eine Rettungsaktion konnten mit einer Ausnahme alle anderen Bergleute lebend befreit werden In den 1960er Jahren verfugte das Bergwerk uber neun Schachte Paris Cieszkowski Labecki ausziehender Wetterschacht Seilfahrt Walery Koszelew Barbara Andrew und Malobadz Nach dem erwahnten Wasser und Schlammeinbruch wurden die beiden Labecki Schachte geschlossen und verfullt Kurz vor ihrer Stilllegung am 30 Juli 1995 erhielt die Zeche wieder ihren alten Namen Paryz zuruck Aufgrund der mangelnden Rentabilitat in der ersten Halfte der 1990er Jahre wurde beschlossen das Unternehmen am 30 Juni 1995 zu liquidieren General Zawadzki Bearbeiten Vom Zusammenschluss der Bergwerke Mars Paris Paryz Reden bereits stillgelegt und Flora stillgelegt 1945 bis zum Jahr 1990 fuhrte das Verbundbergwerk den Namen des Generals Von 1958 bis zur Schliessung 1968 gehorte auch der Tagebaubetrieb Brzozowice zu diesem Verbund Danach fuhrte es wieder den Namen Paryz Forderzahlen BearbeitenReden 1840 15 000 t 1900 19 690 t 1913 274 032 tFlora 1900 175 145 t 1913 389 596 t 1938 297 087 tMars 1913 37 198 t 1938 140 580 tKoszelew 1840 64 000 t 1898 172 472 tParyz Zawadzki 1900 448 744 t 1913 680332 t 1938 870 443 t 1970 2 035 993 t 1979 2 090 436 tQuellen BearbeitenJerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Werner Rohr Zur Rolle der Schwerindustrie im annektierten polnischen Oberschlesien fur die Kriegswirtschaft Deutschlands von 1939 bis 1949 Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte Band 130 Als PDF Datei heruntergeladen unter www digitalis uni koeln de JWG letzter Zugriff am 5 Oktober 2015 Auf der Internetseite http wikizaglebie pl wiki Kategoria Gornictwo weglowe w Zaglebiu Dabrowskim findet sich in alphabetischer Reihenfolge eine Ubersicht uber viele Bergwerke im Gebiet von Dabrowa Einige Informationen gehen uber diejenigen von Jerzy Jaros hinaus andere beschranken sich auf diese Topographische Karte 1 25000 Blatt Nr 5680 Laurahutte Reichsamt fur Landesaufnahme Ausgabe 1942 Bezugsquelle Bundesamt fur Kartographie und Geodasie Weblinks BearbeitenDie polnische Internetseite http eksploratorzy com pl viewtopic php t 1367 enthalt Sachinformationen Bilder und Abbildungen topographischer Karten zur Lage der Schachte von General Zawadzki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Paryz amp oldid 199843464