www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kontrastverhaltnis ist ein in der Unterhaltungselektronik gebrauchlicher Messwert der zur Darstellung der maximalen relativen Helligkeitsunterschiede zwischen Schwarz und Weiss dient Es beschreibt quantitativ die Fahigkeit eines Bildschirms oder Projektors ein kontrastreiches Bild zu erzeugen und ist dabei der Quotient der maximal und der minimal darstellbaren Leuchtdichte Je grosser dieser Quotient ist desto hoher ist der Kontrast und desto scharfer und lebendiger wirkt das Bild Ist der Quotient kleiner wirken Farben matter da die Farbsattigung durch die Beimischung von Weissanteilen nur geringe Werte erreichen kann Das Bild wirkt ausgebleicht und schwarze Bereiche des Bildes werden oft als dunkelgrau empfunden Das Kontrastverhaltnis hat direkte Auswirkungen auf den Gamut die Menge aller darstellbaren Farben eines Anzeigegerates Weitere Effekte wie der Helmholtz Kohlrausch Effekt wahrgenommene Helligkeit steigt bei zunehmender Sattigung trotz konstanter Leuchtdichte der Hunt Effekt Erhohung der wahrgenommenen Sattigung durch Erhohung der Leuchtdichte oder der Bezold Brucke Effekt Farbtonverschiebung bei Anderung der Leuchtdichte beeinflussen die Farbwahrnehmung ebenfalls und konnen das Erscheinungsbild deutlich verandern Als besonders wichtig hat sich ein gutes Kontrastverhaltnis bei Heimkinoanwendungen erwiesen bei denen es auf die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe sowohl tiefschwarzer als auch reinweisser Flachen ankommt Allerdings ist dazu anzumerken dass die Wahrnehmung des Kontrastes sehr von der Umgebungshelligkeit abhangt relativ dunkle Umgebung beim Heimkino Bei einer helleren Umgebung wirkt der Schwarzwert eines Monitors dunkler und erhoht somit den wahrgenommenen Kontrast Simultankontrast Ist die Umgebung zu hell treten gegenteilige Effekte auf und die Kontrast und Farbwahrnehmung werden durch Effekte wie die Transient Adaptation geschwacht Die Wahrnehmung des Schwarzwertes ist sehr variabel und sowohl von der Umgebungshelligkeit als auch vom Adaptationszustand des Betrachters abhangig Typische Kontrastverhaltnisse fur unterschiedliche Bildschirm und Projektortypen Kathodenstrahlrohre grosser 25 000 1 1 Projektoren mit Passiv Matrix LCDs 15 1 Aktiv Matrix TFTs bis zu 100 1 Mikrospiegelaktor 175 1 Poly Si LCD 300 1 35 mm Dias typ 2000 1 rot bis 6000 1 grun blau Fuji Velvia Provia 2 S PVA TFTs bis 3000 1 LCD Fernseher bis 1500 1 Plasma Fernseher bis 18 000 1 Dynamisch 5 000 000 1 Stand 12 2010 LG 50PX950 OLED bis 400 000 1Texas Instruments prasentierte im Januar 2007 auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas einen Prototyp eines Ruckprojektions Fernsehers welcher auf LEDs als Lichtquelle setzt und ein Kontrastverhaltnis von 100 000 1 hat Sony prasentierte dort zwei OLED Bildschirme mit einem angeblichen Kontrastverhaltnis von gar 1 000 000 1 Dynamischer Kontrast BearbeitenBei Flussigkristallbildschirmen wird oft ein dynamischer Kontrast angegeben auch ACR advanced contrast ratio genannt Dieser darf nicht mit dem statischen oder nativen Kontrast verwechselt werden und ein Vergleich zwischen den beiden Kontrastarten ist unzulassig Der statische Kontrast bei Flussigkristallbildschirmen ist das Verhaltnis zwischen der Lichtstarke des hellsten und des dunkelsten Punktes eines Bildes und wird durch die verschiedene Lichtdurchlassigkeit der Flussigkristalle erzeugt Zur Zeit 2009 wird mit TN und IPS Technologie ein Maximalkontrast von rund 1000 1 mit AMVA Technologie ein solcher bis zu 2500 1 erreicht Hohere Kontrastwerte sind bei Flussigkristallbildschirmen derzeit nur mit dynamischem Kontrast erreichbar Dabei wird zusatzlich die Starke der Hintergrundbeleuchtung verandert Bei einem allgemein dunklen Bild wird die Hintergrundbeleuchtung reduziert um das Bild noch dunkler erscheinen zu lassen bei einem allgemein hellen Bild wird sie verstarkt um das Bild zusatzlich aufzuhellen Wird dieser Trick gekonnt angewandt so fuhrt er bei Filmen zum Eindruck eines starkeren Allgemeinkontrasts Dabei wird aber keineswegs der Kontrast innerhalb eines Einzelbildes vergrossert sondern derjenige zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern Der dynamische Kontrast wird also nur bei bewegten Bildern wirksam bei statischen Anwendungen wie zum Beispiel Bildbearbeitung ist er irrelevant Fur solche Anwendungen muss er sogar ausgeschaltet werden um eine gleichmassige Arbeitsumgebung zu erhalten Wie wenig aussagekraftig der dynamische Kontrast ist lasst sich durch eine einfache Uberlegung illustrieren Der Kontrast ist das Verhaltnis zwischen der Lichtstarke des hellsten und des dunkelsten Punktes Dieses Verhaltnis lasst sich mit dynamischem Kontrast aber beliebig vergrossern indem einfach bei dunklen Szenen die Hintergrundbeleuchtung immer weiter reduziert wird Wird sie sogar ganz ausgeschaltet so ergibt das einen unendlich hohen Wert fur den dynamischen Kontrast Es ist unmittelbar klar dass dies auf Kosten der Bildqualitat bei dunklen Szenen geht Bei einigen LED hinterleuchteten Bildschirmen ist es moglich die Beleuchtung gezielt in einer bestimmten Bildschirmregion zu verandern und so den Kontrast eines Einzelbildes zu verstarken d h auch den statischen Kontrast Diese Technik verursacht derzeit noch bei allgemein dunklen Bildinhalten in hellen Bildregionen einen wahrnehmbaren Schein Halo da die Auflosung der Hintergrundbeleuchtung viel geringer als die eigentliche Bildauflosung ist Einzelnachweise Bearbeiten Panasonic TX 32PD30D selbst ausgemessen Weisspunkt 280 14 cd m Schwarzpunkt 0 01 cd m Archivierte Kopie Memento vom 29 Marz 2017 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kontrastverhaltnis amp oldid 238685214