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Konrad Martin 14 Marz 1765 in Konstanz 3 Dezember 1844 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher katholischer Geistlicher Er war Stadtpfarrer von Neuenburg am Rhein 1795 1833 und Domkapitular in Freiburg 1833 1844 Leben BearbeitenKonrad Martin wurde 1765 in der Konstanzer Vorstadt Paradies geboren Sein Vater Johann Baptist Martin war dort Grundeigentumer und Gemusegartner Konrad besuchte das Lyceum in Konstanz und studierte am Generalseminar und an der Universitat Konstanz Am 20 September 1789 in Konstanz zum Priester geweiht wurde er Ende Oktober 1789 Vikar des Pfarrers Dominikus Herr in Liel heute zu Schliengen und wechselte am 10 Marz 1793 auf die Pfarrstelle Bad Bellingen wo er zwei Jahre und acht Monate blieb zunachst als Pfarrverweser dann als wirklicher Pfarrer Am 3 November 1795 trat er seine Stelle als Stadtpfarrer in Neuenburg am Rhein an auf der er bis zu seiner Ernennung zum Domkapitular in Freiburg im Juli 1833 blieb 37 Jahre und neun Monate Schon seit 1794 Kammerer des Landkapitels Neuenburg wurde er 1807 dessen Dekan und zugleich landesherrlicher Schulvisitator 1809 wurde ihm auch das landesherrliche Dekanat ubertragen und 1810 wurde er zum Referenten in Schulsachen und katholischen Kirchenangelegenheiten beim Grossherzoglichen Direktorium des badischen Wiesenkreises ernannt Pfarrer Martin dessen erste Jahre als Seelsorger in die Zeit der napoleonischen Kriege 1793 1815 fielen machte sich um Neuenburg sehr verdient Neben seiner kirchlichen Tatigkeit war er bestrebt die sehr heruntergekommene Landwirtschaft zu verbessern Sein Pfarrgarten diente ihm als Musterbeispiel der hoheren Garten Blumen und Obstkultur das mehrfach nachgeahmt wurde Ein ihm 1808 von der Stadtverwaltung uberlassenes drei Joch grosses und verwildertes Grundstuck verwandelte er in einen Schulgarten in dem er 25 Jahre lang altere Schuler theoretisch und praktisch in Baum und Rebenzucht unterrichtete Aus diesem Garten erhielt die Pfarrgemeinde den grossten Teil ihres damaligen Obstertrages Schnittlinge und Setzlinge verschiedener Rebsorten wurden in der Region bis nach Konstanz verteilt und schufen so die Grundlage zur Rebverbesserung im Oberrheinkreis Sein Buch Der Weinbau im Oberrheinkreis erschien in seinem Todesjahr Auf Bitten der Stadtverwaltung durchsuchte Martin die stadtischen Archive nach Urkunden uber ihre Bannmarken ordnete sie chronologisch und arbeitete ihre Beweiskraft heraus Auf diese Weise trug er dazu bei dass seit zweihundert Jahren wahrende Gemarkungsprozesse diesseits und jenseits des Rheins sog Bannstreit die Baupflicht der Pfarrkirche und anderes zugunsten der Stadt Neuenburg entschieden wurden 1824 war er von Ignaz Heinrich von Wessenberg als Kandidat fur den neugeschaffenen Freiburger Erzbischofsstuhl genannt der aber dann an den Freiburger Munsterpfarrer Bernhard Boll ging Am 2 Mai 1833 wurde Martin Domkapitular in Freiburg wo er kurz darauf in die Deputation des Grossherzoglichen landwirtschaftlichen Vereins berufen wurde Auf seinen Vorschlag hin wurde im Fruhjahr 1834 der damalige landwirtschaftliche Rebschulgarten realisiert dessen Leitung er aber nach einiger Zeit an den Regierungsrat Dr Kern ubergab Mit Datum 17 November 1837 ernannte ihn das badische Innenministerium zum Schulprufungskommissar fur die stadtischen Elementarschulen in Freiburg Konrad Martin starb am 3 Dezember 1844 Nach ihm ist in Neuenburg die Dekan Martin Strasse benannt Sein Bildnis gezeichnet von Straub und lithografiert bei Herder erschien 1833 auf Veranlassung der Mitglieder des Neuenburger Landkapitels dessen Dekan er seit 1807 gewesen war Schriften BearbeitenViele Aufsatze im Konstanzer Pastoralarchiv Der Bannstreit zwischen der Stadt Neuenburg und der Gemeinde Auggen geschichtlich und rechtlich dargestellt Freiburg 1831 Erwiderung der Stadt Neuenburg auf die Schrift Antwort der Gemeinde Auggen etc Freiburg 1832 Beitrag zu einem zeitgemassen Katechismus fur die Erzdiozese Freiburg 1837 Christkatholischer Katechismus fur die mittlere und hoheren Klassen der Elementarschule die Sonntagsschule und Christenlehrlinge zur Forderung des Vollkommnern im Religionsunterricht Freiburg 1838 Aufsatze im 1838 bis 1841 bei Herder in Freiburg in 4 Banden erschienenen und von Martin redigierten Archiv fur die Geistlichkeit der oberrheinischen Kirchenprovinz Der Weinbau im Oberrheinkreise des Grossherzogthums Baden Herder Freiburg im Breisgau 1844Literatur BearbeitenBadische Biographien Erster Theil Bassermann Heidelberg 1875 S 109 sub verbo Bernhard Boll Digitalisat Necrologium Friburgense Erste Abteilung 1827 1846 in Freiburger Diocesan Archiv Band 16 1883 S 273 344 hier S 336 Cajetan Jager Hrsg Literarisches Freiburg im Breisgau oder Verzeichnis der gegenwartig zu Freiburg im Breisgau lebenden Schriftsteller mit Angabe der Hauptzuge ihrer Laufbahn und der von ihnen im Drucke erschienenen Schriften Wangler Freiburg i Br 1839 S 102 105 Digitalisat Normdaten Person GND 116805064 lobid OGND AKS VIAF 40139203 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martin KonradKURZBESCHREIBUNG deutscher romisch katholischer GeistlicherGEBURTSDATUM 14 Marz 1765GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 3 Dezember 1844STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Martin Pfarrer amp oldid 225835904