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Als Passiv Matrix Display oder PMLCD kurz fur engl passive matrix liquid crystal display bezeichnet man eine Matrixanzeige bei der die einzelnen Pixel passiv ohne zusatzliche elektronische Komponenten bei den einzelnen Bildpunkten angesteuert werden Dieser Display Typ kommt zum Beispiel beim Mini Fernseher Casio TV 970 vor Schema der passiven MatrixIm Gegensatz dazu werden Bildschirme mit aktiv uber Transistoren angesteuerten Bildpunkten als Aktiv Matrix Display bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Problemstellung 2 Aufbau 3 Crosstalk 3 1 Konsequenz 4 Impulsansteuerung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseProblemstellung BearbeitenMan konnte jeden Bildpunkt uber individuelle Leiterbahnen einzeln ansteuern was bei den ersten Ausfuhrungen der sogenannten Sieben Segmentanzeigen zur Darstellung von Ziffern auch geschah Dort finden sich aber nur wenige Punkte Segmente pro Display im Vergleich zu einem Bildschirm der dem VGA Standard gehorcht und 640 mal 480 also 307 200 Bildpunkte erfordert Aufbau BearbeitenDie Losung bietet die sogenannte Matrixansteuerung der Bildpunkte Jeder Punkt liegt an der Kreuzung einer Spalte und einer Zeile die in Form durchsichtiger Leiterbahnen auf den Glasern der Flussigkristallzelle aufgedampft sind Im obigen Beispiel waren das 480 Zeilen auf der einen Glasplatte und 640 Spalten auf der anderen Legt man nun an solch ein Zeilen Spalten Paar eine Spannung an dann entsteht genau am Kreuzungspunkt ein elektrisches Feld Jetzt ist es moglich alle 307 200 Bildpunkte mittels 640 480 also nur noch 1120 Leitungen anzusprechen was den technischen Aufwand erheblich reduziert Man spricht bei dieser Art der Bildpunktansteuerung von einer passiven Matrix Crosstalk BearbeitenMit der Passivmatrixtechnologie ist eine Anzahl von Problemen verbunden die ihrer Anwendung relativ enge Grenzen setzen Beispielsweise entsteht nicht nur an den angewahlten Kreuzungspunkten ein elektrisches Feld sondern auch ungewollt entlang der aktiven Zeile und Spalte an weiteren nicht auszusteuernden Kreuzungspunkten Zwar ist dieses ungewollte Feld schwacher als das am angewahlten Kreuzungspunkt und die Molekulumorientierung im flussigen Kristall erfolgt erst oberhalb eines Schwellwertes der Feldstarke Mochte man aber viele Graustufen auf dem Bildschirm darstellen kann man das nur durch einen langsameren Ubergang in der Molekulreaktion erreichen Anstelle des scharfen Schwellwertes benotigt man dann einen breiteren Bereich unterschiedlich starker Reaktion des LC Materials auf geringe Anderungen der Feldstarken Dann aber kann sich unter Umstanden auch schon das schwache Feld entlang einer Zeile bzw Spalte als Graustufe zeigen was zu vermindertem Kontrast des Displays fuhrt man spricht von einer speziellen Art von Ubersprechen englisch Crosstalk Konsequenz Bearbeiten Es hat den Anschein als musste man sich entscheiden und entweder Displays mit geringer Auflosung dafur aber vielen Graustufen bauen oder aber solche mit hoher Auflosung dafur aber wenigen Graustufen Versucht man beides in einem einzigen Passiv Matrix Display zu realisieren muss man verminderten Kontrast in Kauf nehmen Das Kontrastverhaltnis von TSTN Displays englisch Triple Super Twisted Nematic LCD mit Videoauflosung liegt etwa zwischen 10 1 und 15 1 d h ein angewahlter Bildpunkt ist 10 bis 15 mal so hell wie ein nicht angewahlter Impulsansteuerung BearbeitenUm alle Bildpunkte einer impulsgesteuerten Matrix ansteuern zu konnen genugt die bisherige statische Betrachtung fur ein Zeilen Spalten Paar nicht Es mussen stattdessen alle Zeilen zyklisch nacheinander angesteuert englisch scanned und die Bildinhalte parallel uber die Spalten fur jede Zeile eingespeist werden Dies fuhrt zu einer impulsformigen Ansteuerung der Bildpunkte mit Spannungsamplituden die grosser sind als im statischen Fall Entscheidend zur Optimierung war die Erkenntnis von Peter J Wild 1 dass bei impulsartiger periodisch wiederholter Ansteuerung der Effektivwert englisch Root Mean Square RMS der Spannungsdifferenzen massgebend ist 2 Literatur BearbeitenP M Alt P Pleshko Scanning limitations of liquid crystal displays In IEEE Transactions on Electron Devices Band 21 Nr 2 1974 S 146 155 doi 10 1109 T ED 1974 17884 J Nehring A R Kmetz Ultimate limits for matrix addressing of RMS responding liquid crystal displays In IEEE Transactions on Electron Devices Band 26 Nr 5 April 1979 S 795 802 doi 10 1109 T ED 1979 19495 Einzelnachweise Bearbeiten Peter J Wild Liquid Crystal Display Evolution Swiss Contributions Engineering and Technology History Wiki abgerufen am 30 Juni 2017 englisch P J Wild Matrix addressed liquid crystal projection display In Digest of Technical Papers International Symposium Society for Information Display 1972 S 62 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Passiv Matrix Display amp oldid 223164136