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Ein Kokoschnik russisch Kokoshnik Plural Kokoschniki ist ein vor allem im Kirchenbau haufig verwendeter Fassadenschmuck der russischen Architektur in Form eines halbkreis dreiecks kielbogen oder passformigen Ziergiebels Die Bezeichnung leitet sich von der gleichnamigen vergleichbar geformten Kopfbedeckung der russischen Frauentracht her Der Kokoschnik ist eine Abwandlung der Sakomara hat im Gegensatz zu dieser allerdings rein dekorative bzw gliedernde Funktion und wird haufig stufenartig angeordnet Kokoschniki an der Gregorkirche in Debrizy Moskau 1668 79 Geschichte BearbeitenKokoschniki treten erstmals an der 1379 82 erbauten alten Maria Entschlafens Kathedrale in Kolomna auf 1 und werden in der Folgezeit zu einem charakteristischen Architekturornament der moskowitischen Baukunst Weitere fruhe Beispiele fur ihre Verwendung sind die Maria Entschlafens Kirche im Stadtchen in Swenigorod um 1400 sowie das Katholikon des Therapontos Klosters in Ferapontowo 1490 Besonders reiche Anwendung finden Kokoschniki an den Zeltdachkirchen des 16 und 17 Jahrhunderts wo sie in pyramidenformiger Anordnung den harmonischen vertikalen Ubergang zwischen den Bauteilen herstellen so z B an der Johanneskirche in Djakowo heute zu Moskau 1553 54 der Basilius Kathedrale 1555 61 oder der Christi Verklarungskirche in Ostrow bei Moskau 1646 Ab der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts werden die Kokoschniki immer haufiger auf Glockenturme und Krylza ubertragen und mit reichen Profilen Ornamentreliefs und Majoliken in den Lunetten ausgestattet Pragnante Moskauer Beispiele hierfur sind die Maria Geburtskirche in Putinki 1652 vollendet und die Dreifaltigkeitskirche in Ostankino 1677 83 Pawel Sidorowitsch Potechin zugeschrieben Mit Beginn des 18 Jahrhunderts kommt der Kokoschnik als Bauornament zunehmend ausser Gebrauch und taucht erst in der historistischen Architektur der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nun auch ausserhalb der historischen Grenzen des Grossfurstentums Moskau wieder auf Einzelnachweis Bearbeiten N N Woronin P N Maksimow Die Kunst des grossfurstlichen Moskaus In Akademie der Wissenschaften der UdSSR Institut fur Kunstgeschichte Hrsg Geschichte der russischen Kunst Bd III Verlag der Kunst Dresden 1959 S 37 russisch Istoriya russkogo iskusstva tom III Ubersetzt von Kurt Kuppers Weblinks BearbeitenArtikel Kokoschnik in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D062648 2a 3DKokoschnik 2b 3DKokoschnik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kokoschnik Architektur amp oldid 191252388